Für die Nazis war Fußball eine „angloamerikanische“ Erfindung, das war aber nur die halbe Wahrheit . Die Haltung der Nazis zu den Fußballvereinen hatte tiefere Gründe: ihnen war der Mannschaftssport zu kollektiv, zu wenig Einzelleistungen und Einzelhelden fördernd. Der Hauptgrund für die Fußball-Ablehnung der Nazis war jedoch, dass es ein „sozialdemokratischer“ und „kommunistischer“ Sport war, die übergroße Mehrheit der Vereinsmitglieder und der aktiven Spieler war politisch links eingestellt.
Jetzt wollte die NSDAP aber als eine Arbeiterpartei gelten. Deshalb versuchte sie mit anfangs kaum aber später zunehmendem Erfolg die Fussballvereine zu unterwandern und die Vereine, bei denen sie es nicht schafften, zu verbieten, wie die beiden Fußballvereine in Mittel-Gründau. Denn im Gegensatz zu manchen Fußball-Hochburgen – wie Mannheim-Neckarau, wo sich die Nazis im VfL und dessen Spitzen-Spieler und Trainer ,Sepp Herberger, gleich mit – einkauften und ihn hätschelten wie ihren Kreta per Fallschirm erobernden Boxer Schmeling, so gelang das der NSDAP bei den beiden Mittel-Gründauer Fußball-Vereinen Rot-Sport und Blau-Weiß nicht. Also kam das Verbot für beide Sportvereine in der kleinen schon seit 1830/48 so rebellischen Gemeinde in der Nähe von Frankfurt/Main gleich nach 1933. „Nazis und US-Army verboten in Mittlel-Gründau das Fußballspielen – zur Geschichte der SKG“ weiterlesen