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((siehe hier unten)), von amnesty, ja sogar bei denen vom „Friedensratschlag“, der schreibt, dieser Krieg hätte „zu viele zivile Opfer gekostet“ – wie bitte?. wäre er mit etwas weniger etwa besser gewesen??? Vielleicht ausreichend zielführend!? Und auch die „Ferien vom Krieg“ des Kommittees für Grundrechte kriegen einen leichten Schimmer von „greenwashing“. Bitte, versteht mich nicht falsch, meine 35/40 Jahre Arbeit mit Migrationskindern -zuletzt mit den Hanauer „Lamboy-Kids“ hat den gleichen Beigeschmack – war aber ebenso notwendig im unmittelbaren Sinn des Wortes. Auch bei den „No Border“ KIMI – Aufrufen zur Hilfe für Flüchtlinge habe ich solche Kopfschmerzen. Wenn dabei die Bekämpfung der Fluchtursachen in den Hintergrund gedrängt wird oder sogar die Forderung herauslesbar ist, die EU solle Fluchtursachen bekämpfen! Die EU und die NATO sind und schaffen Fluchtursachen !!!. Die Schwarzafrikaner fliehen in Lybien vor den „Rebellen“ und der NATO !!!
Rechte statt Mitleid für Ostafrika
Afrikanische und europäische Schriftsteller für solidarisches Handeln und strukturelle Veränderungen
Wir müssen die Ursachen von Tragödien verstehen, damit sich diese nicht wiederholen. Die Katastrophe in Ostafrika ist keineswegs unfassbar, sie hat sich seit Jahren und Jahrzehnten angekündigt. Die Menschen sterben nicht nur an einer unglückseligen Dürre, sondern auch an weitreichenden, systemimmanenten Missständen: an den Folgen des Klimawandels, der neoliberalen Ideologien, militaristischen Interventionen und instabilen Getreidemärkten. Und an der Unwilligkeit der Staatenwelt, die verschiedenen Warlords, die seit 20 Jahren Somalia zerstören, international zu ächten und zu verfolgen.
In der Hungersnot Ostafrikas zeigen sich die katastrophalen sozialen Folgen des Klimawandels. Trotzdem könnten wir den Menschen lokal helfen, wenn es finanzielle Hilfen gäbe für Nomaden, Viehhüter und Kleinbauern, damit sie tiefere Brunnen bohren und Techniken einführen, um das Regenwasser, das meist sintflutartig niedergeht, zu sammeln.
Die Opfer des Klimawandels haben ein Recht auf Hilfe – vor den Katastrophen.
Eine lokale, nachhaltige landwirtschaftliche Produktion passt nicht in das Kalkül der global herrschenden Ökonomie. Anstatt arbeitsintensive, autarke Techniken zu unterstützen, wird Entwicklungshilfe immer häufiger dazu benutzt, ein rein exportorientiertes Wirtschaften einzuführen. Riesige fruchtbare Gebiete am Horn von Afrika werden an ausländische Investoren verkauft und Rohstoffhändler setzen auf steigende Weizenpreise.
Der Landraub und die Spekulation mit Nahrungsmitteln müssen unterbunden werden.
Die politische Brutalisierung Somalias hat komplexe Ursachen, die bis in die Zeit der Blockkonfrontation zurückreichen. Der seit zehn Jahren am Horn von Afrika geführte „Krieg gegen den Terror“ hat die Agonie Somalias verlängert. Nicht die existenziellen Bedürfnisse der somalischen Bevölkerung stehen dabei im Vordergrund, sondern die Sicherung internationaler Seefahrtswege.
Militaristische Interventionen im Dienste der eigenen Sicherheit müssen aufhören.
Notwendig ist nicht eine Politik des Mitleids, sondern eine der politischen Verantwortung. Die Hungernden haben ein Recht auf Anerkennung als Bürgerinnen und Bürger dieser Welt. Sie haben wie alle anderen Menschen Rechte, zu denen auch das Recht auf Nahrung nach Artikel 25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gehört. Hilfe in der Not und strukturelle Veränderungen zur Beseitigung der Ursachen von Hunger sind kein Akt des guten Willens, sondern eine völkerrechtlich bindende Pflicht. Dies durchzusetzen bedarf des politischen Willens von Regierungen. Und des öffentlichen Drucks von unten. Auch von uns.
Die Hungernden sind Bürgerinnen und Bürger dieser Welt.
Dieser Aufruf erscheint mit Unterstützung der Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international.
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner:
- Leila Aboulela (Sudan)
- Andreas Ammer (Deutschland)
- NoViolet Bulawayo (Simbabwe)
- Alex Capus (Schweiz)
- György Dragomán (Ungarn)
- Peter Esterhazy (Ungarn)
- Nuruddin Farah (Somalia/Südafrika)
- Diana Ferrus (Südafrika)
- Abdulrazak Gurnah (Tansania)
- Guy Helminger (Luxemburg)
- Felicitas Hoppe (Deutschland)
- Ranjit Hoskoté (Indien)
- Carsten Jensen (Dänemark)
- Jamal Mahjoub (Sudan)
- Abbas Khider (Irak/Deutschland)
- Easterine Kire Iralu (Indien)
- Angela Krauss (Deutschland)
- Michael Krüger (Deutschland)
- Robert Menasse (Österreich)
- Pedro Rosa Mendes (Portugal)
- Meja Mwangi (Kenia)
- Michael Obert (Deutschland)
- José Oliver (Deutschland/Spanien)
- Niyi Osundare (Nigeria)
- Christoph Ransmayr (Österreich)
- Christine und Rudolf Scholten (Österreich)
- Jan Seghers (Deutschland)
- Brita und Wolf Steinwendtner (Österreich)
- Ulrich Straeter (Deutschland)
- Véronique Tadjo (Elfenbeinküste)
- Stephan Thome (Deutschland)
- Uwe Timm (Deutschland)
- Ilija Trojanow (Deutschland/Österreich)
- Lutz von Dijk (Südafrika/Niederlande)
- Abdourahman Waberi (Djibouti)
- John Wray (USA)
- Jean Ziegler (Schweiz)
- Hartmut Barth-Engelbart (Deutschland) ich hab mich einfach Mal mit druntergeschrieben, obwohl ich die beschriebenen Kopfschmerzen dabei habe:
-
„Die Menschen sterben nicht nur an einer unglückseligen Dürre, sondern auch an weitreichenden, systemimmanenten Missständen: an den Folgen des Klimawandels, der neoliberalen Ideologien, militaristischen Interventionen und instabilen Getreidemärkten. Und an der Unwilligkeit der Staatenwelt, die verschiedenen Warlords, die seit 20 Jahren Somalia zerstören, international zu ächten und zu verfolgen.“Der von mir hervorgehobene Teil aus dem Aufruf bereitet mir angesichts der aktuell in Lybien eingreifenden und ächtenden und verfolgenden Staatenwelt echtes Kopfzerbrechen. Dieser Satz klingt wie eine Aufforderung an den Bock in Ostafrika den Gärtner zu machen, wobei ich bei allen Böcken für einen solchen Vergleich um Verzeihung bitten möchte.und jetzt ein Somalia-Text von 1993/94
Some Oil Yeah (II)
Als Ex-Diktator
Siman Barre
noch Kaiser
von Some Oil Yeah war
hat jeder Energiekonzern
Texaco-Exxon-Veba-Oil
ihm durch Vertreter
der Regierung
beim Hauptsitz
jeder Company
die Präsidentengarde
die Miliz
Armee und Polizei
entwicklungshelfend
rüsten lassen
da ward und wird
aus einem
rechten Menschenschlächter
im Munde Kinkelgenschers noch
ein garnicht
schlechter Menschenrechtler
wenn er im Tausch
für Killer-Hightech
dritter Wahl
und GSG-Expeditionen
am Airport Mogadischu
das Menschenrecht
auf Zugriff
nach den Ölvorkommen
garantiert
Ordnung und Sicherheit
herrscht jetzt am Horn
von Afrika
und muß erhalten bleiben auch
nach Simons Sturz
durch seine Generäle
die selbst in den Genuß
der harten Auslandswährung
kommen wollten
Stellt sich die Frage
ob ab heute
dreimal Barre
bezahlt wird
ob man
den einen stürzt
und zwei
zu Bandenchefs erklärt
die man einst selbst erst
ausgebildet
mit Foltertechnik
ausgerüstet
und dann in Spitzenstellungen
befördert hat
und dem Wahlvolk
daheim vor der Röhre
ergriffen blickend
dementiert
es ginge um die Menschen-
nicht um Ölbohr-Rechte
sofern die freie Presse
Interesse hatte
anders
zu berichten
und offensichtlich lügt
wer schreibt
daß unsre Pioniere
beim Wasserbrunnen bohren
vor Belethuen
auf Öl gestoßen wären
Gleichgültig
ob da einer stürzt
den man dem Vortrupp
hinterher
vorläufig
vergeblich
in die Wüste schickte
der sich um deutsche
Öl-Intressen
vielleicht ganz ohne es zu wissen
am falschen Ort
im Hinterland
da gibts nur Sand
das Öl liegt an der Küste
viel Mühe gab
und Rühe nannte
und dessen
frühe Variante
in etwa so
zu schildern wäre:
der Kaiser kommt
nach Lüderitz
es gilt die Buren
zu beschützen
und die Hereros
zu befrieden
Gleichgültig
ob ein Kaiser stürzt
und ein Minister
in der Wüste strauchelt
der nächste wird
die Wüstefüchse
weiter Menschenrechte
exerzieren lassen
damit wir keine Unze Gold
und kein Gramm Kohle
Uranerz oder Öl verlieren
Kanonenboote
werden zu Fregatten
von Agadir nach Lüderitz
El Alamein läßt grüßen
von Zagreb bis nach
Belethuen
Die Farce wird tragisch
neubesetzt
zum Pleiten-Pech-und-Pannen-Witz
die Rückzugsoperette
bleibt mangels
einer Dolchstoßneuauflage
ein Mordsspektakel
ohne deutsche Tote
und der Bereitschaftsdienst
der Fürsorge
für Kriegergräber
wurde
zapfenstreichgewürdigt
abgeblasen
Der Stern von Bethlehem
zog einst drei Weise
aus dem Morgenland
in diese Nato-out-off-Area
die Großregion
vom Roten Meer
bis hoch nach Kurdistan
Der Stern von Belethuen
weist nicht auf einen
Halbverhungerten
im Vorstadtslum
Er weist den Weg
den Ölbohrtrupps
den abendländischen
die schlecht getarnt
und gut geschützt
mit UNO-Flaggen
und wenns ernst wird
mit Hungerleider-UNO-Truppen
das Inland
und den Festlandsockel
nach Quellen
schwarzen Goldes
explorieren
Und jetzt wird klar
warum der Bau
nur eines Wasserbrunnens
durch die Bundeswehr
das hundertfache
kosten durfte
von dem
was hundert kleine
Krankenhäuser
um Belethuen
gekostet hätten
Der Kaiser inspiziert
die Truppen
in Lüderitz
die Kaiserin verteilt
mit Charme
und Mutterwitz
Pulswärmer
von der Frauenhilfe
handgestrickt
an unterworfne
Hottentotten
Die Käppis
unsrer neuen Wüstenfüchse
sehen nicht
von ungefähr
so aus
wie Lettow-Vorbecks
Kopfbedeckung
und Rommels
legendärer Krempenhut
Der nächste Ausflug
wird kein Rückzug
der nächste
muß sich
nicht nur hinter
den Kulissen
sondern volksnah
vor der Röhre
rechnen
mit Zustrom
an die Urnen und die Waffen
voll ins Schwarze treffen
geschrieben 1993/94, auf jeden Fall direkt nach den Fernsehbildern vom schönen dicken Stolper-Volker-Mühe-Rühe bei den Sandkastenspielen vor Belethuen
—– Original Message —–From: Hartmut Barth-EngelbartTo: info@medico.deSent: Wednesday, August 24, 2011 3:18 PMSubject: Rechte statt Mitleid für Ostafrika / Aufruf mitunterzeichenLiebe Anne Jung,(und wer sonst dies liest und dafür bei medico zuständig ist) nicht nur weil ich seit Jahren, genauer seit der Unterstützung und Organisation der Kanzelstürmung des Sohnes des damaligen nigerianischen Landwirtschaftsministers 1964 bei den 100Jahres Feierlichkeiten der Deutschen Ostafrika-Mission über Ostafrika und die Rolle des (deutschen) (Neo-) Kolonialismus und Rassismus schreibe möchte ich den Aufruf mit unterschreiben.Auch wenn das nicht (mehr möglich sein sollte, bitte ich um die Erlaubnis, diesen Aufruf auch auf meiner site zu veröffentlichen.Sollte medico meine Afrika-Texte (Epigramme, Poleme, AgitProvoLyrik, Lieder) brauchen können, einfach nehmen und nur das copyleft anfügen. An die Texte kommt man leicht , wenn man Afrika bei meinem Archiv als Suchbegriff eingibt, dann sprudelt es.(wobei der Schwerpunkt Ost-Afrika Texte zu Somalia, Ruanda-Burundi, Kongobecken, Uganda, NordKenia und Zimbabwe beinhaltet)GrußHaBE
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