Frankfurter ver.di „main-letter“ wirbt für die Bundeswehr ! KollegINNen! Nicht mit uns und nicht in unsrem Namen! Nie wieder Krieg!!!!

Unsere (IGMetall-) Gewerkschaftsführer fordern einen führenden „EADS-Mare-Rüstungskonzern“
Aktuelle Zwischenbemerkung: Menschenrechtskämpfer in Libyen bei der Arbeit:

Liebe KollegINNen,

lieber ver.di Kollege Thomas Wissgott

Hier geht es mir nicht nur um die IGMetall-Vorstands RüstungsMarschRichtung sondern auch um die Bundeswehrwerbung im letzten Frankfurter ver.di-„main-letter“ für den Du als ver.di-Bezirksgeschäftsführer verantwortlich zeichnest.

Ich weiß durchaus, dass der folgende Brief nicht besonders förderlich für eventuelle Engagements bei der IGMetall und bei ver.di ist, woich bei verschiedensten Gelegenheiten zur Unterstützung von Streiks, Warnstreiks, Kundgebungen und Demonstrationen gesungen, gespielt und gelesen HaBE.  So ist das Leben eben.

Ich war und bin immer begeistert davon, wie entschieden die DGB-Gewerkschaften  sich nicht nur am AntiKriegsTag dem Schwur von Auschwitz und Buchenwald verpflichtet sahen: „Nie wieder Faschismus. Nie wieder Krieg !!!  Wie sich dabei besonders die IG Metall für Rüstungskonversion eingesetzt hat  .. Und nun DAS:

Unsere Gewerkschaftsführer fordern einen führenden “EADS-Mare-Rüstungskonzern”

http://www.barth-engelbart.de/?p=1043

und dann diese unsägliche Bundeswehrwerbung im jüngsten Frankfurter ver.di-„main-letter“ – für den Du als ehemaliger Hanauer Juso und jetziger ver.di Bezirksgeschäftsführer verantwortlich zeichnest. Zu dieser Kriegswerbung will ich nicht mehr schreiben als der Kollege Rudi Hechler in seinem Leserbrief an den „main-letter“:

Laßt die Kinder in Frieden

Eben lese ich die „main-letter“ (03/2011) – S. 4.
Der Artikel über die Bundeswehr – in einer Gewerkschaftszeitung –  geht an den Tatsachen vorbei und ist platte Bundeswehrwerbung.
Wer die Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung kennt, kann ruhig auch sagen: der Beitrag ist ahistorisch und stellenweise gewerkschaftsschädigend.
Mir geht es nicht um evtl. schlecht gestaltete Flyer, mir geht es um unser wichtigstes Prinzip: unser Einsatz für den Frieden, gestern, heute und morgen. Deshalb bleibt die angesprochene Flyerüberschrift „Kein werben für’s sterben“ richtig.

Wissen die Verfasser nicht, was zur Zeit an Schulen und andere Einrichtungen für Bundeswehreinsätze gibt? Und was dort verteilt wird?

Ich schicke euch mal ein Foto mit, das aus einem in unserer Schule verteilten Bundeswehr-Werbeprospekt stammt.
An einer Schule die den Namen der Friedensnobelpreisträgerin Bertha-von-Suttner trägt. Sie schrieb übrigens passend: „
Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden.“

Weil der Bundeswehr der Nachwuchs fehlt, wirbt sie jetzt verstärkt an Schulen und in Medien. Doch setzt sie nicht nur auf die Präsenz bei Berufsmessen. Im April startete sie eine millionenschwere Werbekampagne. Sie  organisiert  Volleyball- und Fußballturniere. Auf Kosten der Bundeswehr werden tausende von Jugendlichen in Kasernen und Sportschulen eingeladen. Dort spielen sie dann, umringt von Wehrdienstberatern, Infoständen und Kriegsgerät.
Den Bundeswehr-Werbeprofis werden die Türen zu Klassenzimmern immer leichter geöffnet. Die Armee wird zum offiziellen Bildungspartner erklärt: Soldaten halten politische Vorträge in Schulen, sponsern Unterrichtsmaterialien, laden zu Exkursionen in Kasernen ein und erreichen so hunderttausende von Schülerinnen und Schülern. Die Bundeswehr organisiert Volleyball- und Fußballturniere.
Bei Ausbildungsbörsen kann man lesen „was man alles werden kann“. Zum Beispiel: Raketenoffizier, Panzerkommandant, Kampfflugzeugführer. Angesprochen werden die Jahrgangsstufen 8-13. 14-/15-jährige Schülerinnen und Schüler sollen so für das Militär begeistert werden.

Dagegen wenden sich viele Menschen. Bundesweit regt sich an immer mehr Schulen Widerstand. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) lehnt die Werbeversuche der Bundeswehr ab und ruft Lehrer zum Widerstand auf. „Die Schule ist kein Ort für Rekrutierung von Berufssoldatinnen und -soldaten.“ Eine Reihe von Schulen schlossen sich schon an. Viele Gewerkschaftsgruppierungen unterstützen den Kampf der Elternbeiräte, der Lehrerinnen und Lehrer. Sie sagen: Farbenfrohe Bilder einer „Armee im Einsatz“ zur Werbung von Nachwuchs für die kämpfende Truppe haben in der Schule nichts verloren.

Nicht zuletzt, liebe Kolleginnen und Kollegen; Mehr als 5,6 Mill. Euro Steuergelder werden allein für Anzeigen in den Medien verwendet, weitere Millionen fließen in andere Kampagnen.

Von  „Zukunftschancen“, „Ausbildungsplätzen“ und „Karriere“ ist in der Werbung der Bundeswehr die Rede, allerdings nicht von Krieg, Verstümmelungen und Tod.

Rudi Hechler

Gerade vor einigen Tage haben bei der Aachener Friedenspreisverleihung am AntiKriegsTag viele führende IGMetallerINNen den Schwur erneut beschworen, bei der Konzert-Lesung zum Auftakt am 31.8., bei der Demonstration am 1.9. und schließlich bei der Friedenspreisverleihung an die Rüstungs- und Kriegsgegner Jürgen Grässlin und die Tübinger IMI

http://www.barth-engelbart.de/?p=1041, wie der 90jährige Kollege Hein Kolberg.

Die unten beschriebene KriegsmarschAusrichtung des IGMetall-Vorstands darf so nicht hingenommen werden.

So etwas zerstört die zentralen Grundlagen unserer Gewerkschaftsbewegung

mit solidarisch-herzlichen Grüßen

Hartmut Barth-Engelbart

(Ex Landes-Vorstandsmitglied des hessischen ÖTV (als Vorstandsmitglied des Bereichs Privater Transport und Verkehr), Ex-Betriebratsvorsitzener, 40 Jahre GEW-Mitglied, VER.DI-Mitglied und bereits 1964 als Schüler wegen der Unterstützung des IGMetall-Streiks für die „Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle“ und gegen die folgende bundesweite Aussperrung mit Schulverweis bestraft – aber durch den Druck der Mannheimer KollegINNen wieder eingeschult, Kriegsdienstverweigerer in der Bundeswehr, unter dem IGMetaller Helmut Schauer  Aktivist gegen den „Notstand der Demokratie“, als Berufsschüler Mitglied der IG DruPa und Mitglied im Bundesvorstand der Unabhängigen sozialistischen SchülerINNEN (AUSS), Mitglied der GEW-Streikleitung der hessischen Lehrbeauftragten 1971/72, Mitglied des hessischen GEW-Landesvorstandes als Vertreter des Landesvorstands des AjLE, 1974 bis 1978 stellvertretender Personalratsvorsitzender, 1982 Mitglied der Streikleitung der hessischen ÖTV beim Streik der Fernfahrer … und weiter Orden und Ehrenzeichen

8. September 2011

Unsere Gewerkschaftsführer

Lothar Rühl findet in der FAZ vom 30. August 2011:

Europäische See- und Luftstreitkräfte, Luftlandekräfte, Lufttransport, operative Aufklärung, luftbewegliche und seegängige Expeditionskorps müssen gemeinsam aufgebaut und unterhalten werden.

Was den Kriegsschiffbau anlangt, drängt auch der Vorstand der IG Metall auf europäische Zusammenarbeit. Unter dem Titel “Perspektiven der deutschen militärischen Schiffbaukapazitäten im europäischen Kontext”, .pdf-Datei, plädierte er am 15. Dezember 2010 außerdem für verstärkten Rüstungsexport in Schwellenländer. German Foreign Policy faßt die dort aufgestellten Forderungen an Kapital und Bundesregierung zusammen:

Gerade im Marineschiffbau könne eine wirkliche Kapazitätsauslastung daher “nur über Exporte erfolgen”, ist der Publikation der IG Metall zu entnehmen; militärische Aufträge hätten insbesondere für die deutschen Werften “eine klar stabilisierende Funktion”. Da jedoch die europäischen Exportmärkte “hart umkämpft” seien, richteten sich die “Hoffnungen in der Branche” auf “Wachstumsmärkte außerhalb Europas”, erklären die Autoren – und verweisen auf von sogenannten Schwellenländern wie China, Indien oder Brasilien geplante “milliardenschwere Beschaffungen”. Im Rahmen der “Entwicklung neuer Produkte für neue Märkte” werde die Konkurrenz jedoch nicht abnehmen, wissen die Gewerkschafter: “Bei diesem Rennen werden längst nicht alle europäischen Anbieter zum Zuge kommen können.”

Daher plädiert der IG-Metall-Vorstand für die Bildung einer Art “EADS der Meere”, also einen westeuropäischen Kriegsmarine-Konzern nach dem Vorbild der Flugzeugfirma European Aeronautic Defence and Space Company, Europas zweitgrößtem Rüstungskonzern hinter Großbritanniens BAE Systems plc.

Der IG-Metall-Vorstand begründet sein Plädoyer für Rüstung mit einem angeblichen nationalen Interesse an Maßnahmen gegen “die zunehmende Bedrohung des freien Warenverkehrs zu See durch Piraterie und Terrorismus” und – mit dem Arbeitsplatzargument.

Tatsächlich arbeiten ca. 40 000 Menschen in Deutschland in Mordmaschinenfabriken. Würde die  Bundesregierung jedem von ihnen 50 000 Euro pro Jahr in die Hand drücken, dann könnten sie alle spazieren gehen, Schach spielen oder Tauben züchten, statt zum Mord beizuhelfen.

Woher die zwei Milliarden?

wer eine Antwort auf diese Frage sucht und finden will, muss hier weiterlesen:

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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