HaBE=Reinhard Kahl für Arme? Wie Reinhard Mohn Reinhard Kahls „Treibhaus“Schul-Ideen zum Opium für Lehrer werden lässt, zur Flucht aus Burnout & Kahl-Schlag oder wie ein Alt68er zum mohnabhängigen Bertelsmännchen wurde und zum schmackhaften Köder für Schulprivatisierung

Der heute
mohnabhängige Reinhard Kahl mochte nach seiner Ausbildung bei
Horst Bethge in Hamburg  lieber doch nicht in staatlichen Haupt- und Realschulen
sich mit Proletenkindern rumärgern.  Er mochte lieber MohnTreibhäuser und
private Traumschulen für die Eliten-Kinder schaffen.Zugestehen muss ich dem Reinhard schon, dass er mit dem Ziel der reformpädagogischen Umgestaltung des Schulwesens, der Schulen, der Entschulung der Schulen angetreten ist. Weiter muss ich ihm zugestehen, dass er mit seinen Visionen im Kaputtsparprogramm der öffentlichen “Volksschulen” nicht landen und sie dort nicht entwickeln konnte. Ich muss auch zugestehen, dass man für das Projekt “Treibhaus”-Traumschulen Geld braucht, für die Filme, die wissenschaftliche Arbeit, die Organsation von Seminaren, Kongressen, Fortbildungsreihen usw… und dafür ist in der “notgedrungenen” Enge der  öffentlichen Schulen mit ihrem G8-Wahn und der Notverwaltung und der permanenten KrisenFolgenBewältigung durch notstandsregierende und alleingelassene nur noch notwehrkommandierende Schulleitungen und Kollegien, durch Noten-Ausleseterror gekennzeichnets Schulwesen nur mit unablässigen Anstregungen und intensiver Zusammenarbeit mit den “Normalo”-, “Prolo-” Durchschnittseltern , zusammen mit Gewerkschaftern, Betriebs- und Personalräten usw.. Stadtteilgruppen etwas zu erreichen…

Nur da, wo es so versucht wird, können auch durchaus viele der in den Kahl’schen Treibhäusern entwickelten guten Elemente aufgenommen und modifiziert entwickelt werden…

Lieber Reinhard, dafür hättest Du Modelle entwickeln müssen. Doch dafür gibt es von den Mohn-Stiftungen keinen Cent. Die Projekte, die ich lange vor Deinen “Treibhäusern” und in kritischer Auseinandersetzung sowohl mit diversen ”Summerhill”-s als auch mit der von Hentig’schen Laborschule in Bielefeld, der OdenwaldSchule, den Jena-Planschulen usw..der Kerschensteiner’schen und Makarenkowschen Arbeitsschulen entwickelt und realisiert hatte, waren nur zunächst widerständig zu verwirklichen, bis ihnen -trotz prominenter Unterstützung (durch Prof. Bastian, Prof Adamek, die Menuhin-Stiftung, die Zonta-Frauen) –  der Saft abgedreht wurde…

Leider bist Du Mohn-abhängig geworden . hängst an Tropf und langer Leine des großen Mohn … Leider! Und machst für ihn den schmackhaften Köder, der die GEW immer wieder in seine Tentakeln lockt….
An dieser Stelle möchte ich auf meine Klassiker verweisen: “Wie der Mohn über die GEW in die Schulen kommt” (auch hier muss ich betonen, dass meine Gewerkschaft an den Schulen kein Rauschgift und auch keine´Grundstoffe für
deren Herstellung verteilt.!):
Wie der Bertelsmann über die GEW in die Schulen kommt
Ein Lehrstück mit Namen “Kulturelle Praxis”, dem Themen-Schwerpunkt der
Sommerausgabe der HLZ, der Zeitschrift der GEW Hessen
„Der HaBE ist so was wie der Reinhard Kahl für Arme!“. Dieses hinterfragwürdige Kompliment haben mir einige TelinehmerINNen meines Gast-Seminars über „InterkulturellePädagogik in Theorie und Praxis in sozialen Brennpunkten“ an der FH-Görlitz-Zittau gemacht. Das Seminar kam zustande, weil ein Professor und einige Studentinnen meine Lesung und ein Intreview über das Projekt „Lamboy-Kids“ im Hallenser Freien Radio CORAX gehört und  noch während der laufenden Sendung bei CORAX angerufen und mich eingeladen hatten..
Reinhard Kahl für Arme ?  Das bedeutet letztlich Kahl-Schlag ! Wie das denn?
Nur mit Hilfe privat gesammelter Spenden gelang es 2006, das Projekt „Lamboy-Kids“ im „sozialen Brennpunkt“ Hanau-Lamboy-Tümpelgarten noch knapp über seinen 15. Geburtstag hinaus zu retten.
Prominente Unterstützer gaben Rückenstärkung: Professor Bastian (Frankfurt/Paderborn), Professor Adamek (Uni Münster), die ZONTA.Frauen, ein Hanauer Unternehmer … es kamen Geld-Spenden aus dem In- und Ausland… Klein-Spenden von Gewerkschaftern, von Musikern und Schriftsteller-KollegINNen ….
Viele Künstler wünschten uns „alles Gute, viel Erfolg“ .. Leider  hat der berühmte Kinder- und Jugendbuch-Autor Peter Härtling nur eine Postkarte mit besten Wünschen geschickt, aber den Wunsch der Kinder nach einer „Ben liebt Anna“-UnterstützungsLesung nicht erfüllt. Stattdessen haben die Lamboy-Kids ihre eigenen Kinderromane zusammen mit mir geschrieben: „Enrico schreibt keine Liebesbriefe“ und „93 Stickers für Giovanna“ … und Woche für Woche die neu hinzugekommenen Seiten vorgelesen, vorgespielt … 
Doch dann war trotzdem Schluss. Noch ein paar Konzerte zu anstehenden Jubiläen „10 Jahre Lamboy-Park“, Abschluss Fest der „SozialenStadt“-Erneuerung, wo sich die Honoratioren notgedrungen gerne mit den Lamboy-Kids schmücken mussten, weil sie sonst bei den Einwohnern nicht so gut ankamen… Aber dannn passten die „Lamboy-Kids“ mit ihren Liedern nicht mehr so recht ins Konzept des StadtteilFaceLifting. Mittlerweile gerät die Anwerbung im Stadtkunden-Segment „gehobenes Einkommen“ wieder ins Trudeln, weils mit dem Aufschwung doch nicht so richtig geklappt hat… und die umworbenen Besserverdienenden die FRAPORT-Einflugschneisse kombiniert mit Autobahn-Auf und Ab- und Stadt-Ein-&Aus-fahrt doch nicht so super finden, wobei die Migranten und die HARTZ4erZahlen im Viertel nicht ab sondern besonders die Letztgenannten sprunghaft zunehmen. Was auch im doppelten Sinne stimmt. Die Ernährung zwischen Norma-Lidl und Aldi wird immer schlechter….
Die Treibhaus-Ideen des Reinhard Kahl könnten bei den „Lamboy-Kids“-Projekten ein wenig Pate  gestanden haben. Haben sie aber nicht, denn die Projekte und Projektpläne sind  bereits lange vor Reinhard Kahls UnterrichtsVerweigerung in Hamburger Haupt- und Realschulen (nach Abschluss seiner Lehramtausbildung bei Horst Bethge) in Frankfurt, Bruchköbel, Maintal, und Hanau zwischen 1968 und 2006 entstanden… und immer in öffentlichen Regelschulen in sozialen Brennpunkten.
hier der vollständige Artikel aus der Hessischen LehrerINNEN Zeitung der GEW
Nach Lesungen in evangelischen Kirchen, konzerten in katholischen Kitas, evangelischen Büchereien, Lesungen in einem katholischen Elite-MädchenGymnasium, in einer Synagoge und in einer Moschee hat der muslim-markt ein umfassendes Interview zum Thema „interkulturelle/interkonfessionelle Pädagogik und die ‚Lamboy-Kids‘ “ veröffentlicht
Zur Illustration des „Lamboy-Kids“- Projektes und seiner „Endphase“ hier ein bis vor Kurzem verschollener Brief:..
From: Hartmut Barth-Engelbart
Date: Dec 19, 2005 6:35 PM
Subject: [contraste-list]  Das schönste 4.Adventskonzert seit 90 Jahren: Puje Byambaa & die Lamboy-Kids in der Hanauer Gebeschusschule
To: zora
an die Redaktionen
HA, FR, ME, OP, GT, GNZ, KN, FAZ, MA, HR, FFH, PrimaVera, meinJournal
und alle Anderen, besonders diejenigen, die ob der frühen Stunde,
dieses Konzert nicht besuchen konntenmit der Bitte um Veröffentlichung
P R E S S E M I T T E I L U N G Hanau:
Das 4. AdventsKonzert der „Lamboy-Kids“ in der Hanauer Gebeschus(Grund-)schule am frühen Montagmorgen
wurde durch ein Gastgeschenk aus Ulan Bator für über 200 Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrer zu einem traumhaften Weihnachtsgeschenk:

Die mongolische Pianistin,Harfinistin, Sängerin und Hochschuldozentin Puje Byjambaa schenkte den Kindern aus dem Hanauer Stadtviertel Lamboy-Tümpelgarten fünf mongolische Harfen-Musik-Stücke und Lieder. Sie hatte sich dazu entschlossen,nachdem sie von der Geschichte dieser Kinder und ihres Chores bei der Vorbereitung des „Response“-Projektes erfahren hatte , an dem die Lamboy-Kids jetzt schon zum fünften Mal teilnehmen werden (zusammen mit den Musik-Profis  Thomas Reuther(HU) und den Komponisten Oliver Augst(FFM) und Christoph Korn (FFM)). (( Wolfgang Stryi, der beste europäische Saxofonist, Klarinettist und Mitkomponist von Frank Zappas „Yellow Shark“ – vom Frankfurter „ensemble modern“. der Initiator der „response-Arbeit“ mit den „Lamboy-Kids“ und mein „kisuM &kiryL“-Partner ist im Februar dieses Jahres gestorben. Aber er lebt in den Kindern mit seiner Musik weiter!)).

 Besonders der Brief eines vor der Abschiebung -zurück nach Bosnien- nach Atlanta (USA)
geflohenen Zweitklässlers an seinen Hanauer Lehrer hat Puje Bayambaa
zu diesem Gemeinschaftskonzert-Geschenk bewegt (der Brief befindet
sich am Ende dieser Pressemitteilung im Wortlaut angehängt, bei Bedarf
dürfen sie gerne wörtlich zitieren!!): „Ich möchte diesen Kindern,
denen so viel Leid zugefügt wird und wurde, ein Geschenk machen!“Umrahmt wurden die mongolischen Melodien und Lieder von den meist
selbst komponierten und selbst geschriebenen  (Weihnachts-)Liedern der
zur Zeit 90 LAMBOY-KIDS im KernChor unter der Leitung ihres Lehrers Hartmut
Barth-Engelbart. Wer nach der Begrüßungsansprache der Schulleiterin
der Gebeschusschule, Frau Stübing, wegen beruflicher Verpflichtungen
keine Gelegenheit hatte, sich das Früh-Konzert anzuhören, bekommt dank
der Initiative des Main.-Kinzig-Kreises, des Landrates Erich Pipa ,der
Leiterin des Kultursektors, Frau Nettner-Reinsel und des mongolischen
Honorarkonsuls Dirk Pfeil spätestens im Januar 2006 eine weitere
Chance Puje Byambaa zu hören: sie wird am 17.01.2006 die Eröffnung
der Ausstellung historischer Fotografien des deutschen
OstAsienForschers Herrmann Contzen im Gelnhäuser Main-Kinzig-Forum –
dem Landratsamt- künstlerisch umrahmen.Nebenbei war während des Pressegesprächs zu erfahren, dass die
Künstlerin auch noch Diplompädagogin ist, in der Mongolei und auch in
Deutschland bereits über langjährige Unterrichtspraxis verfügt und
nicht abgeneigt wäre mancher SekundarstufenSchule zumindest das
Nachmittagsangebot zu versüßen.Mit freundlichen GrüßenHartmut Barth-Engelbart
Musiklehrer an der Gebeschusschule
und Chorleiter der LAMBOY-KIDS

Pressemitteilung, Einladung zum Pressegespräch
und zum 4. Advents-Morgenkonzert der „Lamboy-Kids“
am 19.12.2005 um 8.00 Uhr bis 8.45

Mit der Bitte um Veröffentlichung/ Ankündigung und Teilnahme

Sehr geehrte Damen und Herren

Die Mongolische Sängerin und Harfinistin
Puje Byambaa,
hat im Rahmen der Vorbereitung des diesjährigen „response 2006“
-Projektes von der Arbeit der „Lamboy-Kids“ und ihrer Geschichte
gehört Besonders die Geschichte zweier Kinder des Schulchores der
Hanauer Gebeschus-(Grund-)Schule, die aus ihrer neuen Heimat und ihrem
Freundeskreis abgeschoben wurden, hat sie sehr berührt (siehe Texte im
Anhang unten !).
Sie hat sich deshalb entschlossen den Kindern der Gebeschus-Schule vor
Weihnachten eine Stunde mongolische Musik zu schenken. Diese
vorweihnachtliche Bescherung findet im Rahmen des 4.
Advents-Morgenkonzertes der „Lamboy-Kids“ am 19.12.2005 von 8.00 bis
8.45 in der GebeschusSchule statt. Im Anschluss an das Konzert besteht
die Möglichkeit zum Pressegespräch mit der mongolischen Künstlerin.und
dem Chorleiter der „Lamboy-Kids“ (wenn es der Stundenplan zulässt).

Puje Byambaa arbeitet als Musikerin im Umfeld des Frankfurter „ensemble modern“.

Ein ebenfalls wichtiger Grund für ihre Geschenkidee ist, dass die
„Lamboy.Kids“ in ihrer selbstgeschriebenen Stadtteil-Hymne auch von
der Mongolei singen:
„Wir kommen aus Afghanistan, aus Polen, der Türkei
aus Deutschland und aus Kasachstan, kurz vor der Mongolei…“

Denn einige Spätaussiedlerkinder kommen/kamen direkt aus Alma Ater in
Kasachstan über den Flughafen Frankfurt nach Hanau an die
Gebeschusschule. Und dort in den Schulchor, die „Lamboy-Kids“.
Die Schulgemeinde der GebeschusSchule würde sich sehr über Ihren Besuch
und über eine Berichterstattung in Ihrer Zeitung freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Barth-Engelbart
Chorleiter der „Lamboy-Kids“/ Musiklehrer und Kinderliedermacher an
der GebeschusSchule

Hier folgt jetzt der Brief von Rasim, einem Kind aus meinem
Kinder-Chor „Die Lamboy-Kids“, Rasims 7 köpfige aus Bosnien geflohene
Familie – allesamt schwer traumatisiert-  konnte mit organisiertem
„Schuleschwänzen“ polizeiliches Kidnapping verhindern, hielt sich
lange versteckt und die alleinerziehende Mutter konnte dann über
Kontakte zur bosnischen/jugoslawischen Gemeinde in Atlanta mit der
Nacht-und Nebelausreise in die USA einer Abschiebung nach Bosnien
zuvorkommen.

Von den meisten abgeschobenen Kindern habe ich sonst kein
Lebenszeichen. ((Von den vielen (bisher) nicht abgeschobenen und
gemeinsam vor der Abschiebung bewahrten um so mehr)).

Rasim verbrachte im ersten Schuljahr die meiste Zeit im Unterricht
schweigend unter seinem Tisch. Erst nach und nach begann er im
(Kunst-)Unterricht  zu malen: schwarze Bilder mit bombardierenden
Flugzeugen, brennenden Häusern, blutenden verstümmelten Menschen.
Schweigen, Jähzorn im Wechsel mit scheinbar grundlosen,
still-strömenden Tränen. Erst im 2. Schuljahr begann Rasim sich
aktiv-konstruktiv am Unterricht zu beteiligen. Da die Kinder und die
LehrerINNEN Rasim nicht ausgegrenzt haben, hat er unter dem Tisch sehr
viel mitgehört, entfernte Freundschaften geschlossen und gelernt: im
zweiten Schuljahr wurde er dann ein echter Senkrechtstarter, wobei
sein Einstieg der war, dass er seinen Klassenlehrer vom hessischen
Akzent  bis in die Körpersprache perfekt imitieren konnte und die
Klasse inklusive Lehrer sich vor Lachen bog. Etwas barschere
Ermahnungen beantwortete er mit militärischem Hacken-
Zusammenschlagen, militärischem Gruß  und : „Jawoll, Herr Oberst,
ei-ei Sir!“ , was jedesmal die Lage entschärfte. Es gab und gibt viele
Kinder wie Rasim, nur von anderen Kriegsschauplätzen., manchmal drei
Straßen weiter , manchmal in der direkten Nachbarschaft…..

Wir dürfen keines davon abschieben, selektieren, auslesen,

23.6.
Lieber Bart-Engel-Bart

Ich mußte am 13.5. um 4 Uhr morgens aufstehen. Dan sind wir zum
Frankfurter Flughafen gefahren. Dan kam endlich der Delta air lanes
Flugzeug an. Wir sind in den Flugzeug eingestigen, da gab es Essen und
Trinken. Wir sind über den Atlantischen Ozean geflogen und er war
wirklich ganz groß. Wir sind mit dem Flugzeug 7 Stunden und 21 Minuten
geflogen. Dan sind wir in New-York angekommen. Wir mußten in New-York
3 Stunden und 15 Minuten warten. Dan kam der 2. Delta Flugzeug für
Atlanta. Als wir in Atlanta angekommen sind, haben wir eine Wohnung
bekommen. Wir haben uns am Montag in die Schule angemeldet. Ich habe
am ersten Tag 9 Einzer gekrigt.
Wir sind 2 Wochen in die Schule gegangen. Jetzt haben wir 3 Monate
ferien bis den 24. August.

Lieber Bart-Engel-Bart, ich will dich und meine Freunde wiedersehen.
Hier in Amerika ist es nicht so schön wie in Deutschland, in
Deutschland ist es schöner. Meine Mutter hat gesagt, das wir nach 5
((Stunden -durchgestrichen (HaBE)) Jahren wider zurück nach
Deutschland keren.
Bitte schreibe mir auf COMPUTER oder auf ((Blätter
-durchgestrichen(HaBE)) einen Block Deine ganzen Lieder auf. Schgick
mir den Brief und Die Lieder in einen Paket.
Grüs die Klasse: 3a,4c,3e,2a,1b,3c,und 4b fon mir.
Fergis mich nie. Ich werde dich nie Fergesen.
Dein Rasim

aus deiner Elefantenklasse 1b, 2b

(((die 9 Einser am ersten US-Schultag hat Rasim wahrscheinlich nicht
erschwindelt: in der US -Noten Skala ist- so viel ich weiß- die 1 die
schlechteste Note die ungefähr unserer 6 entspricht. Ob Rasim mir das
absichtlich nicht erklärt hat, weiß ich nicht.)))

(((die 5 Jahre sind um, Rasim ist noch nicht wieder nach Deutschland
zurückgekehrt. Ich wünsche ihm, dass er in den USA gut zu RECHT kommt,
besser als die politischen Flüchtlinge und die „Wirtschaftsasylanten“,
die ab 1933 und ab 1945 Deutschland in Richtung USA verlassen mussten
und haben )))

Dafür leben jetzt andere Kinder in ähnlich deprimierendem Status und
müssen jederzeit mit ihrer Abschiebung in Länder rechnen, deren Kultur
sie nicht kennen, deren Sprachen sie nicht (mehr)sprechen und bei
denen das Bundesaußenministerium allen deutschen Touristen dringend
davon abrät, dort auch in den besten Hotels Urlaub zu machen, weil
Gefahr für Leib und Leben besteht.

1. einige Strophen der Hymne des „Lamboy-Viertels“
Lamboy-Rock „Die Lamboy-Kids“

Text: Lamboy-Kids & Hartmut Barth-Engelbart

Musik: Hartmut Barth-Engelbart(bei Bill Healy’s Mambo-Rock geklaut)

Wir kommen aus Afghanistan
aus Polen der Türkei
aus Deutschland und aus Kasachstan
kurz vor der Mongolei

aus Griechenland, Italien
Sri Lanka und Iran
kurdisch,sinti-roma-hessisch
das hört sich gut an
     Hey Lamboy, Lamboy-Kids
Hey Lamboy, Lamboy-Kids
Hey Lamboy, Lamboy-Kids
Jeder singt und jeder hört die Lamboy-Kids
Ob Spiele aus Somalia
und Lieder aus Gabun
und Eritreas Märchenschatz
Musik aus Kamerun
Tänze aus Nigeria
ein Bosnisches Quartett
ein Kanon aus dem Kosovo
Ihr hört wie gut das geht             Hey Lamboy, Lamboy-Kids …
Wir Kinder sind von einer Welt
von Nord, Ost, Süd und West
Wir haben auch auf dich gezählt
daß du uns nicht verläßt
In Hanau-Nord sind wir zuhaus
Ich und Du und Ihr
und schreit mal einer „macht euch raus!“
dann schreien wir
wir bleiben hier
Die Lamboy-Kids
die Lamboy-Kids
die Lamboy-Kids sind Wir                  Hey Lamboy, Lamboy-Kids ….


Das Lieblingslied von Arta war (neben den „Lamboykids)
die Neuvertextung von „Der Mond ist aufgegangen“
und davon möchte ich bei dem Bericht über Arta und ihre Abschiebung
nach Sarajewo nur die letzte Strophe zitieren, zu der sie gesagt hat,
dass sie an diese Strophe denkt und sie singt, wenn sie in Sarajewo
den Mond durch die Löcher der Kellerdecke sehen kann und weiß, dass
wir den Mond auch sehen:
 

Der Mond ist aufgegangen
die goldnen Sterne prangen
am Himmel hell und klar
der Wald steht schwarz und schweiget
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar
 
Jetzt kommt die Stadt zur Ruhe
das hektische Getue
im Häusermeer verweht
die großen Einkaufstraßen
stehn einsam und verlassen
und niemand der das Licht ausdreht
 
Am Fenster wird es leise
nur in der Einflugschneise
ein Flugzeug stört die Ruh
die Nacht wird wie ein Zimmer
mit warmem Kerzenschimmer
der Tag schläft ein und dann auch du
 
Nicht alle gehen schlafen
noch viele müssen schaffen
weit über Mitternacht
der Mond kann sie nicht sehen
wenn sie am Fließband stehen
so wird die Nacht zum Tag gemacht
 
Seht ihr den Mond dort stehen
er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön
so geht’s mit vielen Sachen
die wir so schlau belachen,
weil uns’re Augen sie nicht sehn
 
Wer sieht den Mond von hinten
wer nicht sucht kann nichts finden
der stellt sich blind und taub
es gibt so viele Leute
die seh’n nur eine Seite
die sehen Blätter und kein Laub
 
Der Mond scheint auf uns nieder
auf Menschen Schwestern Brüder
durchdringt mit mildem Licht
die Herzen und die Räume
begleitet unsre Träume
er geht doch er verläßt uns nicht
 

Alle Lieder habe ich zusammen mit den Kindern getextet und arrangiert.
Beim „Mond“ haben wir zwei Strophen von Matthias Claudius unverändert
übernommen.
Gruß
Hartmut Barth-Engelbart
 
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„unter schlag zeilen – befreite worte – gebrochene reime zur lage“
 
Nach einmonatiger Untersuchungshaft wurden sie dann doch noch zur
Leipziger Buchmesse 2005 von der Hanauer Staatsanwaltschaft
herausgegeben: 45 zentrale Texte des Lyrk- & Grafikbandes: „unter
schlag zeilen – befreite worte – gebrochene reime zur lage“ / 320
Seiten politische Lyrik und Grafik mit einem Vorwort von Ingrid und
Gerhard Zwerenz, /erschienen 2005 im Zambon Verlag unter der ISBN
3-88975-107-5 / für 15 Euro in jeder Buchhandlung, signiert aber nur
bei meiner nächsten Lesung
 
Noch rechtzeitig zu Ottos Abschiedsfeier:
Die Ziege und der Minister
 
hARTmut bARTh-engelbART (text) & Barbara Braguti (bilder)
„Die Ziege ZORA“
das bilderbuchunartige & fabelhaft neue Kinder-Bild-& Lesebuch von der
Ziege Zora und ihren sieben Geißlein in den Hauptrollen; in
Nebenrollen Minister Killy, Nachbar Haftlinger, Christa Ganzen auf dem
Bildschirm mit NachrichtenParade-Hengst Ulrich Wiehert sowie ein
Schnelles Anti-Graffitty-Kampfhubschrauber-CitySäuberungs-EingreifKommando
des Sicherheitsdienstes für familienfreundliche 7 Euro 90 Cent zu
erhalten beim Zambon Verlag FFM (zambon zambon.net) oder in der
Buchhandlung Ihres Vertrauens unter der ISBN 3-88975-128-8
 

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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