(Den folgenden Text hat Harald Pflüger geschrieben, der nicht nur zu Libyen
auf seinem Blog und in der internetZeitung „Harald Pflüger Daily“ schreibt und publiziert
((ich würde ihm den Titel „Daily Harald“ empfehlen, wenn es den nicht schon geschützt gibt)
Der italienische Journalist Fulvio Grimaldi kommt erneut nach Deutschland,
um in mehreren Städten seinen Dokumentarfilm zu zeigen (Termine siehe weiter
unten). Die Filmvorführungen sollen auch zum Anlaß genommen werden, die
Solidaritätsbewegung in den einzelnen Orten aufzubauen. In der
Pressererklärung der Veranstalter heißt es:
Im April und Mai 2011 hat der italienische Journalist und Dokumentarfilmer
Fulvio Grimaldi Libyen besucht. Er wollte sich ein Bild von der Situation
und der Stimmung der Bevölkerung machen, die unter den tagtäglichen
Bombardements der Nato zu leiden hat und mit einem rigorosem Wirtschafts-
und Handelsembargo ausgehungert werden sollte. Bei dieser Reise ist sein
neuer Dokumentarfilm „Maledetta primavera – Die Araber zwischen Revolution,
Konterrevolution und Nato-Kriegen“ entstanden. Diesen Film wird Grimaldi
jetzt auch in mehreren deutschen Städten zeigen. Sein Ziel: mitzuhelfen, die
Lähmung in der Friedensbewegung zu überwinden und eine Solidaritätsbewegung
für das libysche Volk aufzubauen.
Für den Internationalisten Grimaldi ist der Angriffskrieg gegen Libyen Teil
der Strategie von USA und Nato, die Volksbewegungen gegen den
Neokolonialismus in der arabischen Welt niederzuwerfen und den schwarzen
Kontinent unter Kontrolle zu bekommen. Libyen hatte sich dem Diktat der USA
und der Ausplünderung durch die internationalen Konzerne viele Jahre
entzogen und gerade deshalb höchst erfolgreich entwickeln können.
Der Film erinnert eindringlich an die blutige Tradition, in der dieser Nato
Krieg steht: 1911, vor genau 100 Jahren, begann mit der Landung
italienischer Truppen in Tripolis und Bengasi eine über 30 Jahre dauernde
grausame Kolonialherrschaft. In Libyen wurden damals zum ersten Mal in der
Geschichte Flugzeuge im Krieg eingesetzt, die Zeltstädte der Beduinen mit
Brandbomben und Giftgas bombardiert, sie selbst mit Maschinengewehren
niedergemäht, ihre Ernten mit Brandbomben vernichtet, ihre Brunnen
vergiftet, weit über 130.000 Menschen in Konzentrationslager deportiert.
„Maledetta primavera“ zeigt die zynische Verlogenheit der heutigen
westlichen Staatsmänner, die erklären, ihre Bomben und Raketen mit
Uranmunition dienten ausschließlich dem Schutz der Zivilbevölkerung.
Im Film sind die tagtägliche Terrorisierung der Zivilbevölkerung durch die
Bombenangriffe, zerstörte Krankenhäuser, Universitäten, Schulen, die
zahlreichen zivilen Opfer, Tote und Schwerverletzte zu sehen. Über 60.000
Menschen hat dieser Nato Krieg bereits das Leben gekostet. Zwei Millionen
Menschen aus anderen afrikanischen Ländern haben bis vor kurzem in Libyen
gelebt und gearbeitet. Grimaldi lässt sie zu Wort kommen. Bisher hatten sie
die selben sozialen Rechte wie die einheimische Bevölkerung. Heute stehen
sie vor dem Nichts: in ihre Heimatländer können sie nicht zurück und Nato
und EU versperren ihnen den Weg über das Mittelmeer. In Libyen aber werden
sie jetzt von Islamisten, die der Nato als Fußtruppen dienen, gejagt und
massakriert. „Maledetta primavera“ zeigt das Selbstbewußtsein und die
Entschlossenheit der libyschen Bevölkerung, ihre Unabhängigkeit zu
verteidigen. Über Monate hinweg haben Zehntausende Libyer bei wichtigen
Gebäuden und Einrichtungen kampiert, um als menschliche Schutzschilder
deren Bombardierung zu verhindern. Auf Kundgebungen demonstrierten
Hunderttausende mit grünen Fahnen gegen die Nato und für ihre Regierung.
Dass die libysche Regierung Millionen Waffen an ihr Volk ausgeben konnte,
dass sie bis heute trotz über 6 Monate andauernder schwerer Bombardements
weite Teile Libyens unverändert kontrolliert, ist ein Beleg, wie stark ihr
Rückhalt ist. Dieser Rückhalt ist verständlich, wenn man sich die Ergebnisse
der libyschen Wirtschafts- und Sozialpolitik,- höchster Lebensstandard in
Afrika, kostenloses Bildungs- und Gesundheitswesen, billige Wohnungen und
Grundnahrungsmittel, – und die Erfolge seiner Infrastrukturprogramme wie das
Great Man River Projekt vor Augen hält. An der Entschlossenheit der Libyer,
ihr Land und ihre Unabhängigkeit zu verteidigen, davon ist Grimaldi
überzeugt, wird die Nato schließlich scheitern.
Die Filmveranstaltungen mit ihm bieten eine gute Gelegenheit, zu
diskutieren, welche Unterstützung wir für das libysche Volk leisten können.
Fulvio Grimaldi, der in Deutschland einige Jahre seiner Kindheit verbracht
und Germanistik studiert hat, erhielt seine Ausbildung zum Journalisten bei
der BBC London. Lange Jahre hat er als Kriegskorrespondent für
internationale Zeitungen aus dem Nahen Osten berichtet. Er war vor Ort
während der Tet Offensive in Vietnam 1966, beim „Blutigen Sonntag“ im
irischen Derry 1972, beim“ Schwarzen September“ 1970 in Jordanien, im Irak
während des Embargos, in Gaza nach der Operation „Geflossenes Blei“, um nur
einige Stationen zu nennen. Grimaldi hat zahlreiche Dokumentarfilme über den
Krieg gegen Jugoslawien, den Irak und die Verbrechen an den Palästinensern
gedreht. Über 16 Jahre hat er für das staatliche italienische Fernsehen
Sendungen zu Fragen der Ökologie, des Tierschutzes und der internationalen
Politik gestaltet bis er 1999 wegen der verlogenen Berichterstattung der RAI
über den Jugoslawienkrieg kündigte.
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Der Trailer zum Film ist hier zu sehen: „Verfluchter Frühling“ von Fulvio GrimaldiDie täglichen Bombardements der NATO gegen die libysche Zivilbevölkerung gehen weiter. Deshalb jetzt den Libyen-Aufruf vieler Promineter mit unterzeichnen. Das Blutbad stoppen. Frieden für Libyen jetzt!
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Fulvio Grimaldis Rundreise
TERMINE
Sonntag, 16.10.2011
14 Uhr MÜNCHEN, „Monopol Kino“ ,Schleißheimer Strasse 127
Veranstalter: Club Voltaire
19 Uhr AUGSBURG, „Thalia Kino“, Obstmarkt 5
Veranstalter: Solidarisches und friedliches Augsburg
Montag, 17.10.2011
19 Uhr 30 PFAFFENHOFEN, Hofbergsaal, Hofberg 7
Veranstalter: Freundschaft mit Valjevo e.V.
Dienstag, 18.10.2011
19.30 Uhr NÜRNBERG, „Villa Leon“,Bürgerzentrum Philipp Körber Weg
Veranstalter: Deutscher Freidenkerverband Nürnberg
Mittwoch, 19.10.2011
19 Uhr 30 HEIDELBERG, Forum am Park, Poststrasse 11
Veranstalter: Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg
Donnerstag, 20.10.2011
18 Uhr FRANKFURT/MAIN
Veranstalter: Deutscher Freidenkerverband + Friedens- und Zukunftswerkstatt
e.V. c/o Gewerkschaftshaus Frankfurt 60329 Frankfurt a.M,
Wilhelm-Leuschner-Straße 69-77
Freitag,21.10.2011
19 Uhr 30 KÖLN, „Friedensbildungswerk“, Obermarspforten 7-11
Veranstalter : „Arbeiterfotographie“ und „Aachener Friedenspreis“
Sonntag, 23.10.2011
19 Uhr HAMBURG, B 5, Brigittenstrasse 5
Veranstalter: Marxistische Abendschule Hamburg
Montag, 24.10.2011
19 Uhr BERLIN, „Haus der Demokratie und Menschenrechte“ Greifswalder Strasse
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