Mit Grimm Über Leben im Märchenwald Oder von der plötzlichen Waldesruh

neulich im WaschsalonGestern hab ich dieses Grimm-ige GeBlödelDicht  auf ner Radtour nach Seligenstadt im Dickicht geschrieben: (so kommts, wenn man beim Radfahren schreibt. Wer schreibt, der bleibt eben nicht – auf dem rechten Radweg, kommt aber immerhin noch knapp an Hanau-Wolfgang vorbei, was bekanntlich nach dem harten Kern der bösen Wölfe benannt wurde. Deren Bande hat dort über tausend Jahre  -auch vom Ober-Förster Fischer ungestört und heimlich bestens beraten- ihr Unwesen getrieben. Das hat auch dazu geführt, dass es heute noch an einer Stelle am rechten Main-Ufer nicht weit oberhalb von Hanau-Wolfgang ganz Kahl ist.)

 

Über Leben im Märchenwald

Oder von der plötzlichen Waldesruh

 

Ruggediguh, ruggediguh

Blümlein rot und Blümlein weiß

Gar balde ist im Walde Ruh

Nur ein Fingerhut lockt leis:

„Küss mich, trink mich!

Offne Wunden, frisches Blut

still‘s mit meinem Fingerhut

voller Balsam für die Seele

lindert deinen tiefsten Schmerz

Honig-Milch netzt Deine Kehle

salbt Dir sanft dir dein rasend Herz

deine Sorgenlasten witternd

deine Schläfen ängstlich zitternd

beruhigt erlösend dieser Trank

ein Tropfen nur. Jaaaa. Gottseidank

 

Der Fingerhut, der Fingerhut

Tut meistens

der Gesundheit gut

Nur wer ihn dauernd

Falsch anwendet

Verendet

Halt

Im Märchenwald

 

ES FOLGT DANN NOCH EINE WEITERE STROPHE , die is abber noch nedd rischdisch ferdisch. Also nedd „nedd fer Disch“.

 

Im Märchenwald, im Märchenwald

Wurd einst ein Pärchen nicht sehr alt

Der Kuni sprach

Zur Kunigunde

Im Unterholz nach einer Stunde

Zum Abschluss einer kleinen Runde

durch den grimm’schen Märchenwald:

Du bist die beste meiner Pfunde

komm werde meine Kunigunde

(rotstiftig zensiert: Ich war so lang Dein bester Kunde!)

Dein heißes Fleisch läßt mich nicht kalt

Ich wär so gern Dein Kuni bald

Da bückte sich der Tunichtgut

Und pflückte einen Fingerhut

Und schenkte ihn der Kunigunde

Die ging sofort daran zugrunde

Da nahm der Kuni selbst nen Schluck

vom Fingerhut, wahrscheinlich rot

da war der Kuni bald auch tot

so endete das junge Gluck

ruck zuck

 

Egal, ob nun der Fingerhut

Nicht rot war sondern violett

so oder so war er nicht gut

Ich wette, auch das Violett

hätt sie vermut-

lich nicht gerett

Und außerdem, ganz ohne Scheiß,

War der Fingerhut schlicht weiß.

(Alternativ könnte man es auch so sagen:

Und außerdem,  was soll der Scheiß ? –

der Fingerhut war schließlich weiß!)

 

 

Was lernen wir als junge Pärchen

aus deutschen Märchen,

Legenden, Sagen, Kelten-Mythen?

Wo  Honigseime, Locken, Blüten-

blätter, dralle Farben locken?

Wir sollten unsre Finger hüten

wenn wir im Unterholze hocken

—-

auch wenn wir darunter liegen!

auch wenn es drunter drüber schreit:

Ich wills

beiß zu

ich bin bereit

 

Der Fingerhut, der Fingerhut

der tut nicht gut!

Trotz schönster Form- und Farbenspiele

bei Knollenblätter- oder Fliegen-

pilzen meinten auch sehr viele

es wär das höchste der Gefühle

mit einem Biss

ins Paradies

verzeiht mir

dass ich hier

jetzt schließ

auf ein Glas Wein

weil ich auf Pils

und andres Bier

kein‘ Bock mehr

HaBE ….

 

 

ich bei einer Radtour nach Seligenstadt am 1.6. 2014 im Dickicht in der Nähe von Hanau geschrieben. Da irgendwo sind seinerzeit auch die Brüder Grimm im Unterholze hängen geblieben.. das hat mich inspiriert, zumal ich sowohl den bösen Wolf, die Oma und das Rotkäppchen dort getroffen habe. Auch den Hanauer Oberbürgermeister Klaus Kamiski auf seiner täglichen Joggingrunde, der zwar zwischendurch schon Mal ne Flasche Rotkäppchen trinkt, aber schon lange keines mehr trägt.. Asti Spumante, neee … ih bäh ….  aber Andrea Ypsilanti, wenn ich die auf dieser Strecke mal träfe, die würde sicher ein Rotkäppchen tragen.. und ich würde sie dann mutig gegen den bösen Wolf oder den Koch im Schafspelz verteidigen.. Ich liebe diese Volksmärchen!!!!

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Nehmet hin und esset, dies ist mein Laib, auch wenns statt Brot Obladen sind und ein Schluck Wein aus eurem Blut und Schweiß… Der AL-kohol-DI-scounter hat schon zu Kommet her-ALDI ihr mit Schulden beladen seid, HARTZ4-BIER ist schon aus, und Billigbrot und Kopfschmerzwein … nehmet hin und trinket… und esset ..
ich weiß: auf Papua NeuGuinea wärs eine Aufforderung zum Kannibalismus, im Iran wärs die Sharia und hier ist es die Leidkultur. Wir fordern die Arbeitgeber auf, euch nicht mehr unanständig auszubeuten, das geht vielleicht in Afrika doch nicht mit unsren Leuten, die sollen ab sofort sozialmarktwirtschaftlich und ethisch unbedenklich anständig ausgebeutet werden. Und dann herrscht Frieden hier auf Erden. Weg mit  RaubtierKapitalismus und US-Heuschrecken, EU-DEU-HEUschrecken sind besser! Es lebe der neue, der aus der Asche der verbrannten Erde und der verbrannten Kinder steigt und uns den Weg zur Rettung aus der Krise zeigt: der pfötchengebende Haustierkapitalismus anständiger deutscher Kaufleute

Und er sprach zum bösen Wolf: „Nicht das Käppchen! Nicht das Röckchen! Hol das Stöckchen, brings dem Herrchen. ….“. Roland heißt er und nicht Wolf. Er spielt Monopoly und Golf. Und was noch?

 

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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