Radio CORAX: HaBEs Offener Brief an Matthias Beltz

Gehört hab ich’s noch nicht, aber ich glaube, ich habe noch nie so schlecht gelesen wie heute Morgen. Deshalb hier noch Mal der Offene Brief an Matthias Beltz zum nachlesen
der Sendung im Freien Radio CORAX / Halle
(mit anschließenden Erläuterungen für alle NichtHessen und in der aktualisierten erweiterten Neufassung).
Hören kann man die Sendung bei:
http://www.podcast.de/episode/617544/Lyrik_%C3%BCber_Afghanistan_Serie_191:_Corax-Widerhall/

Anmod.: Wo Beamtendeutsch zu Alltag wird, wird Lyrik zur Pflicht. Wenigstens, wenn wir uns die Formulierungen zum Afghanistan-Einsatz anhören müssen Tag für Tag: Operative Unterstützung, schnelle Eingreiftruppe, solide Militärstärke, starkes Bündnis und so weiter. Etwas Ähnliches wie Polemik – Lyrik-Polemik nämlich – kommt auch von Hartmut Barth-Engelbart. Seine Texte, seine Gedichte sind zuweilen ganz schön unerwartet und immer wieder wie kleine Nadelstiche im Alltag. Am Telefon begrüßt Amanda vom Morgenmagazin den Autor, Lyriker und Aktionskuenstler Hartmut Barth-Engelbart…

Lieber Matthias,
nachdem bei Deiner Beerdigung auch eine größere Abordnung des
nato-oliv-grünen Kriegervereines unter Anführung unseres Freundes und
damaligen AA-Chefs fast so viele Krokodilstränen vergossen hat wie die
beiden SoulSchwestern Claudia und Petra Roth, muss ich dir gestehen, dass
ich mir bereits an deinem Grabe geschworen habe, Deine Texte – wo ich sie
nur zu fassen kriege weiter- und umzuschreiben.
Jetzt habe ich mich auch noch an einem Deiner besten Verse vergriffen.
Wenn Dir die Umschrift nicht gefällt, schick mir ein Zeichen!
Du, der so lange im Schatten der Twin-Towers der Deutschen Bank gelebt und geschrieben hast, darfst nun nicht mehr miterleben, wie Dr. Franz-Joseph
(warum heißen die denn alle Joseph?) Jung dein Leben durch Abschuss von
Passagierflugzeugen im terroristischen Anflug auf die DB-Türme durch
Tornadoschützen schützt.
(Dass es sich in Frankfurt nicht um die Deutsche Bahn-Türme sondern um die der Deutschen Bank handelt muss man schon hinzufügen und auch das Gerücht dementieren, dass die DB-AG Zwecks Terrorabwehr eine Wunderwaffe entwickeln ließ mit der Aufgabe, nicht nur die Konzern-Zentrale am Potzdamer Platz sondern auch alle Großbahnhöfe und alle ICE-Strecken zu schützen : die Mehdorn 110, eine Inlands-Weiterentwicklung des AufklärungsTornados mit AWACS-Technologie. Die ME 110 .- so die Kurzbezeichnung, soll im Kriseneinsatz auch vollbesetzte gekidnappte InterCity-Züge abschießen, wenn die Terrioristen mit der Sprengung der Sackbahnhöfe Frankfurt, Leipzig usw. oder mit der Zerstörung von Tunnelanlagen drohen, die bekanntermaßen – wie im hessischen Alsberg auch als Zugänge zu geheimen NATO-Bunkern dienen.
Entschuldige, dass ich ein wenig vom Thema abweiche, aber du hast ja jetzt auch mehr Zeit zum Lesen:
ein Dementi scheint mir noch wichtig, das Du da unten oder oben nicht mitbekommen hast oder auch nur zur Hälfte , denn die Frankfurter Rundschau hat nicht nur ihr Zeitungs – sondern auch ihr journalistisches Format zumindest halbiert. Aber das macht auch Sinn: man kann sie in fernen Schützengräben besser aufschlagen und auch die HeimatlFRontschau läßt sich so besser lesen, wenns zuhause etwas eng wird. Naja, und für Dich im Kasten ist es so eh bequemer. Etwas auf dem Kasten haben, ist nicht schlecht, besser ist’s, man hat’s auch im Kasten. Kleiner Scherz am Rande! Ich gebe zu: etwas makaber angesichts der zu erwartenden Steigerungen der tödlichen Berufsunfälle bei der Bundeswehr.
Aber wie ist es mit der Friedhofsruhe ? Das verpflichtet. Die wird oft durch die ganze Wahrheit brutal gefährdet. Deshalb hat sich die FR entschlossen passend zum neuen Format möglichst nur noch halbe Wahrheiten zu liefern. Wir dürfen unsre Jungs dort draußen nicht verunsichern, “mit ruhiger Hand fürs Vaterland” – die Gebirgsjäger trainieren schon seit 33 Triathlon, da darf kein Schuss daneben gehn, Strafrunden im Hindukusch sind sehr riskant. Egal ob nun im Schnee oder auch im Sand. Wenn das Heinrich Harrer, des Führers bester Asienforscher und neben Koch der beste Freund des Dalai Lahma, noch mitbekommen hätte. Oder sein Kollege, der Contzen, der schon in den 30ern die Mongolei für die EU entdeckte.
Sorry, eigentlich wollte ich nur dementieren, dass die Bahn jetzt auch noch über die Straße mit Schenker-Stinnes & Co (auch die Bahn hat ihre Laster) in die zivile Luftfahrt einsteigen will: „Im Bahnhof in die Luft gehen: steige um in die DB!“. Schon dieser feindpropagierte angebliche DB-Slogan offenbart linksterroristische Handschrift.
(( Ganz nebenbei fällt mir da ein, dass das Rauchverbot den Terrorismus fördert: Nikotinabhängige auf Zwangsentzug sind Zeitbomben gerade in vollbesetzten Vorortzügen und in den Innenstadtkneipen. Schon in den 50ern wußte die Zigatettenindustrie diese Gefahren einzuschätzen und hat Terrorprävention betrieben: „Wer wird den gleich in die Luft gehen?! Greife lieber zur HB!!!“ Das HB-Männchen war und ist der Prototyp des zukünftigen Selbstmordattentäters ! Und wie schon Beckstein und Schäuble richtig feststellten: sie sehen dabei aus wie Otto-Normalverbraucher in der Warteschlange vor der DiscounterKasse. )) .
Auch dass die DB den Logistik-Konkurrenten DLH schlucken wolle, sei eine gezielte Falschmeldung der Post-Kommunisten, die jetzt zusammen mit den Bahn-Kommunisten an Mehdorns Stuhl sägten. Mit dabei die LLL, die Linke Liste Liechtestein.! Die hatten eine gefälschte Beschlussvorlage des DB-Vorstandes lanciert, in der es hieß, die DB wolle nach feindlicher Übernahme der DLH eine eigene Luftfahrtgesellschaft unter dem Namen “Deutsche-Luft-Hansa –DLH” gründen – unter dem dach einer „Deutsch-Liechtenstein’schen Holding“ und der SSS, der Schenker-Stinnes-Stiftung. Ziel sei die Einverleibung der bisherigen “Lufthansa” und der nach ZumWinkel reif geschossenen “Deutschen Post” in den dann weltweit größten Logistik-Konzern mit Erweiterungsoptionen in den Eurasischen Raum. Nach der Sanierung der Bagdadbahn kämen der Orientexpress, die Nokia-Rohstoff-Kongobahn und die Transsibirische Eisenbahn als Nächste dran.Jetzt aber erst einmal Dein -ich hoffe richtig memorierter Original-Text:
Partisan und Parmesan –
was ist von euch geblieben ?
Partisan und Parmesan –
beide sind zerrieben.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Dir bei diesem grandiosen Text
einer Deiner seltenen Fehler unterlaufen ist:
Du hast Putztrüppler mit Partisan
und Handkäs mit Parmesan verwechselt.
Da Handkäs mit Mussick schlecht ins Versmaß passt, habe ich Parmesan
beibehalten, zumal es den schon länger auch beim ALDI-SÜD gibt und er
sozusagen beinahe so gut germanisiert ist wie Pizza vom Pakistani, Döner vom
Inder und Kebab beim Griechen.
Und jetzt endlich die Umschrift:
Der Putztrupp in Afghanistan
kriegt Pizza satt mit Parmesan,
die Hälfte holt der Taliban,
den Rest bekommt dann
der Sudan …..
Soll ich den auch an die Heidemarie Wiezcorek-Zeul und die WeltHungerHilfe
schicken? Oder an die UNICEF ?
Bis später Mal
Dein
HaBE
Erläuterungen für NichtHessen: Matthias Beltz war Mitglied des Frankfurter SDS, nach dessen Auflösung Aktivist der Roten Zelle Jura (Rotzjur), dann im RK (revolutionärer Kampf) und bei den FFMer Spontis. Mitte/Ende der 70er begann seine Karriere als Kabarettist, er war bei Karl Napps ChaosTheater und dem vorläufigen Frankfurter FrontTheater dabei, dessen zunehmend öffentlichrechtliches und MöbelhausEvent-Niveau ihn zum AlleinQuerbeisser machte – als Hessischem Hausmeister kann ihm heute nur noch Schramm den Äbbelwoi reichen. Claudia Roth= egal; Petra Roth= FFM-CDU-OB eventuell Koch-Nachfolgerin mit Schwarz-Grün-gelb.
Zusammen mit der Schauspielerin Cornelia Niemann, dem Frankfurter Ensemble-Komponisten Wolfgang Stryi und anderen Frankfurter Künstlern hat er bis zu seinem Tod in einem alten Westendhaus gewohnt direkt neben den beiden Türmen der Deutschen Bank.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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