Völker Europas! Hört ihr die afrikanischen Signale ? Ihr solltet sie hören!! „Die Zerstörung Libyens und der Mord an Muammar Gaddafi“ von Ngigi Njoroge, KENIA

Den folgenden Brief eines kenianischen Wissenschaftlers zum Tode Gaddafis habe ich bei Einar Schlereth herauskopiert. Einar Schlereth gibt so wie weitere prominente Schweden (( Jan Myrdal, Henning Mankell,)) mit seinen Übersetzungen den Völkern Arabiens, Afrikas und Asiens in Europa eine authentische Stimme. (so auch mit seiner bei ZAMBON erschienenen Überstezung von Arundati Roys „Wanderung mit den Genossen“ – wobei es bei den Naxaliten meist Genossinnen sind!)

Dieser Brief ist nach dem auch hier veröffentlichten Offenen Brief der Kommunistischen Partei des Kongo ein weiteres Kettenglied einer Reihe von Trikont-Dokumenten, die hier folgen sollen. Begonnen hat diese reihe für mich schon lange vor dem internet mit Franz Fanon. Und an dieser Stelle möchte ich den deutsch-türkisch-niederländischen Historiker, Philosophen und Soziologen Yildirim bitten, die Initiative zu ergreifen für eine solche Textsammlung, die auch sicher als Buchreihe zu editieren wäre.

Das Dulden der neokolonialistischen Überfälle, das Mitbetreiben der „Europäisierung“ dieser Kontinente durch „Goethe-Institute“ und Parteistiftungen und „NGO“s wie Kouchners „Ärzte ohne Grenzen“ oder die CIA-„reporter ohne Grenzen“ hat nicht nur seine Ursache im aktuellen politisch-ökonomischen Tagesgeschäft und in der opportunistischen Anpassung an den mainstream zwecks der von Tucholsky beißend kommentierten Schritte zur Macht-Teilhabe der Linken… (die wie in Berlin dann als ausgelutschte rosoviolette BonbonPapiere in der blauen Tonne landen, in die sie vorher noch eingenhändig die Blauen Bände entsorgt hatten!) .

Es sind tiefere Ursachen, die sich auch noch im Marschgepäck der kommunistischen Plattform ganz unten befinden.

Es ist der alte Streit zwischen Karl Marx und Friedrich Engels über den „russischen Sonderweg“., das „russische Dorf“ und die asiatische Produktionsweise. Aus gutem Grund hat der Fabrikerbe Engels Karl Marx dazu gedrängt, seine Arbeiten an der Frage des russichen Sonderweges und der asiatischen Produktionsweise einzustellen – vordergründig zum Zweck der früheren Fertigstellung des 3. Bandes des „Kapital“s. Im Streit zwischen Engels und Marx ging es aber nicht um Termine, sondern darum, dass Marx der Auffassung war, dass die europäische Ökonomie und die entsprechende Entwicklung der europäischen Geschichte nicht der Nabel der Welt sei und dass die außereuropäischen Kulturen andere Wege zur Befreiung der Menschen von Ausbeutung und Unterdrückung, von Versklavung etc.. ermöglichen und notwendig machen… Nach Friedrich Engels war der Marsch durch das Elendstal des Manchester Kapitalismus das unbedingt erforderliche Fegefeuer für gesellschaftlichen Fortschritt.. erst durch die gewaltsame Formung des Industrieproletariats sei die Grundlage für die Überwindung der Ausbeutung zu schaffen… (In gewisser Weise übernimmt Engels aus der christlichen Ideologie die notwendige Abfolge und verlagert jegliche Paradiesverwirklichungen ins Jenseits der obsiegenden Weltrevolution, die nur der Pragmatiker Stalin mit seinem „Aufbau des Sozialismus in einem Lande“ versuchte zu durchbrechen, was dann als Kriegskommunismus nicht sonderlich paradiesisch gelang.) ÜÜÜberhaupt nicht im Widerspruch zu meinen Polemiken gegen den Seitenwechsler Gerd Koenen (vom KBW zur FAZ) muss ich ihm zugestehen, dass er mit seiner Forschung in den End80ern und Anfangs90ern  in den frisch zugänglich gewordenen MEW-Archiven in Moskau genau diesen Punkt sehr gut herausgearbeitet hat. In welchem seiner Bücher, weiß ich nicht mehr genau. Kann ein, dass es auch nur eine Artikel-Reihe in der „Kommune“ war…, jenem realobegrünten ThinkTank-Blättchen, mit dem sich Hans-Gerhardt Schmierer, der ExKBW-ZK-Chef in den Stab des Bonner/Berliner AussenAmtes unter Fischer hineinschrieb- und dort mit anderen Wendehälsen das Völkerrecht für deutsche Militärinterventionen (Jugoslavien) passend interpretierte und umschrieb … bis heute.. oder isser schon in Rente ???  Mit 67? Die hat er schon.  Nur der private European-Buissiness-School-Professor und OCCUPY-Gegner Horst Löchel  (auch exKBW-ZK-Mitglied) ist jünger…

Das ist der Knackpunkt für das Scheitern der meisten traditionellen  kommunistischen Parteien im Trikont. Dieser Knackpunkt war auch die Urache für die Spaltung der kommunistischen Strömungen im Trikont und das Anwachsen der maoistischen Strömungen, die in gewisser Weise damit begannen, die eigenen jahrtausende alten kulturell-ökonomischen Wurzeln zu berücksichtigen. Ein Reflex auf diese Sachlage ist auch der berühmte Ausspruch Ernesto Che Guevarras: „Wenn diejenigen, die sich Kommunisten nennen, ihre Pflicht nicht tun, müssen wir die unterstützen, die handeln wie Kommunisten..!“ Auch das Abnabeln der indischen Naxaliten und der nepalesischen Marxisten-Leninisten von der KP Chinas ist ein Besinnen auf die Nichtübertragbarkeit revolutionärer und „revolutionärer“ Strategien und Theorien…  Es ist in der TAT so, dass sich durch die zweite – aber auch die dritte Internationale eine Blutspur des Kolonialismus und des NeoKolonialismus zieht …. Die europäische LINKE weiß, was richtig ist, weiß wo es lang geht zur Befreiung der Menschheit  und die Afrikaner, die Lateinamerikaner, die Asiaten müssen erst Mal von der FES, der Böckler-Stiftung, von der Heinrich-Böll und von der Rosa-Luxemburg-Stiftung geschult werden…

Es ist die nackte eurozentristische Arroganz, die in der Bezeichnung Gaddafis als „Machthaber“ durch die junge Welt zum Ausdruck kommt. (So, jetzt hat mich diese Einleitung schon wieder drei bezahlte Auftritte gekostet. Das ist mir aber auch lieber, als morgens bereits in mein Spiegelbild zu kotzen, um abends ne Gage zu kriegen. Da geh ich lieber betteln. Na ja, wer mich unbedingt engagieren möchte, soll bitte so schnell wie möglich tun..

Ach ja, noch was! Meine Haltung zu Gaddafi wird kritisiert. Ich würde ihn zum Freiheitshelden hochstilisieren.  Nun ja, Libyen hat es unter seiner Führung immerhin geschafft, sich nicht neokolonialisieren zu lassen , wozu Libyen zunächst die Ost-West-Bock-Konfrontation und deren Konkurrenz ähnlich wie Jugoslawien und Syrien und eine zeitlang auch noch Ägypten ausnutzen konnte. Gaddafi war, wurde zum Pragmatiker, besonders nach dem Zusammengebrochen werden der UdSSR, der mit den größten zumindest großen Verbrechern wegen u.a. der Ölverkäufe verhandeln musste. Nun kann man sich darüber streiten, ob Jelzin auch ein Verbrecher war oder Ronald Reagan ein größerer als Nixon oder Bush senior oder junior, Maggy Thatcher eine größere Verbrecherin war als die Queen, Franco war bestimmt schlimmer als Zapatero, Salazar schlimmer als der fette sozialdemokratische Verräter von Othello de Carvallho, ja Gaddafi hat sogar mit Helmut Kohl und Schröder verhandelt und mit dem Ribbentrop Nachfolger Fischer, und -übel! übel! auch mit Berlussconi und Mitterand und Sarkotzy und Merkel und Blair und Brown und Cameron…. nur konnte sich Gaddafi schlecht aussuchen, an wen er das Libysche Öl zu für Libyen besten Konditionen verkauft bzw ob er mit den Verhandlungsführern der Kundschaft verhandelt- naja, nach Südafrika hat er kein Erdöl geliefert…an Israel auch nicht… in Gegensatz zu unseren Möchtegern-Machthabern. Ich halte den Versuch der direkten Demokratie zumindest in Binnenangelegenheiten in Libyen für einen  selbst unter eurozentristischen Beurteilungskriterien hervorragende Entwicklung, die durch die Kräfte um Muammar Gaddafi forciert wurde..die Volksbewaffnung halte ich im Gegensatz zu unserer demnächst für In- und Auslandseinsätze getrimmte Berufsarmee für eine wirkungvolle Methode der zumindest potentiellen robustmandateten Volkskontrolle. Und schließlich hat Libyen seine Menschen nicht verblödet sondern gebührenfrei ausgebildet… besonders die Frauen… Sollen meine Kritiker doch mal materiell erklären, was sonst einen Freiheitshelden ausmachen soll, wenn nicht diese noch unvollständige Liste. Man kann doch Libyen nicht vorwerfen. dass seine Kundschaft sich diktatorisch knebeln lässt oder sich verblödet undemokratischste Machthaber-innen auch noch freiwillig wählt..  Libyen hat unter der Führung Gaddafis Öl an die ärmsten Länder zu Nulltarif geliefert, mit den Öl-Dollars die Afrikanische Entwicklungsbank aufgebaut, die den Kontinent aus der Abhängigkeit von  Weltbank und IWF befreit hätte, die Landwirtschftliche Entwicklung Libyens hätte Nordafrika von LebensmittelImporten unabhängig gemacht …. welche Fakten soll ich noch anführen ? Gesundheitswesen ? Wohnungsbau? Die aus Schwarzafrika einwandernden Kriegs- und Hungerflüchtlinge – in deren Ländern die Libysche Entwicklunghilfe noch nicht die Fluchtursachen mit-beseitigen konnte, haben mit vollen Bürgerrechten am öffentlichen Leben in Libyen teilgenommen, die Kinder haben die Schulen besucht, die „Gastarbeiter“ haben ihre eigenen Wohnungen gebaut… und sie bis zum letzten Atemzug gegen die marodierenden zu großen Teil unter Drogen stehenden Benghasi-Banditen verteidigt.. oder sind noch rechtzeitig vor den rassistischen  Vergewaltigern geflohen… Liebe Kritiker, fragt zurückgekehrte deutsche Mitarbeiter von Wintershall, HochTief, ZÜBLIN usw… in einer ruhigen Stunde und versichert ihnen Anonymität… sie können euch viel berichten… Und noch etwas? SaudiArabien,das die Heckler& Koch G36er PräzisionsSturmgewehre nachbaut und alle ihm genehmen Armeen und Banden damit ausrüstet, sdieses demokratische land hätte Gaddafi nixcht beliefert. Wer der libyschen Regierung zum Vorwurf macht, in Deutschland waffen eingekauft zu haben, fürchterliche Präzisionswaffen… wollte der denn Libyen vorschlagen, sich gegen das Nato-Bombardement mit Steinschleudern zu wehren ? Dafür brauchts mindestens BodenLuftRaketen… das weiß ich noch von meiner BuWe-ReserveOffiziersAusbildung her. Und auch die kriegt man vorläufig nur bei den großen Verbrechern. Und auch deshalb muss man mit denen verhandeln. Von amnesty und medico kriegt man sowas nicht…

UND zur Vervollständigung der Aufzählung der Verbrechen Gaddafis gehört auch noch die folgende Liste der Kommunistischen Partei des Kongo:

Eine Reaktion zu “Offener Brief der kongolesischen kommunistischen Partei an UN-Generalsekretär Ban Ki-moon”

  1. Jean-Marie Jacoby
    Keine Ahnung, warum der Schluß des offenen Briefes fehlt. Hier ist er (vollständig auf www.roudefiisschen.net) und gerade der erste fehlende Absatz ist besonders wichtig, zählt er doch die Sünden des Ermordeten auf:Avec le Colonel KADHAFI, l’éducation et les soins de santé étaient gratuits, l’eau et l’électricité à usage domestique étaient gratuites, les citoyens ne payaient pas l’impôt et la TVA n’existait pas. Les banques libyennes accordaient des prêts sans intérêts. Pour créer une affaire privée on bénéficiait d’une aide financière de 20.000 dollars, si quelqu’un voulait acheter une voiture, les 50% du prix étaient règlés par l’Etat, les libyens bénéficiaient d’un « crédit » de 20 ans sans intérêt pour construire leurs maisons, l’inflation «IPC» était de 6,3%, la croissance du «PIB» était de 8,5%, la dette extérieure était nulle. La Libye est le dernier pays sur la liste des pays endettés. La dette publique est à 3,3% du « PIB » contrairement en France où elle est de 84,5%, aux Etats-Unis de 88,9% et au Japon à 225,8%. Kadhafi est resté avec son grade de colonel jusqu’à sa mort, il s’est jamais autoproclamé « Général-Marchal » comme ailleurs. Le taux de chômage 30% de la population active et les chômeurs étaient payés. Le coût de la vie en Libye est beaucoup moins élevé que celui qui prévaut en France ou aux USA par exemple, le prix d’une demi baguette de pain en France est environ 0,40 Euros, tandis que qu’en Libye il est 0,11 Euros. Voici le portrait de la Libye de KADHAFI que l’OTAN vient de détruire.

    L’unique péché que le Colonel a commis est d’avoir collaboré avec l’impérialisme vers la fin de son règne car vous l’aviez proposé par ruse en vue de privatiser les entreprises. Vous aviez changé les indications sociales du peuple en une soit disant révolution. Voyons voir la suite de votre démocratie. Que représente aujourd’hui la Somalie après le passage des Yankées ? Ne transformez pas la Libye en Somalie. La flamme de lutte pour l’Unité Africaine que KADHAFI a semé ne s’éteindra point. Nous allons poursuivre ce combat jusqu’à la victoire finale.

    Gloire éternelle, Hommage au guide, le Colonel MOUAMMAR KADHAFI, symbole de l’Indépendance, de la Liberté, et de la Souveraineté des peuples.

    MOUAMMAR KADHAFI, te voici retrouvé le chemin de Patrice Emery Lumumba, de Thomas SANKARA, de AGOSTINO Neto, NKRUMA, des enfants de SOWETO, de Mzée Laurent Désiré KABILA, de MULELE… Dis leurs que l’Impérialisme est en perte de vitesse à cause de la crise du capitalisme qui sévit chez lui.

    La lutte continue.

    BOSWA ISEKOMBE Sylvère

    Secrétaire Général du PCCO (Parti Communiste Congolais)

    Kinshasa, le 22/10/2011

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Die Zerstörung Libyens und der Mord an Muammar Gaddafi

Auch wenn dieser Artikel von Ngigi Njoroge, Universitätslektor in Kenia, in gewisser Weise naiv ist und mit Fehlern behaftet ist, habe ich ihn übersetzt (mit ein paar Korrekturen), da er ja damit gerade das aufzeigt, was er angreift, nämlich die enorme Macht und damit Desinformation durch die westlichen Medien auf dem afrikanischen Kontinent. Und auch, wie verzweifelt und wütend sich viele Afrikaner angesichts dieser Situation fühlen. Das Original vom 23. Oktober liegt hier.

In bin sehr betroffen von der Art, wie sich die Dinge jetzt entwickelt haben und gestehe, das ich nicht in der Lage bin, objektiv zu sein.
Aber wir müssen ein paar wichtige Fakten im Auge behalten, wenn wir nicht durchdrehen wollen und auf die kriminelle europäische und amerikanische Aggression gegen uns eine entsprechende Antwort ausarbeiten wollen, und zwar die folgenden.
Muammar Gaddafi kommt aus aus einem arabischen Stamm aus Libyen. Er gehörte zu einer Kultrur, die vollständig verschieden von der amerikanischen oder europäischen Kultur ist. Deshalb ist er nicht – hat es niemals vorgegeben – ein Vertreter der westlichen Werte von der sogenannten „Demokratie“ und „Freiheit“ gewesen. Das hat ihn jedoch nicht daran gehindert, eine gute Kraft für sein Volk und für einige andere afrikanische Völker zu sein. Als er vor 42 Jahren die Macht in einem UNBLUTIGEN Staatsstreich übernahm – man beachte: er hat nicht sein eigenes Volk abgechlachtet, um die Regierung von König Idris zu stürzen (eine lethargische Regierung, die dem libyschen Volk erlaubte, in Armut und Unterentwicklung zu leben), ergriff er Maßnahmen sicherzustellen, dass Libyens Ölreichtum zum Wohle des libyschen Volkes verwendet wurde. In Jahrzehnten schuf er einen echten Wohlfahrtsstaat mit modernen medizinischen Einrichtungen, die allen Libyern zugänglich waren, mit einem vom Staat finanzierten Erziehungssystem, begann die Aufforstung großer Gebiete in Libyen und hob Libyens Status auf eine Wirtschaft mit mittleren Einkommen. Schwarzafrikaner drängten nach Libyen, um Arbeit zu suchen. Ein Kenianer, der in einem libyschen Unternehmen arbeitete, war, als die Europäer im März mit dem Ärger begannen, betrübt. Er erzählte von dem hohen Lebensstandard in Libyen und seinem angehmen Leben, wo man Benzin für 10 kenianische Schillinge den Liter kaufen konnte (= 10 US cents).
Gaddafi war nicht ein moderner Europäer oder Amerikaner, der arrogant und dumm glaubte, eine gute Regierung bestehe nur darin, regelmäßige Wahlen abzuhalten und Führer auf begrenzte Zeit zu wählen. Wie ein Kommentator aus Ghana dieser Tage sagte: Gaddafi glaubte, dass er diese 42 Jahre seiner Herrschaft der Wohlfahrt seines Volkes gewidmet habe. Es ist lächerlich, dass die Westler glauben, dass nur Regierungssysteme, die von ihnen selbst entwickelt wurden, angenommen werden müssten. Die Leute vergessen, dass es gute alternative Systeme gibt, die von anderen mit eigener Kraft entwickelt wurden.
Zum Beispiel haben die Agikuyu (das größte Volk Kenias) Demokratie praktiziert, bevor sie das Unglück hatten, von den weißen Räubern erobert zu werden; sie hatten einen 35-jährigen Zyklus, nach dem die Macht friedlich an die nächste Generation übergeben wurde.
Gaddafi stand den Befreiungsbewegungen in anderen Ländern Afrikas bei, vor allem in Südafrika. Er bewaffnete und finanzierte den African National Congress von Nelson Mandela, als die Westmächte mit den von Weißen beherrschtem Apartheid-Regime Geschäfte wie immer machten. Als Bill Clinton das gerade unabhängige Südafrika besuchte und Libyen unter Gaddafi kritisierte, wies Nelson Mandela ihn mit den folgenden Worten zurecht: „Wir können Ihnen nicht zustimmen, Leute zu kritisieren, die uns in unseren dunkelsten Stunden beigestanden haben.“
Es ist eine absolute Schande zu sehen, wie die Mainstream- Medien, einschließlich der kenianischen Medien, Klischees über „den Diktator Gaddafi“, den „Despoten Gaddafi“ und die „Tyrannei“, die die Leute unter Gaddafi erlitten, von sich geben. Kürzlich hat eine örtliche Zeitung einen geschmacklosen, sehr beleidigenden Cartoon von Gaddafi veröffentlicht. Dies alles ist der Ignoranz und der Gehirnwäsche der westlichen Medien-Dampfwalze zu verdanken. Man kann solche Leute mentale und geistige Sklaven nennen. Diesen Leuten entgeht ein Aspekt von Gaddafis Charakter und seinen Idealen. Gaddafi glaubte, dass die Araber Abkömmlinge der Schwarzafrikaner waren und lehrte seine Leute, dass sie den Schwarzen besonderen Respekt erweisen sollten. (Einer seiner Söhne, Hannibal, wurde nach einem berühmten schwarzfrikanischen General genannt, der Soldaten auf Elephanten benutzte, um die römische Armee um die Zeit von Christus bekämpfte; Hannibal diente dem Staat Karthago, der geograhisch in Libyen gelegen war.) [Hannibal starb schon 183 v. u. Z. und das Zentrum des karthagischen Reiches lag im heutigen Tunesien; es erstreckte sich aber im Osten bis etwa zum heutigen Sirte in Libyen und im Westen entlang der ganzen nordafrikanischen Küste, umfasste in etwa das heutige Andalusien und im Norden Korsika, Sardinien sowie Teile Siziliens. D.Ü.] Und Gaddafi setzte eine Politik durch, mit der Schwarzafrikaner in Libyen willkommen geheißen wurden, als Arbeiter, aber auch als Mitglieder der libyschen Armee. Außerdem setzte sich Gaddifi für die Idee der Afrikanischen Union mit den Arabern Nordafrikas und den Schwarzen der sub-Sahara-Länder ein. Es heisst, dass er kurz vor seinem Tod die Idee von einer afrikanischen Bank hatte, die mit der von Weißen dominierten Weltbank in Konkurrenz treten sollte. [Es war nicht nur eine Idee, sondern sie war schon in großen Teilen praktisch umgesetzt worden. D. Ü.]
Natürlich sind diese mentalen Sklaven nicht in der Lage, die enorme Schande, den Schrecken und die Irreführung der Kampagne des Westens gegen Gaddafi zu begreifen. Die Große Lüge ist, dass es einen Volksaufstand gegen Gaddafi gegeben habe. Es war eher eine bewaffnete Rebellion, die in Paris und anderen westlichen Hauptstädten ausgeheckt wurde und deren Erfolg durch die Verwendung modernster Waffen der Massenzerstörung aus den USA. Frankreich und England garantiert wurde. EINE SACHE IST KLAR: GADDAFI HATTE DIE MASSIVE UNTERSTÜTZUNG DES VOLKES UND DER ARMEE. Und er hätte die Rebellen vernichtet, wenn von den Amerikanern, Franzosen und Engländern nicht massive Raketen- und Luftwaffenbombardierungen durchgeführt worden wären. Er hat mehr als sechs Monate [fast 8 Monate. D. Ü.] ausgehalten, ein Mann, der ein Land mit nur 6.5 Millionen Menschen führte gegen eine Allianz von Ländern mit beinahe 500 Millionen Menschen. Meiner Meinung nach war Gaddafi eine Figur wie ein Löwe, der gegen schamlose Rüpel, denen jede Ehre abging, kämpfte: Barrack Obama, David Cameron und Nicholas Sarkozy. Diese Mörder gehen mit ihren brutalen und schändlichen Taten in die Geschichte ein.
Die Lektion für uns Afrikaner mit Selbstachtung? Wir können mehr Gräuel von diesen Leuten erwarten, die über eine enorme militärische Macht verfügen. Aber wir haben eine starke Waffe gegen sie: ein Bewusstsein von ihren Absichten schaffen, laut das Groteske und Untaugliche an der Behauptung anprangern, dass sie das Recht auf die Führung der Welt haben. Wir müssen sie beim rechten Namen nennen: Rüpel, gierige Diebe und Räuber der Ressourcen anderer Völker, Betrüger und große Lügenerzähler. Und natürlich kann ich sehen, wie sich der Rest der Welt zur gegenseitigen Selbstverteidigung zusammenschließt: Afrika, Indien, Brasilien und andere südamerikanische Länder, Russland und China. Die Tage dieser üblen Machthaber sind gezählt.

Ja, das musste ich sagen!

Und auch aus Einars Blog:

Die wirkliche WELT und der feige Lynchmord an Gaddafi

Mit der Welt meine ich also die wirkliche Welt der Milliarden Menschen dort draußen und nicht die virtuelle Traumwelt des absolut Bösen, die ein paar hundert Millionen Weiße und ihre Marionetten sich zusammengebastelt haben.
Ich werde eine kleine Auswahl aus Zeitungen aus Afrika, Libyen, Pakistan, Malaysia und Lateinamerika bringen, aber auch zwei Stimmen, eine Frau und einen Mann,  als Vertreter jener Weißen, die scham- und zornesrot dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilen.

Zuerst aus dem Artikel „Schockierende Brutalität“ aus dem Leitartikel der ‚Pakistan Daily Times‚:
„Nichts charakterisiert den post-Gaddafi  Nationalen Übergangsrat (NTC) besser als die schockierend brutale Art, in der Oberst Muammar Gaddafi buchstäblich zu Tode geprügelt wurde nach seiner Gefangennahme am Donnerstag in Sirte. […]
Jedoch, wenn es eine Lektion gibt, die man aus seinem Schicksal lernen kann, dann die, dass Imperien ein sehr langes Gedächtnis haben und absolut skrupellos sind bei der Erreichung ihrer Ziele. Gaddafi fügt sich einer langen Liste von Opfern der räuberischen Habgier und der herrschenden imperialistischen Ambitionen des Westens an, die die Geschichte der modernen Welt übersäen. Ruhe in Frieden, Oberst.“  (Original)

The Zimbabwe Mail unter dem Titel „Der Gaddafi-Mord ist barbarisch“:
Prof. Jonathan Moyo, Professor für Politische Wissenschaften, sagte, dass die Art, in der der frühere Führer Muammar Gaddafi durch die Straßen geschleift, geschlagen und ausgezogen wurde, barbarisch und brutal war. Weiter sagte er: ‚Dies ist ein trauriger und schwarzer Tag für Afrika. Es gibt kein Volk, das an Gott glaubt, das diesen Tag feiern kann. Dies ist ein brutaler Mord, der von England, USA und Frankreich dirigiert wurde.

Was beklagenswert ist, das ist, dass wir jetzt einige afrikanische Führer haben, deren Hände von Blut tropfen, dem Blut Gaddafis, insbesondere Südafrika, Gabon und Nigeria, die für die UN-Resolution 1973 stimmten.

Prof. Moyo zweifelte auch die Medienberichte an, nach denen Gaddafi von seinem eigenen Volk ermordet wurde, und sagte, dass der Schuss via Satelliten in Las Vegas ageschossen wurde, und nicht von einem Libyer.‘

Der politische Kommentator und Medienguru Dr. Tafataona Mahoso sagte, dass der Tod von Gaddafi ein Trompetensignal für die Welt und insbesondere für die Entwicklungsländer sei, eine neue Weltorganisation zu gründen für Frieden und Sicherheit in der Welt und die Vereinten Nationen aufzulösen. Er sagte, die Vereinten Nationen hätten versagt, als fairer Friedensstifter zu wirken und haben stattdessen ihre Rolle in die eines Beförderers der Interessen der mächtigen Nationen verwandelt.“

In The Buenos Aires Heraldsteht ‚Castro klagt die NATO für Gaddafis Ermordung an‘:
„Castro klagte die NATO wegen ihrer Rolle beim Sturz von Gaddafi an und sagte: ‚Die brutale militärische Allianz ist zu dem perfidesten Instrument der Unterdrückung geworden, das die Geschichte der Menschheit kennt.

‚Die gekidnapte Leiche wie eine Kriegstrophäe auszustellen ist ein Benehmen, das die elementarsten Prinzipien moslemischer Gebräuche und anderer religiöser Auffassungen verletzt.“

Die einflussreiche afrikanische Webseite MYWEKU hat eine ganze Seite den „Hommagen und Reaktionen zum Tod Gaddafis“ gewidmet:
ulafrique aka l’Afrique sagt:

„Oberst Muammar Al-Gaddafi war tausend Mal menschlicher als die UNO, die NATO und alle Mitglieder der AU (Afrikanische Union), die gemeinsam sein Todesurteil unterschrieben: Anders als irgendein afrikanischer Führer und trotz ständiger Einmischung der Imperialisten gelang es dem Oberst, seine nationalen Angelegenheiten zu regeln und die Neo-Kolonialisten auf Abstand zu halten.
Der NATO-Tyrann war nicht wegen seines Regierungsstils hinter ihm her, sondern weil er ihnen zu  verstehen gegeben hatte, dass er in Afrika dafür eintrete, den Dollar und den Euro als Handelswährung abzuschaffen.
Wusstet ihr, dass Oberst Muammar Gaddafi überfallen und ermordet wurde, weil er das finanzielle Wohlergehen Afrikas im Sinne hatte?“

Takunya Ndebvu
sagte in Radio Holland (Hilversum):
„Dies ist wirklich ein trauriger Tag besonders für Libyen und Afrika und ALLE AFRIKANER im allgemeinen. Ein trauriger Tag, weil Bruder Führer verschieden ist, aber so, wie er wollte. Er hat gesagt, er werde nicht aus Libyen fliehen und werde bis zum Tode kämpfen und als Märtyrer sterben; und er starb in der Tat als Märtyrer.

Nur die Zeit kann zeigen, welche Auswirkungen all dies haben wird! Aber eine Sache ist sicher, dass AFRIKA und die AFRIKANER viel schwächer und ärmer ohne Gaddafi sein werden – die Säule der Vereinigten Staaten von Afrika (UsoA). Afrika wird bedauern, was es getan hat – den Imperialisten erlauben, Gaddafi zu ermorden.“

Indispensable 1
schreibt:
„Wie die afrikanischen Führer haben sich die afrikanischen Medien selbst in die Sklaven des Westens verwandelt. Es ist sehr enttäuschend festzustellen, dass die afrikanischen Medien die brutalen Morde an Schwarzen in Libyen ignoriert haben und Verständnis für die Kampagne des Westens um ökonomischer Gewinne  willen in Libyen haben.

Auf einer malaysischen Webseite schreibt ein gewisser Ewoon:

„Wenn es wirklich wahr ist, dass Muammar Gaddafi tot ist, dann soll hier gesagt werden, dass er ermordet wurde. Möge das Schwert der Gerechtigkeit die Herzen seiner Mörder herausreißen … und Allah Gaddafis Seele segnen.“

LibertyBaby schreibt:

„Ihr werdet wohl allmählich wissen, dass man den US-Medien, dem US- Außenministerium, der CIA, dem Pentagon und dem Präsidenten der USA nicht glauben kann.

Gaddafi war nicht der Bösewicht, als der er in der westlichen Propaganda dargestellt wurde.
Er war in Wirklichkeit ein Held. Gaddafis Gold-Dinar-Plan und Libyens Zentralbank hätten das Geldsystem verändert und ganz Afrika von dem privaten zentralen Bankensystem befreit. Letzlich hätte es vielleicht sogar die Gastnationen der NATO von diesen Parasiten befreit – den Privaten Zentralbanken-Vampiren.“

Man kann klar erkennen, dass den Afrikanern (nicht den Herrschenden) und sehr vielen Menschen in der 3. Welt die Bedeutung Gaddafis durchaus klar war. Nun noch zwei Stimmen aus Europa und den USA. Zuerst Felicity Arbuthnot, die sich seit vielen Jahren für die Freiheit Iraks und seines Volkes einsetzt und auch von Anfang an gegen die Angriffe auf Libyen gewesen ist. Aus ihrem Artikel ‚Libyen: Machen die UNO und die NATO den multi-staatlichen Terrorismus zur Pflicht?‘ ein paar Zitate:

„Es gibt noch mehr Ähnlichkeiten zwischen Irak und Libyen. Zwei Führer, die Länder übernahmen, die vom Kolonialismus verwüstet waren, und die sie in blühende, im großen und ganzen gut entwickelte Länder verwandelten, mit qualitativ hochstehender Gesundheitsversorgung, Erziehung und Lebensstandard.
Bei gefährlichen Krisen kauern die US-Präsidenten und ihre Verwaltung in Bunkern, die tief unter Bergen versteckt sind; auch die britischen Premierminister und ihre Kabinette sind nicht dafür bekannt, sich mit Operationen an vorderster Front zu befassen. Das Tempo, mit dem die britischen und amerikanischen Botschafter und ihre Stäbe aus Libyen verschwanden beim ersten Anzeichen von Unruhen, war rührend – und national beschämend.
Sowohl Saddam und seine Söhne sagten, dass sie niemals ihr Land verlassen würden und dort sterben würden. Das taten sie. Oberst Gaddafi tat dasselbe. Saddam stand „Shock and Awe“ durch und Gaddafi 26000 NATO-Einsätze und über 9600 Kampfeinsätze in sieben Monaten; 86 Bombenangriffe auf Sirte an dem Tag, an dem er dort in der Nähe getötet wurde. Was immer ihre Fehler waren, ihr Mut war überwältigend.
Saddam verlor seine Söhne und Enkelkinder und sah niemals mehr seine überlebende Familie, bevor er starb. Gaddafi verlor drei Enkelkinder und drei Söhne und ein vierter starb mit ihm. Nachdem sie tot waren, höhnten die westlichen Medien, weil er sich ein paar Tage nicht auf Sendung gewesen war.

Am Sonntag, dem 23. Oktober 2011 werden die nicht-gewählten Aufständischen (Verzeihung, der Nationale Übergangsrat) Libyen als „befreit“ erklären.
Jener Tag ist der 100. Jahrestag eines italienischen Piloten, der von Libyen abhob, um türkische Truppen im türkisch-italienischen Krieg zu beobachten (1911). Und ironischerweise ist es auch der Jahrestag des ersten Zusammentretens der UN-Generalversammlung am 23. Oktober 1946, eine Körperschaft, die weit von ihren schönen erklärten Ansprüchen abgewichen ist.

Und nach der Britin Arbuthnot noch ein paar Worte des Amerikaners Rick Rozoff, den ich wegen seiner scharfsinnigen Analysen sehr hoch schätze, und zwar aus einem Interview mit ihm von der Webseite Stop NATO unter dem Titel: ‚Libyen: Eine brutale, unnötige Schlächterei – die Neue Weltordnung in all ihrer durchsichtigen Barbarei‚, wo er zum Mord an Gaddafi dies sagt:

„Danach wurde er nach Misrata gebracht. Das ist ekelhaft, barbarisch und schlimmer als barbarisch, und das liegt auf einer langen Reihe von ähnlichen Verhöhnungen. Das trifft auf Slobodan Milosovic in Jugoslawien  zu und auf Saddam Hussein in Irak, mit jedem Führer eines Landes, der sich nicht völlig unterwirft. …. Jeder beliebige Führer, dessen Zeit nach Meinung der USA und der NATO  gekommen ist, kann sich auf den Tod gefasst machen. Hussein wurde gehängt, Gaddafi erschossen. Und Gaddafi wurde als Staatschef und sogar als Chef der Armee angesehen – er war es nur nominell, aber er wurde halt so angesehen – und deswegen die Bombardierung seiner privaten Residenz unter dem Vorwand, dass sie ein Kommando- und Kontrollzentrum sei, da die NATO ihn ja als Chef der libyschen Armee ansah, und als er am Donnerstag gefangen genommen wurde, stand er also unter der Genfer Konvention, aber er wurde erschossen und ermordet. Dies ist das neue Regime, das in Libyen installiert wird, und trotz all dem Gerede des Westens von der Herrschaft des Rechts und humanitären Anliegen und so weiter, ist es ein anschauliches Bild von deren wahren Absichten; wie der Tod von Slobodan Milosovic in einem wahren Verlies in Holland, weil ihm angemessene ärztliche Versorgung in Russland verweigert wurde und das groteske Erhängen von Saddam Hussein. Dies ist das Bild der Neuen Weltordnung, eine Weltordnung in all ihrer durchsichtigen Barbarei.“

Zum Abschluss dieser deprimierenden Aussichten noch ein kleiner Lichtblick. Auf Mathaba kam heute die Meldung, dass Saif Al Islam Gaddafi am Samstag abend im  syrischen Fernsehen ‚Al-Rai‘ gesagt habe:
„Wir werden unseren Widerstand fortsetzen. Ich bin in Libyen, ich bin am Leben und frei und beabsichtige, bis zum Ende zu gehen, um Rache zu üben.“
Sowohl RIA Novosti, eine russische Nachrichtenagentur, als auch andere Quellen sagen, dass Saif Gaddafi der Oberbefehl über die libyschen Streitkräfte übertragen worden sei, und dass ihm auch das Vertrauen aller Stammesführer ausgesprochen worden sei.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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