Alle sollten daran glauben, dass es ein Religionskrieg sei.
Tatsächlich mussten Hunderttausende dran glauben, weil sich europäische Fürstenhäuser ihre Reichtumsquellen, „ihre“ Städte und Dörfer gegenseitig streitig machten. Ganze Regionen sahen aus wie heute viele syrische und libysche Städte und Dörfer. Die wenigen Überlebenden waren auf der Flucht quer durch Deutschland, quer durch Europa. Europa hatte eine Flüchtlingskrise.
Über diesen angeblichen Religionskrieg und seine Auswirkungen auf das Kinzig- und Gründau-Tal referiert der Historiker Hans Kreutzer am Do. 21.04. beim 69. Erzählabend des Historisch-Demokratischen Vereins Mittel-Gründau von 1848 i.d. IAS e.V.
um 18.30 im Gasthaus Heiß/Stenger in 63584 Gründau – Mittel-Gründau
Haingründauer Straße 4:
Der 30. jährige Krieg im Ysenburer Land
Der Vortrag zeigt neueste Dokumente aus dem Fürstlich Ysenburgischen Archiv Büdingen. Am Anfang werden Zeittafeln mit den großen Schlachten und den Persönlichkeiten des Krieges gezeigt. Es folgen einige Schlachten und die Kriegsverluste der Bevölkerung. Ein besonderes Dokument von Gustav Adolf wird erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Es folgen Listen über Fronbauern und unbekannte Geschichten über Hexen. Es wird näher auf ein archäologisch untersuchtes Massengrab, von 1636 bei Wittstock, eingegangen. Besonders das Jahr 1644 wird beschrieben, denn aus dieser Zeit gibt es ein ausführliches Protokollbuch des Meerholzer Kellerers Georg Rützel. Hier erfahren wir Familiennamen und Flurnamen, die es heute noch gibt. Außerdem liefern die Kellerei-Rechnungen von Meerholz und Lieblos interessante Details aus dem Krieg. Im Büdinger Archiv fanden sich Kalender aus der Kriegszeit 1618-1648. Hieraus ergeben sich Hinweise auf das Leben und den Zeitgeist. Zum Schluss wird einiges aus Rützels Aufzeichnungen vorgetragen….