Der das im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung schreibt, ist deutsch-syrischer Christ und Schriftsteller, der Damaszener Aramäer, der polilinguale Erzähler Rafik Shami.
Rafik erzählt auf Aramäisch, Arabisch, Französisch, Englisch, Deutsch (wahrscheinlich auch Hebräisch/Hamitisch) . Wer ihn gehört hat und gelesen, der kann sich die levantinisch-syrische Tradition des Erzählens seit und in Tausendundeiner Nacht vorstellen. Rafik war 2001, als wir uns im oberhessischen Ortenberg im Minitheater, dem „Fresche Keller“ bei Hans Schwab und Ronka Nicklel trafen und uns über Baschar al Assads Reformvorstellungen stritten, entschiedener Gegner des alawitischen Assad-Clans. Er hat Erfahrung mit dessen Gefängnissen sammeln dürfen und seiner ziemlich heruntergekommenen Baath-Partei: „Die hat sich himmelweit von den ursprünglich nasseristisch.sozialistisch-panarabischen Idealen entfernt!“. Doch er gab zu, dass unter dem jungen Assad sich etwas bewege. Auch gegen die korrupten „Paten“ seines Clans. Rafik traute den Reformversprechen jedoch noch nicht. Doch Assad löste sie Schritt für Schritt auch gegen alte Seilschaften in Polizei, Justiz, Geheimdienst und Armee durch. Er fand dabei die Unterstützung der übergroßen Mehrheit des syrischen Volkes, aller politischen Richtungen, Ethnien und Religionen. Genau diese alten Seilschaften konnten dann von den US-Diensten und ihren Flaschengeistern aus dem alten Apparat herausgekauft werden: pro Kopf für 5.000 für untere Dienstgrade bis zu 50.000 $ und mehr für höhere Offiziere, Generäle. Nur so konnten die US-STRATFOR- und Friedman-Planer für den von ihnen angestrebten „Neuen Nahen-Osten“ den IS-Vorläufer und seine Tarnkappen aufbauen: die sogenannte „FSA“. Diese „Freie Syrische Armee“ schoss bei jeder Gelegenheit in alten original syrischen Armee-Uniformen in jede auch kleinste Oppositions- Demonstrationen, um das dann der verfassungsloyalen syrischen Armee und Polizei anzuhängen. Die bewährte Methode, die auch in der Ukraine auf dem Maidan Anwendung fand.
Wenn in Deutschland sich jemand als Syrienexperte aufspielt, sollte man zum Briefing seiner Giftgas- und Fassbomben-gefüllten Sprechblasen Rafik Shami befragen.
Und/oder den folgenden SZ-Artikellesen:
- März 2016, 13:41 Uhr
Rafik Schami „Islamophobie ist der salonfähige Antisemitismus“
Ein Araber ist gut, wenn er dreitausend Kilometer entfernt ist“: Rafik Schami attackiert andere Intellektuelle.
(Foto: dpa)
Der syrisch-deutsche Autor Rafik Schami wirft deutschen Intellektuellen vor, Hass auf den Islam zu schüren. Sloterdijk und Safranski seien zu feige, sich mit der arabischen Kultur auseinanderzusetzen.
Der Kampf der Intellektuellen geht weiter. Kaum dachte man, nach dem Repliken-Duell Sloterdijk versus Münkler hätten sich die Gemüter beruhigt, feuert eine weitere prominente Stimme die Debatte wieder an. Der syrisch-deutsche Schriftsteller Rafik Schami wirft anderen deutschen Intellektuellen vor, in der Flüchtlingsdebatte Hass auf den Islam zu schüren. „Die Islamophobie ist der salonfähige Antisemitismus“, sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Schami war 1971 aus Syrien ins Exil nach Deutschland gegangen. Heute gehört er mit seinen Romanen zu den meistgelesenen deutschsprachigen Autoren. ….In den vergangenen Monaten hatten intellektuelle Wortführer die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin scharf angegriffen. Philosoph Rüdiger Safranski warf der Bundesregierung in der Schweizer Weltwoche„Unreife, Naivität und Weltfremdheit“ vor; Peter Sloterdijk kritisierte im Cicero, die deutsche Regierung habe sich „in einem Akt des Souveränitätsverzichts der Überrollung preisgegeben“; Büchner-Preisträger Reinhard Jirgl widmete einen Essay den „Arglosen im Inland“, also den ahnungslosen Deutschen; Botho Strauß prangerte die „Flutung des Landes mit Fremden“ an ….
(Um Abmahnungen von der Süddeutschen zu entgehen, lösche ich den Artikel hier und verweise auf die SZ, wo man die Fortsetzung lesen kann und soll:
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Sehr lesenswert ist der nach der Eigenwerbung folgende Artikel von Rafik Shami im Kölner Stadt-Anzeiger
und ganz nebenbei: Rafik Schami wurde mir von meinem Freund Peter Kurzeck schon in den frühen 80er Jahren wärmstens für die von mir geleitete „nhz-werkstatt“ empfohlen. Es war die Zeit, als Rafik die „Eppelheimer Elegien“ schrieb. Oder waren es schon die „Dunklen Seiten der Liebe“ ? Peter Kurzeck, selbst bestens integrierter Flüchtling wie Rafik Shami, wollte ursprünglich in der nhz-werkstatt als Dauergast mitarbeiten, hat diese aber dann nur „gecouched“ und mir geraten, den Shami für die Werkstat zu gewinnen: „Der erzählt ähnlich wie Du, wenn Du keine KUNST produzieren willst …“.
Beiden habe ich viel zu verdanken, denn beide haben mich dazu ermutigt, zum Erzählen zurückzukehren, mit dem ich 1966 begonnen hatte:
und diese Tradition habe ich dann um 2001 nach vielen Gesprächen, Korrespondenzen mit ihnen wieder aufgenommen
Ohne die Ermutigungen durch Rafik Shami, Peter Kurzeck, Wolfgang Stryi, Vittorio Arrigoni und Giuliano Mehr-Khamis, meinen Verleger Dr. Giuseppe Zambon und seinen Lektor, sowie durch eine ehemalige Mitarbeiterin des Senkenberg-Institutes und die Redaktions-Crew der „neuen hanauer zeitung“ hätte ich diese Projekte nicht realisiert, auch nicht die 6 Romane, die mit einer ungesicherten Festplatte unrettbar abgestürzt sind, die ich jetzt von Lesungs-, bzw- Erzählungs-Abend zu Erzählungs-Abend rekonstruiere und auch erweitere… Erzählen ist eben auch so etwas wie Oral Hi-Story …
Zurück zu Rafiks aktuellen Stellungnahmen. Die modernen Antisemiten sind die Islamophoben Hetzer gegen die Muslime. Die Levante ist und war seit weit über 2000 Jahren, über 4000 Jahren multi-ethnisch, multi-religiös. Nicht wenige Forscher behaupten, der legendäre Jesus von Nazareth und seine Famile seien Aramäer gewesen. Das ist aber egal. Die arabisch-drusisch-aramäisch-alawitisch und auch jüdischgläubige Bevölkerung der Levante, Palästinas ist die eigentlich semitisch-hamitische. Und wer gegen die hetzt, ist der aktuell gefährlichste Antisemit.
Die PEGIDA-Glatzen & GlätzINNEN und ihre nadelbestreiften Oberhäupter und Finanziers, die „Juden raus!“ brüllen, zünden derzeit die Moscheen und die Flüchtlingsheime an, schonen katholische wie evangelisch Sonntagsruhestörer und drohen Minarette (die es kaum gibt) zu sprengen und jubeln bei der Bombardierung des GAZA-Streifens und der Golanebene durch die israelische Luftwaffe.
Was mich bei der Veröffentlichung der Artikel von Rafik etwas stört, ist der Fakt, dass dieser Abdruck von medialen Atlantik-Brücken-Pfeilern & Kriegsschlachtschiffen genutzt wird, um ihre Glaubwürdigkeits-Lücken zu kaschieren. Aber sei’s drum. Sie verbreiten Rafiks Botschaft und das ist wichtiger!!!! Denn die entlarvt im Nachhinein deren bisherige „Syrien-Berichterstattung“.
Leider schreibt Rafi Shami noch nichts über den fortschreitenden Versuch der Instrumentalisierung der Kurden durch die Westmächte und ihre territorialen Stellvertreter Israel und Türkei usw…
Rafik Schami über Integration „Alle sind für den Hasser gesichtslose Muslime“
Von Rafik Schami 04.04.16, 10:47 Uhr
- Der syrisch-deutsche Schriftsteller Rafik Schami umreißt in diesem Beitrag seine Vorstellung von Integration und Gastfreundschaft.
- Der Deutsche, so Schami, sei fremd im eigenen Land. Dafür habe es aber keine Ausländer und Flüchtlinge gebraucht: Viele Deutsche hätten eine gestörte Beziehung zu ihrem Land.
- Wenn Menschen Angst vor dem Fremden haben, sei dies an sich keine Sünde und schon gar kein Rassismus. Man müsse nur offen über die Angst reden. Menschen aber, die Fremde stigmatisieren, sind Rassisten.
- Begeht ein Fremder eine Straftat, dürfe keine Rücksicht auf die Herkunft der Täter genommen werden. Die Tat müsse ebenso behandelt werden, als wenn ein Deutscher sie begangen hätte.
- Die ersten Seiten eines Manuskripts, das Schami im Herbst veröffentlichen will, lesen Sie hier.
Köln – Die professionellen Angstmacher gebrauchen die Islamophobie als Tarnkappe einer rassistischen Haltung. Der Zweck dieses Wortkonstrukts ist es, den Hass gegen den Fremden – neuerdings den Flüchtling, den Muslim – zu schüren. Unabhängig davon, ob dieser der ersten, der zweiten oder gar der dritten Generation von Einwanderern angehört oder seit 50 Jahren hier in Deutschland lebt und friedlich zur Zivilisation dieses Landes beiträgt, egal ob er in Gruben, am Fließband, in der Gebäudereinigung arbeitet oder Häuser entwirft oder baut, hinter oder vor der Kamera steht oder singt, malt, komponiert oder erzählt, auf der Bühne oder am Patientenbett tätig ist.
(Um Abmahnungen von des KSA zu entgehen, lösche ich den Arikel hier und verweise auf den Stadt-Anzeiger, wo man die Fortsetzung lesen kann und soll:
Alle sind für den Hasser gesichtslose Muslime. Nun versetzen wir uns für nur fünf Minuten in die Seele eines friedlichen Menschen dieses Landes, der durch Zufall der muslimischen Minderheit angehört. Er bekommt nach all den Jahrzehnten die Ohrfeige der Diffamierung, ob durch eine dämliche Karikatur, die seinen Propheten mit einer Bombe im Turban darstellt, oder durch die Tiraden eines Thilo Sarrazin und dessen Verteidiger Udo Ulfkotte und Peter Sloterdijk. ….
http://www.bibel-und-kultur.de/app/download/16873738/Mosaik+der+Fremde+vom2.4.2016.pdf
Mosaik der Fremde