Berufsverbote gab es bereits lange vor den Kiesinger-Brandt-Wehnerschen und den Ministerpräsidenten Beschlüssen von 1972:
mein Kollege Emil Carlebach, mit dem zusammen ich wegen der Sprengug eines NPD-Parteitages 1967 wegen schwerem Land- und Hausfriedensbruch, Widerstand gegen die Staatsgewalt vor Gericht gestellt werden sollte (zusammen mit dem Kollegen/Genossen Trautmann und der Kollegin/Genossin Dr. Ellen Weber) hat sein Berufsverbot als Mitherausgeber und Redakteur der Frankfurter Rundschau bereits zu Anfang der 50er oder sogar schon vor der Gründung der Bundesrepublik und damit der Teilung Deutschlands Ende der 40er Jahre mit Hilfe von Karl Gerold erhalten, dessen Aufgabe es in Zusammenarbeit mit der US-Militärregierung und denim Wiederaufbau begriffenen ( West-)Deutschen Geheimdiensten es war, die Kommunisten aus den Redaktionen zu entfernen. Ein weiters Gerold-Opfer war Arno Rudert, ebenfalls Mitherausgeber der FR und Frankfurter Stadtverordneter der KPD. Ihm und Emil Carlebach, dem Organisator der Selbstbefreiung des KZ-Buchenwald ging es wie Tausenden von Kommunisten im Vorfeld des 1956 erfolgten KPD-Verbotes, das noch einmal wieder tausende von Berufsverboten umsetzte… und dabei eben nicht nur BeamtINNeN und Angestellte im öffentlichen Dienst , bei kommunalen Gebietskörperschaften, bei der Post, bei der Bahn, bei der Polizei, bei der Feuerwehr betraf, sondern auch zigtausende von ArbeiterINNEn .. u.a. alle, die gegen die Teilung Deutschlands für ein vereintes neutrales Deutschland nach dem Vorbild Österreichs Unterschriften gesammelt hatten, „Futter“-Ferien für Hunderttausende Kriegswaise und hungernde Kinder in den zerstörten Ruhrgebiets – und anderen Industrie-Zentren organisierten und sie zum Durchfüttern in die Kornkammern Deutschlands (Mecklenburg-Vorpommern, Magdeburger Börde usw…) mit Sonderzügen verschickten ……
Über 15 Millionen Unterschriften waren damals bereits gesammelt worden und die Listen gerieten dann in den Besitz der Organisation Gehlen… heute macht man so was über avaaz, facebook, studi… twitter usw..
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Mit Berufsverboten wurde Stigmatisierung, Traumatisierung und Armut vererblich
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neben der Rechnung, die ich in meinem und ein paar anderen Fällen von 1972er Berufsverboten angestellt habe, mit (Einkommens-)Verlusten von über einer Million € pro Kopf der berufsverbotenen BeamtINNen, mit der Berechnung der drohenden oder bereits eingetroffenen Altersarmut und der Verschlechterung der Bildungschancen für die Kinder und Enkel (kein Geld für Studiumfinanzierung, selbst für den höheren Schulabschluss wirds oft zu knapp: besser früher Geldverdienen, Lehre machen usw.. so beginnen Abwärtsspiralen…
Das alles ist aber noch sehr wenig gegenüber denen , die es am unteren Ende der Lohn- und Gehaltsstufen trifft und getroffen hat…
Hier wurden die KPD-(& damitzusammenhängendes Berufs-)Verbotsopfer in den 50er Jahren in den gleichen Kellern zusammengeschlagen, wo sie die GESTAPO bereits zwischen 33 und 45 KZ-vorbehandelt hatte.. Einer der davon immer noch erzählt und einige längere Lieder dazu singen könnte, ist Robert Steigerwald. (eben gerade hat mich ein Freund aus Eschborn angemailt und angemahnt, ich solle hier den Robert Steigerwald unbedingt erwähnen! Lieber Herbert, ich habs getan ! Aber es gibt /es gab noch sooooo viele andere: Lorenz Knorr, ……!)
Da wurde den Opfern angedroht, wenn sie auch nur ein Sterbenswörtchen über ihre Behandlung in den Polizeirevieren öffentlich machen würden, dann würde man ihnen die Rente entziehen (auch die NS-Opfer-Rente), denn in den Behörden, den Rentenversicherungen saßen nicht gerade die Freunde der Opfer. Da wurden manche Opfer schwach, weil sie die Rente für die Kinder und Enkel brauchtenn, die sollten es Mal besser haben und bessere Schulbildung kriegen als nur die Dummschul, Hauptschul, die REALSCHUL….
Besonders in den 50ern aber auch nach den 1968ern traf es die Berufsverbotsopfer, die zwischen den Stühlen saßen
bzw. sich zwischen den Blöcken bewegten.. die Nachkommen der KPD-Opposition, die sich den Anweisungen der Kommintern/ bzw des ZK der KPdSU aus Moskau nicht beugen wollten: die Titoisten und ähnliche Strömungen, die Trotzkisten, die MAOisten usw..
Auf die wurde von beiden Seiten Jagd gemacht: Jakob Moneta hätte da jetzt Einiges zu erzählen oder Heinz Brand, nicht wenige Oppositionelle in der SED. Mit ihnen wurde auch beiderseits „gespielt“: eingesperrt, rausgekauft wieder eingesperrt und wieder rausgekauft und jeweils versucht, sie als Propagandamittel gegen die andere Seite des kalten Krieges einzusetzen. Wer es mit sich machen ließ, wie Wolfgang Leonhardt, „Die Revolution frißt ihre Kinder!“, der wurde mit Sendezeiten, Verlagsverträgen und Pöstchen belohnt und durfte über Radio Free Europe, den RIAS und den Sender Freies Berlin senden.
Mit solchen Hebeln wurde auch immer versucht – vornehmlich in der UdSSR – und in den anderen Staaten des erst auf die NATO-Gründung später folgenden Warschauer Paktes die Lage zu verschärfen, Streiks in Aufstände anzuheizen, damit sich Chancen des Eingreifens für einen „Regime-Change“ergeben . So wie in Deutschland am 17. Juni 1953 (oder später in Ungarn 1956, wo offen mit den ungarischen Faschisten paktiert wurde. Das Ergebnis zeigt sich heute schon wieder.), der als Streik zur Verbesserung der Lage IN DER DDR begonnen hatte und von Bertold Brecht auch als solcher begrüßt und bedichtet wurde ungefähr so: „Da die Regierung das Vertrauen des Volkes verloren hat, muss sie sich jetzt ein neues suchen …“ .
Auch in der DDR gab es Berufsverbote und nicht soooo wenige,
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aber man muss schon fragen für wen ? Jeder Altnazi-Lehrer durfte dort nicht mehr Lehrer werden, jeder AltnaziRichter ebenfalls nicht. Und die, die das durchsetzten, wurden wie Hilde Benjamin vom Westen aus als BlutHilde diffamiert, als FreislerNachfolger usw.. War ja auch ein geläufiges Ziel: die Schwester des von den NAZIS verfolgten und in den Tod getriebenen Schriftstellers und Philosophen Walter Benjamin hatte mindestens drei Schwerverbrechen begangen: sie stammte aus einer jüdischen Familie. Sie war Kommunistin und hat vom sowjetischen Exil aus das NAZI-Reich bekämpft und Deutschland mit von der faschistischen Dikatur befreit. Sie wollte in diesem Deutschland keine NAZIS mehr auf die Kinder und Jugendlichen loslassen… Sie hat als Justizministerin der DDR mit härtester Hand die AltNazis verfolgt…, die das Blut von über 30 Millionen Menschen an den Mittäter-Fingern hatten…das Blut der für dem „Endsieg“ verheitzten und verhetzten „Hitlerjungen“ und „Blitzmädels“ gehört auch in diese Rechnung…
Die späteren Berufsverbote für Oppositionelle, die sich für die Verbesserung der Verhältnisse in der DDR einsetzten, hat sie in den wenigsten Fällen zu verantworten… .
Die Folgen der Berufsverbote sind bis heute zu spüren:
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Ihre InitiatorINNen, ExekutorINNen und Propagandisten und ihre Nutznießer sitzen heute immer noch in der Legislative, der Judikative und der Exekutive.. Das ist nicht weiter neu. Der AltNAZI- Konzentrationsgrad auf höherer Ebene lag in der Bundesrepublik bei über 50%. Oberländer, Globke, Kiesinger, Filbinger, Abs, ….. Auch nicht neu ist,. dass die BerufsverbotsAmigos in vielen Stiftungen in den Vorständen saßen und sitzen, in den Rundfunkräten und den Intendanzen der Sender, der Theater, in den Chefetagen der Verlage, in den Lektoraten, in den Preisverleihungsjurys bei Bachmann, Böll, Büchner über Heine bis … na ja einen Zwerenz-Preis gibts noch nicht, die könnten sich noch wehren gegen solche Ehren..
Die Berufsverbieter sitzen in den Intendanzen der Opernhäuser .. und nicht nur dort sitzen sie oft zusammen mit den Nutznießern, die dann die Stellen erhielten, aus denen die Opfer rausgeworfen wurden. Da finden nicht nur Laboranten keine Labors mehr, Lokführer keine Lokomotiven, Briefträger keine Post-en mehr.
LehrerINNEN gehen leer aus, Musiker finden keine Kapellen außer denen an der Autobahn, Schriftsteller können nicht Mal mehr Schriftsetzer werden, weil die Schriftsetzereien zu Zeitungen und Druckereien gehören, die gründlich sauber zu halten sind !! SchauspielerINNEN und KabarettistINNen finden keine bezahlten Bretter, die den Berufsverbots-Nutznießern jetzt die Wellness bedeuten, MalerINNEN finden keine Galerie, BildhauerINNEN mutieren zu Holzhauern oder -BerufsverbotsHolzfällern (in Österreich gabs das alles zumindest soo nicht, in Frankreich nicht , in Italien nicht -.- na ja in Griechenland sehr früh nach 1944 schon und dann wieder nach dem US-gesteuerten Regime-Change zu Patakos und Papadopoulos. Spanien war ja super demokratisch und wer im Gefängnis saß, den Franco-FaschistenTerror überlebt hatte und ins Exil musste, der brauchte gar kein Berufsverbot. Aber Spanien war ein treuer NATO-Partner wie das faschistische Portugal Salazars ebenfalls. Und das Berufsverbot für Othello de Carvallho, den Helden der NelkenRevolution, die den faschistischen Diktator stürzte, das hat Helmut Schmidt erwirkt.. „Mehr Demokratie wagen!!“
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Und auch hier gibt es das Phänomen, dass Opfer zu Tätern werden:
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für meine Arbeit als Kabarettist, Journalist, Schriftsteller, (Kinder-)Liedermacher, Grafiker usw.. krieg ich weder von der Heinrich-Böll-Stiftung einen cent, noch von der Friedrich-Ebert-Stiftung, noch von der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Gruppen, die mich einladen wird die Unterstützung verweigert, wie jetzt bei meinem BlueSingTalKaBarett „Neue Helden braucht das Land!“, in Frankfurt kriege ich keine einzige bezahlte Lesung mehr zustande, weil da in den Entscheidungsstrukturen Leute mit drinsitzen, die selbst auch schon mal in die Nähe eines Berufsvebotes gekommen sind oder auch eines hatten, jetzt aber die Schotten dicht machen, Besitzstandswahrung betreiben, die Futtertröge verteidigen.. es wird eng auf den Brettern … besonders, wenn man von dem Tropf nur dann noch versorgt wird, wenn man sich fürs Fronttheater meldet. und sich dafür qualifiziert. Das Frankfurter “ vorläufige Front-Theater“ ist seit 1999 mit der NATO-Bombardierung Belgrads spätestens zum „Endgültigen Front-Theater“ aufgewertet
Wer mit Kriegsgegnern zusammenspielt hat ausgespielt, wenn er nicht bereits gut eingespielt und so schlecht zu ersetzen ist.
Jammern auf hoher Ebene…?
Nö. mir geht es nicht primär um die Flocken (um die gehts mir auch, bei dem wenigen was ich berufsverbotsbedingt an Rente und Pension habe)
Mir geht es hauptsächlich darum. dass diese vor allem Herren aber auch einige Damen die Stimmen gegen die laufenden Kriege nach innen und außen ersticken wollen…
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Für das Ersticken der AntiKriegsstimmen werden Berufsverbote gebraucht
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wer zur Zeit gegen die Kriegspolitik der EU, der NATO, der USA und Israels den Mund aufmacht, der ist sehr schnell zum „Antisemiten“ abgestempelt, wer gegen die Diktatur des Finanzkapitals, der Banken den Mund auf macht, der ist ebenfalls sehr schnell zum „Antisemiten“ abgestempelt. Da ziehen dann plötzlich ganz neue Berufsverbieter auf den Plan. Das geht dann nicht nur unter Otto Schilly, das geht unter Struck und Gabriel oder unter Kretschmann und Özdemir, Fischer und Trittin oder Claudia Roth… und wenns dicke kommt, und man auch die Piraten nicht mehr vor Somalia verfolgen will, dann hält die rechte LINKE auch nicht still. dann verliert man erst die Mittel und zweitens auch den Titel, wer einen hat…
Und wer sich weigert für die Befreiung der Frauen im Iran humanitär zu bombardieren, weil das ja angeblich auch der Verhinderung eines Angriffs auf Israel dienen soll…. der …… Ach so, eines der wenigen Länder, die den Atomwaffensperrvertrag nicht unterschrieben haben ist nicht der Iran sondern Israel, das die viertgrößte Atommacht der Erde ist… könnte es sein, dass der Iran sich etwas bedroht fühlt ???
Michail Gorbatschow hat am Rande der Müchener Sicherheitskonferenz vor dem bevorstehenden dritten Weltkrieg gewarnt. Die Mainstream-Medien haben diese Warnung unterschlagen. Warum wohl ? Ich glaube der Film ist schon abgefahren und wird gleichzeitig über public-viewing in Libyen, Irak, Afghanistan, Syrien, Kosovo und sonstwo bereits gezeigt. Nicht virtuell, nein ganz real mit allen Kolateralschäden in echt.
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Berufsverbote sollten die politischen Gegner kleinhalten
den gewerkschaftlichen Widerstand schwächen und gigantische Verbrechen gegen Mensch und andere Natur ermöglichen
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an verschiedenen Fällen von Nach-80er Berufsverboten kann man das sehr gut nachweisen, obwohl es die Berufsverbote da offiziell schon nicht mehr gab. Von wegen !!. Alexander Schubart, der führende Aktivist gegen die Starbahn West kann davon / konnte davon ganz viele Lieder singen. (Der war die längste kürzeste Zeit Magistratsdirektor in Frankfurt). Ein ganze Reihe der frühen AntiAtomAktivistinnen wurden ebenfalls berufsverboten, einige der „fundamentalen“ GRÜNEN ebenso.
, da muss man nicht erst seinen Kopfbahnhof in den Tunnel stecken, da wird der Kretschmann nicht nur polizeilich für Ruhe an der Heimatfront sorgen…. das ist auch so ein Fall von „zum Täter gewordenes Opfer“ .. so wie seine KollegINNen aus der obersten KBW-Etage, die jetzt im AA , „im Auswärtigen Amt“ für wechselnde Herren in den Außen- und Verteidigungsministersesseln die NATO-Raub-Kriege für völkerrechtskonform erklären (Schmierer/ Laubach/Herterich und co…) oder sie professoral beschönigen und die Occupy-er angreifen (wie der Herr Gauck &) wie der Ex KBW.ZKler Professor Horst Löchl von der „European Buisseness School“ in EZBankfurt, von Fischer hier ganz zu schweigen oder von Herrn Trittin, die so manchen Bundeswehr-Luftwaffen-Offizier in der Rechtskurve nach Teheran überholen.
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Der Gegner hat gelernt: als es möglich wurde, in Straßburg mit Aussicht auf Erfolg und materielle Entschädigung gegen die Berufsverbote zu klagen, benutzte man eine andere Version:
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Die begann in der Regel mit einem Ausschluss aus der Gewerkschaft, um damit sicherzustellen, dass man isoliert wird und die Rechtshilfe des DGB bzw. der Einzelgewerkschaft verliert, ohne die ein Gang nach Straßburg bei ausbleibenden Löhnen und Gehältern nicht mehr möglich war. Hier gab es in Hessen zwischen dem Landesvorsitzenden Ludwig und dem Bundesvorsitzenden der GEW, Erich Frister, ein gutes Zusammenspiel: wenn der Ausschluss an der Basis nicht durchzusetzen war, (weil meist die Berufsverbotsopfer hervorragend-aktive GewerkschafterINNEN und Betriebs- bzw. Personalratsmitglieder waren, wurden diese Ausschluss-Targets zu den Vorständen vorgeladen.. und entsprechend traktiert. In meinem Fall stimmten in einer Versammlung von über 186 Mitgliedern des Hanauer Kreisverbandes der GEW 178 gegen meinen Ausschluss, 3 aus den Kreisvorstand stimmten dafür und 5 enthielten sich der Stimme. Danach wurde ich vom Landesvorstand ausgeschlossen. So was ist doch keine innergewerkschaftliche Demokratie ? Oder doch ? Die KollegINNen des Kreisverbandes haben diesen Ausschluss weitgehend ignoriert und mich informell weiter als Mitglied geführt…und nach 30 Jahren geehrt: für 40 Jahre Mitgliedschaft.. der „Kollege“ LaVo Ludwig durfte zur Belohnung später Regierungspräsident in Giessen werden.
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Auf den Ausschluss folgte dann das modifizierte „Berufsverbot“:
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ich hatte im Referendariat in Zusammenarbeit mit Betriebsräten u.a. der Druckerei Illert und der Frankfurter Rundschau Grundschul-Unterrichtseinheiten zum Thema Druck und Zeitungsproduktion entwickelt. Die Betriebsräte erhielten von den Firmenleitungen aber das Verbot von Betriebsführungen, deshalb haben die Bertriebsräte dann die Schule besucht und Unterricht im Zeitungmachen und Drucken gehalten, sie haben mit den Kindern den Unterschied zwischen Prozentforderungen und Festgeldforderungen in den Streiks errechnet (u.a. anhand von TASCHENGELD die Lohn-und Gehaltsschere erläutert)) und bei den Druckarbeiten für die Schülerzeitungen sind wir notwendigerweise auf die Energiefragen gestoßen: wer schiebt die großen Druckmaschinen womit an usw… Elektrischer Strom, Stromleitungen … Hier habe ich in den Hessischen Sachkundematerialien und Büchern grobe wissenschaftliche Fehler und didaktische soundso entdeckt und mich geweigert die Kinder danach zu unterrichten,. Ich habe selbst in Zusammenarbeit mit PhysikerINNEn der UNI Frankfurt geeignetes Unterrichtematerial entwickelt. Bei der Prüfung wurde mir die Verwendung dieses Materials verboten. Ich hätte mich an das ministeriell genehmigte Material zu halten… Ich habe mich dann nach langem Debattieren an dieses Verbot gehalten und mit dem fehlerhaften Material gearbeitet (Kostprobe?: „Die Wärme des Heizofens entsteht dadurch, dass sich in dem engen Draht die kleinen Teilchen, die Elektronen reiben … “ und ähnlicher Schwachsinn, der bei den Kindern quasi unauslöschlich so falsch im Kopf hängen bleibt…) Ich habe nachgegeben, denn ich wollte ja meine Prüfung bestehen..
Nachdem ich meine Prüfungsstunde gehalten hatte, wurde ich im anschließenden Prüfungsgespräch zur Sau gemacht:“ Wie können Sie es wagen mit Material diese Stunde zu halten, von dem Sie wissen, dass es schwere wissenschaftliche und didaktische Fehler enthält?!“
Mit der dann gegebenen Note von 5,9 rutschte ich auf den Warteplatz 697 und jede(r) Referendar(in), die/der nur ein Zehntel besser benotet wurde als ich rutschte vor mich… trotz meiner 1,5 im ersten Staatsexamen..
Nach Aussagen den Arbeitsamtes, das mir neben der Verwiegerung der Fahrtkosten zu einer verdonnerten Umschulung zum totsicher arbeitslosen Bürokaufmann attestierte, dass ich mit dieser Abschlussnote in den nächsten 25 Jahren mit Sicherheit keine Stelle als Grundschullehrer erhalten würde, wäre jegliche Bewerbung zwecklos…
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Der Rest ist dann noch eine andere Geschichte:
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Ach ja, 18 Jahre später, nach einigen Kurven duch Industrie und Handwerk, Dienstleistung und Landschaftspflege, VHS-und Musikschul-Honorarjobs, ehrenamtliche Arbeit als Judendzentrumsleiter, Streetworker usw… bekam ich eine Honorarstelle als Deutschlehrer für „Zuwanderer“, Ausländer, Spätaussiedler-Kinder usw. Danach kamen Anfragen aus fünf Schulen in sozialen Brennpunkten, ob ich dort bitte arbeiten wolle (da wollten die Wenigsten hin!). Ich wollte. Und nach zwei Jahren habe ich mit einer fast gleichlaufenden Unterrichtseinheit mit selbstentwickelten Materialien meine Verbeamtungsprüfung mit EINS mit Auszeichnung gemacht, Halleluhja.
Ein Nachsatz noch zu Erich Frister: als er 1976 Mal das Singen verbot in der Rhein-Main-Halle in Wiesbaden:
Anfangs der 70er fanden in Hessen mit Unterstützung vieler Betriebsräte und Vertrauensleutekörper, mit Landes- und StadtElternbeiräten usw.. große Demos für Kleine Klassen statt. Die „Aktion Kleine Klasse“. In Frankfurt gab das Schulamt nach, im Wiesbadener Kutusministerium wurde man auch schwach und machte sich – zum Jagen getragen- dann für kleinere Klassen stark: Keine über 21!!!!! war die Forderung. Das Ganze wurde schnell mit „Billiglehrern“ organisiert, die sich aber selbst schnellstens in der GEW organisierten und bereits 1971/72 zum Streik der hessischen Lehrbeauftragten aufriefen und mit einem Streik Honorerhöhungen von rund 100% erkämpften — mit (logistischer) Unterstützung durch verschiedene GEW-Bezirksverbände, vorne weg durch den couragierten Frankfurter Bezirksverband: Flublätter, Streikzentrale, Plakate usw… Als Mitentwickler des „parxisbezogenen Studienganges“ an der Frankfurter Uni und gleichzeitiger Lehrbeauftrater wurde ich in die Streikleitung gewählt. In dieser Zeit herrschte zunehmende Arbeitslosigkeit bei Lehrern: in verschiedenen Studienseminaren erhängten sich drei oder vier Jahre später zahlreiche junge KollegINNen, die Selbstmordrate stieg rasant. Allein in Hamburg hatten sich 5 Referendare aufgehängt. In diesem Zusammenhang habe ich in Frankfurt neben anderen Liedern den „Streikblues“ geschrieben zur Einstimmung und Vorbereitung des ersten Lehrer-Streiks der Nachkriegsgeschichte – so zumindest war die Forderung der GEW-Basis. Es reichte, denn es reichte nicht. Das Lied verbreitete sich 1976 wie ein Lauffeuer in ganz Hessen und auch im Bundesgebiet, weil es ja nun keine rein hessische Angelegenheit mehr war, wenn sich in Hamburg und Offenbach junge KollegINNen aufhängten. Bei der großen Streik-Auftaktveranstaltung der hessischen GEW in Wiesbaden versammelten sich zwischen 3.000 (Polizeiangaben) und 5.000 (Angaben des hessischen GEW-LaVo) mehrheitlich hessische LehrerINNEN. Die Halle kochte. Schon auf der Demo zur Halle wurde der Streikblues gesungen und in der Halle dann weiter. Die Texte waren von mir völlig unbekannten KollegINNen vervielfältigt worden. Dann wurde das Landsvorstandsmitglied, der linke hessische AjLE-Vorsitzende Klaus Knöss (auch ein späteres Berufsverbotsopfer) zum Podium geschickt, um dort den Vortrag des Liedes für die ganze Halle über die Lautsprecheranlage zu organisieren. Sowohl Erich Frister als auch Ludwig lehnten das mit an Schärfe kaum zu übertreffenden kurzen Worten ab. (Sie wussten, dass Knöss wie ich damals Mitglieder im Kommunistischen Bund Westdeutschland oder seinen „Massenorganisationen“ waren.) Darauf wurde diese Abweisung über verschiedene Megaphone in der Halle öffentlich gemacht und dann sang mindestens die Hälfte der Rhein-Main-Halle dieses Lied ohne Lautsprecheranlage, die in diesem Lied jämmerlich unterging: Erich Frister konnte seine Rede erst Mal nicht halten…
Der Streik-Blues 1976
Zum ersten Streik der GEW, vorgetragen bei der Streikkundgebung in der Wiesbadener Rhein-Main-Halle gegen den Willen des damaligen hessischen GEW-Vorsitzenden Ludwig, der zwei Jahre später zum Regierungspräsidenten in Giessen ernannt wurde. Der Vortrag dieses Liedes wurde trotz des Verbotes (u.a. durch den Bundesvorsitzenden Erich Frister) und der verweigerten Lautsprecheranlage möglich, weil einige hundert Lehrerinnen aus dem Main-Kinzig-Kreis und aus Frankfurt es bei vorbereitenden Versammlungen bereits kräftig geübt hatten und es dann in Wiesbaden gemeinsam mit geballter Wut gegen die Tribüne brüllten.
(Melodie „Kippestecher-Blues“: „Babbe, gugg, do vorne leit e Kibbe….)
In Hamburg haben sich fünf Referendare
ins Fensterkreuz gehängt,
das hat die Zahl der arbeitslosen Lehrer
um ne viertel Promille gesenkt
Wenn zwanzigtausend auf der Straße liegen,
nutzt der Staat die Gelegenheit,
zwingt die Kollegen, die ne Stelle haben
zu unbezahlter Mehrarbeit
Refr.: Der Unterricht fällt aus
die Klassen sind zu groß
20 000 Lehrer sind arbeitslos
da hilft kein Strick
kein Verhandlungstrick
Kollegen, da hilft uns nur der Streik
Die Herren von den Parlamentsparteien
erzählen uns die Kassen wärn leer
doch wo nehmen sich diese Schmarotzer
ihre fetten Diäten her?
Mit Steuern schröpft der Staat die Löhne
und weil im Sparprogramm fürs Kapital was fehlt,
wird an Krankenhäusern, Kindergärten, Schulen
gespart und keiner eingestellt.
Refr.: Der Unterricht fällt aus..
Um die Schüler und die Eltern zu beruhigen
führt der Staat Dreiviertel-Stellen ein
und er stellt dich aus sozialer Verpflichtung
noch vor der Wahl als Billiglehrer ein
Nach der Wahl kriegst du gekündigt
denn du wirst nur provisorisch eingestellt
Wie fordern gleichen Lohn und gleiche Rechte
wir fordern Arbeitslosengeld
Refr.:..
Kollegen, nur mit der Gewerkschaft
und gegen das Beamtenrecht
werden wir das Ziel erreichen
alleine nicht und nicht als Knecht
Wir solln uns gegenseitig unterwürfig prügeln
um die Stellen, um jede Mark
doch der Staat hat sich verrechnet
gemeinsam sind wir stark.
Refr.:…..
Spätestens nach diesem offensichtlich gewerkschftsfeindlichen Lied war mein Ausschluss aus der GEW auf der obersten Etage bereits beschlossene Sache.
Der letzte Rest kommt noch später...
Wenn das Schwören auf die Verfassung, das Grundgesetz nicht reicht, dann schafft man eine nirgends festgeschriebene „freiheitlich demokratische Grundordnung“ und kann dann willkürlich bestimmen, wer wie und wo dagegen verstößt. Und keiner kann sagen, dass er das nicht tut, denn nirgends steht sie geschrieben…. wie war das noch mit Geßlers Hut und Wilhelm Tell ?
Ich biete Ihnen/Euch gerne an, in einigen Doppelstunden in einem UnterrichtsProjekt oder auch in Abendveranstaltungen über die angerissenen Themenbereiche „Werkstattgespräche“ (interaktiv) zu führen, Lesungen aus meinen zum Teil aufs Thema bezogenen Romanen zu geben („((Zweierlei))Putztruppen“, „Der Damenschneider“, „Grenzgänger“). oder die Jugendromane oder Gedichte und Lieder zum Thema.
Natürlich will ich auch damit Geld verdienen.. ich bin käuflich, unheimlich lieb aber nicht sonderlich teuer ..
Mich kriegt man im Doppelpack (Nachmittags oder Vormittags-Jugend- oder KinderProgramm und dann Abends für alle von 6 bis 96 zum Vorzugspreis von 500 €
Drunter nur für HARTZ4-Initiativen!!!
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Herzliche Grüße
HaBE