Will die DB unter der Anleitung des BuWe-Kriegslogistikers, ExMinisters und ExRAG-Obersten Dr. Werner Müller jüdische Organisationen gegen den „Zuig der Erinnerung“ einkaufen ? Was in HANAU vor Jahren mangels Bereitschaft der Linken trotz auch meiner OffenenBriefschreibung im Hauptbahnhof leider nicht gelungen ist, will die DB jetzt in Berlin und anderen Orten mit Mitteln aus ihrem Werbeetat verhindern: 100.000 EURO an jüdische Oragnisationen, um deren Zustimmung zum Stopp des Zuges zu erreichen. Gleichzeitug sollen die ZUG-OrganisatorINNen 100.000 EURO an die Bahn bezahlen. Hier der Bericht aus http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/57198BERLIN (Eigener Bericht) – Durch Zahlung von 100.000,00 Euro will das Präsidium der Deutschen Bahn AG den Konflikt um den „Zug der Erinnerung“ beenden. Der Zug mit einer mobilen Ausstellung über die „Reichsbahn“-Deportationen mehrerer hunderttausend Kinder und Jugendlicher aus ganz Europa wird von der Bahn AG mit Finanzforderungen in Höhe von ebenfalls rund 100.000,00 Euro belegt. Der Verkehrsausschuss des Bundestages hatte angeregt, die DB-Kostennoten durch eine Spende zu neutralisieren. Jetzt will das Präsidium der DB eine Spende überweisen – aber nicht an den „Zug der Erinnerung“, der für das Gedenken auf dem deutschen Schienennetz weiterhin rund 100.000,00 Euro zahlen soll. „Statt dem Verein ‚Zug der Erinnerung'“ soll die identische Summe „einer national wie international renommierten gemeinnützigen jüdischen Einrichtung“ überwiesen werden, heißt es in einem Schreiben des DB-Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Werner Müller. Der Brief vom 1. April liegt dieser Redaktion vor. Fast zeitgleich mit dem Spendenangebot an eine „jüdische Einrichtung“ hat die DB AG mehrere Bahnhöfe in Berlin gesperrt und macht dem „Zug der Erinnerung“ das geplante Gedenken unmöglich.
In Berlin wurden über 4.600 Kinder und Jugendliche deportiert, die aus den NS-Vernichtungslagern nie mehr zurückkehrten. Dieser Opfer und aller anderen Verschleppten, deren Todesfahrten die „Deutsche Reichsbahn“ organisierte, wollte der „Zug der Erinnerung“ an mehreren Berliner Haltestationen gedenken. Vorgesehen waren unter anderem der Berliner Hauptbahnhof (Lehrter Bahnhof) und ein Gleis an der Gedenkstätte Grunewald, dem früheren Deportationsbahnsteig. Beide Orte sperrt die DB AG und schützt „betriebliche“ Gründe vor. Demnach gefährde der Zug, der von einer Dampflok gezogen wird, die Sicherheit. Mit einer identischen Begründung hatte die DB AG vor wenigen Tagen den Hamburger Hauptbahnhof gesperrt. Nach heftigen Protesten musste das Unternehmen dort seine Einwände zurückziehen. Der „Zug der Erinnerung“ fuhr wie geplant in den Hauptbahnhof der Hansestadt ein, aber durfte dort nur wenige Stunden stehen.
Keinerlei Bereitschaft
Die Initiatoren einer privaten Bürgerinitiative klagen seit Fahrtbeginn des Zuges über ständige Behinderungen und einen faktischen Boykott durch die Konzernspitze des Bahnunternehmens. Demnach wurden der Bahn AG immer wieder Gespräche angeboten, um das Gedenken an die etwa 1,5 Millionen deportierten Kinder und Jugendlichen einvernehmlich zu ermöglichen – vergebens. Bei mehreren Treffen im Berliner Verkehrsministerium erschienen die angekündigten DB-Vertreter nicht.[1] Am 27. März boten die Initiatoren im „Zug der Erinnerung“ dem DB-Vorstand erneut Gespräche an, wiederum ohne eine Antwort zu erhalten. Die DB AG zeige keinerlei Bereitschaft, „in einen Dialog einzutreten, der die Würde der Opfer wahrt“.[2]
Aus dem Werbeetat
Die am vergangenen Mittwoch (2. April) ausgesprochene Sperrung der Berliner Bahnhöfe erfolgte zeitgleich mit dem Spendenangebot für eine „jüdische Einrichtung“: am 1. April. Dadurch entsteht der Eindruck, die größte Opfergruppe der NS-Vernichtungspolitik solle einem Verbot des Gedenkens im „Zug der Erinnerung“ gegen Zahlung von 100.000,00 Euro zustimmen. Wörtlich heißt es in dem Schreiben, „dass die Bahn angesichts ihres Werbeetats auch etwas Gutes für das internationale Renommee tun solle.“[3] Deswegen sei das „Präsidium zu dem Ergebnis gekommen, dass die DB AG statt dem Verein ‚Zug der Erinnerung‘ einer national wie international renommierten gemeinnützigen jüdischen Einrichtung eine Spende von 100.000,00 Euro zukommen lassen sollte.“
Kriegsbeteiligung
Urheber des Schreibens ist der Vorsitzende des Aufsichtsrats der DB AG, Dr. Werner Müller. Müller ist früherer Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. Seit 2003 amtiert er als Vorsitzender des Vorstands der Ruhrkohle AG (RAG, jetzt in Evonik Industries AG umbenannt). Darüber hinaus wirkt der DB-Aufsichtsratsvorsitzende Müller als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb mbH (g.e.b.b.), einer 100-Prozent-Tochter des Bundesministeriums der Verteidigung. Zu den Aufgaben der g.e.b.b. gehört die Nachschublogistik für „Einsatzkontingente der Bundeswehr“ [4] – offensichtliche Kriegsbeteiligung, in die auch die DB AG einbezogen ist.[5]
Schweigegeld
Müllers Hunderttausend-Euro-Angebot werde als „obszön“ empfunden, sagt der Vorsitzende einer jüdischen Gemeinde, die nicht genannt werden möchte. „Warum wird das Geld den Juden angeboten und nicht ebenso allen anderen Opfergruppen, allen, die im ‚Zug der Erinnerung‘ Erwähnung finden? Warum nicht den Sinti und Roma, warum nicht den Nachkommen der ‚Euthanasie‘-Morde? Es scheint sich um Schweigegeld zu handeln, weil man annimmt, ‚die Juden‘ würden die Gedenkverbote hinnehmen, wenn man sie nur ausreichend bezahlt. Hinter dem Zug vermutet man ‚die Juden‘! Das erinnert mich an antisemitische Fantasien.“
Trotz aller Verbote
Gegen die Sperrung der Berliner Bahnhöfe wollen am kommenden Samstag zahlreiche Organisationen protestieren. Sie rufen zu einer Großkundgebung vor dem Brandenburger Tor auf. Anschließend sollen 4.646 Kerzen mit den Namen der deportierten Kinder und Jugendlichen zum Potsdamer Platz, dem Sitz der DB-Zentrale, getragen werden. Am Sonntag ist die Einfahrt des „Zug der Erinnerung“ auf dem Berliner Hauptbahnhof vorgesehen. „Wir werden auf dem Berliner Hauptbahnhof trotz aller Verbote gedenken“, kündigt der bundesweite Verein „Zug der Erinnerung“ an. „Jeder Versuch, uns davon abzuhalten, wird scheitern.“
Bitte lesen Sie auch unser EXTRA-Dossier Elftausend Kinder:
http://www.german-foreign-policy.com/de/extra/11000kinder/berichte.php
[1] s. dazu Zeitgewinn und Widerwärtig
[2] Schreiben an den Konzernvorstand Dr. Otto Wiesheu, 27.03.2008
[3] Dr. Werner Müller, 01.04.2008
[4] www.gebbmbh.de/Projekte/Logistik/
[5] s. dazu Effizienzgewinn, Die Rechtsnachfolger und Der Herr der Wege