“Das 7. Kreuz” in Dachau & HARTZ-NOT-ROLLT-Zwangs-Kabarett im ICE

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Eine Lesung aus  Anna Seghers Roman „Das 7. Kreuz“, über die Flucht eines Häftlings aus dem KZ-Westhofen (Osthofen) im Wechsel mit Berichten des Großvaters der vortragenden DGB-Geschäftsführerin Ulrike Eifler aus dem KZ-Dachau, mit biografischen Notizen des Osthofener Täters / Mittäters / Mitläufers, des Vaters des vortragenden HaBE, Anmerkungen zum Dachau-Befreier und Dachauer Nachkriegsbürgermeister Georg Scherer und zum Osthofen- & Börgermoor-Häftling, 999er, Deserteur und Jugoslawien-Mitbefreier Wilhelm Pfannmüller aus Mittel-Gründau …. Stichworte zu den Vorbedingungen für das 7. Kreuz von Ebert-Noskes Schießbefehle, PanzerkreuzerBauprogramm bis zum Notverordnungs-Müller, vom Kniefall des ADGB und seiner Arbeitsgemeinschaftspolitik und den Hinweisen auf die wachsenden Vorbedingungen für ein 8. Kreuz  – vom gewerkschaftlichen CoManagement, dem nicht nur medialen Sponsoring für AFD & Co bis hin zu den upgedateten Finanz-Kapital-Ermächtigungsgesetzen CETA,TISA,TIPP etc….

Umrahmt vom Quetschkommoden-begleiteten BariTenor Philipp Hoffmanns mit seinen Liedern aus dem historischen und aktuellen Widerstand, z.B. dem Streik bei amazon.

Der blinde Straßenmusiker freut sich über weitere Engagements. Er spielt und singt sein weitgefächertes Repertoire deutscher Volkslieder auf Wochenmärkten, Fußgängerzonen & Bahnhofsvorplätzen bis zum polizeilichen Platzverweis. Seine Kunst sollte man nicht brotlos lassen. Wer heute abend (13.07) zum „Orient-Express“ am Hanauer Hauptbahnhof kommt, kann ihn ab 20 Uhr dort hören… „Hier kommt Kultur zum Zug!“

 

 

Trotzdem weder die OrganisatorINNen im LINKEn Kreisverband Amper noch die beteiligten KünstlerINNEN das vorentscheidende EM-Fußballspiel Deutschland ./. Italien auf dem Bildschirm hatten, kamen zur Lesung  im Dachauer Ludwig-Thoma-Haus 25 ZuhörerINNEN. Und niemand verließ die Veranstaltung zur Pause in Richtung Public-Viewing oder wie die Sachsen es nennen zum „Rudel-Guggen“. Nach dem ZweiStunden-Programm gab es noch eine weitere Stunde Diskussion über den notwendigen aktuellen Widerstand – was sich beim ???????????, dem gegenüberliegenden Griechen noch eine weitere Stunde fortsetzte und anschließend in etwas kleinerem Kreis noch bis 2 Uhr 30 andauerte.. Die Heimreise im ICE bot -so wie die Hinreise nach Dachau auch- über 4 Stunden die Möglichkeit von Stegreif-Kabarett-Proben mit Zwangspublikum (Es konnte oder wollte partout unterwegs niemand den Zug verlassen). . Die nachbarlichen Gespräche im 1.Klasse-Abteil – zum Teil über Handy – forderten direkt zum kabarettistischen Eingreifen auf: Prozess-Optimierung, Effizienz-synergien, Aktienkurse stiegen und fielen, sorgten für prächtige Stimmung, wenns die Konkurrenz traf … man meinte unter sich zu sein… und da griff ich halt ab und zu ein: als ich einen scheppernden Abfall-Papiersammel-Ex-Aschenbecherdeckel neben dem Managerlabtop mit Handauflegung beruhigte, traf mich ein rührend menschlicher Augenaufschlag meines Gegenübers und ich sagte ganz bescheiden, er solle sich bei der DB bedanken, die habe mich als Facility-Manager in der Repair-Taskforce eingestellt, ich sei von der DB-SET, der Schnellen EingreifTruppe und dafür zuständig, den Service zu optimieren und die Wellness-Atmosphäre zu sichern. Verständiges Nicken und sofortiges Wiedereintauchen in die Prozess-Qualitäts-Optimierung bei der XYZ-AG, & CoKG -Un-Limited. Doch ich ließ nicht locker: ich sei schon lange geschrödert und so die Ursache für seine steigenden Aktienkurse und den Niedergang der französischen Konkurrenz, weil der Hollande noch lange nicht den Schröder könnte. „Das mache ich alles aus purem Eigennutz, weil nämlich nur LEO-Produktion mit Niedriglohn Eportmarktchancen..“  hätte (wir fuhren gerade an Krauss-Maffei vorbei)   und das sei dann doppelt günstig, weil mit dem Zustrom freigeschossener Facharbeiter, Ingenieure, Ärzte, Wissenschaftler aus Syrien, könne der Niedriglohnsektor weiter ausgebaut und auch qualitativ optimiert werden. Und das sichere ja auch meinen Arbeitsplatz, zwar nicht so unmittelbar wie die der LEO- oder Airbus-Piloten, aber doch indirekt, weil ja die Bahn zusammen mit der DHL als „weltgrößte Logistiker“ (DHL und POST-AG in der Telefon-Warteschleife über sich selbst) an Export und Truppentransport gut verdiene. Da ergäbe sich eventuell auch die Möglichkeit für mich als HARTZ4-Ein-€-Aufstocker von Post AG oder DB-AG in ein feste Anstellung übernommen zu werden.

Der Mann war dann doch sichtlich beeindruckt über so viel HARTZ4er-Einsicht in die freie Marktwirtschaft. Und die Aktienkurzsteigerungsmeldungen aus der weiteren Umgebung wurden etwas zurückhaltender. Schade eigentlich! Ich hatte der 1.Klasse-Sitzgruppe links neben mir vorher etwas verkürzt erklärt, dass sich die Aktienkursbewegungen umgekehrt proportional zu denen der Todesraten in den nationalen wie internationalen Krisengebieten verhalten. Insofern bestünde aller Grund zum Optimismus bezüglich der Rendite-Erwartungen. Doch so richtig dolle Stimmung kam nicht auf. In Ingolstadt war VW dran und warum OPEL-Abgase besser riechen und gesünder sind als die vom Kübelwagen, Opel und der Opel-Blitz-Krieg, Ford und sein FORD- Führer, das reichte dann bis Nürnberg-Fürth, das Reichsparteitagsgelände und Frau Schickedanz, die Führerhand im Quelle-Logo, die dann mit einem Quandtensprung zwischen Kronberg und Königstein bei Hermann-Josef Abs und seinen Nitribitt-Besuchen zwischen Deutscher Abs-Teilung und Londoner Schuldenabkommen und den Rosenholz-Papieren über den Pfälzer Saumagen landete. Da waren wir bereits in EZBankfurt. Oder doch nicht ? Wir fuhren die Abkürzung Würzburg Fulda, die wohl so lange um EZBankfurt herumführt, bis dort Frankfurt-21 fertig ist. Jetzt fällt mir auf, dass auch Stuttgart umfahren wurde. Sonst hätte ich das Programm noch um MB und Air-Bus, Schleyer und EADS erweitert. Man sollte doch mehr Regionalexpress fahren… aber dann fehlen halt die Banker und das mittlere aufsteigende oder absteigende Management.
Dachau 7.7.
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Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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