Lasst uns bei uns bleiben

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Maria Michaelidou aus Thessaloniki 1961 im Zeltlager am Edersee- an die Tiefe ihrer Augen kann ich mich erinnern. Sie waren tiefer als der Edersee, nur ihre Farbe weiß ich nicht mehr, die der Haare schon. Heute ist sie (immer noch?) Professorin  für Geschichte und Pädagogik (wahrscheinlich Museeumspädagogik) an der Uni in Athen. .
Bei uns bleiben

Deine Augen-

Paare

Saugen

Mich

Wie Waldfeen

Hauchen

Kühlen Sommerwind

tauchen

mich in Maare

tiefe grünlich blaue Waldseen

Deine Krone neigt sich

wie die Bäume

Deine Haare

flüstern mich

in Schlaf,

ich träume

Wie ein Kind

kuba07k

Deine Augen hauchen

Deine Münder

Saugen

Mich

Dort

Hin

 

Wo wir Kinder

hergekommen

sind

lamboy-kids

Blind verschwommen

Du und ich

Bin nur Wärme

Mit und in Dir

Du in mir

verwirr und

Nimm mich

Geh mit

mir

zum Grund

Mutter

Mund

 

Lass uns tauchen

Lass uns gleiten

Wie die Fische

Lass uns fliegen

Vögeln gleich

020

Lass uns Eines

Aus uns Beiden

oder zwei

Kinder

Werden

Nicht nach oben

Nicht ins Paradies

Verschoben

Lass uns keinen Augenblick

verschieben

Lass uns lieben

Kinder werden

Hier auf Erden

In uns mit uns

Bei uns bleiben

KOPF3

Dörte 1964 in mein Hausaufgabenheft gezeichnet

HaBE ich heute geschrieben 06.08.2016

Ferrhat

Und das folgende vor ich weiß nicht wie vielen Jahren

Keine blasse Ahnung

nur eine blasse Ahnung

 

Mir ist

Als ob da etwas wär

Ich spüre

Einen lauen Hauch

Er streift mich für Sekunden

Bevor ich mich erinnern kann

Und denke ja es könnte auch

der lange schon verblasne Rest

des Streichelns eines warmen Windes

das Nachwehn eines Feuersturms

das Aufwirbeln der Asche sein

ist er verschwunden

 

das schreib

ich Dir

und Du schreibst mir

ich schreib es hin

Du schreibst es her

Ich schreib zurück

Du schreibst zum Glück

Noch mal

Und ich schreib hin

Und du schreibst her

Ich schreib hin

Du schreibst her

Und immer wieder

Füllen sich

Die weißen Flächen

verhüllen Worte

Satz für Satz

verschwätzen Tagessätze

vertippen und verblassen

das ErInnern

verschließen Monitore

Terminador-Hetze

Füllt das Flachbildhirn

Schriftverkehr

Schreib-Arbeits-

gesetze

 

wir schreiben weiter

hin und her

hin und her

und endlich bleibt

im Kopf ein Knoten

im Taschentuchzipfel

und nicht sehr viel mehr

als eine blasse Ahnung

dass da mal

vielleicht

was war

nicht wer

nicht wo

nicht wann

nur dass

wie dieTüpfel

Farben, Striche

Hitzeflirren, Sommer-

Strandbad  Insel Jersey

Huet Bay, Auguste Renoir

003
Als 14jähriger war ich nach meinem Ausschluß aus dem evangelischen Jungschar-Zeltlager in einem sehr irdischen Paradies in der Nachbarschaft gelandet: im DLRG-Jugendzeltlager unter der leitung dieser Eva und ihres Adams005
(nein, es ist nicht Hans-Jörg Fjelmy, aus „Wir Wunderkinder“ oder den frühesten TATORTen), die mich adoptiert hatten für einige Wochen. Und auf den Adam war ich unheimlich eifersüchtig. Bis Maria Michaelidou auftauchte (siehe gaaaanz am Anfang)
Im evangelischen Zeltlager war jeder (unbeaufsichtigte) Kontakt mit den Mädels strengstens verboten, selbst die Busfahrt war nach Geschlechtern getrennt.008
Kein Wunder also, dass mimindest ein Diakon aus der Not eine Tugend machte und nachts die Knabenzelte heimsuchte.
  007
Wer dabei nicht ruhig blieb, nicht schlief, schwätzte, sich laut wehrte, der kam beim morgendlichen Zählapell auf den Knien an den Pranger. Das war aber lustig.
001
Ein Stück des Diakons ist links im Bild noch zu sehen. Ihn habe ich dann eines Morgens in aller Frühe öffentlich angegriffen. Zwei meiner Kindergottesdienst-Gruppen-Kinder hatten sich mir anvertraut. Ich hatte ihr Weinen nachts gehört und erst gedacht, es sei Heimweh. Der Diakon hatte sie abgefíngert. Deshalb hatten sie so gewimmert. Ich stellte ihn zur Rede. Die Lagerleitung, der Parrer Hörr aus Steinbach/MIchelstadt, reagierte sofort: es setzte Ohrfeigen und Arschtritte wegen dieser Ungeheuerlichkeit – nicht gegen den Diakon, sondern gegen mich. Ich wurde mit sofortiger Wirkung aus dem evangelischen zeltlage ausgeschlossen. Welch ein Glück. Das Nachbarzeltlager nahm mich für den rest der Sommerferien auf. Ins Paradies auf Erden.
3 oder 4 Wochen nur. Als ich wieder nachhause kam bekam ich Dreche von meinem Vater, denn ixch hätte mich vor Gott versündigt und gelogen, denn  „mein Bruder in Christo tut so was nicht. Nach 55 Jahren möchte ich mich bei den beiden JugendarbeiterINNEn bedanken, bei Maria Michaelidou, bei meinen Berliner Freunden002009
und bei allen OdenwälderINNEn, die ich hier nicht von vorne zeigen will und darf.
011
Wer die Stempel und Unterschriften entziffern kann. wer weiß ob und wo die UnterzeicherINNEN noch leben, der soll sich bitte bei mir mailden.
Ach ja, vor ungefähr 5 Jahren gab es in der Darmstädter Zentrale der evangelischen Kirche Hessen-Nassau ein Gespräch mit 6 Kirchen-Juristinnen über diese und eine ganze Reihe weiterer Missbräuche (u.a. durch ranghohe Nazis im Dienst der evangelischen Kirche). Das Einzige, wofür sich die Oberkirchenrätinnen interessierten, war die Frage ,ob es Zeugen gäbe und ob die verjährungsfristen abgelaufen seien.  Wer das nicht glaubt, den verweise ich gerne an meinen rechtsanwalt, der den Gesprächen beiwohnte.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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