Wie die Dusche gegen die Luxusbadewanne gewann oder Als einmal ein Beton-Facharbeiter den MSB Spartakus-Genossen Werner Pirker von der bürgerlichen auf die proletarische Linie zurückholte

Werner Pirker: „Dialektik der Konterrevolution“; Lesung mit Erich Schaffner; Do, 13.11.2014 * 20 Uhr im Club Voltaire

Werner Pirker von der Geburtsgruppe 47 wie ich auch wohnte mit mir zusammen in einer  politisch bunt zusammengewürfelten Frankfurter WG in einem von uns instandbesetzten Haus 1971/72/73 im  nach dem Westend zweitedelsten Franfurter ehemaligen Judenviertel nördlich des Bethmannparkes im Bereich Mauerweg untere Bergerstraße .. im Bäckerweg 4. Alles war vertreten: Mitglieder des Weiberrrates,Trotzkisten der vierten Internationalen, ein Israeli im Exil, Spontis, MLer, DKPler, unabhängige Linke, SDSler, AUSSler, RäteKommunisten, Anarchisten, Feministinnen, ein schwules Päärchen „Sie“, der aus Michelstadt geflohene jüngste Sohn eines Biologie-Oberstudienrates, „Er“, der aus Kronberg geflohene Sohn  des „Sonnenhof“-Hoteliers, der als ausgebildeter Koch schon in der „Uhlandkommune“  die gesamte WG gelegentlich edelbekocht hatte. Schließlich war der Schah  Reza Pahlewi bei seinem Deutschlandbesuch – mit seiner Fahrah Diba (oder wars die Soraja?) und seinen Geheim-Dienst“Jubelpersern“ im Sonnenhof abgestiegen… Nach zwei damals noch nicht erbfolgebelasteten Liäsonen mit Küchenjungen, wurde der verlorene Sohn  im Personalwohntrakt bei seinen Geliebten untergebracht und enterbt. Ein tiefer Fall ins Proletariat mit erheblichen Integrationsproblemen.  Nun, das einzige echt proletarische Element, war der aus Zwingenberg stammende Beton-Facharbeiter Bierwirt. Er hatte nach zwei Jahren Arbeitslosigkeit  in Frankfurt einen Job als Rausschmeisser  beim „Underground“-Jazz-Beat-Disko-Keller am oberen Deutschherrenufer gefunden. Sein Spitz- und Dienstname war Tiger.  Dass er zehn Jahre später  nette Postkarten aus CineCity bei Rom schrieb und uns mitteilte, dass er jetzt fast in jedem Italo-Western als Stundman, Dauerkomparse recht gut Geld verdiene, wunderte uns üüüberhaupt nicht. Wir gingen in die blödesten Italos, nur um Tiger wieder zu sehen..

Tiger war ein Bär, ein Gorilla, aber ein Seelchen von Mensch. Vor dem „Underground“ machte er Dealer platt, die seine Mädels anfixten. Er hatte ein gutes Gespühr für die Beimixung harter Drogen… er kannte seine „Pappenheimer“. Nein, er war kein Zuhälter. Er hätte den Glöckner von Notre Dame wahrscheinlich ohne Maske besser spielen können als Charles Laughton.  Tiger wollte „seine Kinder“ vor dem BÖSEN schützen. In den Bauernkriegen hätte er den BodyGuard von Thomas Müntzer gemacht. Er hatte schon einige Male wegen Körperverletzung gesessen.  Wegen ein paar Pfund besten Libanesen, die er für seinen „Underground“-Chef aus Amsterdam holen musste, musste er kurz vor dem Ausbruch des Kampfes zwei Linien aus dem Bäckerweg weg vorübergehend in Butzbach einrücken.

Es lief bis dahin alles super, es gab regelmäßige Mietervollversammlungen mit in 6 Sprachen geführten Debatten.. ,  Thomas Weisbecker war nach der Uhlandkommune zwar mit in den Bäckerweg gekommen, aber  meist  für die Revolution unterwegs. Ob es schon die „Bewegung 2.Juni“ war, ich weiß es nicht mehr so genau. Sein Zimmer konnten wir anderweitig nutzen. Holger Meins und er waren in unserem Cineastisch-Literarischen Verein akiv, der Dokumentar-Filme zur Heimrevolte und zur Schüler- und Lehrlingsbewegung produzierte. In Thomas Zimmer konnten wir viele Kids von der Staffelberg-Kampagne verstecken und legalisieren, so lange unterbringen, bis wir schulische und betriebliche Ausbildung organisiert hatten, unter der Schirmherrschaft von Professor Mollenhauer und dem Frankfurter JugendamtsChef Faller,  …. etwas störend, lästig waren die häufigen Besuche von John Rubinow, dem Sohn des Chrefs, des Amerikanischen Handelszentrums, der junge US-Revolutions-TouristINNen mit  seinen Kontakten zu berühmten REVOLUTIONÄREN beeindrucken wollte.  Dieser Kordeldepp im Zweireiher mit Fliege, wenn er nicht gerade sein Revolutionskostüm angezogen hatte, gefährdete mit seiner Aufschneiderei auch unsere GI-Vietnam-Deserteurs-Verteilung nach Frankreich, Schweden usw… Das Großmaul hatte uns sogar  bestgefälschte Papiere für die Deserteure versprochen, wegen seiner „guten Kontakte im US-Generalkonsulat“ … doch auch dieses vermutliche U-Boot im Vorstandsbereich des Aktionszentrums Unabhängiger und Sozialistsicher Schüler  (AUSS), Reinhard Kahls Busenfreund konnte uns nicht aus der notwendigen Arbeit bringen…

bis es eben zu diesem verdammten Kampf zweier Linien kam: der proletarischen gegen die bürgerliche Linie bei der Instandhaltung und Renovierung des besetzten Hauses, das sich ein Rechtsanwalt aus Kronberg so um 1939 zurechtarisiert hatte. Die schräge Mauerhöhle für die Thorarolle neben dem Hauseingang haben wir unter dem abbröckelnden Putz entdeckt.. Die Mitbesetzer aus Italien, Griechenland, der Türkei, Portugal und Spanien hatten üüüberhaupt kein Verständnis für diese  grundlegende politische Frage… aber die waren ja noch nicht so weit. Die begannen ja erst als anatolische Kleinbauern und solche aus Andalusien und aus dem Mezzogiorno, von der Mani und aus Lakonien sich zu modernen Proletariern zu entwickeln (insofern war die Anwerbung von preisgünstigen Gastarbeitern eigentlich ein Akt der Entwicklungshilfe, an der Friedrich Engels seine helle Freude gehabt hätte und sein Freund Karl ?  Na ja, etwas weniger, weil der doch die asiatische Produktionsweise und das russische Dorf im Kopf hatte, das so weit vom anatolischen nun nicht entfernt war…Aber das führt jetzt etwas weit ab von der Geschichte…. Der proletarische Standpunkt in punkto Badezimmer-Einrichtung/-Einbau war die Duschkabine, die sowohl eine zweite Toilette als auch noch eine Speisekammer ermöglichte. Die bürgerliche Linie bestand auf einer Luxusbadewanne (dabei gab es gleich um die Ecke am Merianplatz ein öffentliches Wannenbad für alle, die für die Badewannen in den Wohnungen keinen Platz hatten. Und das waren in der Regel die Proleten… die hatten -wenn überhaupt- zuhause eine Dusche…..). Noch lang vor Barschel und dem Ohrwurm „die Wanne ist voll!“ war die Badewanne Sinnbild für die bürgerliche Linie. Und ihr Hauptvertreter war der MSB-Platzhirsch und Honda-Goldwing-Fahrer Herrant Vortisch, der für alle Fälle -also für das Ausbleiben der Revolution – noch ein Lörracher Kaufhauskettchen als ErbeReserve im Rücken hatte… ..

2011 auf der Wiener krilit, der kritischen Buchmesser des ÖGB, habe ich Werner nach Herrant gefragt, der von Tiger, dem BetonFacharbeiter so ins Gebet genommen wurde. Werner hat nur abgewunken… nach 40 Jahren haben wir uns in Wien zum ersten mal wieder getroffen. Wir wollten zusammen unsere 65sten Geburtstage in Wien feiern …

Leider klappt es jetzt auch nicht mehr, dass wir beiden Alt68er zusammen 68 werden

 

Wird fortgesetzt…

Do, 13.11.2014 * 20 Uhr

Werner Pirker: „Dialektik der Konterrevolution“; Lesung mit Erich Schaffner; Do, 13.11.2014 * 20 Uhr im Club Voltaire im 2. Stock

 

Der Kärntner Autor und Marxist Werner Pirker (1947–2014) hat den Zusammenbruch der sozialistischen Staatenwelt publizistisch intensiv begleitet und wie kaum ein anderer im deutschsprachigen Bereich systematisch analysiert. Von 1986 bis 1991 Moskau-Korrespondent der Wiener „Volksstimme“, erlebte er den Durchmarsch des Kapitalismus in der Sowjetunion hautnah.
Von 1994 bis zu seinem Tod im Januar 2014 bestimmte Werner Pirker mit seinen Beiträgen maßgeblich das politische Profil der Tageszeitung „junge Welt“.
Seine Arbeiten enthalten ein Kompendium über linke Esoterik, insbesondere die Vorstellung, den Sozialismus mit Hilfe des Imperialismus und dessen politischem und geistigem Fußvolk einzuführen.
Pirker sprach im Zusammenhang mit der brutalen Durchsetzung der Restauration von „Völkerrechtsnihilismus“.
Vorzugsweise nahm er sich „antideutsche“ Mitläufer vor, die er als „bellizistische Vorhut“ der Menschenrechtskrieger enttarnte.
Pirker rückte auch im Alter nicht, wie viele seiner Weggefährten, von einer Gegnerschaft zur US-Politik ab, deren ideologische Hintergründe er als „Zersetzung der Vernunft“ ansah.
 Das Buch präsentiert eine Auswahl von Werner Pirkers in der „jungen Welt“ erschienenen Schriften

Veranstalter: Deutscher Freidenker Verband (DFV) in Zusammenarbeit mit dem Club Voltaire.
Eintritt frei – Spenden erwünscht!

 

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Mark Seibert (mit der WELT die LINKE säubern) gewinnt Revision ./. HaBE Bitte(t) um Spenden !

Veröffentlicht am 2. Juli 2014 von Hartmut Barth-Engelbart  http://www.barth-engelbart.de/?p=11233

Schaffen Mombach-SPRINGERS “Ruhrbarone” jetzt bei der LINKEn, was den Kohlebaronen mit ihrem Hugenberg einst bei und mit der SPD gelang?

Das Revisionsverfahren in der Sache Mark Seibert (wohl immer noch Internetbeauftragter des Bundesvorstandes & Assistent des Bundesschatzmeisters der LINKEn) gegen Hartmut Barth-Engelbart HaBE ich vor dem Berliner Kammergericht verloren. Die Veröffentlichung der Recherche-Ergebnisse zur geschäftlich-politischen Karriere des Chefs des gescheiterten (GEW-geförderten)„Gute Quelle“-Berufsschüler-Kneipen-Projekts in Gelnhausen, PDS-Wahlkampfleiter in Hessen, BAK-Shalom-Mitgründers, GAZA-Bombardierungs-Befürworters & jungeWelt-Boykott-Mitorganisators hat mir eine Reihe von Abmahnungen eingebracht & erhebliche Kosten, die ich mit meiner berufsverbotsbedingt halbierten Rente/Pension nicht alleine schultern kann.

 Das Scheitern der Revision vor dem Kammergericht bringt bei einem Streitwert von 10.000,-€ jetzt noch Mal eine erhebliche Forderungssumme: Gerichtskosten, Kosten des gegnerischen & meines Anwalts. Die Rechtsschutzversicherung zahlt keinen Pfennig.

All jene, die ich in ihrer Abwehr gegen Seibert’schen Segen unterstützt habe, wie zum Beispiel Hermann Dierkes, die LINKEn Passagiere auf den Schiffen nach GAZA, Sevim Dagdelen,  Dieter Dehm, die junge Welt, die MdBs, die dem israelischen Kriegsverbrecher die Ehrerbietung verweigert haben, …. aber auch alle anderen FreundINNeN, KollegINNen und GenossINNen bitte ich jetzt um Spenden zur Finanzierung dieses Verfahrens. Mit Euren Spenden wird dieses Portal nicht enden.

Einzahlung unter dem Kennwort „MARK & PEIN“ auf mein Konto

Kto-Nr: 1140 086  VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen  BLZ:  506 616 39

Mit einem ziemlich hilflosen Soligruß   HaBE

 €€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€ ENDE MIT SPENDE €€€€€€€€€€€€€€€€€€€€

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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