Zwerenz‘ ungehaltenes Vorwort zu HaBEs Büchnerhaus-Lesung 4. Sept.

Das Vorwort stammt wie das vor meinen „unter-schlag-zeilen“ von meinen Freunden Ingrid und Gerhard Zwerenz. Ihnen beiden widme ich die Lesung am 4. September in Büchners Geburtshaus, wobei Ingrid noch mit uns auf der Erde weilt – (aber leider nicht dabei sein kann), während sich Gerhard bereits in die HömmelHille vorausgearbeitet hat. Meinen Nachruf in Gerhards HömmelHille füge ich unten an.. Hier nur der Anfang -zuvor aber jenes Testament, das ich  -inspiriert durch Gerhard- 1966 bei der Bundewehr im zarten Alter von gerade 18  im Bau geschrieben habe, nachdem meine Neuvertextung des Liedes der Panzergrenadiere und des „Ich hatt einen Kameraden“ dann doch ein paar Tage Haft einbrachten. Über Wochen konnte die Standortkommandantur den Urheber der neuen Bundeswehrgesangbuch-Lieder nicht ermitteln. Nachdem ein Kamerad sich beim Morgenapell auf den Befehl des stellvertr. stellvertr. Kompanie-Chefs: „Wer hat diesen Text gesungen und geschrieben? Vortreten!“  meldete und vortrat, trat ich nach drei Sekunden auch vor, weil ich wusste, dass sie den fertigmachen würden.  Dann kamen nach gefühlten 10 Minuten die drei Schützen aus Köln-Nippes, drei Kleinkriminelle, die einen schwunghaften Öl-Handel aus der Kaserne heraus entwickelt hatten. Sie waren als KFZ-Mechaniker zuständig für den Ölwechsel bei Panzern und Schützenpanzern, LKWs usw…sie waren die Leaders of the Pack und danach stand die ganze Kompanie vorne. Ich hätte damals laut losheulen wollen. Hab mirs aber verkniffen. Ich liebe Köln-Nippes.

Testament

hängend
zwischen
himmel
und hölle
weiß ich nicht
was himmel
und was
hölle ist

oft scheint
der himmel
mir als hölle
und die hölle
als der himmel

dann weiß
ich nicht
wofür ich mich
entscheiden soll:
für höllenhimmel
oder himmelhölle
weil beides
für mich nicht
das ideale ist

bleibt mir
die pflicht
mit alter
tradition
zu brechen:
nicht himmel
oder hölle
sei mein
letzter wille
hängend
zwischen
beidem
installiere ich
die HÖMMELHILLE

 

HaBE immer Zwerenz am Ende & Abendroth am Anfang gesucht
– ein Nachruf

Hellas EZB 1.Mai 13 051

Mit Gerhard Zwerenz Tod fehlt meinem politischen Alphabet jetzt das Ende. Vor 30 Jahren war Altvater kein ausreichender Ersatz für Wolfgang Abendroth. Steht jetzt bei allen unterschreibbaren Aufrufen am Anfang Altvater und zum Schluss Lukas Zeise oder Ingrid Zwerenz?

Gerhards Abschied von der Bühne hat mich in einem Tief sehr tief getroffen. Aber er bleibt und wenn ich gar zu traurig werde, schnappe ich mir meine „unter-schlag-zeilen“ und lese euer Vorwort, das mir so unendlich viel bedeutet hat und weiter bedeutet. ….. (Fortsetzung am Ende des folgnenden „Nachwortes“

  70. Nachwort (warum im „poetenladen“ Gerhards Vorwort zum 70. Nachwort deklariert wird, HaBE ich mir noch nicht erschliessen können)

Büchner und Nietzsche und wir | 1991

 

„Die Rede des Georg Büchner vor der Darm­städter Aka­demie für Sprache und Dichtung an­läß­lich seiner Ableh­nung als Büchner­preis­träger“

Gerhard Zwerenz
Büchner und Nietzsche und wir

Bei seiner vorjährigen Preisrede nutzte Dieter Hildebrandt das Prinzip des mehr­fachen An­fangs, und da schon Platon seine Schrift über die REPUBLIK sieben­mal angefangen hatte, was also eine Tradition begründet, die von der griechi­schen Anti­ke vor zwei­einhalb­tau­send Jah­ren bis zur Preis­rede Hilde­brandts vor einem Jahr hier in Darm­stadt reicht, schlie­ße ich mich dem an und begin­ne auch mindes­tens sie­ben­mal. Denn das ist ein litera­risches Prinzip geworden, und ein poli­ti­sches. Wir möch­ten immer wieder gern neu an­fangen. Die Plu­rali­sie­rung des Anfangs kündet immer­hin von unserm guten Willen.

Erster Anfang also: Schon gibt’s die Schwie­rig­keit mit der Anrede. Soll ich sagen: Verehrte Alter­nati­ve? Oder: Hoch­verehrte Freunde? Aber wer nun gar kein Freund sein will? Also etwa: Liebe Freunde und Feinde? Liebe – deine Feinde? Schon wird’s zu christ­lich, das brachte Büchner schon gegen den tapfren Weidig vor.

Und was unterscheidet eine Alternativ­preis­rede von einer üblichen Preis­rede? Viel­leicht dies: Mach keine Sprüche, rede frei von der Leber weg und lass‘ die Luft raus.

So danke ich als erstes dem Stifter, der aus freien Stücken und ganz ohne Not und Hinter­gedanken mit seiner Preis­stiftung den Ämtern und obwal­tenden Göttern so nahe tritt, daß sie Bann­kreis­ver­let­zung arg­wöhnen und Verlust angemaßter staat­licher Exklusi­vität. ja, darf der denn das ohne staat­liche Erlaubnis? hätte Tucholsky ironisch gefragt.

Er darf nicht, er tut es.

Das wäre der Anfang. Und was kommt jetzt? Natür­lich Büchner, der in „Dantons Tod“ seinen Helden sagen läßt: „Puppen sind wir von unbe­kannten Gewalten am Draht gezogen.“ Das Wort sei modi­fi­ziert. Zwar hängen wir puppen­gleich an Tele­fon­drähten, Computer­lei­tungen, Befehls­strängen, Kar­riere­seilen, doch die Ge­wal­ten, die an uns ziehen, läßt unsere feige Träg­heit unbe­kannt sein und unbe­nannt. Statt Geschichte gut zu pro­du­zieren, produ­zieren wir sie lieber schlecht und starten nach jedem Krieg geschicht­liche Aufar­bei­tungs-Aktio­nen. Die einen tun das Falsche, die anderen sagen danach, der unter­lassene Wider­stand täte ihnen leid. Beim nächsten Akt wieder­holt die Ar­beits­teilung sich in schöner Mono­tonie.

Nein, so hart anzu­fangen wäre unhöf­lich. Ein anderer Anfang also. Warum zwei Büchner-Preise? Den staat­lichen und den alternativen? Verkam des jungen Autors Werk nicht längst zur bloßen Schulbuch-Lektüre? Sind seine Stücke nicht Lückenbüßer, spiel­plan­füllend, kaum noch das Parkett? Verkeh­ren Akade­mien und Jurys den Rebel­len nicht aus guten Gründen zum bequemen Halb­klassiker?

Besten­falls amüsiert er, läßt ein winde­liebender post­moderner Regisseur den Woyzeck wie beschrie­ben auf offener Bühne furzen, was die Kritik zur An­merkung inspi­riert, end­lich habe einer den Duft der Blumen des Bösen un­par­fümiert dar­geboten. Im Rostocker Atelier-Theater führten neulich dreizehn Schau­spieler den „Woyzeck“ für acht Besucher auf.

Ein neuer Versuch des Beginns: In den sieb­ziger Jahren hielt ich für den Über­setzer und PEN-General­sekre­tär Janheinz Jahn auf dem Wald­friedhof die Toten­rede. Der um Darm­stadt ver­diente Ober­bürger­meister und Autor Heinz Winfried Sabais, der bald nach­folgte in den Tod, war dabei, Karl Krolow sprach zarte Gedichte, Wolfgang Weyrauch, der Begräb­nis­se scheute, hatte seine Frau geschickt, sie stand neben Ernst Kreuders Witwe. Es war ein vom Sarg aus­gehender Sog zu spüren, der aristo­te­lische Horror vacui. Wenig respekt­voll dachte ich: In Darmstadt möchte einer nicht begraben sein. Daß zur selben Zeit eines meiner Bücher von der Darm­städter Jury zum „Buch des Monats“ ernannt wurde, schreckte mich auf. Was hatte ich falsch gemacht?


Der Preisstifter Walter Steinmetz und Gerhard Zwerenz

In diesen Tagen schrieb ich den Monolog, den zu Beginn Joseph Lorenz vertrug, und den ich als höf­liche Bitte an die Akademie verstehe, die Mahnung des Hofpredigers in „Leonce und Lena“ zu beher­zigen und, das Reich Popo wie das Reich Pipi verlassend, einen Präsidentenspruch zu dementieren, der da lautet: „Alle Unter­tanen werden aufge­fordert, die Gefühle Ihrer Majestät zu teilen.“

Stattdessen wäre ein anderes Büchner-Wort aus „Dantons Tod“ angebracht: „ Was ist das, was in uns lügt, hurt, stiehlt und mordet?“

Aber nein, der Anfang mit Mord ist zu brutal. Ich ver­suche einen vierten: Büchner 1835 aus Straßburg an Gutzkow: „Das Verhält­nis zwischen Armen und Reichen ist das einzige revo­lutio­näre Element in der Welt … “

Ein gefährlicher, ein überholter Satz. Wir, die Reichen dieser Welt antworten den Armen, wenn und wo sie revol­tieren, mit Grund­gesetz­ände­rung, mit NATO-Ein­greif­truppen, elek­tro­nisch gesteuerten, ihr Ziel suchenden Massaker­raketen. Kein revo­lu­tio­näres Element darf unseren abend­land-fürst­lichen Reichtum antasten. Im Frieden bestimmen wir die Roh­stoff­preise, im Krieg die Tötungs­raten. Unsere Pries­ter gebieten den armen Völ­kern karnickel­hafte Ver­mehrung, unsere Dichter defi­nieren fremde Völker, wenn sie auf­begehren, als todes­süchtige Nazi-Massen und unsere Söldner tun dann auf Befehl nichts als ihre Pflicht, wozu der Militär­bi­schof Dyba als Fundi von Fulda die Waffen segnet. Da mag der tote Büchner aus seinem Krautgarten-Grab noch so aufschreien, ein Staats-Preisträger wird ihn zensieren: Krieg den Hütten!

Und so bombardieren wir die Hütten. Und wer dazu auf­fordert, kriegt von der Akademie den Büchner-Preis. Stimmt da was nicht?

Nein, dieser Anfang ist zu ernst. Mein fünfter Versuch: Literatur sei nichts als Sprache, dozieren die Vor­sit­zenden der kaker­laki­schen Kunst-Indus­trien, die als beamtete Sprach­rohre des Zeitungeistes per Sitz­fleisch Karriere zu machen ver­stehen. Stellen wir uns Büchner vor, wie er einen sauberen Entwurf der Flug­schrift ein­reicht beim Darm­städter Lite­ratur­fonds, mit unter­täniger Bitte um Förde­rung, der folgsam bezopfte Stipen­diat als schweiß­trie­fen­der Zögling, der artig gelobt, sich modischer Ästhetik zu bedienen und durch die Blaue Blume sanft zu poeti­sieren. Hätte der hessi­sche Schorsch dann nicht seinen Danton sagen lassen müssen: Was ist das, was in mir buhlt, bettelt, leugnet, nach den Krumen hascht, die von der Beamten Tische fallen? Ja hätte Büchner kürzlich vor einem Friedrich Zimmer­mann, diesem „Kuratoriums­mit­glied“ und „Organ der Akademie“, so die offi­zielle Bezeich­nung, den Hut ziehen sollen? Der Innen­minister als Akademie-Organ, das dem Nazi-Oberst Rudel höchste Lobes­worte widmet: „Rudel war im 2.Weltkrieg das ist unbe­stritten einer der tapfers­ten und in seinem militä­rischen Wirken erfolg­reichs­ten Soldaten. Er er­füllte seine solda­tische Pflicht, zuletzt bein­amputiert, bis zum bitteren Ende. Dafür sollte man ihm Aner­ken­nung ent­gegen­bringen …“

So Zimmermann über Rudel. Nun, als Beispiel, Rudel nicht über Zimmer­mann, aber über seinen Führer: „… Und der Führer steht vor mir. Ich denke nur daran, daß ich kein frisches Hemd ange­zogen habe, mehr nicht.“ Mehr dachte er nicht. Der Rudel. Der Zimmermann. Bein­amputiert oder hirn­amputiert, das ist hier die Frage. Die Akademie sollte es zum Thema ihrer nächsten Tagung machen.

Ich setze zum sechsten Anfang an:
Nicht absichtslos bat ich zwei Autoren hier als Sprecher zum Pult für die montierte Laudatio. Ihre Namen: Stefan Wachtel, vormals DDR-Häftling, und Martin Rooney, ein englischer Germanist, in Bremen lebend, in deutsche Literatur und jenen Teil unserer Kultur verliebt, den wir strafbar vernach­lässigen. Keiner der beiden wird von einem Kultur­fonds unterstützt. Kein Wunder, sie katzbuckeln nicht vor Stipen­dien­verwaltern, fehlen auf allen Vor­schlags­listen, auf denen die immer gleichen Bet­tel­zöglinge stehen.

Stefan Wachtels schmaler Erstling „Delikt 220“, im Greifen­verlag erschienen, berichtet auto­bio­graphisch vom existentiellen Widerstand des jungen Gefangenen. Sätze, genau und kühl. Erfin­dungen so wenig wie im „Lenz“, die Poesie wie mit dem Skalpell aus dem Inneren des Äußeren hervorgeholt. Ich tausche gern 100 modedeutsche Weiner­lich­keiten gegen diesen einen glasklaren gescheiten Existenz­befund. Das wurzelt im selben Boden wie der junge Büchner.

Und Martin Rooneys Ausgra­bungen des uns unbekannt gemachten Armin T. Wegner bezeugen die Liebe eines Briten zu unserer Literatur Ich werde jetzt nicht anheben, Armin TZ Wegner zu rühmen, diesen Pazifisten und Stilisten, diesen Anti-Nazi aus Klugheit und Liebe zum Leben. Der englische Germanist Martin Rooney widmet dem großen Verges­senen alle Kraft und Energie, und da wir leider der unter­gegangenen DDR nicht viel Gutes nach­sagen können, sei sie wenigstens dafür gerühmt, daß sie Wegner verlegte. Er starb 1978 in Rom. Die BRD hatte ihn schon jahr­zehnte­lang durch Schweigen getötet. Dem Gedächt­nis des Landes will Martin Rooney aufhelfen.

Hier nun mein siebter Anfang:
Große Zeiten stehen uns bevor, eine neue Bush-Ordnung soll geschaffen werden. Die unsere europä­ische Humanis­mus­tradition verleugnenden Großraum­politiker gefallen sich in amerikanischen Gefangenschaften als wäre der bigotte Empirismus eines US-Präsidenten mehr als mühsam kaschierter Welt­herrschafts­wahn.

Weshalb laufen immer mehr Intellektuelle zu den Kriege vorberei­tenden Macht­politikern über? Der Verrat der Intellektuellen, von dem Julien Benda sprach, ist heute in ihrer Weigerung begründet, das 20. Jahrhundert als Tiefpunkt der Mensch­heits­entwick­lung zu begreifen. Statt­dessen rühmen sie den westlichen Fortschritt, denn natürlich ist die Fähigkeit, mit einem einzigen Schlag mehr Menschen zu eli­minieren als in allen Schlachten der griechi­schen Antike zusam­men­genom­men getötet wurden, eine unüber­treff­liche Kultur­leistung.


Abend der Preisverleihung

Was wäre als Gegenkraft zu mobilisieren? Vielleicht das Welt­bür­ger­tum außerhalb der Gewalt­monopole? Büchner, Schopenhauer, Nietzsche als regionales Welt­bürger-Drei­gestirn – Darmstadt, Gießen, Frankfurt, Leipzig, Basel, Straßburg, Genf und Hessen, Sachsen, Thüringen, die Schweiz, Italien sind ihre Lebens-Mittel­punkte gewesen. Kein Machtstreben aus Regierungs­sesseln, Ober­kommandos, Medien-Schlös­sern, aber die ebenso scharfe wie humane Konsequenz des auf­rechten Ganges unter Verzicht auf Orden und Kar­rieren.

Bietet die Dreiheit Büchner-Schopen­hauer-Nietzsche den Ausgangspunkt für revolutionär-bürgerliche Kultur-Innovationen? Der Untergang im Osten besiegelte den falschen Weg des Sozialismus. Was nun? Muß dieses 20. Jahr­hundert nicht unters Skalpell wie ein verkrebs­tes Organ? Wer seine Kriege und die mißlungene Revo­lution zu verantworten hat, wäre der nicht besser vorher abgetrieben worden? Betrachte ich unsere deutschen Jahrhundert­größen, weiß ich, es wurde zu wenig geburten­regelnd einge­griffen, derart wachsen Monster auf, die alle Abtreibungen krimina­lisieren, denn sie brauchen neue Monster. Sie züchten sie.

Unser Freund Alfred Andersch erntete als Deserteur Schimpf und Schande. Und als er in Deutsch­land Gasgeruch bemerkte in einem seiner letzten Gedichte, da wurde er in den Medien in effigie gelyncht. Anfang dieses Jahres 1991 stank das deutsche Gas bis in den Irak, doch Andersch durfte nicht erinnert werden, denn wer bei­zeiten warnt, den fressen die Hyänen unter Absingen ihre National­hymne.

Im letzten Weltkrieg wurden zwan­zig bis dreißig­tausend deutsche Deser­teure geköpft, erschos­sen, gehenkt. Als Stalin aber vorschlug, fünfzig­tausend verant­wort­liche deutsche Offi­ziere und Führer hinzu­richten, schockierte er die Welt, die den Holocaust gedul­dig ertragen hatte. So endete nur ein kleiner Teil der Massen­mörder am Galgen, denn die anderen wurden für neue Aufrüstungen benötigt. Merke: Ohne grund­sätzliche koperni­kanische Wende von der Kriegs- zur Frie­dens­kultur ändert sich nichts.

Kehren wir folgerichtig zurück zu den schärfsten Geistern des vergangenen Jahrhunderts. Büchners dramaturgisches Seziermesser läßt keinen Platz für Unterdrücker und sie ermög­lichende Opportunisten. Schopen­hauers Desillu­sionie­rung erzwingt den Abschied von Ideo­logien.

Nietzsches unruhiger Scharfsinn endlich postuliert: „Dort, wo der Staat aufhört, da beginnt erst der Mensch, der nicht über­flüssig ist …“

So spannt sich ein mißachteter Bogen von Büchner zu Nietzsche, zu einem Philosophen, der so verfälscht wurde, daß Hitler ihn schändlich miß­verstehen konnte. Noch einmal Nietzsche: „Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: ›Ich, der Staat, bin das Volk.‹“

Hier höre ich den jungen Büchner im alten Nietzsche sprechen. Wie Ludwig Wilhelm Luck berichtet, grüßten Büchner und Minnige­rode sich schon zu ihrer Gymnasial­zeit mit: „Bonjour, citoyen“, das war ein Gruß an die Menschen­rechts­revolution, und sie entboten ein­ander kein „Bonjour; bourgeois“, der offenbar post­modernen Gegen­warts­gruß­formel.

Die horrende Sprach­losigkeit unserer politischen Klasse, der gebückte Gang mit Sklaven­sprache der regierenden Kultur­moderatoren, die gras­sierende Nabel­schau-Litera­tur mit seeli­schen Floh­zirkus-Ausmaßen dies alles schuldet sich intel­lektuel­ler Dürftigkeit. Schon fühlen die Kräfte der Verderb­nis sich bestärkt: die intel­lektuel­le Rechte rüstet auf. Ausländer­feind­schaft wuchert, Über­fälle auf Viet­namesen, verletzte Polen und ermordete Farbige sind keine Schlagzeile mehr wert. Nur wenn eine der Millio­nen Tötungs­waffen, die im Land der ange­borenen Unschuld produ­ziert werden, nach hinten losgeht und einen Ange­hörigen der Oberklasse trifft, wird Entrüstung laut. Die tausend und aber­tausend Opfer unserer Rüstungs­produktion, die in ferneren Gegenden getötet werden, kümmern unsere Kultur­natio­nalis­ten nicht. Dafür setzt es dann Spenden­aufrufe ans liebe, gutwillige Volk..

In unseren gutdotierten Insti­tutionen und Akademien aber herrscht der Nepo­tismus des Mittel­maßes, das besser der Chemie ange­schlos­sen würde, Abteilung Schlaf­mittel­her­stel­lung. Die Chemie freilich würde dankend ablehnen. Bei ihr gilt Leistung. Die gilt nun auch in der Darmstädter Akademie. Man lockte jetzt gar einen Leipziger Dis­sidenten-Autor ins Präsi­dium. Warum auch nicht – der Kampf ist entschie­den. Nun ist gut Heulen mit den Siegern. Vorher allerdings, als der Kampf noch unentschieden, hielt man sich vornehm unpolitisch zurück. Solidarnosz in Polen, Havel in Prag, Walter Janka, Wolfgang Harich und Erich Loest in Bautzen, das war weit hinten in der Türkei. Als ich vor dreißig Jahren in meinem Buch „Ärgernisse“, die Namen der Häftlinge nennend, Solidarität für sie forderte, machte das Buch zwar Auflage, doch von Raddatz bis Reich-Ranicki, von der Gruppe 47 bis zur hiesigen Akademie antwortete Schweigen. Heute nun kennt jeder die Namen Janka, Harich, Loest, zugleich klagen die Kultur­büro­kraten, in der DDR habe es keine Dissi­denten, ver­gleich­bar den Havel, Kundera, Georgy Konrad gegeben. Das ist geheuchelt und verlogen. Kein polnischer, tschechi­scher, ungarischer Dissident mußte für unfri­sierte Worte so lange ins Zucht­haus wie unsere Freunde. Die Repres­sion gegen sie war härter, Des­interesse und Verrat west­deutscher Autoren waren kälter. Die bundes­deutsche Intel­ligent­sia half der DDR-Diktatur, entweder aus poli­tischer Nähe oder aus Marktspekulation, denn wer tüchtig mitmachte, durfte mitkas­sieren, oder es herrschte die selbst­verschul­dete Unschuld purer Unwis­senheit vor, die man wohl der Akademie attes­tieren darf. Sie hatte es eben immer mit der Sprache zu tun, die zum Verstummen Ver­urteil­ten scherten sie einen feuchten Keh­richt bis, ja bis nun die deutsche Einigung uner­wartet ausbrach, und jetzt ent­deckten die Gehirne im grauen Flanell gar die Politik und wagten jüngst vereini­gungs­tüchtig in Weimar zu tagen beim Großonkel Goethe, der immerhin Minister gewesen, während der arme Büchner es nicht mal zum Geheim­rat brachte. So geht alles seinen Kriechgang. Würde etwa einer der Ex-DDR-Häftlinge, so wie Havel in Prag, in den neuen Bundesländern gebraucht? Wurde das Zuchthaus in Bautzen angezündet, abgerissen? Nein, Polit-Beamte aus dem Wes­ten verschwis­tern sich mit Karriere-Stalinisten, die Opposi­tionel­len stehen wie Borcherts Beckmann draußen vor der Türe.

Man entscheide sich, ob man als Akademie im Schlafrock mit Filzpantoffeln Marke Leisetreter nichts als das eigene Gruppen­glück betreiben will oder sich gar von der Akademie für Sklaven­sprache und Staats­dichtung umwandelt in eine Kriegs- und Militär­akademie, in der die Aufstellung mobiler Eingreif­truppen für den nächsten Krieg am Golf und sonstwo beschöni­gend bedichtet wird.
Für die Ironie komme ich nicht um Vergebung ein.

Mein achter und letzter Anfang: Was ist zu tun? Können wir Büchners Gesellschaft der Menschenrechte als Welt­bürger­rechts-Gesell­schaft realisieren? Ist die Kriegs­strategie, zuletzt am Golf kriminell erprobt, in eine gezielte Friedens­strategie zu verkehren? Abrüstung programmiert, keine Waffen ins Ausland, Kürzung der Rüstungs­ausgaben pro Jahr um 5%, Finan­zierung des Friedens und politischer Strategien gegen herrschende Macht­gruppen und Monopol­inhaber. Das sei Utopie, sagt man uns. Aber nein, das ist die Kern­aussage des mensch­lichen Ent­wicklungs­pro­grannn der Vereinten Nationen, das gerade erst in Genf veröffentlicht wurde. Welche deutsche Partei macht sich dieses revo­lutio­näre Friedens­programm zu eigen? Wo sind die großen Medien, die für den UNO-Beschluß im Golfkrieg trommelten und nun ebenso laut­stark für die UNO-Friedens­stra­tegie eintreten?

Verhält sich, wer das lauthals verkündete Programm künftiger „Kampfeinsätze der Bundes­wehr“ in anderen Ländern akzeptiert, nicht genauso opportunistisch wie diejenigen, die Hitlers Krieg gehorsam mitführten? Wo bleibt die Anti-Kriegspartei?

· Bei Büchner, Schopenhauer, Nietzsche ist die Haltung der individuellen Revolte zu lernen, gegen die Verfüh­rungen der kollektiven Ver­nichtungs­systeme, zu denen Theorie und Praxis der kom­munis­tischen Dikta­turen ebenso gehören wie ihre anti­kommunis­tischen Gegen- und Ebenbilder. Das alte Denken blockiert sich gegenseitig.

Dazu gehört die bei uns jetzt so beliebt gewordene Schuld­zuweisung an den Osten, als wohnten im Westen lauter Engel. Auch Wolf Biermann schimpft immer lauter auf Stalinisten, als wären er und Robert Havemann nicht auch welche gewesen, zu lange, ließe sich urteilen. Gestern machte mich der Herausgeber der „euro­päi­schen Ideen“ auf Sätze aus meinem 1959 erschienenen Roman „Die Liebe der toten Männer“ aufmerk­sam. Es heißt darin: „Dies Buch ist gewidmet meinen Freunden Erich Loest und Günter Zehm und allen anderen in Ulbrichts Kerkern. Dies Buch ist geschrieben gegen ihre Kerker­meister und alle die das Unrecht unterstützen, verschweigen und insgeheim billigen, zur Tages­ordnung übergehen, den Kaisern geben, was ihnen nicht ist, von Freiheit reden und nichts für sie tun …“


Cover zum Bühnenstück

Ich zitiere das nicht aus Recht­haberei. Die Worte aus dem Jahre 1959 trafen hier im Westen auf taube Ohren und im Osten galten sie als Kalter Krieg. Zu dieser Zeit waren Biermann und Have­mann noch voll auf Parteilinie. Ich klage nicht an, rate aber: Hören wir auf mit der Beschimpfe­rei. Dieser Kampf ist entschieden. Es ist Zeit für Ver­gebung.

Arthur Koestler erzählte mir einmal, wie Alfred Kanto­rowicz ihn nach seinem Weggang aus der DDR in London aufsuchte. Kantorowicz erzählte mir das auch, aber anders. Sicher ist nur, Koestler empfing den alten Freund mit der vor­wurfs­vollen Frage: „Warum kommst du erst jetzt?“ Gemeint war der späte Absprung von Stalins Partei. Kantorowicz antwortete: „Besser jetzt als gar nicht.

Die Frage bleibt: Warum erst jetzt? Vielleicht ist es für uns alle längst zu spät. Vielleicht sind die Weichen längst weltweit auf Ver­nich­tung gestellt. Dann gilt das Trotzdem. Wer eine schäbige Existenz nicht führen will, der wird die Parteien der Diktatur ebenso verab­scheuen und bekämpfen wie die ange­sagte okzidentale Strategie der Herr­schafts­erhal­tung durch Kriege.

Ich bedanke mich bei Ihnen fürs geduldige Zuhören und beim Preis­stifter für die Gelegen­heit, frei von der Leber weg sprechen zu können wie es anders­wo kaum noch mög­lich ist, denn der Fort­schritt der Medien ist der Rück­schritt des freien Wortes, das die Akade­mien gewiß nicht gewähr­leisten können, sind sie doch die insti­tutiona­lisier­te Angst vor dem Schmerz neuer Er­kennt­nisse. Der il­lusions­lose Schopen­hauer sagt in „Parerga & Parali­pomena“, „der deutsche Gelehrte“ sei „meistens ein rück­sichts­vol­ler Lump“, denn „Die Barbarei kommt wieder“ und „jedes Stück Sol­daten­leben“ wirke „demorali­sierend“. Da hören wir unsern Büchner durch und denken an unsere großartige Gegenwart mit militärischen Konfetti­paraden in Man­hattan und in den Köpfen unserer Politiker.

Ich denke dagegen an die vielen Freunde bei uns und anderswo, die als Frie­dens­aktivisten beschimpft, ver­dächtigt, ent­mutigt, behindert, verfolgt, ver­prügelt, be­straft wurden. Denn konkret gegen Rüs­tung und Krieg etwas zu tun, gilt immer noch als krimi­nell.

Mein sächsischer Landsmann Erich Kästner brachte auf den kürzes­ten Ausdruck, was ich hier vorzu­tragen versuchte und was etwas hoch­trabend Existenz­philo­sophie genannt wird. Die lyrische Margi­nalie des Poeten von der Elbe lautet:

„Es gibt nichts Gutes, es sei denn man tut es.“

Aufführung im Düsseldorfer Schauspielhaus

 

  Nachwort zum Nachwort 70

Als 1989 mit der deutschen Einheit neue alte Krisen und Kriege drohten, stiftete der so wohlbetuchte wie auf­rechte Darm­städter Bürger Walter Steinmetz den Alter­nativen Büchner­preis – alternativ zum kommoden Aka­demie­preis. Die Alter­native gab es fünfmal: 1989 Walter Jens – 1990 Dieter Hildebrandt – 1991 Gerhard Zwerenz – 1992 Robert Jungk – 1993 Karlheinz Deschner. Zwanzig Jahre nach meiner damaligen Rede lese ich sie als Abschieds­adresse. Bis 1989/90 gab es Alter­nativen in Politik und Kultur – wir nannten es 3. Weg. Inzwischen zementierte Angela Merkel ihre desas­tröse Wort­schöpfung „alternativlos“. Ringsum herrscht das programmierte Chaos. Stolz bin ich nicht darauf, den Niedergang vorausgesagt zu haben: „Die horrende Sprach­losig­keit unserer poli­tischen Klasse, der gebückte Gang mit Sklaven­sprache der regie­renden Kultur­moderatoren, die grassierende Nabel­schau-Litera­tur mit seelischen Floh­zirkus-Ausmaßen, – dies alles schuldet sich intel­lektuel­ler Dürftig­keit …“ Das war wohl wider­willig wahr­geredet.

Die Darmstädter Preis-Alternative war als Potential der Nicht­integrier­baren ge­dacht. Ist Büchner tot oder lebt er? Inzwischen handelten die Praktiker Kohl-Schröder-Merkel wie geschmiert. Inzwischen versucht sich Walter Jens nahe dem Tübinger Turm am Neckar in der Rolle des abwe­senden Friedrich Hölderlin, lacht Dieter Hilde­brandt aus München wie Tucholsky aus Schweden, ent­wirft Gerhard Zwerenz eine frei­heitliche DDR auf dem 3. Weg, schreibt Zukunfts­forscher Robert Jungk zu Heller als tausend Sonnen als zweiten Teil Dunkler als tausend Höllen, verschweigt Karlheinz Deschner das Ende der christ­lichen Kriminal­geschichte, Armaged­don genannt.

Während in der Berliner Republik Büchners Friede den Hütten, Krieg den Palästen in einen Krieg den Hütten umgedeutet wird, gibt es von auswärts freundliche Nachrichten:



HaBE immer Zwerenz am Ende & Abendroth am Anfang gesucht
– ein Nachruf

Hellas EZB 1.Mai 13 051

Mit Gerhard Zwerenz Tod fehlt meinem politischen Alphabet jetzt das Ende. Vor 30 Jahren war Altvater kein ausreichender Ersatz für Wolfgang Abendroth. Steht jetzt bei allen unterschreibbaren Aufrufen am Anfang Altvater und zum Schluss Lukas Zeise oder Ingrid Zwerenz?

Gerhards Abschied von der Bühne hat mich in einem Tief sehr tief getroffen. Aber er bleibt und wenn ich gar zu traurig werde, schnappe ich mir meine „unter-schlag-zeilen“ und lese euer Vorwort, das mir so unendlich viel bedeutet hat und weiter bedeutet.

Ich hoffe nur, dass Gerhard nicht noch Stunden vor seinem Tod das Umkippen Alexis Tzipras‘ mitbekommen hat.

Gerhard war es, der mich 1964 schon fast wachgerüttelt hat mit seinem „Heldengedenktag“, der Pate stand für meine Umtextung des „Ich hatt einen Kameraden“ und weitern Kriegsliedern aus dem BuWe-Gesangbuch. Gerhard war es, der mir die Dunkelheit beim Bund im Bau erhellte, wenn mich der Standort-Kommandant wegsperren ließ. So wie Wolfgang Neuss , wenn sich im Kasernenhof die Sonne verfinsterte. Die reingeschmuggelte Lektüre war da „Casanova oder der kleine Herr in Krieg und Frieden“. Ich gestehe, das war noch nicht jugendfrei und ich war noch keine 19.

Dein „Soldaten sind Mörder“ hast Du im Gegensatz zu Biermann nicht auf die Grenzsicherungstruppen bezogen, nicht auf die NVA, nicht auf die Rote Armee. Wenn mich die Unteroffiziere aus dem Panzergrenadier Bataillon in Mellrichstadt während des Unterrichts bange fragten, ob ich sie für Kriegsverbrecher hielte, habe ich mit Deinem „Heldengedenktag“ im Hinterkopf Absolution erteilt: „Ihr seid keine Kriegsverbrecher, die sitzen in Bonn und Washington, Ihr seid nur Kanonenfutter!“

Als ich Dich nach meiner Kriegsdienstverweigerung als Offiziersanwärter und Unteroffiziers-Zwangsausbilder in der Bundeswehr 1967 zum ersten Mal in Offenbach beim Ostermarsch traf, hast Du mich mit Augenzwinkern gerügt, als ich Dir sagte, ich hätte im Bau Deinen “Casanova“ gelesen. „Mit 19 ist das aber noch etwas sehr früh!“ 35 Jahre später habe ich Dich wieder getroffen, Dich und Ingrid bei meinem Kabarett-Programm im Dachcafé der EZBankfurter Kaufhof-Galeria. Da hattet ihr mir euer Vorwort schon geschrieben.

Das alles und viel mehr ist mir in Kopf und Herz von Dir geblieben. Ich werde alles weitergeben …

Nur wird es schwierig mit den vielen Resolutionen.

Bisher war klar: von A- wie Abendroth und später Altvater bis Z wie Zwerenz, da kann ich ohne viel zu zögern unterschreiben. Jetzt prüfe ich genauer und lass es manchmal bleiben.

Das nächste Mal werden wir uns nicht oben im Dach-Café sondern sicher unten treffen.

In Tübingen habe ich vergeblich nach einem Denkmal für Deinen Lehrer gesucht. Das hat mich auf die Palme gebracht. Tübingen hat den dazu passenden NATO-Oliv-GRÜNEN Bürgermeister. Das erklärt Manches. Meine Fotoausstellung zur EZB in FFM heißt “Bankfurter Loch”, weil zwischen 1928 und 1944 in der Großmarkthalle offenbar nichts Dokumentierbares passiert ist.

Hellas EZB 1.Mai 13 083

Für diese Zeit fehlte bei den Schautafeln am EZBauzaun jede Erklärung. Meine Reportage zu Bloch in Tübingen wird dann  “Tübinger Loch” heißen.

Bis dann.

Dein HaBE

 

Siempre para la gente siempre con la gente oder wie das Ingrid und Gerhard Zwerenz im Vorwort zu meinen “unter-schlag-zeilen” schreiben: “Von wegen, die Menschen interessieren sich nicht für Literatur, sie tun das durchaus, wenn die Literatur sich für sie interessiert!”

Unter der Überschrift “Nur keinen Streit vermeiden” schrieben die Beiden: “Es kann einen Autor teuer zu stehen kommen, hält er sich strikt an das, was er schreibt. MundTod ist der Titel eines Gedichts von Hartmut Barth-Engelbart: »Wenn wir/ nicht früh/ genug/ den Mund/ aufmachen/ haben wir/ am Ende/ gar nichts/ mehr/ zu sagen.« Der Lyriker und Lehrer aus Hanau denkt gar nicht daran, den Mund zu halten, seine Feinde finden, er hat eine zu große Klappe. Die zitierten epigrammatischen Zeilen erinnern an Erich Fried, dem seine Verse nicht wenig Ärger eintrugen. Für Barth-Engelbart eskalierte der Ärger.

Vor einigen Monaten wurden seine Gedichte auf offener Straße verhaftet. Wie aber kamen sie dahin? Hartmut Barth-Engelbart ist das Gegenteil eines Innenweltdichters. Mit Poesie und Prosa begibt er sich mitten unter die Leute. Vom Wiener Ballhausplatz importierte er dazu die dort bereits bewährten Widerstandslesungen, denen es in Hanau und anderswo nicht an Publikum fehlt.

Von wegen, die Menschen interessieren sich nicht für Literatur, sie tun das durchaus, wenn die Literatur sich für sie interessiert. Weshalb sich Polizei und Justiz für HBE’s Verse interessierten ist eine bunte Geschichte, der Autor erzählt sie in diesem Sammelband, der Spannung aufbaut wie ein Krimi, wer die Täter sind, verraten wir nicht. … ”

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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