Gegen das Auschwitz-Gedenken als Alibi-& Kriegs-Propagandaveranstaltung: HaBEs Nachruf auf die Theresienstadt- & Auschwitzüberlebende Hannia Wiatrowski

Liebe Hannia, nicht alles , was ich hier über Dich schreibe entspricht den Tatsachen, dem, was sich nach 1963 ereignet hat, als Du mit Deinem Mann und Deinem Sohn aus dem rassistischen Israel nach Deutschland geflohen bist und Deinen Sohn in ein vermeintlich sicheres Nest gepackt hast: in ein evangelisches (möchtegern) Elite-Internat eines musischen Gymnasiums in Mannheim unter dem Patronat eines evangelischen Industrie-Pfarrers und der evangelischen Landeskirche Baden. Also, doch alles in trockenen Tüchern? So, wie KleinMoses im Papyrus-Kästchen am Nilufer ? Vieles sind nur leicht veränderte Erzählungen. In manchen habe ich deinen „Klarnamen“ nicht verwendet.

BILDER UNSERER FAHRTEN DURCH POLEN FOLGEN NOCH. Als unermüdliche Beifahrerin hat mir Hannia ihre ganze Lebensgeschichte von Lodz über Theresienstadt bs nach Auschwitz erzählt, auch die Rettung zweier notgeborener Mädchen, die sie als Lagerkrankenschwester auf einem Leichenberg schreien und gehört abgenabelt und in die Baracke ihrer Mutter geschmuggelt hat, wo sie die Kinder bis zur Befreiung versteckt halten und durchbringen konnten. „Das eine lebt heute in Kanada, das andere in Australien!“, hattest Du mir kurz vor Warschawa gesagt. Oder war es bereits in Gdansk. Du hattest mir doch verboten Gdansk zu sagen, weil ich es so und so nicht könne. Das hat mir auch Dr. Marek gesagt: „Sag doch lieber Danzig! Ich zeige Dir Mal die von uns wiederaufgebauten steinernen und hölzernen Zeugnisse des jahrhunderte langen friedlichen Miteinander von Polen und Deutschen in dieser Stadt!“  Und er stieg mit uns auf den Turm der Marienkirche, die Holsbauteile hatten polnische Zimmermannszeichen und die Steinbauteile die Zeichen deutscher Steinmetze … Hendryk Marek war Sohn einer polnischen sozialistischen Familie, die im KZ Strutthof bis auf ihn umgebracht wurde. Hendryk hat als erster Pole nach dem Krieg Medizin studiert und während seines Studiums Warschau wieder mitaufgebaut.

 

Dein Sohn wurde von Jungnazis im Internat mit Prügeldrohungen empfangen, er solle sich , der „Lattenjupp“ wieder zurück nach Israel machen… ich habe es damals gewagt, mich nicht nur vor ihn zu stellen und dafür Kollektivprügel von schlagkräftigen jungen Herrenmenschen zu beziehen, ich habe ihm noch Nachhilfe in Deutsch gegeben, das er nur schlecht beherrschte.. Aber es waren weniger die Jungfaschisten, von denen einige später steile Karrieren machten.. als Minister, Formel1-Weltmeister, Oberbürgermeister, usw…    Es war die Leitung des Internats selbst, die dieses Treiben so lange duldete, bis es nicht mehr vor den SPD-Oberen in Mannheim zu verschweigen war und die Jung-Täter dann von ihm selbst geprügelt wurden. Der Internatsleiter war ein mittlerweile ergrauter ehemals blonder Hüne, dessen Ohrfeigen die Geschlagenen meterweit durch den Speisesaal des Internates fliegen ließen… Dieser oberste Erzieher einer evangelischen Elite war ein Ex-SS-Offizier (Schulfreunde munkelten, er sei bei der Leibstandarte Adolf Hitler gewesen) und „Deutscher Christ“, ein Theologe, dessen Dissertation ich zusammen mit anderen couragierten Schülern auf dem Dachboden des Internates gefunden hatte: Thema „Jesus von Nazareth war ein Arier“ oder so ähnlich — aber genau mit dem Inhalt, dass darin „nachgewiesen“ wurde, dass er aus Afghanistan/Pakistan kam und einer der arischsten Volksgruppen der Erde angehörte.

 

Zu den Sponsoren der Schule/des Internats gehörte unter anderen Nazi-Größen der Ex SS-Obersturmbannführer Dietrich Monninger, der nach dem Krieg wieder seine Karlsruher Brauerei führte. Der Internatsleiter hatte nach einem Urteil der Spruchkammer von 1945 bis 1958 Predigtverbot. Keine zwei Jahre später ernannte ihn die Führung der evangelischen Landeskirche zum Obersten Erzieher, zum Internatsleiter ..

 

Das alles konntest Du nicht wissen. Ich habe es auch erst sehr spät, kurz vor meinem Abitur herausgefunden und ich finde immer mehr: ein Schulfreund, der leitender Arzt in einem südbadischen Klinikum wurde und mittlerweile längst pensioniert ist, hat mir geraten, die Finger davon zu lassen. Er verstünde mich nur zu gut, aber ich könne das eh nicht ändern. „In den 60ern noch bis 67 hätte die Polizei nur einen einzigen Elternabend des Internates umstellen müssen, sie hätte die dicksten Fische fangen können! Sie wollten wohl doch nicht!“ Dietrich-Monninger war eben nicht allein. Und wer will sich schon seine Polizei-Karriere versauen?

 

Eben habe ich gerade den Ex-Staatsanwalt Wiese im Gasometer bei Jauch angesehen. (Eine passende Location für eine AuschwitzGedenksendung!) Es ist völlig kafkaesk: wir spüren als fast noch Kinder in den 60ern alte Faschisten-Goldfasane auf und die Obrigkeit stellte sie bedenkenlos als Pfarrer, Lehrer, Professoren, Oberärzte, Offiziere, Polizeichefs, Minister, Kanzler, usw. mir nichts dir nichts ein… Sie haben sich aus den Listen bedient, die die ersten US-Offiziere mit Hilfe der Spruchkammern angelegt hatten, um diese Verbrecher und oberen Mittäter und Mitläufer zu verfolgen oder sie wenigstens kaltzustellen.

 

Der Staatsanwalt Wiese sollte Mal aussagen, wie viele Zeugen er und seine Behörden mit dem KPD-Verbot mundtot und richtig tot gemacht haben. Hunderte wanderten in westdeutsche Gefängnisse, in denen sie schon 1933 gefoltert und dann in die KZs verschleppt wurden, bis niemand mehr da war, um die religiösen Minderheiten und andere „Untermenschen“ zu schützen… Wiese sagte, man habe es damals nicht so wissen können. Der Mann verschweigt (und Jauch auch), dass Zeugen aus der DDR und dortige bei der Faschistenverfolgung sehr erfolgreiche Staatsanwälte nicht zum Frankfurter Auschwitz-Prozess zugelassen wurden. Und auch Fritz Bauer hat viel Material, das ihm die DDR-Justiz angeboten hatte, nicht genommen.

 

Hannia, mein später Nachruf kommt doch nicht sooo spät. Ich hatte bereits damit angefangen, kurz nach unseren gemeinsamen LKW-Fahrten durch die DDR nach Polen zur Unterstützumg des linken Flügels der SOLIDARNOSC, zur versorgung von Krankenhäusern, ….  als Du noch am Leben warst und wir nicht merkten wie und von wem wir dabei missbraucht wurden: hier folgen meine zum Teil noch unfertigen Versuche und ich will sie Dir zum 70. Jahrestag Deiner Befreiung durch die Rote Armee noch einmal widmen:

 

„Anfang April 1988 liegt sie tot im Flur ihrer Wohnung. Todesursache Herzinfarkt, sagt der Hausarzt. Aber Nachbarn haben mitbekommen, dass Hannia W. noch am gleichen Tag vormittags mit sich überschlagender Stimme einen Mann abgewehrt hat, der sie besuchen wollte. „Das war nicht das einzige Mal, das ging schon wochenlang so. Bei ihr klingelte andauernd das Telefon, mehrmals in der Woche waren fremde Leute da, die nach ihr fragten. Oder, die sie an der Tür abwimmelte. Wir wissen nciht genau, worum es ging. Erst haben wir gedacht, das sind Vertreter. Wir haben da ja nicht gelauscht. Aber es muss etwas mit Polen zu tun gehabt haben. Frau W. ist ja in Polen geboren. Und sie kann fließend polnisch. Und noch ein paar andere Sprachen. Manchmal hat sie auf Englisch und auf Französisch geschimpft, Das haben wir noch verstanden, Aber es waren auch noch andere Sprachen: Russisch und Jüdisch , Sie soll ja aus Israel hier hergekommen sein. So was gibt‘s doch eher selten Oder ? Es waren auch Leute mit Tonbadgeräten und mit Kameras da, da dachten wir erst, an Aktenzeichen XY oder Versteckte Kamera…. Das wurde uns dann doch etwas mulmig, und wir haben uns dann auch nicht gewundert, wie man sie dann tot gefunden hat. Also nur so ein Herzinfarkt ? Nee, die Frau W. war echt richtig stabil, die hat noch geputzt, hat eingekauft, hat für ihren Sohn gekocht. Ja, der ist in den letzten Wochen .. nö, was sag ich in den letzten Monaten üüüberhaupt nicht mehr aufgetaucht. Vielleicht ist ihm was passiert ? Also, sie hat in den letzten Tagen kaum noch gegrüßt, wo sie doch sonst die Höflichkeit in Person war. Die hat hier richtig reingepasst. Immer gepflegt. Und dann machte sie plötzlich einen völlig verwirrten Eindruck und dann kam dieser Mann so gegen 11Uhr vormittags, hat lange geklingelt und sie bei ihrem Vornamen gerufen. Wir dachten erst, es ist jemand von der Familie – nein, nicht ihr Sohn, den kennen wir ja, und als sie dann anfing zu schreien, na ja, dachten wir: Familienstreit eben, Erbschaftssachen, vielleicht hatte sie ja noch Grundstücke in Frankfurt. … Den Juden hat man ja übel mitgespielt. Die arme Frau. Und der Sohn. Der weiß bestimmt noch gar nichts. Vielleicht hat sie ihm doch noch was vererbt. …

 

Hannias Beerdigung ....

Ich werde die Erzählungen bei allen Lesungen dabei haben und jeweils eine davon als Zugabe zum aktuellen Lesungsprogramm lesen.

 http://www.barth-engelbart.de/?p=428

 http://www.barth-engelbart.de/?p=429

 http://www.barth-engelbart.de/?p=431

Zur Jagd: im Zuge der Solidarität mit den Streiks der Polnischen Werftarbeiter und der Herausbildung der Solidarnosc hängt sich eine Reihe von Journalisten an die Initiativen, um in Polen sich die Storys zu holen, die auf dem offiziellen Weg nicht holbar sind. Als einige Topp-Journalisten wie Peter Kammer vom ZDF Wind davon kriegen, dass auch Auschwitzüberlebende bei den Hilfskonvois mitfahren, wird die Treibjagd eröffnet: auf eine 73-jährige, deren Geschichte von Lodz über Theresienstadt nach Auschwitz sie im Fernsehen und in den Spitzenprintmedien versilbern wollen: Auschwitz sells. Zumal wenn es sich jetzt gegen den „Realexistierenden Sozialismus“ unter Jaruselski wendet und zur propagandistischen Infiltration in den Ostblock eignet: nur einige Punkte sind eben nicht so günstig: der polnische Antisemitismus ist eng verschränkt mit Antikommunismus und faschistischen Elementen. Was auch störend wirkt ist ihre Rückwanderung von Israel nach Deutschland. Aber immerhin nach Deutschland und nicht ins „realsozialistische“ Polen oder in die DDR

 

Hannias drittes Leben

-s-ende

Erzählung aus dem   Prosa-Zyklus Grenzgänger

 

Hannia ist zwar jüdischer Abstammung, was sich anhand der zahllosen Register für gettoisierte Juden in Europa leicht nachweisen lässt, aber sie ist es wie andere friesi-scher, bajuwarischer, sorbischer, masurischer, maurischer, mecklenburgischer, hugenottischer, waldensischer, räto-romanischer, türkischer, hunnischer (mit dem berühmten blauen Hunnenfleck über dem Steißbein), lettischer, esti-scher, tatarischer, sämischer, finnischer, sächsischer, go-tischer, etruskischer, trakischer, berberischer, armeni-scher, afghanischer, iranischer, syrisch-aramäischer, kurdischer, jesidischer oder makedonischer Herkunft sind. Katholischer , evangelischer,  buddhistischer Abstammung ? Wer die Frage stellt, ob die Urahnen aus der Vor- oder der Nachhut stammen, der soll sich die Zeit nehmen, um es herauszufinden. Im Lauf der Geschichte scheint eine solche Unterscheidung jedoch unwesentlich. Dass wir alle-samt aus dem Zweistromland stammen und früher oder später in das nach der Eiszeit immer wirtlicher und fruchtbarer werdende Europa ausgewandert sind, wusste Hannia vor ihrer Beerdigung noch nicht. Genau so wenig wußte sie, dass das Quellgebiet des Ganges genau so gut unser Ursprungsland sein könnte. Oder der Ostafrikanische Graben. Was sie wußte -aus bitterer Erfahrung-, ist, daß Europa sich seit beginnender Geschichtsschreibung in einer neuen Eiszeit be-findet, die nicht den Naturgewalten sondern dem sogenannten zivilisatorischen Fortschritt des Abendlandes zuzuschreiben ist und es dabei gründlicher und nachhaltiger planiert, als es die von Nord nach Süd sich schiebenden Gletscher jemals konnten. Mit rasanter Geschwindigkeit wird Europa immer kälter, immer heißer und unwirtlicher und seit geraumer Zeit auch unfruchtbarer, weshalb seine Verwüster auch vor Europas Grenzen nicht halt machten und so seit fast 500 Jahren nahezu jeden von ihnen noch nicht besetzten Fleck auf diesem Planeten mit ihrem noch lange nicht letzten Dreck besudelten, rodeten, umpflügten, um- und untergruben, nachhaltig erschütterten und zumindest für Menschen und viele andere Tiere unbewohnbar machten und es weiterhin tun. Selbst vor den letzten Traumwelten und Zufluchtsträumen, den letzten geträum-ten Fluchtpunkten aus diesem hausgemachten irdischen Jammertal schrecken sie nicht zurück. Die Sterne sind vor ihrem gierigen Zugriff nicht mehr sicher. Schon drohen sie mit ihrer Raffgier unsere Sonne zu verfinstern. Schon greifen sie zur nächsten. Ihre gigantischen wie lächerlichen Attacken beißen ins All wie Flöhe in den Äquator, schießen wie Staubpartikel in fremde Galaxien und trampeln im Mi-krokosmos herum wie Elefanten im Porzellanladen. (Die Bilder versagen, den Flöhen, Staubpartikeln, Elefanten und Barbaren ist Abbitte zu leisten, wenn sie als Gleichnisse herhalten müssen.) Ihr einfältiger Jubel bei jedem fündigen Griff ins Volle wie ins Leere wird nur noch übertroffen von der Grenzenlosigkeit und gleichzeitigen Lächerlichkeit ihrer Barbarei. Grenzenlos, nur insofern sie nicht wissen, an welcher Stelle des winzigen Makrokosmos und des riesigen Mikrokosmos sie was mit welchen Folgen an-richten. Ein schwacher Trost, daß sie sich selbst und ihres-gleichen in den folgenden Generationen, so es noch welche geben sollte, zugrunde richten. Denn auch alle, die sich dagegen stemmen, reißen sie mit in das alles überlebende schwarze Loch. Was nicht einmal so sein muss, dem schwarzen Loch wird es möglicherweise gar nicht auffallen, welche Kamikazeflüge einige Ionen auf einem Staubpartikel namens Erde unternehmen.

 

Beruhige dich. Es wird schon nicht so werden und es ist auch jetzt nicht so, wie du es schilderst, würde Hannia sagen und ihre Hand auf deine legen. Sie hasst die Schwarzweißmalerei und lächelt, tanzt und feiert ange-sichts der in manchen und nicht den schlechtesten Köpfen sich ankündigenden Apokalypse. Der Golem ist listig und hat viele Seiten. Mindestens zwei, die wir sehen und spüren. Leben und Tod, Gut und Böse, wobei das eine das andere sein kann und umgekehrt. Wir selbst sind ein Teil davon, wie die Wellen im Meer. Wie die Kraft des Wassers und der Luft. Kein Leben ohne Tod.

Und was ist dann dabei gut, was böse?

Darauf hat sie nicht geantwortet. Nur jenen Schlauköpfen, die als Propagandisten der menschlich machbaren und ge-machten Katastrophen die Schöpfung riskieren und sich selbst zum Golem erklären in welcher Gestalt auch immer, denen hat sie nicht das Wort geredet. Die ausgestattet mit der Fähigkeit der Reflexion aus kurzsichtigem Eigennutz den anderen bewusst verletzen, quälen und morden. Und sich dabei erheben über die Tiere, die Pflanzen, denen sie ihre mörderischen Absichten unterstellen. Auch wenn ihre Absichten nicht auf Mord ausgerichtet sind, so sind sie dennoch mörderisch. Tierisch wütende blutrünstige Bar-baren sind nicht die Inkarnation des Guten, aber sie sind liebenswerte Geschöpfe im Vergleich zu den rundumdes-infizierten, vakuumverpackten Hightechkillern in Men-schengestalt, die ohne eine Blutspur an den behandschuh-ten Fingern die gesamte irdische Schöpfung schlachten und nur ein Millionstel Nanogramm davon für ein sattes Leben bräuchten. Immersatt -nimmersatt. Sattsein gibt es ohne Hunger nicht. Auch das haben sie vergessen, über-fressen. Und sich verfangen in ihrer Überheblichkeit. Sie müssen sich den Hunger künstlich schaffen, um wieder einmal richtig satt zu werden. Sie müssen immer versuch-en nachzuschöpfen, was sie an der Schöpfung zerstört, zerfressen haben. Und sie scheitern dabei und merken es, wenn überhaupt, dann viel zu spät.

Sei nicht so pessimistisch.

Deine apokalyptischen Gedankenspiele sind auch nur überhebliche Versuche, sich über den Lauf der Dinge zu erheben. Du sollst sie nicht laufen lassen, du musst dich dagegen stellen, du sollst dich dagegen stellen, aber glau-be nicht, daß du der Herr des Verfahrens wärest. Wenn Hannia guter Dinge ist, hat sie dieses faszinierend gleich-gültige, schwankende, verletzlich wirkende starke segeln-de Urvertrauen, das dich umhüllt wie aufsteigender Abend-nebel auf herbstlichen Lichtungen, dich immer wieder ge-biert, wie die aus dem Morgennebel steigende Sonne im Frühling. Er wird es schon richten und er ist weiblich, der Golem hat die Form und das Wesen der Mutter Erde. Sie ist fruchtbar und furchtbar. Sie ist zornig und hat unendli-ches Erbarmen. Sie ist unmenschlich, so unmenschlich, daß sie alles menschliche auffangen kann. Das glaube ich nicht. Die Menschen gehen über die Grenzen der Golem.

Kennst du sie? Nein! Gott sei dank ist die Golem un-menschlich. Menschlichkeit ist der Ausdruck der Hybris der grenzenlosen Überheblichkeit der Menschen, sich über alles zu stellen, über allem zu wähnen, zu machtphanta-sieren. Machtwahn. Machtrausch ? Das wäre nur für stun-den. Es ist ein Wahn. Ein Männerwahn. Herrenmenschen jeglicher Kultur, jeglicher Religion, jeglicher Ideologie.

Frauen sind anders, das weibliche Prinzip, ein Wider-spruch in sich, aber lasse es gelten, nur als Gedanken-konstrukt für eine Weile. Weiber sind anders. Selbst die Zerrbilder einer Hilde Benjamin sind seit der Kommissarin in einem anderen Licht zu sehen. Selbst Mao Tse Tungs Frau – sie wurde von den neuen Kaisern zur Prügelfrau gemacht, Winnie Mandela… Es gibt keine weibliche Ge-schichtsschreibung und auch keine Schilderungen, wie Frauen so werden konnten, wie sie wurden oder wie es Männern gelang sie so zu schildern und diese Schilder-ungen für ihre Herrschaft zu instrumentalisieren.

Ereifere dich nicht so.

Es ist gut, Du magst auch recht haben. Aber du bist naiv und versuchst, in der Achterbahn zu lenken. Wo der Große Wagen längst die von dir übersteuerte Kurve kriegt oder eine ganz andere Richtung nimmt, die du nicht verstehst, die du nicht siehst. Du willst dich wieder in statischen Kon-struktionen fortbewegen. Natürlich gibt es herrschende und herrische Frauen. Vorzeigedamen der Herren, Stroh-puppen, Strohfrauen. Auch in den matriarchalischen Ge-sellschaften gibt es herrschende und herrische Frauen, gibt es Entwicklungen, die ausschlagen, wie die Fieber-kurven der Erde über Hunderte von zig Millionen Jahren der Planetengeschichte. Auf Kalt folgt Heiß, auf Trocken Nass und anders herum. Die Golem wird es richten.

Dort, wo wir nichts ausrichten können. Aber wo wir kön-nen, dort wo sie uns den Platz gelassen hat, dort müssen wir auch, dort sollen wir auch und dort werden wir auch dagegen handeln, trotz aller oder gerade wegen aller Widerstände. Da haben die physikalischen Gesetze einen Teil Wahrheit begriffen. Hier liegt die beruhigende Urangst aller Despoten. Auch derer, die in uns selbst rumoren.

Hannia ist erschöpft, sie redet nur selten so lange und viel und noch seltener so abstrakt. Sie hat nie so geredet.

Sie wollte mit dir kämpfen, um dich kämpfen, weil sie dich mag, und nicht zusehen möchte, wie du dich verrennst, verzappelst. Wohl wissend, daß du nicht aufzuhalten bist in deiner Tretmühle. So wie viele, die sich mit ungeeigne-ten Mitteln zur falschen Zeit, zu früh oder zu spät aufge-lehnt haben. Oh ja, es war notwendig, es war gut, es hat geholfen, es hat genützt, aber es war vergeblich, und es wäre schlimm gewesen, sie hätten es nicht so getan. So denkst du, hätte sie reden können. Hat sie aber nicht.

 

Möglicherweise trifft Hannia die Milliardenschar ihrer Ge-samtverwandtschaft irgendwo im Jenseits von Euphrat und Tigris, dort, wo sie sich schon oft in ihren Leben hin ge-dacht hatte und hinfliehen sah, meist jedoch hingezwun-gen, hingehetzt. Im Gegensatz zum größten Teil dieser riesigen Mischpoke hat sie und haben ihre Altvorderen erst viel später als der Rest zu jeweiligen Lebzeiten ihrer eth-nisch-kultischen und kulturellen Identität abgeschworen.

Sie ist, so steht es in den Ermittlungsakten, erst 1964 zum christlichen Glauben übergewechselt. Oder war es bereits 1932, als sie bei Lodz ihren späteren Mann kennen lernte und heiraten wollte? Ein Schweizer mit polnischem Na-men, der ein Zweigwerk von Ciba-Geigy in Lodz als kauf-männischer Direktionsassistent co-leitete. Hannia ist christlich beerdigt worden. Oder wurden ihre Urururururur-großeltern schon zum christlichen Glauben gezwungen, wie damals deine Ururururururururururururururururur-großeltern? Sie jedenfalls hat das Martyrium nicht weiter ertragen wollen, als Jüdin erkannt und auch noch nach dem Tod gettoisiert zu werden. Ihr Sohn besuchte nach ihrer Flucht aus Israel ein christliches Internat. Prophylaxe.

Hannia wird christlich beerdigt. Eigentlich wollte Hannia nach der jüdische Zeremonie begraben werden. Sie hatte sich an Main und Kinzig die jüdischen Friedhöfe angese-hen, die das Tausendjährige Reich überlebt und die Nazi-verwüstungen der letzten Jahre einigermaßen unbeschä-digt überstanden hatten. Der Hanauer Judenfriedhof zwi-schen Stadtkrankenhaus und Jahnstraße (Jahn, dieser Judenhasser, Franzosenfresser, und konstitutioneller Mon-archist, warum der wohl noch heute so gefeiert wird?), Der Langenselbolder Judenfriedhof an der Gründau, der Geln-häuser Judenfriedhof am Escher, wo früher Hexen und Juden verbrannt wurden. Dass der Selbolder Friedhof direkt zwischen Rummelplatz, Sportplatz und Mehrzweck-halle in den geschändeten Auwiesen der Gründau liegt, das hatte Hannia nicht gestört. Das ist halt so, mitten im Trubel, im Leben, mitten im Feiern ist der Tod und der ist nicht böse, Trauern und Feiern gehören zusammen. Die Trennung von Diesseits und Jenseits, von Leben und Tod, von Trauern und Feiern, von Lachen und Tränen, Leid und Freude, ist eine Erfindung des päpstlichen Strafregiments, der Lutheraner, der Calvinisten, der Pietisten und auch der Jüdischen „Traditionalisten“, vor denen ich geflohen bin.

 

Wenn Hannia gewusst hätte, daß die idyllische Lage des Langenselbolder Judenfriedhofes jetzt durch ein schönes Sport- und Fittnesscenter ergänzt wurde, sie hätte im Gegensatz zu den trauernden Denkmalschützern nichts dagegen gehabt: Da pulsiert das Leben, wenn auch auf sonderbare, mir noch nicht zugängliche Weise.

 

An ihrem Grab versammelte sich eine seltsam gemischte Trauergemeinde: ein frisch aus dem Sonnenstudio kom-mender Vertreter der jüdischen Gemeinde, ihr Sohn, die schmale Blonde mit randloser Brille, der etwas nervig wir-kende elegant gekleidete, graumelierte mit Mondgesicht und Silberrandbrille….

Todesursache: Herzversagen. Keiner der Anwesenden glaubte an eine natürliche Todesursache, bis auf ihren Mann, der will daran glauben. Sie hat sich in ihrem hohen Alter übernommen. Ihr Mann war dagegen, daß sie nach Polen fährt zumal als LKW-Fahrerin. Zweifel am natürli-chen Tod Hannias ergaben sich unter anderem aus einem anonymen Brief, der kurz nach der Beerdigung auf Hannias Grab gefunden wurde.

 

 Liebe Hannia,

 dieser Brief wird Dich nicht mehr erreichen.

Ich weiß nicht, warum ich ihn schreibe.

aber ich muss ihn schreiben.

So wie ich Dich kennen gelernt habe, so wie Du gelebt hast, so wie du die mörderischsten Stationen in deinem Leben mit eisernem (?) Lebens- und Überlebenswillen gemeistert hast, ohne andere dadurch in den Tod zu treiben, zu schicken, ja gerade indem du anderen das leben gerettet hast.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß du nur einfach so gestorben bist, daß du aufgegeben hast, daß dein großes starkes Herz einfach versagt hat.

Es muss dir etwas zugestoßen sein, das dich umgebracht hat, wenn dich nicht jemand direkt umgebracht hat.

Vielleicht trage ich Mitschuld, Vielleicht auch andere, was mich aber nicht von meiner Schuld und meinen Schuldgefühlen befreit.

Du hast mich durchschaut, hast mir aber dabei keine Schuldgefühle aufgezwungen..

Du hast mich sehen lassen, wie klein ich eigentlich bin.

wie klein wir sind angesichts der von uns nicht lenkbaren Ereignisse in dieser Zeit und in den Zeiten zuvor.

Du hast mich unendlich beschämt, mir gezeigt, daß es auch in tiefster , in allertiefster Not noch die Möglichkeit gibt, Nein zu sagen, oder wenigstens zu denken und Nein zu handeln.

Vielleicht habe ich dir den Lebenswillen genommen. indem ich dich ausgesaugt, ausgehorcht habe, Dich überladen habe mit meiner Schuld, mit meinen kleinen und großen nicht verarbeiteten Schuldgefühlen.

Ich habe dich als Fundgrube und als Müllabladeplatz gleichermaßen benutzt, obwohl ich wußte, daß du alles andere brauchtest. Du hättest das Paradies gebraucht und verdient. Dein drittes Leben.

Vielleicht war ich es, der dich umgebracht hat, meine Eitelkeit, mein mich in deinem Leben sonnen und der ungeheuere Versuch sich darin zu spiegeln.

Du wolltest nicht mit deinen Erinnerungen an die Öffentlichkeit. Du hast sie mir im langsam gewachsenen und von mir erschlichenen Vertrauen unter den Siegel der Verschwiegenheit erzählt. Nur für Dich und mich.

Ich habe dich gedrängt und ausgefragt. Es war oft ein voyeurhaftes Aushorchen. Ein Fressen, ein in mich hineinstopfen von Tragödien, die mir kein Fernsehen, kein Film, die mir mein Leben, mein Beruf nicht gegeben, ja geboten haben, so geschmäcklerisch habe ich sie ausgekostet und insgeheim auf ihre Verkäuflichkeit geprüft.

Ich habe dich ausgenommen.

Mit welchem Sinn? Unter dem scheinheiligen Vorwand, dein Leben als mahnendes Dokument zu präsentieren, mit dem Hintergedanken, daß einiges von deiner Glorie auf mich herabstrahlt. Dabei ging es nicht um dich und dein Leben und die vielen Millionen, die dein Schicksal teilten oder gerade nicht teilten, nicht teilen konnten..

Ich kann nicht ermessen, was mein Fragen in dir ausgelöst hat.

Du hast wenig davon gezeigt.

Aber ich kann es mir andeutungsweise vorstellen, wenn ich die in Stummheit erstickten und abgehackten Sätze anderer Zeugen des Grauens höre, wenn ich sehe, wie sie ihre Stimmen in trockenen Tränen verlieren.

Liebe Hannia, gleichgültig, wer und was dich in den Tod getrieben hat. Mein Anteil daran ist vielleicht klein, aber übergroß und nur schwer zu ertragen. Ich kann dich nicht mehr fragen, was ich tun soll. Du hast mich damit allein gelassen.

Jetzt bin ich an der Reihe. Mit einem kleineren, einem kleinlicheren und engeren Herzen, werde ich versuchen, kleinere Dinge zu tun, aber ich werde sie tun, selbst tun.

Du hast mich in die Selbstverantwortung entlassen. Du bist nicht länger die gesuchte Gegen-Übermutter.

Du hast mich nicht eingefangen mit deinen weiten Armen, du hast mich ausgestoßen. Du hast mich nicht an dein Herz gedrückt, nicht an deinem mütterlichen Busen zerdrückt. Du hast mich abgewiesen und mir gezeigt, daß es gut ist, einen klaren kühlen Kopf zu haben, zu gewinnen, nicht durch Wärme korrumpierbar zu sein, sich nicht für drei Briketts zu verkaufen und wenn schon, und es muss oft sein, dann eben mit kalkulierend kühlem Verstand.

Wärme ist schön, wenn sie dich umgibt, dich aber nicht gefangen hält.

Obwohl mir die Tränen die Augen vernebeln und Trauer und Wut den Verstand,

ich werde alles daran setzen, heraus zu finden, wer oder was dir dein drittes Leben nahm.

auch, wenn ich dabei nur mich selbst finde.

Ich habe versucht, dich so hoch zu hängen, daß du unmöglich zu erreichen bist, daß dein Leben gottgleich und damit als Vorbild unerreichbar ist. Unnachlebbar. Ich habe nicht dich und deine Person gesehen,

deine Unzulänglichkeiten, deine Fehler habe ich übersehen, wegzensiert, um mich nicht mit dir vergleichen zu müssen.

Ja, DIE konnte das, so was kann ich als normaler Sterblicher nicht. Ich habe weggesehen, als du getanzt und gesoffen hast und geflirtet. Du hast gefeiert, als um dich herum die Menschen im Dreck lagen und hungerten. Du hast gesungen und gelacht, als Trauermine und Büßerhaltung angesagt war. Du hast auf dem Vulkan getanzt und deinen Peinigern den Mazurka demonstriert und geweint, als alle anderen lachten und soffen und tanzten.

Du hast deine Stärke vergessen, wenn es völlig unangebracht erschien und kühl und entschlossen gehandelt, als alles vor Angst erstarrt war.

Aber das war kein Gesetz, keine Regel. Du hast es getan wie eine Schlafwandlerin und nicht wie eine martialische Heldin.

Du hast es getan, weil du es tun musstest. Du hast geplant und gegen deine Pläne gehandelt. Du warst kein Lehrstück und gerade darum warst du eines.

Und das ist es, was nicht in meinen christlich-deutschen Schädel will. Das ist es, was ich nicht wie einen Katechismus lernen kann, nicht wie mathematische Formeln und ideologische Baugerüste.

Ich könnte es leben, wenn ich es wagen würde zu leben.

Du bist nicht tot. Ich aber – so fürchte ich – werde an deinen von mir gestohlenen Leben sterben.

Ich habe dich aufgesaugt.

Trotzdem ich dich wie eine heilige Schrift behandelt habe,

wie ein Reliquienhändler seine geraubten Märtyrergebeine, trotzdem ist etwas von dir in mich gefahren.

Ich spüre es, während ich diesen Brief schreibe.

Aber stur wie ich bin, und du musst es mir verzeihen oder musst es nicht, du wirst es mir verzeihen oder nicht, ich tue es, ich werde suchen, auch gegen deinen Willen, auch ohne deinen Segen.

Ich werde finden, wer oder was deinem physischen Leben ein Ende gesetzt hat. Und ich habe den Verdacht, daß es viele Tatbeteiligte gibt. Gründe zumindest für Beihilfe zum Mord, zum Schlussstrich, zum Totschweigen, zum Tottreten, zum Totreden gibt es sehr viele für sehr Viele.

 

Dass staatliche Institutionen sich in die Suche nach deinen Totschlägern, -rednern, -schweigern einschalten, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Für sie ist die Ursache deines physischen Todes klar und darüber hinaus müssten sie ja unendlich viele Untersuchungen nachholen.

Denn außer dir sind unendlich viele Menschen auf ähnliche Weise umgebracht worden. Auch und gerade durch jene, die da suchen müssten und es nicht weit hätten.

 

Ich mußte mich von dir befreien, weil ich dich nicht aushalten konnte.

Du kanntest meine Lebenslügen, so klein und kleinlich, so lächerlich sie auch waren und sind.

Du bist mir nicht gefährlich geworden, weil du meine Karriere hättest zerstören können.

Du hättest aber mein Leben zerstört.

Du hast meinem Leben eine Wendung gegeben, die ich nicht wollte, du hättest ihm eine Wendung geben können, die mir keine Handlungsfreiheit mehr lässt.

Du hast mich daran gehindert, so weiter zu leben, wie ich es mir eingerichtet hatte, wie ich leben wollte.

Deine Existenz hätte mich gezwungen, alles aufzugeben und angesichts eines Scherbenhaufens noch mal von vorne zu beginnen.

Dazu habe ich nicht den Mut, nicht die Zeit und nicht die Kraft.

Ich hätte nicht einmal gewusst wo vorne ist, ob ich erst wieder geboren werden muss. Dein Weiterleben hätte immer hinter mir gestanden. Jede Bewegung hätte ich durch deine Augen beargwöhnen müssen, jede Äußerung, jede Handlung. Du hast mir gesagt, man müsse zu seinen Fehlern stehen, sie annehmen und in der Erkenntnis der eigenen Fehler ohne Asche auf dem Haupt sein Leben ändern, anders handeln. Ich kann es nicht. In allem was ich tue, schwingt meine Geschichte mit, ist davon durchdrungen und du stehst neben mir und bist die Meßlatte, die urteilende Instanz. Und dabei nicht verurteilend, so daß ein sich gegen dich wehren um so schwerer wird.

Dich sterben zu sehen, war befreiend, und leichter als dich umzubringen. Und doch viel schwerer. Denn es bleibt keine klare Entscheidung:

Ich habe dich umgebracht.

Es bleibt das nagende Gefühl:

ich hätte dich umgebracht haben können.

Eigentlich sehne ich mich danach, sagen zu können:

Dich umzubringen war befreiend,

bevor du als Übermutter dich über mich beugst und mich erstickst.

Du warst nicht meine Übermutter, aber ich habe mir aus dir eine gemacht.

 

Mit dem Vater, mit Vätern abzurechnen ist leicht.

Ihre Verbrechen sind gut getarnt versteckt aber leicht zu entdecken.

Aber die der Mütter?

Mütter sind Tabu.

Es ist viel schwieriger, sich von der Mutter und ihrem Schatten zu befreien.

Sie steht in Übergröße und nicht greifbar, unangreifbar über mir und dich traf das Unglück, daß ich dich zur Übermutter gemacht habe.

Ich weiß, daß dein Tod auch mein Ende bedeutet.

Doch lieber ein Ende mit Grauen als ein Grauen ohne Ende.

Du hättest mich sonst schleichend, langsam zerstört.

Ich habe geschrieben, daß kein Staatsanwalt ermitteln wird. Von sich aus nicht.

Erst, wenn sie meinen Brief gefunden haben, werden sie ermitteln. Ich warte darauf, ich bin darauf gefasst, ich hoffe, daß sie nach mir suchen.

 

Sie werden mich finden und dich leidenschaftslos, gleichgültig rächen und es werden nicht die sein, die dich lieben, die dein Leben und dein Leiden kennen. Es wird ein ganz banaler Akt werden.

Ich werde, wenn ich Glück habe, wegen Totschlags oder Ähnlichem eine Strafe erhalten, in die Psychiatrie eingeliefert und dann ist Schluss, wenn ich ihnen nicht zuvorkomme.

Sie werden mich am Fließband abhandeln, wie jeden anderen gemeinen Totschläger.

Es wird kein Aufschrei durch die Presse gehen. Ich habe dich ja nicht gefoltert, verstümmelt, erstochen, erschlagen, erschossen, erhängt. Ich habe dich nur in den Tod getrieben.

 

 

 Aufstieg und Sündenfall des Redakteurs Rolf Kotau

Arbeitstitel:

Ein schwarzer Halbtag im Leben des Redakteurs Rolf Kotau

Untertitel

Warum der KZ-Aufseher Hans Schreiner nicht in die Schlagzeilen kam

Thema: Hindernisse bei einer Journalisten-Karriere

Stichworte: Romane, Erzählungen

Zusammenfassung:

 

Aufgrund seiner Recherchen in der Rhein-Main-Kinzig-Region wittert der verhinderte Spiegel-Mitarbeiter seine Chance zum Aufstieg in seriöse Redaktionen von Magazinen, Funk und Fernsehen. Die recherchierten Fakten liegen unglücklicherweise quer zu seinen Karriereplänen, denn die Vatikanbank, der polnische Papst, der polnische Klerus, der möglicherweise mitbeteiligte US-Geheimdienst sind gewichtiger als eine Handvoll deutscher und polnischer Idealisten. Kotau wird um seine bei einer Fahrt durch Polen recherchierten Story von einem TV-Mann betrogen, der die Geschichte verkürzt abkocht und kassiert. Kotau war finanziell und psychisch in Vorlage gegangen, steht jetzt wieder am Ende eines Karrieretraumes. Er trifft auf der zweiten Fahrt mit Hannia, der polnischen Jüdin zusammen, die Auschwitz überlebt hat. Kotau hat sein Opfer, sein Karrieresprungbrett gefunden (glaubt er). Noch ist Polen nicht verloren.

 

„Die Drecksau hat mir die Story geklaut!“ Rolf Kotau knallte wutentbrannt den Kaffeelöffel auf den Frühstückstisch, daß die Tassen schepperten. Renate stürzte zur Küchentür herein, den frischgewickelten Jüngsten unter dem Arm: „Kotty, ist was passiert?“ Und ob etwas passiert war.

„Vier Wochen Recherche glatt am Arsch!“. „Kotty, schrei doch nicht so, die Kleinen schlafen noch!“

Seine Frau schloß leise die Tür.   „Brunner, dieses Schwein!“ Sebastian Brunner war natürlich kein Schwein sondern ein Kollege, mit dem er sogar zeitweise fast befreundet war, wenn es zwischen Journalisten so etwas wie Freundschaft gab. Brunner hatte eine gute Nase für „Wächterpreis“-reife Geschichten. Er war eher eine Trüffelsau, die gerne in fremden Revieren wühlte und dabei meist auch fündig wurde. Es war nicht das erste Mal, daß dieser Raubkopierer die Vorarbeit der Kollegen auflagenschwächerer Regionalzeitungen nutzte, um dann Dank der schnelleren und besseren Technik der Rundschau den Rahm abzuschöpfen und mit fremden Schreibfedern als Pulitzeranwärter zu glänzen. Keine Besonderheit, nur der tagtägliche Dauerspurt, bei dem Millimeter entschieden.

Brunner hatte halt wie so oft den Rüssel vorn, um eine Nasenlänge, um Haaresbreite. Buissiness as usual, alles kein Grund zur Aufragung, schon gar nicht für Wutausbrüche. Kotau versuchte, sich zu beruhigen, lehnte sich zurück und probierte den Wiedereinstieg in das Morgenkaffeeritual: Ham and Eggs, Cornflakes, Joggingbrötchen, Joghurt, drei Tageszeitungen im Schnelldurchmarsch.

Er schaffte es aber nicht. Es hatte ihn erwischt. Er war existentiell getroffen. Immer wieder blätterte er zurück auf den Lokalteil der Frankfurter Rundschau: „Ex-Bürgermeister bediente sich selbst – 17.000 DM ‚Urlaubsgeld‘ illegal aus der Joßgründer Gemeindekasse“. Brunner hatte nichts ausgelassen, bis in die letzten Einzelheiten glich der Artikel dem Inhalt seines Manuskriptes.

Sein satter, fettbalkiger Aufmacher für diese Woche war damit gestorben. Dabei hatte er alles so gut vorbereitet. Das erste Mal einen Beinahe-Exklusivvertrag mit einem Informanten abgeschlossen. Im Gegenzug für belastende Dokumente hatte er dem bonkrotten Joßgründer Bärenwirt eine Dauerbelegung seines Ladens durch den Deutschen Journalistenverband in Aussicht gestellt, als Ersatz für das auslaufende Asylanten-Geschäft in diesem zum Hotel aufgeblasenen Dorfgasthaus.

Die Urlaubsgeldstory wäre zwar nicht gerade seine „Stern“-Stunde geworden, auch nicht das erträumte Sprungbrett zu höchsten „Spiegel“-Weihen, aber immerhin wieder mal ein erfolgversprechender Anlauf zum Sprung in die Redaktionsetagen seriöser Tageszeitungen, vielleicht eine Sprosse weiter auf der Leiter zum Rundfunkhimmel. Er war schon einmal nah dran gewesen und dann bereits nach zwei Beiträgen abgestürzt. Und jetzt? Wieder daneben! Außer Spesen nix gewesen.

 

Arbeitstitel:

Die drei Leben der Hannia W.

Untertitel:

Lodz-Auschwitz/Auschwitz-Tel-Aviv/Tel-Aviv-Hanau

Thema:

Roman, Historischer Roman, eine polnisch-israelisch-deutsche Jüdin

Prosa, im Prosa-Zyklus: „Grenzgänger“

Stichwörter:  Romane, Prosa, Historische Romane, Biographie, Zeitreisen

 Inhaltsangabe:

Hannia begleitet als Dolmetscherin und Beichtmutter zahlreiche Hilfstransporte in das Polen Jaruselskis/ Walesas. Sie trägt eine Geschichte mit sich, die nicht ausdenkbar, nicht fassbar ,nicht beschreibbar ist, ihre eigene. Hannia wird deshalb von Journalisten bedrängt, die ihren Marktwert wittern. Hannias erstes Leben war das in Polen bis Theresienstadt und Auschwitz, dann war der Tod. Ihr zweites Leben beginnt nach der Befreiung in Tel.Aviv, ihr drittes in Hanau gilt nur ihrem Sohn, der ihr Träume erfüllen soll und es nicht schafft. Hannia stirbt an Herzversagen, sagt der Totenschein. Was hat ihr Herz hat versagen lassen? Das Versagen Ihres Sohnes? Die Treibjagd der Journalisten? Oder die Erkenntnis der ambivalenten Motivation vieler Teilnehmer der Hilfstransporte? Möglich erscheint auch, daß Hannia ihre Leute in Polen nicht mehr versteht. Ein junger Kinderarzt in Warschau liest Hitlers „Mein Kampf“, ist glühender Anhänger Lech Walesas und ebenso glühender Antisemit. Und der Alte in Danzig sagt, alles sei früher deutsch gewesen und wird es auch wieder….

 

Leseprobe

Ein schwacher Trost, daß sie sich selbst und ihresgleichen in den folgenden Generationen, so es noch welche geben sollte, zugrunde richten. Denn auch alle, die sich dagegen stemmen, reißen sie mit in das alles überlebende schwarze Loch. Was nicht einmal so sein muß, dem schwarzen Loch wird es möglicherweise gar nicht auffallen, welche Kamikazeflüge einige Ionen auf einem Staubpartikel namens Erde unternehmen. Beruhige dich. Es wird schon nicht so werden und es ist auch jetzt nicht so, wie du es schilderst, würde Hannia sagen und ihre Hand auf deine legen. Sie haßt die Schwarz-weißmalerei und lächelt, tanzt und feiert angesichts der in manchen und nicht den schlechtesten Köpfen sich ankündigenden Apokalypse. Der Golem ist listig und hat viele Seiten. Mindestens zwei, die wir sehen und spüren. Leben und Tod, Gut und Böse, wobei das eine das andere sein kann und umgekehrt. Wir selbst sind ein Teil davon, wie die Wellen im Meer. Wie die Kraft des Wassers und der Luft. Kein Leben ohne Tod. Und was ist dann dabei gut, was böse? Darauf hat sie nicht geantwortet.

Nur jenen Schlauköpfen, die als Propagandisten der menschlich machbaren und gemachten Katastrophen die Schöpfung riskieren und sich selbst zum Golem erklären in welcher Gestalt auch immer, denen hat sie nicht das Wort geredet. Die ausgestattet mit der Fähigkeit der Reflexion aus kurzsichtigem Eigennutz den anderen bewußt verletzen, quälen und morden. Und sich dabei erheben über die Tiere, die Pflanzen, denen sie ihre mörderischen Absichten unterstellen. Auch wenn ihre Absichten nicht auf Mord ausgerichtet sind, so sind sie dennoch mörderisch. Tierisch wütende blutrünstige Barbaren sind nicht die Inkarnation des Guten, aber sie sind liebenswerte Geschöpfe im Vergleich zu den rundumdesinfizierten, vakuumverpackten Hightechkillern in Menschengestalt, die ohne eine Blutspur an den behandschuhten Fingern die gesamte irdische Schöpfung schlachten und nur ein Millionstel Nanogramm davon für ein sattes Leben bräuchten. Immersatt -nimmersatt. Sattsein gibt es ohne Hunger nicht. Auch das haben sie vergessen, überfressen. Und sich verfangen in ihrer Überheblichkeit. Sie müssen sich den Hunger künstlich schaffen, um wieder einmal richtig satt zu werden. Sie müssen immer versuchen nachzuschöpfen, was sie an der Schöpfung zerstört, zerfressen haben. Und sie scheitern dabei und merken es, wenn überhaupt, dann viel zu spät. Sei nicht so pessimistisch. Deine apokalyptischen Gedankenspiele sind auch nur überhebliche Versuche, sich über den Lauf der Dinge zu erheben. Du sollst sie nicht laufen lassen, du mußt dich dagegen stellen, du sollst dich dagegen stellen, aber glaube nicht, daß du der Herr des Verfahrens wärest.

Wenn Hannia guter Dinge ist, hat sie dieses faszinierend gleichgültige . schwankende, verletzlich wirkende starke segelnde Urvertrauen, das dich umhüllt wie aufsteigender Abendnebel auf herbstlichen Lichtungen, dich immer wieder gebiert, wie die aus dem Morgennebel steigende Sonne im Frühling. Er wird es schon richten und er ist weiblich, der Golem hat die Form und das Wesen der Mutter Erde. Sie ist fruchtbar und furchtbar. Sie ist zornig und hat unendliches Erbarmen. Sie ist unmenschlich, so unmenschlich, daß sie alles menschliche auffangen kann. Das glaube ich nicht.

Die Menschen gehen über die Grenzen der Golem. Kennst du sie? Nein! Gott sei dank ist die Golem unmenschlich. Menschlichkeit ist der Ausdruck der Hybris der grenzenlosen Überheblichkeit der Menschen, sich über alles zu stellen, über allem zu wähnen, zu machtphantasieren. Machtwahn.

Machtrausch ? Das wäre nur für Stunden. Es ist ein Wahn. Ein Männerwahn. Herrenmenschen jeglicher Kultur, jeglicher Religion, jeglicher Ideologie. Frauen sind anders, das weibliche Prinzip, ein Widerspruch in sich, aber lasse es gelten, nur als Gedankenkonstrukt für eine Weile, Weiber sind anders.

 

 

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Anhang:

dass bei den Auschwitz-Befreiungsfeern der Vertreter des Landes nicht eingeladen wurde, dessen Armee Auschwitz befreit hat und das die meisten Opfer des faschistsichen Terrors zu beklagen hatte: über 20 Millionen Menschen der UdSSR haben die deutschen Faschisten ermordet, diese Nichteinladung Putins zeigt die Verlogenheit der Auschwitzveranstaltungen und ist Teil des nicht erklärten Krieges gegen die Russische Föderation

Warum die Dresdner Bank und nicht die DDR die Frauenkirche wieder aufbauen ließ, steht in einem Leserbrief von HaBE an die FR und der steht nicht in der FR sondern in Eckard Spoo’s OSSIETZKY

Bei Stegreif-Kabarett-Vorstellungen, Lesungen, Widerstandsschreibungen und anderen indoor- oder openair -Gelegenheiten hatte ich auf die SS-Hausbank und ihre Bemühungen um den “Petersdom der Deutschen Christen” hingewiesen und erklärt, warum die DDR alle anderen zentralen Denkmäler Dresdens vielen Schwierigkeiten trotzend wiederaufbaute – nur ganz bewußt die Frauenkirche nicht. Die Frauenkirche war DAS Zentrum der NAZI-”Christen”, von hier kam der Beifall zur Zerstörung der keine 200 Meter entfernten Synagoge 1938, keine 100 Meter entfernt saß Victor Klemperer in GESTAPO-Haft zum Abtransport ins KZ. Dresdner Bürger haben mir dazu viel erzählt nach meinen Kabarett-Improvisationen auf der Kirchenkuppel und in der Warteschlange vor der Frauenkirche, wo ich als “Westlicher Ostmissionar” (HimmelfahrtsKommando: “Ost-Mission is possible!”) die Eingeborenen lobte ob ihres disziplinierten schlangestehenden Drängelns in die Kirche (Wer es gelernt hat jahrelang auf den Wartburg zu warten, der wartet jetzt auch gerne Mal auf den von der Wartburg). Auf der Suche nach weiterem Material zu diesem Kabarett- Programm (“Stimmabgabe”) bin ich auf den folgenden Artikel in der Zeitschrift OSSIETZKY im Internet gestoßen und damit auch auf einen lange verschollenen Brief an die FR:

http://www.sopos.org/aufsaetze/4426d7909dd45/1.phtml

Kreuzberger Notizen

»Die Lektüre dürfte für einige in der Dresdner Bank eine echte Überraschung sein.« So liest sich heutzutage ein Persilschein. Ausgestellt hat ihn die taz am Jahrestag der Auschwitz-Befreiung auf den Namen eines Unternehmens, dessen Website angibt, als sei dies ein gewöhnlicher Vorgang gewesen und nicht Lohn einer mit dem Braunen Band der Sympathie begleiteten Mordbrennerei: »1943 – Die Kundenzahl der Bank überschreitet erstmals die Millionengrenze.« Anlass war das bevorstehende Erscheinen der Studie »Die Dresdner Bank im Dritten Reich«.

Wer 60 Jahre nach dem OMGUS-Bericht der US-Militäradministration, der Aufsichtsräte und Vorstände der »Beraterbank der SS« Kriegsverbrecher nannte, »Überraschung!« ruft, macht sich zum Hehler eines Konzerns, dessen Chronik noch 1992 die Lingua Tertii Imperii heilhitlerte und »Halbjuden« sowie »zehn jüdische und fünf arische Herren« unter den Chefs der frühen 30er Jahre ausmachte. Der sich zum Opfer derselben Clique umlog, die ihm nach der konkursabwendenden Verstaatlichung 1931 zur Reprivatisierung 1937 samt Aufstieg zum zweitgrößten Geldinstitut im Reich verhalf. Die eigene »Entjudung« hinter sich, organisierte er da gerade das Gründungskapital der Reichswerke Hermann Göring. Was ja keiner ahnen konnte! Denn, so enthüllte der ARD- Kulturreport am 19. Februar 2006: »Die Akten wurden weggeschlossen. Angeblich seien sie verbrannt.« Komisch, dass im Oral-History-Rausch kein Guido Knopp alte Landser danach fragte, was sie einst über einen später in Nürnberg verurteilten Direktor gereimt hatten: »Hinterm ersten deutschen Tank kommt Rasche von der Dresdner Bank.«

»Die Dresdner Bank war praktisch die Nachhut der Wehrmacht.« Woher nur wusste es Hartmut Barth Engelbart? Der Mitautor der 1999 im Gallus-Theater uraufgeführten dokumentarischen Collage »Sie starben mitten in Frankfurt« über das KZ Katzbach/Adler-Werke AG echauffierte sich am 13. März 2002 gegenüber der Frankfurter Rundschau , die Dresdner Bank »beteiligte sich nicht nur an den wirtschaftlichen Unternehmungen der SS, sie war mit nicht weniger als sieben Vertretern im ›Freundeskreis des Reichsführers SS‹ präsent, führte nicht nur ein Bankenkonsortium an zur Finanzierung des Projektes I.G. Auschwitz, sondern stellte auch ab 1941/42 einen Rationalisierungsexperten für das spätere SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt, die Zentrale der Konzentrationslager. Sowohl in Deutschland als auch in allen besetzten Ländern Europas war sie die Hauptagentur für die zwangsweise ›Arisierung‹ von Unternehmen in jüdischem Besitz. Ab 1936 richtete sie eine eigene ›Arisierungsabteilung‹ ein …«

Daß sie längst Bekanntes lediglich mit Details unterlegt – etwa, daß der Bank mehrheitlich jene Breslauer Firma Huta gehörte, die nach der Wannsee-Konferenz »Krematorien mit integrierten Gaskammern« nach Auschwitz-Birkenau lieferte –, entlarvt die Studie ebenso als PR-Coup wie das willige Entgegenkommen zum Beispiel der Frankfurter Rundschau , das Barth Engelbart seinerzeit so empörte. Fakten generös vernebelnd hatte das Blatt an jenem 13. März 2002 den 1997 einer »unabhängigen Historikerkommission« erteilten Millionen-Auftrag der Dresdner Bank sowie ihren von ausländischen Klagedrohungen erzwungenen Aufklärungswillen gelobt: Die angekarrten 15 Kilometer Aktenmaterial »aus den Filialen im westlichen wie im östlichen Teil des Landes«, so Autorin Claudia Michels, kommen »aus Kellern, die zum Teil seit Jahrzehnten keiner mehr betreten hatte«. – Laut Kulturreport auch aus einem Kreuzberger Aktenlager.

Aus dem Fusionsbezirk erging zur Pressevorstellung der vier Bände am 17. Februar 2006 auch eine »Freundliche Handreichung zum Spektakel der Dresdner Bank«. Absender: Naturfreunde-Jugend Berlin. Nach fast zehn Jahren wolle die Bank »im Jüdischen Museum die lang verdiente Anerkennung einfahren«. Das sei, »als wenn sich eine SS-Nachfolgeorganisation im Jüdischen Museum der Geschichte stellt«, so Peter Fischer, Vorsitzender des Vereins jüdischer Holocaust-Überlebender. »Wenn der Führer das noch hätte erleben dürfen«, höhnten die Naturfreunde über das – Kreuzberg dank dem Zentralrat der Juden erspart gebliebene – »makabre Schauspiel«. Mit der obsessiven Annahme statt Leugnung der Vergangenheit zimmere man aus der »barbarischen Hausgeschichte eine sehr deutsche Verantwortungs-Erfolgsstory«. Und ganz Bank, verlegt die Dresdner diese Story nicht auf eigene Kosten oder gibt sie gratis über die Bundeszentrale für politische Bildung ab, sondern betraute einen Wissenschaftsverlag, wo sie 79,80 Euro kostet.

Infamer noch als dies und die Mitfinanzierung des Wiederaufbaus der Dresdner Frauenkirche übrigens findet die Naturfreunde-Jugend »höchstens die Verleihung des von der Dresdner Bank ausgeschriebenen Victor-Klemperer-Preises. Der erste Preis ging letztes Jahr an die Bundeswehr. Und damit an die Rechtsnachfolgerin derjenigen Organisation, die den nationalsozialistischen Vernichtungskrieg in Osteuropa gegen die ›Untermenschen‹ und alles ›Undeutsche‹ geführt hat.« Ausgerechnet ein Jude, so die Naturfreunde, »steht Pate für die Nachfolgeorganisation der mörderischen Vereinigung, die ihn fast umgebracht hätte. Tatsächlich hängen Frauenkirche und Victor Klemperer enger zusammen, als der Dresdner Bank bewußt sein dürfte. Er konnte am Abend vor der geplanten Deportation aus Dresden fliehen, weil sie bombardiert wurde.« Eike Stedefeldt

Henke, Klaus-Dieter (Hg.): Die Dresdner Bank im Dritten Reich. R. Oldenbourg Verlag, München 2006. 2374 Seiten, 79,80 Euro

Zur Instrumentaliserung des Holocaust ausgerechnet durch solche Unternehmen wie Degussa, Dresdner Bank und alle IG-Farben-Nachfolger zur Modernisierung von Antisemitismus und anderem Rassisnus siehe : Stoppt den zionistischen Siegeszug des Antisemitismus: Die bei AlJazeera zensierte Rede Professor Joseph Massads http://www.barth-engelbart.de/?p=6201

Palästinenser leisten unerschütterlichen Widerstand gegen den Antisemitismus
Die Letzten der Semiten
Von Professor Joseph Massad

Die hier folgende Rede hat Professor Joseph Massad  (Professor für arabische Politik und Geistesgeschichte an der Columbia Universität in New York) am 5. Mai auf der zweiten Palästina-Solidaritätskonferenz in Stuttgart gehalten. Sie wurde danach, am 14.5., von Al Jazeera veröffentlicht. Am 19.5. fiel dieser Text, einer der meistgelesenen Artikel bei Al Jazeera, nach heftigen zionistischen Reaktionen der politischen Zensur des wahhabitischen Diktators von Qatar, Hamad bin Jassim bin Jabr Al-Thani, zum Opfer. Wir haben die von Ken Jebsen organisierte Übersetzung dieses wichtigen Textes mit Dank von http://www.linkezeitung.de übernommen. –   Das schreibt die Redaktion der Neuen Rheinischen Zeitung, aus der ich diese Version übernommen HaBE.

 

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Auf dass der HaBE-blog nicht hier schon endet , Leute spendet!

Warum HaBE diese Spenden-Bitte vor den folgenden Artikel stellt?

Der HaBE-Blog soll hier nicht enden, für die nächste Runde gegen MARK&PEIN und sein rechtes LINKE-Wenden fehlt mit noch ne Menge Geld, drum Leute, jeder € zählt, auch wenns der schnöde Mammon ist, der uns jetzt Mal zusammenhält & zahlt auch weiter etwas ein und spendet, damit der HaBE-Blog nicht endet. So soll es sein !

Die zweite Instanz gegen GAZA-Bombardierungs-Propagandist Seibert wird mich über 4000€ kosten, dazu die Rechtsanwaltskosten Seiberts, meine, die Gerichtskosten, die Ordnungsgeldstafe .. das sind jetzt schon über 3000,-€ .. summa sinds dann über 7.000,-€

Ach so, meine Rente wird am 01.07. um 1,23€ erhöht. Super!

Mein Konto Nr.: 1140086  bei der VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen BLZ 506 616 39  Kennwort “MARK&PEIN”

Besser ists, ihr ladet mich ein zu Lesungen, Kabarett, Konzert, Ausstellungen und Kinderprogrammen. Für 400€ (VB) plus Kost & Logi könnt ihr mich gern haben.

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Aus der Grundsatzschrift für die Freiheit des Denkens, dem  KROKODIL  www.das-krokodil.com , das mich auf diese Rede aufmerksam gemacht hat, entnehme ich die Zusatzmeldung: Als dieser Umstand (die von Zionisten durchgesetzte Zensur gegen die Dokumentation der Rede Massads bei AlJazeera) einen noch größeren Wirbel verursachte, kehrte der Artikel auf die website von Al Jazeera zurück.“

 

 
Professor Joseph Massad / Quelle: Massad

Jüdische Gegner des Zionismus verstanden von Anfang an, dass diese Bewegung genau die Prinzipien des Antisemitismus verinnerlicht hatte, die von nicht-jüdischen Europäern unter der „Jüdischen Frage“ zusammengefasst wurden. Was antizionistische Juden aber maßlos ärgerte, war die Tatsache, dass Zionisten sich auch bei der „Lösung“ der „Jüdischen Frage“ einig waren mit dem, was Antisemiten immer verfochten hatten, nämlich der Ausweisung aller Juden aus Europa.

 

 

Die Protestantische Reformation hatte durch die Wiederentdeckung der Hebräischen Bibel zeitgenössische, europäische Juden mit den antiken Hebräern aus Palästina verknüpft. Diese Verknüpfung wurde von den Philologen des 18. Jahrhunderts durch die Entdeckung der „semitischen“ Sprachenfamilie untermauert, die Hebräisch und Arabisch mit einschließt. Während millenaristische Protestanten (1) darauf bestanden, dass zeitgenössische Juden als Nachkommen der antiken Hebräer Europa verlassen müssen, um die Wiederkunft des Herrn zu beschleunigen, führten philologische Entdeckungen dazu, zeitgenössische Juden als „Semiten“ zu bezeichnen. Diesem Gedanken folgend war es für Biologen des 19. Jahrhunderts kein großer Sprung, durch Anwendung von Rasse- und Vererbungsgesetzen zeitgenössische Juden als rassische Nachkommen antiker Hebräer zu erklären.

 

 

Weltliche Europäische Köpfe stützten sich auf jene Verknüpfungen, die antijüdische, protestantische Millenaristen hergestellt hatten, als das von ihnen erkannte politische Potential, das darin lag, Juden nach Palästina zurückzuführen, ein Potential, von dem das 19. Jahrhundert nur so strotzte. Diese weltlichen Politiker, von Napoleon Bonaparte, über den Britischen Außenminister Lord Palmerston (1785 – 1865), bis zu Ernest Laharanne, dem Privatsekretär von Napoleon III. in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts, waren weniger daran interessiert, die Wiederkunft des Herrn zu beschleunigen, sondern sahen die Chance, die darin lag, Juden aus Europa zu vertreiben, um sie als Erfüllungsgehilfen des europäischen Imperialismus in Asien einzusetzen. Diese Vision sollte von vielen „Antisemiten“ unterstützt werden. „Antisemit“ war ein neuer Begriff, der von europäischen, antijüdischen Rassisten seit seiner Erfindung durch einen Wiener Journalisten, Wilhelm Marr, gewählt worden war. „Der Sieg des Judaismus über den Germanismus“ war der Titel des von Marr veröffentlichten politischen Programms. Religiöser Antisemitismus, die historische Basis des Hasses der Christen auf Juden, wurde von Marr sorgsam abgekoppelt, während er gleichzeitig betonte, dass Unterschiede zwischen Juden und Ariern in Übereinstimmung mit den Theorien des 19. Jahrhunderts rigoros auf die Rasse reduziert werden müssten.

 

 

Die Assimilation der Juden in die Europäische Kultur

 

 

Wissenschaftlich arbeitende Antisemiten bestanden darauf, dass sich Juden von christlichen Europäern unterscheiden. Dass Juden faktisch keine Europäer sind, und dass ihre bloße Anwesenheit in Europa die Ursache für den Antisemitismus ist. Die Tatsache, dass Juden für europäische Christen ein so großes Problem darstellten, wurde zurückgeführt auf ihre angebliche Wurzellosigkeit und auf die Tatsache, die sie kein eigenes Land hätten und somit auch keine heimatgebundene Loyalität. Während der romantischen Ära des europäischen Nationalismus argumentierten Antisemiten, dass Juden nicht den neuen nationalen Konfigurationen entsprächen und die nationale und rassische Reinheit zerrütten würden, die dem Nationalismus der meisten Europäischen Nationen zugrunde liegt. Deshalb würden Juden entsprechend der Argumentation von Antisemiten nur für Feindseligkeit zwischen christlichen Europäern sorgen, wenn sie in Europa blieben. Die einzige Lösung bestand für Juden darin, Europa zu verlassen und ein eigenes Land zu haben. Es ist unnötig zu erwähnen, dass religiöse und weltliche Juden diese entsetzliche, antisemitische Gedankenkette ablehnten. Orthodoxe und reformierte Juden, sozialistische und kommunistische Juden, weltbürgerliche und kulturell jiddische Juden, alle waren sich einig, dass es sich um eine gefährliche und feindselige Ideologie handelt, die darauf abzielt, Juden aus ihrer europäischen Heimat zu vertreiben.

 

 

Die jüdische Haskalah oder Aufklärung, die auch im 19. Jahrhundert aufkam, bemühte sich um Assimilation der Juden in die weltliche, nichtjüdische Kultur und darum, die eigene jüdische Kultur abzulegen. Die Haskalah versuchte, die Hegemonie der orthodoxen, jüdischen Rabbis der „Ostjuden“ des osteuropäischen „Shtetl“ zu brechen und zugunsten der modernen, säkularen Kultur der europäischen Christen das abzulegen, was als „mittelalterliche“ jüdische Kultur wahrgenommen wurde. Reformierter Judaismus, als christlich-protestantische Variante des Judaismus, entsprang dem Schoß der Haskalah. Dieses Assimilationsprogramm strebte die Integration der Juden in die europäische Moderne an und nicht die Vertreibung aus der europäischen Geographie.

 

 

Als die Bewegung des Zionismus anderthalb Dekaden nach der Veröffentlichung des antisemitischen Programms von Marr in Gang kam, erklärte sie all diese antijüdischen Ideen, einschließlich der Thesen von wissenschaftlich arbeitenden Antisemiten, für allgemein gültig. Für Zionisten waren Juden „Semiten“ und somit Nachkommen der antiken Hebräer. In seinem Grundlagenpamphlet „Der Judenstaat“ erklärte Herzl, dass es die Juden sind und nicht die Christen, die den Antisemitismus verursachen, und „dorthin, wo er nicht existiert (der Antisemitismus), wird er von Juden im Laufe der Migration hingebracht“. Er schrieb sogar: „Die unglücklichen Juden tragen nun den Samen des Antisemitismus nach England, in Amerika haben sie ihn schon eingeführt“; dass die Juden eine „Nation“ seien, die Europa verlassen sollen, um ihre nationale Einheit in Palästina oder Argentinien wieder herzustellen; dass Juden europäischen Christen kulturell nacheifern sollten und ihre lebendigen Sprachen und Traditionen zugunsten von modernen europäischen Sprachen oder einer wieder hergestellten historischen, nationalen Sprache aufgeben sollten. Herzl war dafür, dass die Juden die deutsche Sprache übernehmen, während die Osteuropäischen Zionisten Hebräisch bevorzugten. Nach Herzl erklärten sich Zionisten damit einverstanden und unterstützten sogar den Gedanken, dass Juden sich durch Rassenmerkmale von Ariern unterscheiden. Was Jiddisch anging, die lebendige Sprache der meisten europäischen Juden: Alle Zionisten waren sich einig, dass diese Sprache aufgegeben werden sollte.

 

 

Die Mehrheit der Juden lehnte den Zionismus weiterhin ab und verstand dessen Grundlagen als die des Antisemitismus und als eine Fortsetzung dessen, was die Haskalah anstrebte, nämlich die jüdische Kultur aufzugeben und sich in die weltliche, nichtjüdische Kultur zu assimilieren, nur dass der Zionismus dies nicht innerhalb Europas anstrebte, sondern an einem anderen geographischen Ort, nachdem die Juden aus Europa vertrieben wurden. Der Bund, oder die „allgemeine jüdische Arbeiter Union“ die in Litauen, Polen und Russland im frühen Oktober 1887, nur wenige Wochen nach der Versammlung des ersten Zionistischen Kongresses in Basel von Vilna gegründet wurde, sollte der unerschütterlichste Feind des Zionismus werden. Der Bund trat der schon existierenden antizionistischen Koalition orthodoxer und reformierter Rabbis bei, die nur wenige Monate zuvor ihre Kräfte gebündelt hatten, um Herzl davon abzuhalten, seinen ersten Zionistischen Kongress in München abzuhalten, und ihn dazu zwangen, den Kongress nach Basel zu verlegen. Der jüdische Antizionismus, der über Europa und die Vereinigten Staaten weit verbreitet war, wurde von der Mehrheit der Juden unterstützt, die den Zionismus weiterhin als eine antijüdische Bewegung verstanden. Bis in die Vierziger Jahre.

 

 

Die antisemitische Kette prozionistischer Enthusiasten

 

 

Nachdem Herzl erkannt hatte, dass sein Plan für die Zukunft der Juden sich mit dem der Antisemiten deckte, schloss er schon früh ein strategisches Bündnis mit antisemitischen Kräften. Im „Judenstaat“ erklärte er:

„Die Regierungen aller vom Antisemitismus gegeißelten Länder werden brennend daran interessiert sein, unsere Bemühungen um eigene Souveränität zu unterstützen.“

Er fügte hinzu, dass „nicht nur arme Juden“ ihren Beitrag zum Immigrationsfonds für europäische Juden leisten würden, sondern auch „Christen, die sie los werden möchten“. Herzl sah keinen Grund sich zu entschuldigen als er seinem Tagebuch anvertraute:

„Die Antisemiten werden unsere verlässlichsten Freunde, die antisemitischen Länder unsere Alliierten“.

 

 

Als Herzl sich ab 1903 mit berühmt-berüchtigten Antisemiten traf, wie dem russischen Innenminister Vyacheslav von Plehve, der die antijüdischen Pogrome in Russland geleitet hatte, handelte es sich um bewusst angestrebte Allianzen. Es war kaum ein Zufall, dass sie auch den antisemitischen Lord Balfour einschlossen, der als britischer Premierminister den „Government’s Aliens Act“ überwachte, der osteuropäischen Juden auf der Flucht vor den russischen Pogromen die Einreise nach England verweigerte, um das Land, in seinen Worten, vor „unbestrittenen Übeln“ einer hauptsächlich jüdischen Immigrationswelle zu schützen.

 

 

Balfours berüchtigte Erklärung von 1917, die Palästina zum „nationalen Zuhause“ des „jüdischen Volkes“ erklärte, wurde unter anderem entworfen, um die jüdische Unterstützung der russischen Revolution zu drosseln und den Strom weiterer ungewollter jüdischer Immigranten nach Großbritannien einzudämmen.

 

 

Die Nazis waren keine Ausnahme in dieser Kette antisemitischer und prozionistischer Enthusiasten. Zionisten trafen sogar schon sehr früh Vereinbarungen mit Nazis. 1933 wurde die berüchtigte Transfer-Vereinbarung (Ha’avara) von Zionisten und der Nazi-Regierung unterschrieben, die den Transfer deutscher Juden und ihres Vermögens nach Palästina unterstützte und den internationalen jüdischen Boykott brach, der von amerikanischen Juden gegenüber Nazideutschland ausgerufen worden war. In diesem Geist waren Gesandte nach Palästina entsandt worden um über die Erfolge der jüdischen Kolonisation des Landes zu berichten. Adolf Eichmann kehrte 1937 von seiner Reise nach Palästina mit fantastischen Geschichten zurück, über die Errungenschaften des rassisch separatistischen Ashkenazi Kibbutz, den er als Gast der Zionisten auf dem Mount Carmel besucht hatte.

 

 

Trotz überwältigender Opposition von Seiten der meisten deutschen Juden war der zionistische Bund Deutschlands die einzige jüdische Gruppe, die den Nürnberger Gesetzen von 1935 zustimmte, nachdem er sich mit den Nazis einig war, dass Juden und Arier unterschiedliche und somit zu unterscheidende Rassen waren. Die Unterstützung war keine Taktik, sondern stützte sich auf ideologische Gemeinsamkeiten. Ursprünglich bedeutete die „Endlösung“ der Nazis die Umsiedlung nach Madagaskar. Dieses gemeinsame Ziel, nämlich die Juden als eigene, unassimilierbare Rasse aus Europa auszusiedeln, hatte von Anfang an eine Basis der Verbundenheit zwischen Nazis und Zionisten geschaffen.

 

 

Während die Mehrheit der Juden den Zionismus weiterhin ablehnt, aufgrund seiner antisemitischem Grundgedanken, aber auch wegen seiner Allianzen mit Antisemiten, ermordete der Genozid der Nazis nicht nur 90 Prozent aller europäischen Juden, sondern gleichzeitig auch die meisten jüdischen Gegner des Zionismus, die genau deshalb starben, weil sie sich weigerten, dem Ruf der Zionisten zu folgen, der Aufforderung, ihr Zuhause und ihr Land zu verlassen.

 
UN-Teilungsplan für Palästina von 1947 /Quelle: Wikipedia

 

Auch nach dem Krieg konnte der Schrecken des jüdischen Holocaust die Unterstützung europäischer Länder für das antisemitische Programm des Zionismus nicht beenden. Im Gegenteil, diese Länder teilten ihr Faible für den Zionismus mit den Nazis. Ihre Ablehnung beschränkte sich lediglich auf den Völkermord der Nazis. Europäische Länder weigerten sich gemeinsam mit den Vereinigten Staaten, Hundertausende Überlebende des Holocaust aufzunehmen. Vielmehr stimmten diese Länder gegen eine UN-Resolution, die von den arabischen Staaten 1947 eingereicht worden war und diese Länder dazu aufforderte jüdische Überlebende aufzunehmen. Dennoch unterstützten genau diese Länder den Partition (Teilungs-)Plan der United Nations vom November 1947, um einen jüdischen Staat in Palästina zu errichten, in den diese Flüchtlinge ausgewiesen werden konnten.

 

 

Die prozionistische Politik der Nazis

 

 

Die Vereinigten Staaten und europäische Länder, Deutschland eingeschlossen, setzen diese prozionistische Politik der Nazis fort. Deutschlands Nachkriegs-Regierungen gaben vor, eine neue Seite im Buch ihrer Beziehung zu den Juden aufzuschlagen, aber die Realität sah anders aus. Seit Gründung des Landes nach dem zweiten Weltkrieg hat jede westdeutsche Regierung (und jede Regierung seit der Wiedervereinigung von 1990) die prozionistische Politik weiterhin unvermindert unterstützt. Es gab niemals einen Bruch mit dem Pro-Zionismus der Nazis. Gebrochen wurde nur mit dem völkermordenden Rassenhass auf Juden, dem sich die Nazis verschrieben hatten, nicht aber mit dem Anliegen, die Juden lieber in Asien zu sehen, wo sie ihr eigenes Land errichten sollten, weit weg von Europa. Die Deutschen deklarierten sogar einen Großteil der Zahlungen nach Israel als Kostenausgleich für die Umsiedlung europäischer jüdischer Flüchtlinge in das Land.

 

 

Nach dem zweiten Weltkrieg gab es in den Vereinigten Staaten und in Europa einen neuen Konsens, der Juden posthum kulturell als weiße Europäer integrierte, und zudem besagte, dass die Abscheulichkeit des jüdischen Holocaust darin bestand, dass weiße Europäer ermordet worden waren. In den sechziger Jahren begann Hollywood damit, die jüdischen Opfer der Nazis in Filmen über den Holocaust als weiße, christlich aussehende, der Mittelklasse angehörende, gebildete und talentierte Menschen zu zeigen, die heutigen europäischen und amerikanischen Christen nicht unähnlich sind, weil die Zuschauer sich identifizieren sollten und dies auch taten. Würden diese Filme die verarmte, religiöse Bevölkerung von Osteuropa zeigen, (und die meisten osteuropäischen Juden, die von den Nazis ermordet wurden, waren arm und viele waren religiös) dann würden heutige, europäische Christen keine Gemeinsamkeiten finden. Demnach basiert die nachträgliche Abscheu europäischer Christen vor dem Völkermord an europäischen Juden nicht auf einer Abscheu vor dem Abschlachten von Millionen von Menschen, die sich von europäischen Christen unterscheiden, sondern auf der Abscheu vor dem Mord an Millionen von Menschen, die gleichbedeutend mit europäischen Christen waren. Das erklärt, warum es in einem Land wie den Vereinigten Staaten, das nichts mit dem Abschlachten europäischer Juden zu tun hat, über 40 Holocaust-Mahnmale und ein führendes Museum für die ermordeten Juden Europas gibt, aber nicht eines für Opfer des Holocaust, den die USA zu verantworten haben, den Völkermord an amerikanischen Ureinwohnern und an Amerikanern afrikanischer Abstammung.

 

 

Aimé Césaire war mit diesem Prozess vertraut.(2) In seinem berühmten Diskurs über Kolonialismus bestätigte er die retrospektive Sicht europäischer Christen in Bezug auf die Nazizeit:

„Es ist Grausamkeit, aber die Krönung der Grausamkeit, die alle anderen täglichen Grausamkeiten zusammenfasst: Dass es Nazismus war, ja, dass sie (die Europäer) aber, bevor sie Opfer wurden, Komplizen waren; und dass sie den Nazismus tolerierten, bevor er sich gegen sie wendete; dass sie ihn gewähren ließen, ihre Augen vor ihm schließen, ihn legitimierten, weil er bis dahin nur auf nichteuropäische Völker angewandt worden war; dass sie den Nazismus kultiviert haben, dass sie für ihn verantwortlich sind, und dass es, schon bevor die gesamte westliche, christliche Zivilisation in blutrot gefärbten Flüssen versank, aus jedem Riss sickerte, tropfte und triefte.“

 

 

Dass Césaire in den Kriegen der Nazis und im Holocaust einen nach Innen gewandten Kolonialismus sah, ist wahr. Seit Naziopfer zu weißen Menschen rehabilitiert wurden, führt Europa in Komplizenschaft mit Amerika die Nazipolitik weiter, indem sie nicht-weiße Menschen global mit dem Schrecken des Krieges heimsuchen, in Korea, in Vietnam und Indochina, in Algerien, in Indonesien, in Zentral- und Südamerika, in Zentral- und Süd-Afrika, in Palästina, im Irak und in Afghanistan.

 

 

Die Rehabilitation der europäischen Juden nach dem zweiten Weltkrieg wurde als entscheidender Faktor von der amerikanischen Propagandamaschine im kalten Krieg genutzt, mit dem amerikanische Wissenschaftler und Ideologen die Theorie des „Totalitarismus“ entwickelten, die den Kommunismus der ehemaligen Sowjet-Union mit der Naziherrschaft gleichsetzt. Europäische Juden als Opfer eines totalitären Regimes wurden Teil des Gräuelkabinetts, von dem die amerikanische und westeuropäische Propaganda behauptete, dass sie den Gräueltaten entspricht, die dem Sowjet-Regime in Vor- und Nachkriegszeiten unterstellt wurden. Israel springt mit auf diesen Zug und bezichtigt die Sowjets des Antisemitismus, weil jüdischen Sowjet-Bürgern das Recht auf Ausreise nach Israel verweigert wurde. Das ist Teil der Propaganda.

 

 

Der weißen Vorherrschaft bindend verpflichtet

 

 

Auf diese Weise wurde der Anspruch der weißen Vorherrschaft bewahrt, nur dass sie jetzt auch Juden als „weiße“ Menschen mit einbezieht und das, was dann unter dem Begriff der jüdisch-christlichen Kultur zusammengefasst wird. Diese Politik Europas und Amerikas nach dem zweiten Weltkrieg, die weiterhin inspiriert und diktiert wurde von Rassismus gegen amerikanische Ureinwohner, gegen Afrikaner, Asiaten, Araber und Muslime, die weiterhin das zionistische, antisemitische Programm unterstützte, nämlich Juden in einem kolonialen Siedlerstaat weit weg von Europa ins „weiß-sein“ zu assimilieren, diese Politik ist eine direkte Fortsetzung der antisemitischen Politik, die dem Krieg vorausgegangen war. Nur, dass sich viel von dem antisemitischen, rassistischen Gift nun gegen Araber und Muslime wendet (diejenigen, die als Immigranten und Bürger in Europa oder in den Vereinigten Staaten leben, als auch bei denen in Asien und Afrika) während die ehemalige antisemitische Unterstützung des Zionismus unvermindert andauert.

 

 

Die Allianz, die Deutschland mit Israel nach dem zweiten Weltkrieg einging, die Israel in den Fünfziger Jahren riesige Wirtschaftshilfen zukommen ließ und seit den Sechziger Jahren auch militärische Unterstützung, die jene Panzer einschließt, mit denen Palästinenser und Araber ermordet wurden, diese Allianz ist ein Fortführen der Vereinbarung, die von der Naziregierung und den Zionisten in den Dreißiger Jahren unterschrieben wurde. Westdeutschland unterstützte die Militärausbildung der Soldaten in Israel, und seit den Siebzigern wird Israel mit nuklearfähigen deutschen U-Booten versorgt, mit denen Israel noch mehr Araber und Muslime zu ermorden hofft. In den letzten Jahren hat sich Israel mit neuesten U-Booten aus deutscher Lieferung bewaffnet, atomar bestückt mit Cruise-Missiles, eine Tatsache, die der amtierenden Regierung wohlbekannt ist. Israels Verteidigungsminister Ehud Barak sagte 2012 gegenüber dem Spiegel dass die Deutschen „stolz“ darauf sein sollten, dass sie die Existenz des Staates Israel „für viele Jahre“ gesichert haben. Berlin finanzierte ein Drittel der Kosten für die U-Boote, um die € 135 Millionen ($ 168 Millionen) pro U-Boot, und hat Israel eine Stundung der Zahlung bis 2015 eingeräumt. Dass Deutschland dadurch zum Komplizen wird bei der Enteignung der Palästinenser, scheint die amtierende Regierung genausowenig zu berühren wie den deutschen Kanzler Konrad Adenauer, der in den Sechziger Jahren bestätigte, dass die Bundesrepublik weder das Recht noch die Verantwortung habe, eine Position zu Flüchtlingen aus Palästina einzunehmen.

 

 

Dies muss zu dem massiven Fluss an Milliarden addiert werden, der von Deutschland als Kompensation für den Holocaust an die Regierungen von Israel strömt, so als wären Israel und der Zionismus Opfer der Nazis gewesen, und nicht die Antizionisten, die tatsächlich durch die Nazis den Tod fanden. Die amtierende deutsche Regierung kümmert es nicht, dass sogar deutsche Juden, die vor den Nazis fliehen konnten und in Palästina landeten, den Zionismus und sein Projekt hassten und dafür von den zionistischen Siedlern in Palästina ebenfalls gehasst wurden. Als sich deutsche Flüchtlinge in den Dreißiger- und Vierziger Jahren in Palästina weigerten, Hebräisch zu lernen und ein halbes Dutzend deutscher Zeitungen im Land veröffentlichten, wurden sie von der hebräischen Presse, einschließlich der Haaretz attackiert, die 1939 die Schließung ihrer Zeitung verlangte und diese Forderung 1941 wiederholte. Zionistische Kolonisten griffen ein Café an, das in Tel Aviv in deutscher Hand war, weil die Besitzer sich weigerten Hebräisch zu sprechen, und die Stadtverwaltung von Tel Aviv drohte im Juni 1944 deutsch-jüdischen Anwohnern der Allenby Street 21 Klage an, wegen „Veranstaltung von Partys und Bällen“ in ihrer Wohnung, „auf denen ausschließlich deutsch gesprochen wird, und die Programmpunkte beinhalten, die dem Geist unserer Stadt fremd sind“, und dass dies „in Tel Aviv nicht toleriert wird“ Deutsche Juden, die als Yekkes im Yishuv bekannt waren, organisierten sogar eine Feier am Geburtstag des Kaisers im Jahre 1941.(3)

 

 

Zählen Sie dann noch die Unterstützung Deutschlands für die Politik Israels gegen Palästina bei der UN hinzu, fügt sich das Bild zusammen. Sogar das neue Holocaust-Mahnmal in Berlin, das 2005 eröffnet wurde, führt die Rassentrennungspolitik der Nazis fort, weil dieses „Mahnmal für die ermordeten Juden Europas“ nur für jüdische Opfer der Nazis steht, die noch heute, so wie Hitler es verfügte, streng von den anderen Millionen Nicht-Juden abgesondert werden müssen, die ebenfalls Opfer des Nazismus wurden. Dass eine Tochterfirma der Degussa, die mit den Nazis zusammen gearbeitet und Zyklon B produziert hatte, mit dem Menschen in Gaskammern ermordet wurden, nun für die Errichtung des Mahnmals unter Vertrag genommen wurde, war nicht überraschend, da es Ausdruck der Reue derer ist, die in den Dreißiger- und Vierziger Jahren in Deutschland Juden ermordeten, aber Juden heute als weiße Europäer verstehen, die niemals hätten getötet werden dürfen, weil sie weiß sind. Die deutsche Politik, die Israels Morden an Palästinensern Vorschub leistet, ist diesem Antisemitismus hingegen gar nicht so unverwandt, der noch heute, als aktuell vorherrschender Anti-Islam-Rassismus der Deutschen fortbesteht und sich gegen muslimische Immigranten wendet.

 

 

Euro-amerikanische antijüdische Tradition

 

 

Der jüdische Holocaust ermordete die Mehrheit der Juden, die mit dem europäischen Antisemitismus und dem Zionismus gerungen und gegen ihn gekämpft hatten. Mit ihrem Tod besteht der letzte, noch lebende Rest von „Semiten“, die noch heute gegen Zionismus und Antisemitismus kämpfen, aus dem Volk der Palästinenser. Während Israel darauf besteht, dass europäische Juden nicht nach Europa gehören und nach Palästina kommen müssen, haben die Palästinenser immer insistiert, dass die Heimat der europäischen Juden die europäischen Herkunftsländer sind und nicht Palästina, und dass die Kolonialpolitik der Zionisten ihren Ursprung im Antisemitismus hat. Während Zionisten darauf bestehen, dass die Juden einer anderen Rasse angehören als europäische Christen, bestehen die Palästinenser darauf, dass europäische Juden nichts weiter sind als Europäer, und mit Palästina, seinem Volk oder seiner Kultur nichts zu tun haben. Israel hat zusammen mit seinen amerikanischen und europäischen Alliierten über die letzten sechseinhalb Dekaden versucht, die Palästinenser vom Antisemitismus zu überzeugen, davon, dass sie, genau wie die Nazis, Israel und seine westlichen, antisemitischen Alliierten daran glauben müssen, dass die Juden einer Rasse angehören die sich von europäischen Rassen unterscheidet, dass Palästina ihr Land ist und dass Israel im Namen aller Juden spricht. Die zwei größten amerikanischen Pro-Israel-Wählerblocks bestehen aus millenaristischen Protestanten und weltlichen Imperialisten, die genau die gleiche Euro-Amerikanische, antijüdische Tradition fortführen, die bis zur Reformation der Protestanten und zum Imperialismus des 19. Jahrhunderts zurückreichen. Aber die Palästinenser sind nicht zu überzeugen und leisten unerschütterlichen Widerstand gegen den Antisemitismus.

 

 

Israel und seine antisemitischen Alliierten beteuern, dass Israel das „jüdische Volk“, dass seine Politik „jüdische Politik“, dass seine Errungenschaften „jüdische Errungenschaften“ und dass seine Verbrechen „jüdische Verbrechen“ seien. Somit hat jeder, der es wagt, Israel zu kritisieren, alle Juden kritisiert und muss somit ein Antisemit sein. Das Volk der Palästinenser kämpft gegen diese antisemitische Verhetzung an. Die Palästinenser versichern ihrerseits, dass die Regierung von Israel nicht für alle Juden spricht, dass die kolonialen Verbrechen gegen das Volk der Palästinenser die Verbrechen Israels sind und nicht die des „jüdischen Volkes“, und dass Israel daher für seine anhaltenden Verbrechen gegen das Volk von Palästina kritisiert, verurteilt und strafrechtlich verfolgt werden muss. Diese Position der Palästinenser ist nicht neu, sondern wurde schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts vertreten und in der Vorkriegszeit des zweiten Weltkriegs im Kampf gegen den Zionismus weiter verfolgt. Die Rede von Yasser Arafat an die UN aus dem Jahr 1974 unterstreicht all diese Punkte vehement:

 

 

Genau so achtlos wie die Kolonialpolitik die Elenden, die Armen und die Ausgebeuteten lediglich als träge Masse nutzte um Kolonien zu bauen und zu besiedeln, so wurden auch notleidende und unterdrückte europäische Juden im Auftrag des Welt-Imperialismus und der zionistischen Führer benutzt. Europäische Juden wurden zu Instrumenten der Aggression gemacht; sie wurden zu jenen Elementen der Kolonialpolitik, die aufs Engste mit Rassendiskriminierung verbunden sind… Die Theologie der Zionisten wurde genutzt gegen das Volk der Palästinenser: Die verfolgte Absicht bestand nicht nur im Aufbau einer westlichen Siedlungs- und Kolonialpolitik, sondern auch darin, die Juden von ihren diversen Herkunftsländern abzutrennen und sie dann ihrer Heimatnation zu entfremden. Der Zionismus ist mit dem Antisemitismus durch seine rückschrittlichen Lehren vereint und letztendlich nur die Rückseite der gleichen Medaille. Wenn vorgeschlagen wird, dass Anhänger des jüdischen Glaubens, unabhängig vom Wohnort, weder der Heimat Treue schulden, noch auf Augenhöhe mit nichtjüdischen Mitbürgern umgehen, wenn das vorgeschlagen wird, dann wird Antisemitismus vorgeschlagen. Wenn vorgeschlagen wird, dass die einzige Lösung für das jüdische Problem darin besteht, dass sich Juden aus Gemeinden und Nationen ausgrenzen, denen sie ein historischer Teil sind, wenn vorgeschlagen wird, dass Juden das jüdische Problem durch Immigration lösen und dadurch, dass sie das Land eines anderen Volkes gewalttätig besiedeln – wenn das geschieht, dann wird genau die gleiche Position vertreten mit der die Juden von Antisemiten genötigt wurden.

 

 

Israels Behauptung, dass seine Kritiker Antisemiten sein müssen, setzt voraus, dass diese Kritiker an das glauben, was Israel für sich beansprucht, nämlich „das jüdische Volk“ zu repräsentieren. Indem Israel sich anmaßt, alle Juden zu repräsentieren und für alle Juden zu sprechen, stellt es einen Anspruch, der an Antisemitismus durch nichts zu überbieten ist.

 

 

Heute gibt es Bestrebungen von Westmächten und innerhalb Israels, den Antisemitismus zu einem internationalen Prinzip zu erheben, getragen von völligem Konsens als Ziel. Um Frieden im Mittleren Osten zu schaffen, beharren sie darauf, dass Palästinenser, Araber und Muslime, genau wie der Westen, zu Antisemiten werden müssen, die den Zionismus unterstützen und die antisemitischen Ansprüche Israels anerkennen. Mit Ausnahme der diktatorischen arabischen Regime und der Palästinensischen Behörde samt Komplizen, weigern sich das Volk Palästinas und die wenigen überlebenden antizionistischen Juden an diesem 65. Jahrestag der antisemitischen Eroberung Palästinas durch Zionisten – Palästinensern als Nakba bekannt – noch immer, diesem internationalen Aufruf und der Anstiftung zum Antisemitismus zu folgen. Sie bekräftigen, dass sie, als die Letzten der Semiten, Erben der Juden und Palästinenser sind, die sich schon vor dem zweiten Weltkrieg gegen den Antisemitismus und seine zionistische, koloniale Manifestation gesträubt haben. Nur ihr Widerstand steht dem Endsieg des europäischen Antisemitismus im Weg, im Mittleren Osten und dem Rest der Welt. (PK)

 

 

(1) Millenarismus (v. lat.: millennium „Jahrtausend“) bezeichnet laut wikipedia „den Glauben an die Wiederkunft Jesu Christi und das Aufrichten seines tausend Jahre währenden Reichs (genannt „tausendjähriges Reich“ oder „tausendjähriges Friedensreich“), manchmal mit Israel als politisch und religiös dominierender Weltmacht“.

(2) Aimé Fernand David Césaire (* 26. Juni 1913 in Basse-Pointe, Martinique; † 17. April 2008 in Fort-de-France) war ein afrokaribisch-französischer Schriftsteller, Kolonialismuskritiker und Politiker.

(3) Dieses und andere Details über deutsche, jüdische Flüchtlinge in Palästina im Buch von Tom Segev „The Seventh Million“

 

 

 

Professor Joseph Massad (50) unterrichtet zeitgenössische arabische Politik und Geistesgeschichte an der Columbia Universität in New York. Er ist u.a. Autor von „The Persistence of the Palestinian Question: Essays on Zionism and the Palestinians.“

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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