Schulenteignungen, Entdemokratisierung, öffentliche Armut

Dass viele der unter die sogenannten Rettungsschirme genommenen Ost- wie West-Kommunen gezwungen werden, ihr Tafelsilber zu verkaufen als Bedingung für die Haushaltsgenehmigung, ist bekannt. Dass die Länder und der Bund den Gemeinden Steuereinnahmen nehmen und zusätzliche Auf-& Ausgaben aufdrücken, ebenfalls. Unter Druck gesetzt werden die Gemeinden über die Finanzaufsicht und die als alternativlos plakatierte „Schuldenbremse“, mit der kommunale Sozialleistungen, soziostrukturelle  & kulturelle Einrichtungen ausgebremst und als „Luxus“ aus den Haushalten gestrichen werden.

Von „Oben“ verordnete Schließung von Schulen, Schwimmbädern, Dorftreffs, Büchereien, Jugendzentren usw… oder deren Privatisierung (die steht z.B. als Drohung immer noch im Raum Mittlere Kinzig in der Barbarossa-Stadt Gelnhausen. Das Hallenbad des Zweckverbandes steht und fällt mit der Streichung der „freiwilligen Leistungen“ der NOCH zum Zweckverband gehörenden Gemeinden. Eine Gemeinde und der als Schulträger für den Schulsport zuständige Main-Kinzig-Kreis haben sich bereits vom Zweckverband getrennt. Jetzt folgten Personaleinsparungen, Teilprivatisierungen,  zunächst mit dem Ergebnis sinkender Nutzungszahlen, steigender Betriebskosten, Streit mit dem Schwimmverein, die Schulen müssen jetzt für die Nutzung zahlen, für den Transport so und so… (auch diese schleichende Enteignung wäre einen eigenen Artikel wert, denn das bedeutete auch das Aus für den Schwimmbadbus, den die Mittel-Gründauer kostenlos nutzen dürfen, weil sie ihre Spenden für den Bau eines eigenen Schwimmbades in den Bau des Zentralen Hallenbades eingebracht und sich 1974 bei der Gebietsreform nur unter der Bedingung dem Main-Kinzig-Kreis und nicht dem Kreis Büdingen-Wetterau angeschlossen hatten, dass sie kostenlos ins Zentralbad fahren können.

siehe dazu auch  Der Vormarsch der VEBs (Volks-Enteignete Betriebe) in Ost und West,  denn in den neuen Bundesländern hat und hatte diese Enteignung der Kommunen noch katastrophalere Ausmaße.

& Präventive SchwimmbadBauvorbereitungen in Mittel-Gründau wg. drohendem Aus für das Gelnhäuser Hallenbad

& Gefälligkeitsgutachten gegen das Hallenbad? Vorabauswirkung des Wachstumsgesetzes

& Wie das gerettete Gelnhäuser Hallenbad nach Berlin kommt oder Warum wir höllisch aufpassen müssen, dass es nicht doch noch geschlossen wird.

Hierbei müssen die Schließungen von Schwimmbädern und Bezirksbibliotheken in Berlin mitberücksichtigt werden, die sogar unter einen Rosa-Roten Koalition stattgefunden hatten.

 

Eine der umfangreichsten und folgenschwersten Enteignungen vieler oberhessicher Kommunen betrifft den „Büdinger Wald“

Gemeinde-Waldungen in dem über 200 Quadratkilometer großen „Büdinger Wald“, einem stauffischen Reichsforst mit Waldrechtsgarantien aus der Zeit Barbarossas, gehen so an Finanz- & Hoch-Adels-Konzerne wie den Wiener ILAG-Konzern bzw. dessen Töchter wie das Forstwirtschafts-Großunternehmen Constantia.  Mörfelden-Walldorfer Wald enteignet haben bereits die NAZIs für die erste Rollbahn des Frankfurter Flughafens, für den Einsatz der letzten deutschen „Wunderwaffe“ im zweiten Weltkrieg, des Düsenjägers ME 262.  Gebaut wurde diese Rollbahn unter dem alliierten Bombenhagel von 700 ungarischen jüdischen Mädchen und jungen Frauen unter der Leitung der Firma ZÜBLIN.

Ehemaliger Keller der Küchenbaracke des KZ-Außenlagers Walldorf

Dazu aus der Wikipedia-Schatzkiste:
HaBEs Text zum NS-Musterbetrieb Koziol in Michelstadt

 

Von der Bann-Waldzerstörung, der Ablösung der Waldrechte der Gemeinden im Umkreis des FRAPORT werde ich hier erst Mal nichts weiter schreiben, das würde notwendiger Weise ein eigenständiger Artikel

 Jetzt soll es den Bannwald in Trebur an den Kragen gehen. …

Zurück zum Büdinger Wald:

Wetterau und Büdinger Waldt in der Topographia Hassiae et regionum vicinarum von Matthäus Merian

Über Jahrhunderte konnten die Gemeinden mit dem Holz ihrer Waldungen ihre Sozialleistungen finanzieren, die Dorfarmut mit Winterbrand versorgen, Häuser, Ställe und Scheunen, Schulen und Almende-Korn-, Säge-, Eisenhammermühlen bauen, Holzkohle herstellen, Ziegel- und Glashütten und Töpfereien betreiben, Wald-Arbeitsplätze schaffen und erhalten und bei Arbeitsunfällen die sogenannte „Holzrente“ zahlen. Und sie konnten das Trinkwasser ortsnah mit diesen Waldungen sichern.

siehe dazu auch: Umverteilung von Unten nach Oben wie und wo man es erst nicht vermutet: Hat der Gründauer Alt-Bürgermeister Meyer die Holzrechte Gründaus an die Nachfolger der Büdinger Fürsten verschenkt ?

& Krieg um’s Wasser, um Müll & Gülle ? Das gab’s in Mittel-Gründau schon vor 300 Jahren

&HaBE das Drehbuch für Schlöndorfs neuesten Fim geschrieben: “Die fürstliche Armut der einfachen Leute von Mittel-Gründau”

 

 

Traditionelle Holznutzung bis Anfang des 19. Jahrhunderts

Mit den Wald-Verkäufen ist der nachwachsende Reichtum der Gemeinden dahin.  Hierbei handelt es sich um eine indirekte Enteignung. Verlorengehen dabei auch Wald- und Wanderwege, die sich z.B. der Vogelsberg-Höhen-Club in seinem Bereich erst wieder gerichtlich erkämpfen musste. Nach wie vor werden die Wege und die Wälder, die Waldböden durch gigantische Vollerntemaschinen und Holztieflader zerstört.

So entgehen den Gemeinden große Pachteinnahmen aus dem Windenergiesektor, sie verlieren auch die Möglichkeit eigene Windenergieparks zu errichten und sie haben keinen direkten Einfluss, keine Planungshoheit mehr bei der Installation von Windparks.

Die betreiben dann nach Gutdünken und mit den entsprechenden Landesregierungen im Rücken potente Groß-Agrarier, die selbst bis in die Haarspitzen an die Banken verschuldet zu jeder Schandtat bereit sein müssen, zur Vergüll-& giftung von Grundwasser, Bächen und Flüssen, zur Vergasung von Lebensmitteln, zur Mast-Knast-Massenhaltung von enthorntem Vieh

Ca. 200 m hohe Windkraftanlagen im Südosten des Büdinger Waldes an den Vier Fichten aus ca. 4 km Entfernung. Die 1995 gegründete Firma Renertec, Brachttal[72] errichtete 2013 an den Vier Fichten im Südosten des Büdinger Waldes zwölf Windkraftanlagen (WKA); das Unternehmen betreibt (2013) etwa 60 Windkraftanlagen, 42 davon im Main-Kinzig-Kreis. Die Windräder haben eine Nabenhöhe von 140 m und einem Rotordurchmesser von 110 m, also insgesamt 195 m Höhe. Sieben davon stehen in den Gemarkungen von Wächtersbach, fünf in den Gründauer Gemarkungen.[73] Wald-Gemarkungen, die Gründau und Wächtersbach an die Constantia verkauft und ihre gemeindlichen Holzrechte dort haben ablösen lassen.

So können Großagrar- und Forst-Unternehmen nicht nur die beträchtlichen Pachten einstreichen und gleichzeitig zusammen mit überfüllten Erddeponien und verfüllten stillgelegten Steinbrüchen neue Standorte schaffen und unter den Windrädern ungehindert Energie-Mais-Monokulturen und weitere Deponien betreiben, die mit ihrer Herbi- und Pastizidfracht  das Grund- &Trinkwasser kontaminieren, die durch die Vernichtung der Feld- und Wegraine, der kleinbäuerlichen Streuobstwiesen und durch den Wegfall der Dreifelderwirtschafts-Brachen auch noch die Bienen ausrotten, die eh schon gefährdet waren und weiter gefährdet sind.

siehe dazu auch: Macht sogenanntes “BIO-Gas” Dein Baby blue & endlich blass ?

& Bauern, Banken, “BIO-Gas”, … Gift & Gülle mit dabei .. Teil 2

 

Zu diesem Bereich der öffentlichen Verarmung, der Wald-Enteignung der Kommunen hat Dr. Walter Niess ein Grundlagenwerk geschrieben, auf das sich die gegen die Holzrechtsablösung klagenden hessischen Kommunen berufen:

  • Walter Nieß: Langenselbold – Eine kulturelle Keimzelle im Kinzigtal und der Wetterau, Die sozioökonomische Entwicklung einer Landschaft vom ausgehenden Mittelalter bis zur frühen Neuzeit, Greiserdruck, Rastatt 2002.
  • Walter Nieß: Das Weistum des Büdinger Waldes – Eine Forstgesetzgebung aus dem Jahr 1380. In: Mitteilungsblatt der Naturkundestelle des Main-Kinzig-Kreises, (5. Jahrgang, Heft 3) 1993.
  • gruendauer-geschichten-4
  • siehe hierzu auch:
  • Sind Koch & Bouffier Holzdiebe? Macht die CONSTANTIA den Büdinger Wald zu Wellpapp-Profit & Heuschrecken-Fraß ? Hessische Landesregierung erleichterte Gemeinden um Millionen €uro Holz-Geld… und es geht locker weiter … oder doch nicht. Gemeinden beginnen sich zu wehren.

    &

    Eine hessische Koalition von Holz- & Wasserdieben?
    Gemeinden dürfen sich SCHWARZ-GRÜN ärgern: mehr Aufgaben & weniger Mittel

     

  • Neben der Forcierung der Waldverkäufe hat die hessische Landesregierung beispielhaft mit der Verschenkung der in Staatsbesitz befindlichen Kulturgüter, wie z.B. des Büdinger Archivs den Verkauf historischer Dokumente über Auktionshäuser im Nachhinein legalisiert. Siehe dazu:

    Ministerin Kühne-Hörmann (CDU) “legalisiert” organisierte Hehlerei mit historischen Dokumenten: sie erklärt Fürstlich Isenburg-Büdinger Archive zu Privateigentum:

    Das ist kulturelle Enteignung.

    Die Landesregierung hat Gemeinden dazu gedrängt, auch ihre Waldrechte zu verkaufen oder an die finanzadeligen Forstunternehmen zu verschenken.

    Besonders drastisch ist die Schulenteignung, die gezielte öffentliche Verarmung in den neuen Bundesländern:

    öffentliche Einrichtungen wie Erholungsheime, Jugendzentren, Jugendherbergen, Schulen, Schwimmbäder, Büchereien, Kulturzentren, Theater, Konzertsäle wurden in den Dörfern und Kleinstädten gleichzeitig mit der Abwicklung der Betriebe geschlossen und verkauft. Zum Teil stehen sie heute noch leer und verfallen.

    siehe dazu auch  Der Vormarsch der VEBs (Volks-Enteignete Betriebe) in Ost und West

    Ein Prozess der sich bis in die DGB-Gewerkschaften auswirkte und zum Verkauf von vielen Gewerkschaftshäusern in den neuen Bundesländern führte.

    Zum Bereich der Enteignung der öffentlichen Hand in den neuen Bundesländern habe ich seit 1990 hier viel geschrieben. Man kann heute noch bei Radtouren abseits der „Leuchtturm“-Großstädte wie z.B. Erfurt, Leipzig, Halle, Dresden in Mecklenburg-Vorpommern, in Brandenburg, entlang von Oder, Neisse, Mulde und Elbe unendlich viele Fotodokumentationen über „überall das Selbe“ machen. Der Jugend wurde die Zukunft zerstört durch Schulschließungen, durch katastrophale De-Industrialisierung statt Modernisierung, Zerstörung sozialer und kultureller Infrastruktur, Schließung vpn Polikliniken, die Enteignung und Zerstörung volkseigener Industrie- und Agrarunternehmen und die daran anschließende systematische Entvölkerung. Zum Beispiel hat das Büdingen-Wächtersbacher Fürstenhaus das Volkseigene Porzellanwerk in Lichte im Thüringer Wald reprivatisiert, hat für die „Sanierung“ rund 5 Millionen DM aus den Solidaritätszuschlagsgeldern kassiert und das Werk in Lichte dichtgemacht.  Zwischen 600 und 800 Arbeitsplätze wurden vernichtet. Selbst eine Bitt-Prozession der Lichter Bevölkerung vor dem Wächtersbacher Fürstenanwesen konnte den Fürsten nicht erweichen. Nach mehreren Verkäufen, „Rettungsversuchen“ blieben noch rund 100 Arbeitsplätze in Lichte. Schule dicht, der Bahnhof (noch) nicht. Denn wenn in Lichte der letzte Lichter das Licht ausmacht, wer braucht dann noch einen Bahnhof?

    und damit zurück zu den alten Bundesländern:

    Mit der sogenannten „Flurbereinigung“ in den 1950er und 1960ern wurde die Enteignung der Kommunen durch die Preußen und das Deutsche Reich zu Gunsten der Forstbetriebe des Hochadels und der feudalen Hofgüter und Domänen, zu Gunsten der „Krautjunker“ unter „demokratischen“ Vorzeichen weiter betrieben. Forstwirtschft für Kohle- und Stahlbarone, für die Reichsbahn und das Militär. Angeblich zur Verbesserung der Lage der Bauern wurde die „Flurbereinigung“ mit zentralen Angriffen auf die bäuerliche Dreifelderwirtschaft und die genossenschaftlichen Zusammenschlüsse der Klein- und Mittelbauern  geführt. Die Almenden-Weiden wurden unter den Nazis den Großbauern, den Ortsbauernführern und den adeligen Groß-Agrariern zugeschlagen und  die Kleinstbauern enteignet. Das wurde als Kampf gegen die Dorfarmut ausgegeben. Bei den Angriffen auf die DreifelderAlmendewirtschaft spielte die Rüstungsindustrie eine wichtige Rolle.  Um die Bestimmungen sowohl des Völkerbundes als auch der West-Alliierten gegen die Sprengstoffproduktion und ihre Erweiterung zu unterlaufen, wurde mit der Flurbereinigung die Intensivierung der Landwirtschft mit der Verwendung von „Blaukorn-Dünger“ durch „Ringberater“ propagiert. Mit der Steigerung der landwirtschaftlichen Nachfrage nach „Blaukorn-Kunst-Dünger“ konnten die IG-Farben Vorgänger wie die Nachfahren beim Völkerbund nach dem ersten – wie bei den Westalliierten Militärregierungen nach dem zweiten Weltkrieg, die Sprengstoff-Produktionserweiterung durchsetzen, weil es sich ja um zivilen Bedarf zur Bekämpfung von Hungersnöten handelte. Beim Kauf des Kunstdüngers und der notwendigen Maschinen mussten sich die kleineren Bauern immer weiter verschulden u.a. bei der Landmaschinenfabrik des Dr. Mengele, des Massenmörders von Auschwitz.

    Auch zu diesem Thema müssen hier einige Extra-Artikel folgen. Zum Hartmann-Plan in der Rhön, im Odenwald, in Rheinhessen HaBE ich bereits in diesem Portal Einiges geschrieben:

    Kriegswinter an der Heimatfront
    fühlt sich an wie Frühling (Flurbereinigung und Hartmann-Plan zur „Bekämpfung der Rhön-Armut“ / siehe auch Ostfriesland, Odenwald, Spessart, Hunsrück, Eifel, Rheinhessen ….)

     

    Flurbereinigung ist kulturelle wie biologische Enteignung: Zerstörung von Feldwegenetzen, Vernichtung von Weg- und Feldrainen, Vernichtung von Feldholz-Inseln, Unterpflugnahme von Almende-Auwiesen. Die Privatisierung der Bäuerlichen Haupt- & Handels-Genossenschaften ( erst BHG, dann Horst Leibrand HL, PENNY, dann REWE), der Hessischen (zunächst auch bäuerlichen) Waren-Genossenschaft (erst HaWeGe, dann Tegut, jetzt Migros) tun ein Übriges.  Ebenfalls die schleichende „Finanz-Kapitalisierung“ auch der Raiffeisen-Genossenschaft, ihrer „Volksbanken“ und Immobilien-Abteilungen bringt die ländlichen Gegenden in eine ähnliche Lage wie die Stadtteile, die ehemals von Wohnbau-Genossenschaften der Bahn und der Gewerkschaften (Neue Heimat) oder auch von städtischen oder Landes- Wohnbaugesellschaften (Nassaische Heimstätte) oder die Frankfurter ABG-Holding errichtet wurden. Mit der ABG-Tochter, der Saalbau GmbH ist die Vergabe von öffentlichen Räumen ebenfalls privatisert Verkauf ganzer Stadtteile an private Wohnungskonzerne und damit Schluss der demokratischen sozial-politischen Gestaltung der Städte.  Das geht bei der „Rettung“ der Städte bis zum  Verkauf öffentlicher historischer Plätze, wie dem Hanauer Freiheitsplatz oder dem Fronhofgelände zusammen mit den Resten des Hanauer Schlosses. In  Frankfurt verfügt die ABG-Holding auch über die Vergabe von Räumen im DGB-Haus. Mit der ABG-Tochter, der Saalbau GmbH ist die Vergabe von öffentlichen Räumen ebenfalls privatisert .  Hier regiert m.E. ein zunehmend asozialer Wohnbau-Konzern in die Gewerkschaften hinein.  Zunächst einige LINKS zu den dazu schon geschriebenen Artikeln:

    u.a. Hanau haut um***: Wellness-Massagen im GESTAPO-Folterkeller – da müssten sogar LINKE rot werden

    Aristoteles zum EZB Turmbau zu Bankfurt & zum “Freiheitsplatz” in Hanau

     

    In den alten Bundesländern wird diese öffentliche Verarmung etwas schleichender vorangetrieben: hier droht die Privatiserung von Schwimmbädern, von Volkshochschulen, Ausbildungszentren, Verschlechterung des staatlichen Schulwesens bei gleichzeitiger Förderung von Privatschulen, von Bildungskonzernen – ein Prozess der mit „Öffnung der Schule“ ideologisch „fortschrittlich“ getüncht, Schulsegmente privatisiert, vor allem den Musikunterricht mit Hilfe des Bertelsmann-Konzerns.

    siehe dazu auch:

    Warum soll frau-man sich vorm Bertelsmann-Prof. Hüther hüten ? & vor Kahl & Precht ?

    .

    Mit der ziemlich lautlosen Verabschiedung eines neuen hessischen Schulgesetzes 1994 wurde die Möglichkeit der direkten Enteignung von Kommunen geschaffen. Nach dem alten Schulgesetz waren die Kreise als Schulträger verpflichtet, bei Schulschließungen oder Schulneubauten die alten Schulen den Gemeinden zurückzugeben. Die Gemeinden waren Eigentümer der Schulen und hatten sie nur dem Kreis zur Verfügung gestellt. Auf Antrag der Gemeinden mussten die Schulgebäude und Grundstücke kostenlos zurückgegeben werden. Der entsprechende Passus wurde im neuen Schulgesetz gestrichen. Nach dem neuen Schulgesetz  gingen ab 1994 die alten Schulen nach dem Auslauf der Nutzung in das Eigentum des Schulträger-Landkreises über. Alle Gemeinden, die bis zum Inkrafttreten des neuen Schulgesetzes den Antrag auf Rückübereignung nicht gestellt hatten, waren ihre alten Schulen los. Zum Beispiel Mittel-Gründau: zur Rettung der Alten Schule in Mittel-Gründau schrieb die Neue Hanauer Zeitung im Frühjahr 2000:

    gruendauer-geschichten-1

    Hat Gründau rund 300.000,-€ zum Schulfenster rausgeworfen ?

    Was haben Georg Büchner und “der Hessische Landbote” mit dem Gründauer Altbürgermeister Georg Meyer, der Alten Schule, der Verschleuderung von Gemeineigentum und dem geplanten neuen Dorftreff in Mittel-Gründau zu tun?

    Dieser Artikel wendet sich auch an alle Lehrkräfte, Elternvertretungen, GEW-Schulgruppen und -Kreisverbände, Schulleitungen, Stadt- und Gemeindeparlamente in Hessen mit der Bitte am eigenen Ort zu überprüfen, ob auch dort um 1994 herum eine wie im Folgenden geschilderte Enteignung der Kommunen stattgefunden hat.

    Die Gemeinde Gründau hat für den unnötigen Rückkauf der auf Drängen der Initiative Alte Schule e.V. unter Denkmalschutz gestellten Alten Schule des Dorfes/Ortsteiles Mittel-Gründau  150.000,-DM an den Main-Kinzig-Kreis bezahlt.

    Der Rückkauf war eigentlich unnötig, denn der Main-Kinzig-Kreis hätte die Schule nach dem bis 1994 geltenden alten Schulrecht kostenlos an die Gemeinde zurückgeben müssen.

    Die Gemeinde Gründau hat 100.000,- € und mehr für die Sanierung der durch den MKK verursachten Bauschäden an der Alten Schule bezahlt, die der Kreis als Verursacher hätte bezahlen müssen.

    Ein Baugrundstück im Wert von rund 200.000,- €  hat die Gemeinde dem Kreis geschenkt für den Bau einer neuen Schule .

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    Es sind also auf der Soll/Verlustseite des Gemeindehaushalts deshalb mindestens  400.000,- € zu veranschlagen (wenn nicht mehr, denn für DM:€ gilt eher 1:1 als 2:1)

    Dazu kommen als Eigenleistung für einen neuen Dorftreff noch rund  200.000,- € .

    Der Ausfall von Mietzahlungen für die Sozial-Wohnung im Feuerwehrhaus, in der jetzt die Leih-Bücherei viel zu eng untergebracht ist, Bücherregale in der Küche (und vielleicht noch eine Leseecke in der Toilette?) ergibt seit 2003 bei mindestens 200,- € Miete monatlich einen Verlust  rund  32.000,- €.

    Der Glockenausbau – mit Teilabriss des Treppenhauses und dessen Wiederherstellung-  und die Stabilisierung des Feuerwehrturmes, dort die Glockeninstallation, Umzug der Schleiereulen, Einbau von Nisthilfen ….  dürften rund   100.000,- € gekostet haben.

    Der Umzug der Krabbelgruppen in den Kindergarten, die Herrichtung entsprechender  Räume rund  20.000,- €.

    Wieviel der Umzug der Leihbücherei gekostet hat – außer ungezählte Arbeitsstunden der ehrenamtlichen Bibliothekarin –  ist noch ungeklärt.   ???,-€

    _________________________________________________________________________

    Das macht zusammen ein rundes Soll von  750.000,-€

     

    Den Mittel-GründauerINNEn wurde der Dorfmittelpunkt genommen, als der Gemeindevorstand gegen den erklärten Willen der absoluten Mehrheit der wahlberechtigten Einwohner und gegen das Mehrheitsvotum des Ortsbeirates die Alte Schule an Privatleute verkaufte. Trotz des Verkaufspreises für die Alte Schule von ca. 140.000,- €  bleibt  ein finanzieller Verlust  von rund 300.000,- €, selbst wenn man die  200.000,- € für einen neuen Dorftreff als Immobilienzugewinn für die Gemeinde berechnet.

    Die Angaben hier sind nur Schätzungen. Notwendig wäre eine Untersuchung durch den Ortsbeirat. Die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses  der Gemeindevertretung. Hier müssten alle Daten von der Gemeinde vorgelegt werden.

    Dieser Ausschuß sollte auch klären, wieviel Geld das Dorf Mittel-Gründau im 18.Jahrhundert für den Bau der alten Alten Schule in der Obergasse gesammelt hatte, Auch die Bausumme, die die Dörfler für den Bau der “neuen” Alten Schule in der Haingründauer Straße (damals noch Kirchgasse) mit Spendensammlungen von 1850 bis 1878  aufgebracht haben. Ebenfalls müsste eine Schätzung des Wertes der Eigenleistungen beim Schulbau vorgenommen werden, um die Höhe des Verlustes für das Dorf richtig einschätzen zu können. Dazu sollte der Untersuchungsausschuss auch den Wert der Sammlungen und Eigenleistungen für Einrichtungen zur Förderung des Schulsports erheben. Bauleistungen bei Bau des Volkshauses, auch als Turnhalle für die Grund- und Hauptschule. Spenden und Eigenleistungen für den Bau eines gemeindeeigenen Schwimmbades bereits in den 20er Jahren und dann in den 1950ern. Spenden und Eigenleistungen beim Bau der Leichtathletik-Anlage, des Fußballplatzes, der auch schulisch genutzten Umkleidekabinen und Duschen am Sportlerheim.  Das alles gehörte auch zur Alten Schule….

     

    Zurück zur Vorgeschichte:

     

    Georg Büchner hat 1834, also 4 Jahre nach den Oberhessischen Bauernaufständen und dem fürstlichen “Blutbad von Södel”,  Kontakt mit den überlebenden Anführern der Oberhessischen Bauernaufstände aufgenommen, um sie bei Ausbildung und Bewaffnung für eine kommende demokratische Revolution unterstützen. Ein Mittel dazu war der “Hessische Landbote”. Der wurde heimlich in einer Offenbacher Druckerei hergestellt. Dann schmuggelten ihn Demokraten über den “Flaschenhals”, die “engste Stelle” des Kurfürstentum Hessen-Kassel, der die beiden Teile des Großherzogtums Hessen-Darmstadt, Starkenburg und Oberhessen voneinander trennte. Mit Fischerbooten ging der “Bote” nachts über den Main, am Wolfgänger Kloster vorbei Richtung Rodenbach, Neuenhasslau. Dort durch eine Kinzigfurt an Rothenbergen vorbei an den Grenzübergang Mittel-Gründau. Dort wurde er im Hof des Tobias Meininger zwischengelagert. Danach durch dessen Bauerngarten über den Mühlbach nach Vonhausen — auf den Schleichwegen, die Valentin Senger in seinem Roman “Die Buxweilers” beschreibt, nach Gießen.

    Gerade dieser Bauerngarten wurde später von Tobias Meininger für den Bau einer großen neuen Dorf-Volksschule gespendet. 1878 war die Grund-und Hauptschule fertig.

    Finanziert ausschließlich mit den Spenden der Mittel-Gründauer Kleinbauern, Handwerker, Wanderarbeiter, Mägde und Knechte ….Die größte und schönste Schule weit und breit.

    Die Sanierung dieser Alten Schule hätte 2003 keine 150.000 € gekostet. Jetzt hört man, die Gemeinde sei bereit 200.000,- € Eigenanteil für einen viel zu klein geplanten neuen Dorftreff zu zahlen.

    Aber erst Mal zurück zu Büchners “Hessischem Landboten”:

    Das tragische am Hessischen Landboten war schon, dass die Klein-Bauern, die Handwerker und WanderarbeiteINNEN den Boten gar nicht lesen konnten. Die “Schriftgelehrten”, die sich auf ihre Seite stellten, wurden systematisch liquidiert, verhaftet, eingesperrt.  So wie der Schriftführer der Oberhessischen Bauernaufstände, den Mittel-Gründauer Lehrer Paul Nagel, der als Emissär die Forderungen der aufständischen bauern dem Büdinger Fürsten bei zugesagten freien Geleit übrbrachte, dann aber sofort festgenommen und ins Zuchthaus verschleppt wurde. Paul Nagel, der nach Jehren schwerkrank aus dem Zuchthaus entlassen wurde, erhielt Berufsverbot. . Er musste sich bis 1854 mit Knechtsarbeit über Wasser halten. Seine Frau musste sich als Magd verdingen. Bis er dann 1854 das Geld für die Auswanderung zusammengespart hatte…

    Paul Nagel hatte schon 1830 die Aufständischen Oberhessischen Bauern zusätzlich zu ihren Forderungen nach Abschaffung der indirekten Steuern, nach ihren Wald-, Weide-, Wasser-, Holz- und Fischrechten für die Pressefreiheit gewinnen können. Jedoch meinten die Bauern zunächst, es handele sich um eine Forderung gegen ihre Auspressung durch den Feudaladel.  Was Presse ist, wussten die meisten gar nicht . Lesen konnten sie fast alle nicht. Als Paul Nagel ihnen das mit der Pressefreiheit dann doch erklären konnte, waren sie dann auch DAFÜR. Sie haben es sich zu Herzen genommen und begonnen, für den Bau einer neuen Dorfschule zu sammeln, schon vor 1848 für eine bessere Zukunft für ihre Kinder und Enkel…

    Dann wurden sie für ihre führende Teilnahme an der 1848er Revolution nicht nur mit Zuchthaus und Zwang zur Auswanderung bestraft.

    Die Überlebenden und Hiergebliebenen wurden mit der Schließung der Schule bestraft. Es gab über zwei Jahre keinen Unterricht. Die Mittel-Gründauer Bauern mussten zwische 1849 und 1852 in Fronarbeit der Toreingang zur fürstlichen Domäne bauen.

    Die Bauern haben sich “gerächt”: sie sammelten weiter für ihre Schule – totz bitterer Armut im Dorf. 1878 war es so weit: einer der überlebenden Anführer des oberhessischen Bauernaufstandes von 1830 stiftete seinen Bauerngarten dies- und jenseits des Mühlbaches gegenüber dem Back- und Feuerwehrhaus für den Bau einer großen, neuen Schule. Mit Gail’schen Edel-Klinkersteinen an der Sichtfront zur Kirchgasse und mit selbstgebrannten Ziegeln, den  “Meddel-Grinner Russe-stoa”- (so genannt wegen der Ruß- und Glasschichten in den Ziegeln, an denen noch heute manche Schlagbohrmaschine scheitert).

    1879 war die Schule fertig, die größte und schönste im weiten Umkreis: eine Volksschule, eine Grundschule mit Hauptschule bis in die 1960er Jahre.

    Leider wurde die von der “Initiative Alte Schule” vor dem Abriss gerette Alte Schule vom Schulträger Main-Kinzig-Kreis unter Umgehung der gesetzlichen Vorschriften nicht an den Besitzer, die Gemeinde Gründau zurückgegeben.  Sie wurde nach Inkrafttreten eines neuen Schul-Gesetzes an die Gemeinde Gründau gegen 140.000 DM verkauft, nachdem die Gemeinde dem Kreis ein Grundstück für eine neue Grundschule geschenkt hatte.

    Die Gemeinde hätte “wegen erwiesenem Undank” und der hinterlistigen Täuschung durch den Landrat die Schenkung rückgängig machen und ca. 200.000,€ als Preis fordern können.  Hinterlistige Täuschung war das deshalb, weil der Landrat als Finanz-Aufsichtsbehörde die Gemeinde daran hätte erinnern müssen, dass sie ihre Alte Schule nach noch bis 1994 geltendem alten Schulgesetz gegen Antrag unentgeltlich vom Schulträger zurückerhält. Diese Mitteilung hat der Kreis bewusst oder grob fahrlässig unterlassen.

    Für knapp 10 Jahre stellte dann zunächst der Main-Kinzig-Kreis und nach Rückkauf die Gemeinde Gründau der “Initiative Alte Schule” das auf IAS-Initiative unter Denkmalschutz gestellte alte Schulhaus für den Betrieb  einer Leihbücherei, eine Hausaufgaben- und Nachhilfe zum Selbstkostenpreis,  eine dörfliche “Volkshochschule” zur Verfügung: Sparchkurse (Italienisch, Spanisch, Französisch, Englisch, Griechisch, Deutsch für Einwanderer und Spätaussiedler..), Dorfkino, Erzählabende, die Back(-haus-)feste ,Geburtstagesfeste, Konfirmationsfeiern, Reparatur-Café, Krabbelgruppen, Betreuungsschule, Geburtsvorbereitung, Rückenschule, Kreativ-Kurse, musikalische Früherziehung, Sexual- ud Drogenberatung, Bewerbungsschulung, Vorbereitung für die Bundeswehrbewerbungen, Kriegsdienstverweigerungsberatung, Fahrradwerkstatt, Jugendzentrum, Spielabende, SeniorINNentreffs, Sozialberatung,

    2003 war das “Wunder von Mittel-Gründau” vorbei. Die Gemeinde verkaufte nach der rund 100.000 € teuren Sanierung der durch den Kreis verursachten Bauschäden (Hausschwamm) die Alte schule an Privatleute für 140.000 €.

    Übrig geblieben sind von den Gründungen der IAS: die Krabbelgruppen (im Exil im zu engen Kindergarten), die Betreuungsschule dann in Containern, eine Zeit lang die Englisch-Kurse in privaten Garagen, die musikalische Früherziehung (im Kindergarten), die große Leihbücherei (in einer ehemaligen Sozialwohnung im (neuen) Feuerwehrhaus. die nicht barrierefrei nur über Treppen zu erreichen ist und mittlerweile aus allen Nähten platzt) und die Erzählabende (jetzt im Nebenraum der Mehrzweckhalle, im sogenannten “Pfannmüller-Saal).

    Seit Verkauf der Alten Schule und seit der Schließung der traditionellen Dorfgaststätte “Stenger/Heiss” gibt es keine Dorftreff mehr.  Jetzt denkt die Gemeinde an einen neuen Dorftreff im Rahmen der Dorferneuerung: Kosten zwischen 200.000 und 300.000,-€. der Standort ist noch nicht klar und die Finanzierung ist noch noch sicher, denn auch wenn die Planung eines Anbaues an die Mehrzweckhalle von der Gemeinde gegen Anlieger-Widerstand und Widersprüche durchsetzen würde, läge der neue “Dorftreff” außerhalb de Förderareals, der sich auf den historischen Kern des Dorfes beschränkt und weit ab vom Dorfmittelpunkt und dem geschützten Ensemble um die Alte Schule und das Backhaus.. Die Gemeinde, die gegenüber Fragen zur Nutzung des historischen Heldmann-Bahnhofs als generationenübergreifendes Repair-Café und Betreutes Jugendzentrum nur mit mangelnden Mittel argumentierte und sich den Bahnhof vor der Nase wegkaufen lies (wo im Nachbarkreis Jugend- und Kulturzentren entstanden: Bleichenbach, Stockheim, Glauburg usw ..), hat plötzlich so viel Geld, um zwei Drittel der Bausumme für einen neuen (und jetzt schon absehbar zu kleinen) Dorftreff aufzubringen.

    Die Sanierung der Schule hätte Ende der 90er/Anfang der 2000er mit Mitteln der EU, des Denkmalschutzes und aus Mitteln des Bauschäden-verursachenden Kreises (die gemietete Sache ist in ordentlichem Zustand zurückzugeben!!) finanziert werden können. Die Gemeinde hätte 100.000,.-€ gespart, Die Alte Schule hätte die Gemeinde schulgesetzmäßig kostenfrei zurückbekommen, wenn der Kreis seiner Fürsorge- und Aufsichtspflicht nachgekommen wäre und Bürgermeister Georg Meyer  mit eine (nach vorliegenden Gutachten erfolgssicheren) Klage die Rückgabe eingefordet hätte.. Die Gemeinde hätte 140.000,-DM gespart.  Der Verkauf der Alten Schule war mit 140.000,-€ ein Verlustgeschäft, denn die Alte Schule hatte die Gemeinde bereits über 170.000,-€ gekostet.  Als Verlust in diesem Zusammenhang muss der Bau der (bereits zu kleinen und nicht aufstockbaren) neuen Schule verbucht werden, denn hierfür hat die Gemeinde völlig grundlos dem undankbaren Main-Kinzig-Kreis ein über 2.000 Quadratmeter großes Grundstück im Wert von ca. 200.000,-€ geschenkt. Wären also mindestens 350.000,- €, die die Gemeinde Gründau auf Kosten der Bevölkerung in den Sand gesetzt hat. Und jetzt für fast die gleiche Summe ein neuer Dorftreff mit allen oben angeführten Fragezeichen…

     

    Ach, noch etwas: die Aktiven der IAS wurden im Main-Kinzig-Kreis von Herrn Schnabel (CDU), dem Nachfolger Georg Meyers auf dem Stuhl des Schulimmobilien-Verantwortlichen in Kreis-Schulamt als Spinner hingestellt, als sie die Erhaltung der Alten Schule auch mit dem Argument forderten, dass für den Fall wachsender Kinderzahlen, sie die alten Schulräume als Ausweichquartiere bevorraten wollten. Keine zwei Jahre später war es so weit. Die ersten Klassen mussten wieder in der Alten Schule untergebracht werden. Dank der IAS war das möglich.

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    Noch was: warum der Altbürgermeister Meyer die Alte Schule als  selbstverwaltete Volkshochschule nicht dulden wollte, hat nicht nur parteipolitische, ideologische Gründe: er war vor seiner Zeit als Bürgermeister im Schulamt des Kreises für die Unterhaltung aller Schulimmobilien verantwortlich. Unter seiner Regie wurden die Gewölbe-Keller unter der Alten Schule zugemauert und so der Hausschwamm gezüchtet. Im Grunde genommen hätte man hier eine Schadens-Haftung ermitteln müssen.  Hat man unter seiner Regie als Bürgermeister natürlich nicht.  Um die Sanierungskosten  zu drücken, wurde eine Firma beauftragt, die dann -wohl unter Kostendruck des eigenen Billigangebotes die Hausschwammsanierung bei offenen Fenstern mit Sandstahl durchführte. Die in direkter Nachbarschaft liegenden Wohnungen mit offen Kinderzimmerfenstern wurden so mit Hausschwamm kontaminiert, abgesehen von den Bauarbeitern, die ohne jeglichen Schutz arbeiten mussten. Erst durch nachbarschaftliche Hilfe, Benachrichtigung der Gewerbeaufsicht und Baupolizei, konnten die Arbeiter dann in Schutzanzügen und mit Gasmasken weiterarbeiten, nachdem sie alle Fenster staubsicher versiegelt hatten. Diese nicht im Angebot liegenden Maßnahmen dürften den Preis der Sanierung der durch Georg Meyer mitverursachten Bauschäden erheblich nach oben gedrückt haben.

     

    Aber nun aus den Niederungen der Provinz-Kommunalpolitik zurück zu Georg Büchner im Jahre 1834:

     

    Georg Büchner hat 1834, also 4 Jahre nach den Oberhessischen Bauernaufständen und dem fürstlichen “Blutbad von Södel” Kontakt mit den überlebenden Anführern der Oberhessischen Bauernaufstände aufgenommen, um sie bei Ausbildung und Bewaffnung für eine kommende demokratische Revolution unterstützen. Ein Mittel dazu war der “Hessische Landbote”. Der wurde heimlich in einer Offenbacher Druckerei hergestellt und dann über den “Flaschenhals”, die “engste Stelle” des Kurfürstentum Hessen-Kassel geschmuggelt, der die beiden Teile des Großherzogtums Hessen-Darmstadt voneinander trennte: mit Fischerbooten nachts über den Main über Rodenbach, Neuenhasslau durch eine Kinzigfurt an Rothenbergen vorbei an den Grenzübergang Mittel-Gründau. und dort in den Hof des Tobias Meininger, durch dessen Bauerngarten über den Müplbach nach Vonhausen — auf den Schleichwegen, die Valentin Senger in seinen “Buxweilers” beschreibt, nach Giessen.

    Gerade dieser Bauerngarten wurde später von Tobia meininger für den Bau eine großen neuen Dorf-Volksschule gespendet. 1878 war die Grund-und Hauptschule fertig.

    Finanziert ausschließlich mit den Spenden der Mittel-Gründauer Kleinbauern, Handwerker, Wanderarbeiter, Mägde und Knechte ….Die größte und schönste Schule weit und breit.

    Die Sanierung dieser Alten Schule hätte 2003 keine 150.000 € gekostet. Jetzt hört man,. die Gemeinde sei bereit 200.000€ Eigenanteil für einen viel zu klein geplanten neuen Dorftreff zu zahlen.

    Aber erst Mal zurück zu Büchners “Hessischem Landboten”:

    Das tragische am Hessischen Landboten war schon, dass die Klein-Bauern, die Handwerker und WanderarbeiteINNEN den Boten gar nicht lesen konnten und man die Schriftgelehrten, die sich auf ihre seite stellten systematisch liquidierte, so wie den Schriftführer der Oberhessischen Bauernaufstände, den Mittel-Gründauer Lehrer Paul Nagel, der erst jahre im Büdinger Zuchthaus krank gemacht wurde, Berufsverbot erhielt, als verschollen galt und sich bis 1854 mit Knechtsarbeit über Wasser halten musste. Bis er dann 1854 das Geld für die Auswanderung zusammengespart hatte…

    Paul Nagel hatte schon 1830 die aufstandischen Oberhessischen Bauern für die Pressefreiheit gewinnen können, jedoch meinten die Bauern zunächst, es handele sich um eine Forderung gegen ihre Auspressung durch den Feudaladel.  WasPresse ist, wussten die meisten gar nicht und lesen konnten sie fast alle nicht. Als Paul Nagel ihen das mit der Pressefreiheit dnn doch erkären konnte, waren sie dann auch DAFÜR. Sie haben es sich zu Herzen genommen und  gegonnen, für den Bau ener neuen Dorfschule zu sammeln, schon vor 1848 … Dann wurden sie für ihre führende Teilnahme an der 1848er Revolution nicht nur mit Zuchthaus und Zwng zur Auswanderung bestraft, Die Überlebenden und Hiergebliebenen wurden mit der Schließung der Schule bestraft. Es gab über zwei Jahre keinen Unterricht. Die Mittel-Gründauer bauern mussten in Fronarbeit der Toreingang zur fürstlichen Domäne bauen (1852). Die bauer haben sich gerächt: sie sammelten weiter für ihre Schule – totz bitterer Armut im Dorf. 1878 war es so weit: einer der überlebenden Anführer des oberhessischen Bauernaufstandes von 1830 stiftete seinen Bauerngarten die- und jenseits des Mühlbaches gegenüber des Back- und Feuerwehrhauses für den Bau einer großen, neuen Schule . Mit Gail’schen Edel-Klinkersteinen an der Sichtfont zur Kirchgasse und mit selbstgebrannten Ziegeln, den  “Meddel-Grinner Russe-stoa”- (so genannt wegen der Ruß- und Glasschichten in den Ziegeln, an denen noch heute manche Schlagbohrmaschine scheitert). 1879 war die Schule fertig, die größte und schönste im weiten Umkreis: eine Volksschule, eine Grund- und Hauptschule bis in die 1960er Jahre. Leider wurde die von der “Initiative Alte Schule” vor dem Abriss gerette Alte Schule vom Schulträger Main-Kinzig-Kreis unter Umgehung der gesetzlichen Vorschriften nicht an den Besitzer, die Gemeinde Gründau zurückgegeben, sondern  nahc Inkrafttreten eines neuen Gesetzes an die Gemeinde Gründau gegen 140.000 DM verkauft, nachdem die Gemeinde dem Kreis ein Grundstück für eine neue Grundschule geschenkt hatte. Die Gemeinde hätte “wegen erwiesenem Undank” und der hinterlistigen Täuschung (als Finanz-Aufsichtsbehörde hätte der Landrat die Gemeinde daran erinnern müssen, dass sie ihre Alte Schule nach noch bis 1994 geltendem alten Schulgesetz gegen Antrag unentgeltlich vom Schulträger zurückerhält).

    Für knapp 10 Jahre stellte dann zunächst der Main-Kinzig-Kreis und nach Rückkauf die Gemeinde Gründau der “Initiative Alte Schule” das auf IAS-Initiative unter Denkmalschutz gestellte alte Schulhaus für den Betrieb einer Leihbücherei, eine Hausaufgaben- und Nachhilfe zum Selbstkostenpreis,  eine dörfliche “Volkshochschule” zur Verfügung: Sparchkurse (Italienisch, Spanisch, Französisch, Englisch, Griechisch, Deutsch für Einwanderer und Spätaussiedler..), Dorfkino, Erzählabende, die Back(-haus-)feste ,Geburtstagesfeste, Konfirmationsfeiern, Reparatur-Café, Krabbelgruppen, Betreuungsschule, Geburtsvorbereitung, Rückenschule, Kreativ-Kurse, musikalische Früherziehung, Sexual- ud Drogenberatung, Bewerbungsschulung, Vorbereitung für die Bundeswehrbewerbungen, Kriegsdienstverweigerungsberatung, Fahrradwerkstatt, Jugendzentrum, Spielabende, SeniorINNentreffs, Sozialberatung,

    2003 war das “Wunder von Mittel-Gründau” vorbei. Die Gemeinde verkaufte nach der rund 100.000 € teuren Sanierung der durch den Kreis verursachten Bauschäden (Hausschwamm) die Alte schule an Privatleute für 140.000 €.

    Übrig gebleiben sind von den Gründungen der IAS: die Krabbelgruppen (im Exil im zu engen Kindergarten), die Betreuungsschule dann in Containern, eine Zeit lang die Englisch-Kurse in privaten Garagen, die musikalische Früherziehung (im Kindergarten), die große Leihbücherei (in einer ehemaligen Sozialwohnung im (neuen) Feuerwehrhaus. die nicht barrierefrei nur über Treppen zu erreichen ist und mittlerweile aus allen Nähten platzt) und die Erzählabende (jetzt im Nebenraum der Mehrzweckhalle, im sogenannten “Pfannmüller-Saal).

    Seit verkauf der Alten Schule un d seit der Schließung der traditionellen Dorfgaststätte “Stenger/Heiss” gibt es keine Dorftreff mehr.  Jetzt denkt die Gemeinde an einen neuen Dorftreff im Rahmen der Dorferneuerung: Kosten zwischen 200.000 und 300.000,-€. dr Stadort ist noch nicht klar und die Finanzierung ist noch nocht sicher, denn auch wenn die Planung eines Anbaues an die Mehrzweckhalle von der Gemeinde gegen Anlieger-Widerstand und Widersprüche durchsetzen würde, läge der neue “Dorftreff” außerhalb de Förderareals, der sich auf den historischen Kern des Dorfes beschränkt und weit ab vom Dorfmittelpunkt und dem geschützten Ensemble um die Alte Schule und das Backhaus.. Die Gemeinde, die gegenüber Fragen zur Nutzung des historischen Heldmann-Bahnhofs als generationenübergreifendes Repair-Café und Betreutes Jugendzentrum nur mit mangelnden Mittel argumrentierte und sich den Bahnhof vor der Nase wegkaufen lies (wo im Nachbarkreis Jugend- und Kulturzentren entstanden: Bleichenbach, Stockheim, Glauburg usw ..), hat plötzlich so viel Geld, um zwei Drittel der Bausumme für einen neuen (und jetzt schon absehbar zu kleinen) Dorftreff aufzubringen.

    Die Sanierung der Schule hätte Ende der 90er/Anfang der 2000er mit Mitteln der EU, des Denkmalschutzes und aus Mitteln des Bauschäden-verursachenden Kreises (die gemietete Sache ist in ordentlichem Zustand zurückzugeben!!) finanziert werden können. Die Gemeinde hätte 100.000,.-€ gespart. Die Alte Schule hätte die Gemeinde schulgesetzmäßig kostenfrei zurückbekommen, wenn der Kreis seiner Fürsorge- und Aufsichtspflicht nachgekommen wäre und Bürgermeister Georg Meyer  mit einer (nach vorliegenden Gutachten erfolgssicheren) Klage die Rückgabe eingefordet hätte.. Die Gemeinde hätte 140.000,-DM gespart.  Der Verkauf der Alten Schule war mit 140.000,-€ ein Verlustgeschäft, denn die Alte Schule hatte die Gemeinde bereits über 170.000,-€ gekostet.  Als Verlust in diesem Zusammenhang muss der Bau der (bereits zu kleinen und nicht aufstockbaren) neuen Schule verbucht werden, denn hierfür hat die Gemeinde völlig grundlos dem undankbaren Main-Kinzig-Kreis ein über 2.000 Quadratmeter großes Grundstück im Wert von mindestens 150.000,-€ geschenkt. Wären also mindestens 300.000,- €, die die Gemeinde Gründau auf Kosten der Bevölkerung in den Sand gesetzt hat. Und jetzt für fast die gleiche Summe ein neuer Dorftreff mit allen oben angeführten Fragezeichen…

     

    Ach, noch etwas:  die Aktiven der IAS wurden im Main-Kinzig-Kreis vom Nachfolger Georg Meyers auf dem Stuhl des Schulimmobilien-Verantwortlichen in Kreis-Schulamt als Spinner hingestellt, als sie die Erhaltung der Alten Schule auch mit dem Argument forderten, dass für den Fall wachsender Kinderzahlen sie die alten Schulräume als Ausweichquartiere bevorraten wollten. Keine zwei Jahre später war es dann so weit. Die ersten Klassen mussten wieder in der Alten Schule untergebracht werden. Dank der IAS war das möglich. Der Name des Georg-Meyer-Nachfolgers ist mir entfallen.

     

    Und weiter: warum der Altbürgermeister Meyer die Alte Schule als  selbstverwaltete Volkshochschule nicht dulden wollte, hat nicht nur parteipolitische, ideologische Gründe: er war vor seiner Zeit als Bürgermeister im Schulamt des Kreises für die Unterhaltung aller Schulimmobilien verantwortlich. Unter seiner Regie wurden die Gewölbe-Keller unter der Alten Schule zugemauert und so der Hausschwamm gezüchtet. Im Grunde genommen hätte man hier eine Schadens-Haftung ermitteln müssen.  Hat man unter seiner Regie als Bürgermeister natürlich nicht.  Um die Sanierungskosten  zu drücken, wurde eine Firma beauftragt, die dann -wohl unter Kostendruck des eigenen Billigangebotes-  die Hausschwammsanierung bei offenen Fenstern mit Sandstrahl durchführte. Die in direkter Nachbarschft liegenden Wohnungen mit offen Kinderzimmerfenstern wurden so mit Hausschwamm kontaminiert, abgesehen von den Bauarbeitern, die ohne jeglichen Schutz arbeiten mussten. Erst durch nachbarschaftliche Hilfe, Benachrichtigung von Gewerbeaufsicht und Baupolizei, konnten die Abeiter dann in Schutzanzügen und mit Gasmasken weiterarbeiten, nachdem sie alle Fenster staubsicher versiegelt hatten. Diese nicht im Angebot liegenden Maßnahmen dürften den Preis der Sanierung der duch Georg Meyer mitverursachten Bauschäden erheblich nach oben gedrückt haben.

     

    Aber nun aus den Niederungen der Provinz-Kommunalpolitik wieder zurück zu Georg Büchner im Jahre 1834:

     

     

    Georg Büchner kam mit dem Landboten erstens mindestens vier Jahre zu spät. Nun, er konnte wohl auch nicht früher, dafür war er zu jung.

    Zweitens sprach er eine Sprache, die die Leute zwar verstanden hätten, wenn er sie persönlich angesprochen hätte, aber er hat sie nur per Flugblatt erreicht und das reicht eben nicht.  Besonders dann, wenn man die Sprache der gemeinen Leute nicht spricht.

    Aber auch wenn man erst seit kurzem „gemein gemacht“ wurde.  Die abgewickelte „Intelligenz“ braucht ein ganzes Leben, um vom „gemeinen Volk“ als Teil dieses „gemeinen Volkes“ anerkannt zu werden.  Das durfte Reimut Reiche oder auch Matthias Belz am Rüsselsheimer Opel-Band erfahren haben. Nun ja, Georg Büchner hatte nicht wie viele heute einen Rückholvertrag bei der Münchner Rückversicherung, wie Joschka Fischer und Co. Oder immer die Putztruppenhände an der Klinke zur Macht.

    Georg Büchner kam zu früh und zu spät.

    Georg Büchner ist eine tragische Projektionsfigur.

    Er ist ein  Held und lebt in den Herzen der kleinen Leute bis heute…

    Wie die Weisen Frauen vom Weißen Stein, aus der Mittel-Gründauer„Witsche“, aus Wittgenborn und das weiße Einhorn, der Kuckuck und der Rabe: Auf einem Baum ein Kuckuck… und Hoppe hoppe Reiter, wenn er fällt, dann schreit er, fällte er in den Graben (so wollen wir das haben), dann fressen ihn die Raben.

    Bis zum nächsten Erzählabend am 4.11.

    Nein.noch nicht: was hat Büchner im Gegensatz zu anderen Zeitgenossen nicht geleistet und deshalb die Situation auch nicht richtig eingeschätzt ?

    Die Leute konnten zum großen Teil nicht lesen, sie waren der Indoktrination von Kirche und Adel ausgeliefert, auch wenn es in den untersten Schichten und Klassen Mundpropaganda, subversive Erzählung gab, nicht zuletzt die tatsächlichen Volksmärchen… und nicht die hoffähig höflich gemachten der beiden Brüder Grimm. Die lümmelten sich in illustrer Runde mit den Göttinger SIEBEN im Lusttempelchen des Rüstungsfabrikanten Buderus von Carlshausen, mit den von Savignys, den von Arnims Wochenends auf das Chaiselongue, wo die sich die gereinigten Märchen anhörten und Croissants – der Knaben Wunderhörner zum Café au lait schlürften. Da konnten sie den Idealen der französischen Revolution im Salon fröhnen und ab Montag wieder die Fürsten und die Preußen, die Würrtemberger und die Bayern mit Kanonen und militärisch wichtigen Schienen und Lokomotiven beliefern.  Das war damals schon so wie bei den von Weizsäckers oder den von Braunbehrens: ein bisschen Frieden, ein Bisschen Amnesty, ein bisschen NABU-BUND-GREENPEACE-MEDICO & ADOPT A REVOLUTION. die GRÜNEN sponsern, auch auf dem LINKEn Auge etwas schielen und am Montag LEOs liefern und Fregatten und G36er und Drohnen vom Bodensee.

     

    Tatsächlich gab es außer den bekannten späteren Größen schon im VorVorMärz Leute wie den republikanischen 48er Früh-Streiter Dr. Christian Heldmann, die die Lage der Bevölkerung in der Peripherie, auf dem Land mit Hilfe auch statistischer Daten untersuchten, Hunger-, Krankheitsursachen herausfanden.  Die den Spagat zwischen Reform und Revolution, zwischen Stadt und Land, zwischen frühem Proletariat und den Kleinbauern bewusst  hinbekamen, alphabethisierten, operierten, kurierten und die demokratishe Revolution vorbereitend mit den Menschen zusammen organisierten.

    Dr. Christian Heldmann initierte allein im großen Großherzoglich-Darmstädter Wahlkreis Offenbach Duzende ländliche Demokratische Vereine, die die Debatten organisierten, alphabetisierten, dafür sorgten, dass die Klein-Bauern und Landhandwerker, die Wanderarbeiter nicht nur die Pressfreiheit deswegen unterstützten, weil sie meinten, es ginge darum, sie von der fürstlichen Auspressung zu befreien.

    Büchners Landbote ist da, wo er nicht von abtrünnigen Schriftgelehrten (Pfaffen, Lehrern, Advokaten, Medizinern, Apothekern, ((daher kommt doch der Name APO!!:-))) ihnen vorgelesen und übersetzt und erklärt wurde, stapelweise an die Polizei abgeliefert worden. Und warum?   Weil der Pauperismus im Plebs, die Armut im Volk herrschte und viele in der Dorf- und Landarmut nichts damit anfangen konnten. Schaut euch nur den frühen Schlöndorf-Film ” Der plötzliche Reichtum der armen Leute von Krombach” an, das ist schon fast so wie der Überfall auf das Glaskärrnsche  am Hühnerhof  im frühen 19. Jahrhundert. Weil die Pfaffen ihnen sagten, der “Hessische Landbote” sei Teufelszeug und die Verbreiter seien Sauf- und Raufbrüder, lichtscheues Gesindel, Räuber, Vergewaltiger, vaterlandslose Gesellen, Strauchdiebe. ….

     

    Dr. Manfred Köhler hat über den linken Paulskirchen-Abgeordneten, Naturforscher, Land(Frauen-)arzt und EisenbahnPionier, Dr. Christian Heldmann, eine 700seitige Biografie plus dem dazugehörigen statistischen Material nebst umfangreicher Quellen-Liste geschrieben mit dem Wahlspruch des Revolutionärs und hessichen Landtagsabgeordneten als Titel: “Im Feuer der sozialen Republik”. Das sollte für alle Gründauer eine Pflichtlektüre sein. Bei genügender Nachfrage findet sich sicher auch noch ein Verlag, der das bereits vergriffene Buch aus der Reihe der Publikationen des Hessischen Historischen Kommission neu auflegen würde… Man könnte aber auch Dr. Manfred Köhler darum bitten, darüber Vorträge zu halten, beim Erzählabend darüber zu berichten….

    Autor: Hartmut Barth-Engelbart

    Autor von barth-engelbart.de

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