Wenns herbst- & end-lich mal beim Dackel schnackelt.
Und angesichts von Hagel, Sturm
und herbstlich dunklen Donnerwettern –
fragt sich der wetterfeste
outdoor-gedresste
Rauhhaardackel
mit DenkerDackelfalten auf der Stirn
mit Galgenstrick, Er-Drossel-Draht
fast schon hinter seinem Hirn:
Soll ich mich etwa auch entblättern ?
Das ließ der Meute Fieberkurve
in unerwünschte Höhen klettern!
Das würde sie zu wüstem Tun verführn –
wenn die das wöllten
oder müssten
bescheuert
triebgesteuert
ob mit ob ohn
Testosteron
Ach Gott zum Hohn
peepschaurig
ohne Mindestlohn
ein Strich vorm Koma
mit HARTZ4
nackt im Wind
ein Dackelkind
und das bei dieser Tempratur
Und dann auf offner Straße.
Sie werden doch verstehn,
dass ich das lieber lasse!
Also, ich versteh das nicht
Der süße Dackel
Mit den Falten im Gesicht
Wieso soll der sich nicht entfalten
Sich frei entblättern
Auch wenn die Schweinehunde
All die Pharisäer
Die OberChristististen
mit Fegefeuer päpstlicher
als noch der Papst
uns drohn,
und bigott-laut dagegen wettern
Von ganz hoch oben
Als selbsternannte Himmels-Leiter
Was intressierts
Den undressierten Dackel schon?!
Der zeigt nur seinen Dackelschwanz
Als Mittelfinger
Als Demonstranz
gegen diese Schweine-Priester
von der Heilgen-Schein-Instanz
Schamlos dabei
Und vogelfrei
Statt Hamsterrad und Trott und Regel
Der lieber Kugel ist statt Kegel
der endlich etwas anders tickt
nicht mehr nur nickt
als Dackel wackelt
Den man nicht mehr zum Jagen trägt
Der nicht lang fackelt
Wenn er so schlau wie Fuchs und Rabe
Das unterwürfige Gehabe
Ab-
und seinen Herrn die toten Vögel
Nicht länger vor die Füße –
legt
Und dann, da freuen sich die Hasen
Es wagt
Seine Jäger fort zu jagen
Wie man so sagt
Bis untern Rasen
Die ihn seit Anfang an wüst plagen
Wer nur den lieben Gott lässt walten?
Ja, göttlich ist‘s sich zu entfalten
Lass nur getrost die Hüllen falllen
Vor allem die der Herrn
sehr gern
Und mach und sing
Und fühl und tu
Ohne Gatter, ohne Zoo
Das macht dich froh
Machs wie die
alten Vögel
einfach
weiter
so
Ja, treibt’s zusammen (das geht nicht an der Leine von & so alleine), treibts in der Meute heute noch oder im Rudel, zieht nicht den Schwanz ein, wenn es blitzt & donnert.
So hätten sie euch gern die Herrn: Angstbeißer und begossne Pudel – das ist des Pudels Kern!
Er ist auf Draht, der Draht ist weg, der kleine Held, der selten bellt, der Drahthaardackel.
Trotz kurzer Beine – ungelogen hat er den Draht schon aufgebogen, sich halb befreit, jetzt ist es beinahe so weit, komm‘ Dackel, reiß die Leine !