Die Heuchelei der „TÄTER RUSSLAND“-Stories ist mehr als unerträglich

 „Dear all, isn’t it good to know that there are more insightful people around, than one sometimes tends to believe?“ kommentiert Irene Eckert vom AKF-Vorstand in Berlin den „ConterSpin“-Artikel Janine Jacksons:

„Hypocrisy of Russia-Did-It Stories Is Hard to Stomach“

(siehe dazu Diana Johnstones Artikel : https://www.heise.de/tp/features/Von-der-Gefahr-einer-hysterischen-Opposition-gegen-Trump-3491079.html )

„Wohin man schaut, Doppelmoral und Heuchelei in der ‚westlichen Wertegemeinschaft‘ „, schreibt Annette Klepzig und Irene Eckert schreibt dazu in den ANTI-WAR-COOP-NEWS einen nicht nur für die deutsche Friedensbewegung richtungweisenden Artikel

Anti-Russischer Propaganda* entgegentreten ist Friedensarbeit!

(siehe auch unten)

Auf die Schnelle HaBE ich den folgenden Artikel nicht übersetzen können. (Übersetzung folgt später zusammen mit Stellungnahmen zu den hirnrissigen „Anti-Trump“-Demos der Leute, die auf die Kriegsverbrecherin, Anti-Sanders Wahlbetrügerin und Wallstreet-Favoritin Killary Clinton gesetzt hatten)

Dec 15 2016:   Hypocrisy of Russia-Did-It Stories Is Hard to Stomach   By Janine Jackson

Time: Yanks to the Rescue

It is, of course, worth knowing what involvement any other country might have had in the US election, but elite media’s consumption with the Russia-did-it storyline so far is discouraging to say the least.

The Intercept‘s Sam Biddle (12/14/16) has a breakdown of what public evidence there is that Russia was behind hacks of DNC email accounts. He concludes that while it’s plausible that Russians or even Russia was involved, it’s a very long way from proven, different agencies dispute it, all the sources we’re reading are anonymous and the assessments themselves are secret.

It should go without saying that the repercussions of such an accusation are serious. As Biddle writes: What we’re looking at now is the distinct possibility that the United States will consider military retaliation (digital or otherwise) against Russia, based on nothing but private sector consultants and secret intelligence agency notes. If you care about the country enough to be angry at the prospect of election-meddling, you should be terrified of the prospect of military tensions with Russia based on hidden evidence.

Apart from the slipperiness between the possible and the proven, the gap between the confidence of the headlines and the caution buried deep inside, it’s weird to see media skip over the story’s center: that the alleged meddling consisted of revealing true information about the Democratic Party and Clinton campaign. As journalist Bob Parry (Consortium News, 11/18/16) notes, a sort of hysteria in official Washington is now clumsily conflating such real—if embarrassing—news with the phenomenon of “fake news,” though reporting has tracked that phenomenon not to the Kremlin but to Millennials in Macedonia, for example, who figured out how to make money with crazy click-bait stories.

But in back of it all, what makes the umbrage of elite media so hard to stomach is the hypocrisy. This is, after all, the same elite media that supports outsider-induced “regime change” anywhere and everywhere they see an official enemy, from Iraq to  Honduras to Libya to Syria—and wait, what’s this? A cover from Time magazine (7/15/96): a chipper Boris Yeltsin holding an American flag, and the line “Yanks to the Rescue! The Secret Story of How American Advisers Helped Yeltsin Win.” You can make “one law for me, another for thee” your credo, but you can’t be too surprised when others are unimpressed.

Whatever story there is to be told about Russia and the 2016 election, corporate media have squandered the credibility it would take to tell it.


Janine Jackson is the program director of FAIR and the producer and host of CounterSpin.

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Anti-Russischer Propaganda* entgegentreten ist Friedensarbeit! – Irene Eckert AKF-Vorstand

http://akf-europe.org/pro-russischer-neubeginn-ernsthafter-friedensarbeit-angesagt/

Friedensarbeit muss  sich im Anti-Terrorkampf mit Fakten und Argumenten gegen die anti-russischen Diffamierungen wehren. Sie muss sich solidarisch auf die Seite der bedrohten Völker und ihrer legitimen Regierungen stellen. Die Kriegsindustrie lebt von niederträchtiger, die Fakten verzerrender Demagogie. Letztere ist das Lebens-Elexier des militärisch-industriellen Komplexes. Sie ist das Garn, mit Hilfe dessen Kriege gestrickt werden. Jene Kräfte, die sich zur Wehr setzen und  in aller  letzter  Instanz auch ihr Waffenarsenal einsetzen, werden von Leitmedien  als Aggressor ausgemacht oder  von scheinbaren Alternativmedien doch als gleichrangig eingestuft. Damit wird Verwirrung gestiftet und der Sache des Friedens und derMenschlichkeit  schwerer Schaden zugefügt.

Wer Aggressor und Opfer nicht zu benennen vermag, wer Freund und Feind nicht zu unterscheiden weiß, kann nicht erfolgreich für den Frieden und die  dafür notwendige Gerechtigkeit eintreten.

Friedensarbeit erfordert  faktenreiche „hardcore“Aufklärung, die sich aus zuverlässigen Quellen speist. Sie muss an Rechtsstaatlichkeit und an verbrieftem Völkerrecht gemessen werden. Der  kriegshetzerischen Feindbild-Propaganda von  nachgewiesen US-gesteuerten Medien*** im Lande muss mit Entschiedenheit entgegengetreten. werden.

Sagen wir es also jedem und fordern wir  damit zum kritischen Hinterfragen auf:
Nicht die Russen haben das Krankenhaus  im afghanischen  Kundus zerstört. Nein, die einzige Unfallchirurgie im weiten Umfeld wurde von den US-Bombern vernichtet. Nicht die Russen haben erneut ein wertvolles Antiken-Denkmal im historischen Palmyra  in Syrien komplett zerstört und den 82jährigen Direktor und Hüter  der Schatzkammern des UNESCO-Erbes brutal enthauptet. Täter sind die von den USA, den Türken, den Saudis und Israel gesponsert und trainierten  Anti-Assad Terrorgruppen.  Die Russen haben bis dato auch keine zivilen Kollateral-Schäden bei ihren  mit modernsten Waffen geführten chirurgischen Angriffen** auf Waffendepots und Kommando-Zentralen sowie Ausbildungszentren der Terrorbanden in Syrien verursacht. Sie legen im Unterschied zu den Amerikanern  genaueste  Rechenschaft  ab über ihre Vorgehensweise, die sie  mit dem Iran und dem Nachbarland Irak abstimmen. Ihre Koalition im Anti-Terrorkampf ist  angekündigter Maßen für alle offen, die es ernst meinen. Die russische Regierung handelt damit nicht nur – anders als die US-Hörigen-Willigen – juristisch korrekt in Übereinstimmung mit ihrer eigenen Landesverfassung und mit dem Völkerrecht  auf Bitte der legitimen Regierung Syriens. Sie handelt auch  im Interesse der  unmittelbar vom Terror  heimgesuchten Völker und jener durch Flüchtlingsströme vorerst nur  indirekt  betroffenen. Dem jüngsten, nun auch militärisch direkten  Engagement, der Russen gingen umfangreiche, teils jahrelange diplomatische Demarchen voraus. Präsident Putin nutzte die UN-Generalversammlung in New York um gemeinsam mit dem US-Präsidenten und den Regierungschefs der Welt ein  den Terror  ernsthaft und effektiv zähmendes Vorgehen abzustimmen und zu koordinieren. Doch zumindest im Westen scheinen die Entscheidungsträger noch immer nicht begriffen zu haben, was sie angerichtet haben.

„Unsere“ Medien informieren uns nicht korrekt. Sie können es nicht, denn sie sind schon lange nicht mehr „unsere“ Sprachrohre. Sie lassen Volkes Stimme gar nicht  erst zu Wort kommen, nicht einmal die Interessen unserer Wirtschaft bilden sie korrekt ab, vielleicht mit Ausnahme der Wirtschaftsnachrichten und des Handelsblattes. Das Imperium hat einen eisernen Griff auch um sogenannte NGOS oder Interessenverbände und Parteisprecher  gelegt. Sich diesem Griff zu entziehen, ist Schwerstarbeit. Wer sich widersetzt, hat erhebliche Nachteile zu erwarten.

Dennoch ist es notwendig, dass wir den Griff lockern und uns allmählich entziehen, wollen wir nicht mit dem eisernen Halsband untergehen. Alle müssen mithelfen von unten und von außen her zupacken. Nur so können wir einen Beitrag zum Anti-Terrorismus, zum Antifaschismus, zur Wiedergewinnung unserer Würde als Volk und schließlich zum  Überleben der Gattung Mensch leisten. Das Imperium kennt von sich aus keine Gnade. Es fühlt sich exklusiv und zu allem berechtigt, allen überlegen  und gegenüber niemandem verpflichtet. Auch ehemalige  oder noch Verbündete werden in seinen Augen zu Gegnern, wenn sie ihm als  potentielle Rivalen  erscheinen.

In diesem Kontext muss etwa auch der neuerlich publik gemachte VW-Abgas-Manipulationsskandal gelesen werden. Bei allem Respekt  vor dem dringend einzufordernden Umweltschutz ist Zweifel an der Redlichkeit der Motive  angebracht, wenn sie vom größten Umweltsünder der Erde vorgetragen werden und der Schädigung einer mächtigen Konkurrenz dienen. Der Skandal um die Korruption auf Seiten  der Fifa  dient ähnlich durchsichtigen Zwecken.  Wir müssen auf der Hut sein.  Es gibt Korruption und Korruptionsvorwürfe, die seltsamer Weise immer in einer Richtung vorgebracht werden.

Patriotisch  im Sinne von anti-hegemonial zu denken  ist kein Verbrechen, sondern eine  Notwendigkeit. Abwehr- und Verteidigungskämpfe  können nur auf nationaler Ebene beginnend erfolgreich geführt werden. Das hat nichts mit Abschottung zu tun, sondern macht echte internationale Solidarität erst möglich. Rechte Rattenfänger werden dagegen  eingeschleust, um uns das Fürchten zu lehren und uns vom Engagement, vom Miteinander abzuhalten. Das Muster ist altbekannt und wird doch wo es  konkret eingesetzt wird, wenig durchschaut. Nicht jeder Patriot, der Angst von den faschistischen Islamisten-Banden hat, ist ein NAZI. Der „Islamo-Faschismus“  ist so so real und so bedrohlich  wie der „National-Sozialismus“ es war.  Der authentische  Islam aber hat so wenig  mit dieser neuesten Variante des Faschismus zu tun, wie der Sozialismus mit den NAZIS je gemeine Sache gemacht hat. Letztere Propagandalüge endlich zu entlarven,  bleibt eine der wichtigsten Aufgaben für  die Friedensarbeit.**** Die Gleichsetzung der  verbrecherischen, von einschlägiger Seite gesponserten  NAZIS mit dem Sozialismus ist eine Jahrhundertlüge aus den Laboren der Waffenindustrie. Man könnte sagen es ist eine chemische Keule, mit Hilfe derer die Massen kampfunfähig gehalten werden. Die Resultate  dieses Nerven-Giftes finden sich überall auf der Welt. Mithilfe dieses Kampfstoffes wurden die Reste der fortschrittlichen sozialen Bewegungen entschärft.
Die SA-Schlägerbanden wurden aus den selben Kreisen gesponsert wie heute die unter dem Zeichen des Islam segelnden Terrorbanden. ****** Sie dienen letztlich denselben Zwecken: Einschüchterung und Unterdrückung jeglicher Opposition gegenüber einem Allmacht  beanspruchenden Imperium. Die Islmao-Faschisten aber sind noch skrupelloser und widerwärtiger  in ihren Methoden als die NAZI-Schergen. Ihr völlig enthemmtes Vorgehen unter Drogeneinfluss deutet aber auf das Todes-Röcheln der sie hervorbringenden Kreise hin. Deren Sterbeglöckchen hat geschlagen und sie wissen darum. Eine Weltordnung, die alle Werte beseitigt, die sie  an manchen Stellen zu verteidigen vorgibt,  muss ihren eigenen Totengräber zwangsläufig hervorbringen. Je eher wir das  auch im Westen begreifen und uns dagegen  zusammentun, je besser und aussichtsreicher können wir handeln.
Hindern wir die todessüchtigen Imperial-Mächte daran,  mit ihrer Gier und im Auftrag des Profitgesetzes die ganze Erde zu zerstören. Wehren wir uns an jedem denkbaren Ort. Wehren wir uns gegen die künstlich aufgezwungene Zerstörung aller Werte unter dem Vorwand von Freiheit und Demokratie. Wehren wir uns gegen aufgezwungene Freund- und Feindbilder.
Ex Oriente Lux. Der  Ostwind trägt Hoffnung ins Land. Ihre Zeichen heißen AIIB, BRICS, CELAC, SOC.  Hoffnungsstiftende, daran beteiligte  Länder  sind China, Russland. Lateinamerika und Afrika. Die gesamte südliche Hemisphäre, die sich am chinesischen Beispiel orientiert und von dort tatkräftig unterstützt wird******die Zukunft der Menschheit bestimmen. Wir können mit ihnen gemeinsam in Richtung Humanisierung der Erdbevölkerung im Zeichen friedlicher Kooperation aufbrechen oder gemeinsam untergehen. Es ist unsere Wahl, wir bestimmen das Schicksal.
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* siehe zum Beispiel:http://www.rtdeutsch.com/33478/headline/westmedien-kein-is-wo-der-russe-bombt-nur-vorletzte-woche-massakrierten-sie-dort-10-homosexuelle/
**http://pwlasowa.blogspot.de/2015/10/russia-uses-high-tech-smart-bombs-to.html
***siehe  dazu vor allem: Uwe Krüger,  Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten – eine kritische Netzwerkanalyse, 2013
**** Der US amerikanische Sprachwissenschaflter und Mädiavist Grover Furr – Chruschtschows Lügen, 2014 hat wichtige Vorarbeit dazu geleistet.
*****http://pwlasowa.blogspot.de/2015/10/prof-michel-chossudovsky-obama-accuses.html
******http://pwlasowa.blogspot.de/2015/10/news-analysis-chinese-presidents.html

Irene Eckert AKF-Vorstand

 

Der Vorsitzende des Deutschen Freidenker Verbandes, Klaus Hartmann  schreibt

Liebe Genossinnen und Genossen, beim Friedensratschlag in Kassel am vergangenen Wochenende kam in der AG, in der ich referierte, auch der Demo-Aufruf zum 20.01.17 zur Sprache. Ich sagte dazu: „Bei der Wahl zwischen Pest und Colera muss man wissen, dass die Pest nicht heilbar ist. Trumps Sprechdurchfall dürfte behandelbar sein. Was aus Trumps Versprechungen wird, die Beziehungen zu Russland zu normalisieren und den Interventionskriegen und Regime Changes zu entsagen, muss man sehen. Zur Zeit kann man nur aus dem Kaffeesatz lesen. Für die Friedensbewegung besteht auch kein Anlass zu Illusionen. Der Charakter des US-Imperialismus ändert sich nicht grundsätzlich, wenn andere Schauspieler auf die Rampe geschoben werden. Aber dass die Kriegsverbrecherin Clinton nicht gewählt wurde, ist ein riesiger Erfolg.  Deshalb unterstütze ich völlig Willy Wimmer, dass mit diesem Wahlergebnis ein unmittelbar drohender Dritter Weltkrieg abgewendet wurde. Nicht „umsonst“ (sondern mit Millionenspenden) hat der Militärisch-Industrielle Komplex, das global verflochtene Kapital, haben die Chef-Militaristen und Scharfmacher gegen Russland, die Interventionskrieger, die Neocons, die Ideologen des Neoliberalismus, die Regimechange-Experten um Milliardär George Soros alles auf eine Karte gesetzt – auf Clinton. Weil „Wer Hillary wählt, wählt den Krieg“. Für sie alle war dies, wie die Banker sagen würden, „ein verlorenes Investment“. Wenn Demonstrationen, dann um Trump beim Wort zunehmen, den Worten Taten folgen zu lassen. Denn die Genannten laufen nicht nur Sturm gegen seine endgültige Amtseinführung, sie tun auch alles, um ihn wieder „auf Linie“  – der NATO, auf Kriegskurs zu bringen.  Wenn aber jetzt gegen Trumps“Amtseinführung“ demonstriert wird, sind dies Demonstrationen an der Leine von Soros, oder wer mit guten Absichten demonstriert, tut dies zumindest in dessen objektivem Interesse. Der Berliner Aufruf spricht von einem „weltweiten Zeichen“, das man setzen wolle. Egal welches Transparent Einzelne hochhalten, Soros wird sie zu „seinen Truppen“ zählen. Der Aufruf spricht von einer Demonstration „gegen Trumps Politik“ – die Chefmilitaristen der NATO werden alle Demonstranten des Tages als Unterstützer ihres Konfrontationskurses werten.“ Inzwischen haben die Berliner Freidenker zum Thema eine Stellungnahme verfasst, die ich hier beifüge. 

Herzliche Grüße, Klaus Hartmann

Antwort aus Berlin auf einen „Aufruf aus Berlin“
1. Der Hauptfeind des Friedens ist der Imperialismus. Der Imperialismus, als höchstes Stadium des kapitalistischen Gesellschaftssystems, trägt seit seiner Entstehung vor 120 Jahren die Verantwortung für ungezählte Kriege mit Abermillionen Opfern. Heute maskiert sich der Imperialismus u.a. mit den Begriffen „Neoliberalismus“, „Förderer der Globalisierung“, „Kämpfer im Krieg gegen den Terror“, als „Menschenrechtsstreiter“ oder als „Westliche Wertegemeinschaft“. Ungeachtet seiner jeweils aktuellen Verkleidung ist der Imperialismus auch heute der Hauptverantwortliche für die gegenwärtigen Kriege und für die gegenwärtige Androhung eines Atomkrieges.
2. Die imperialistischen Hauptmächte, denen wir uns unmittelbar ausgesetzt sehen, sind der deutsche Imperialismus, der USA-Imperialismus, der französische, britische und israelische Imperialismus, sowie ihre Bündnissysteme NATO (einschließlich „Wirtschafts-NATO“) und EU. Absolut im Vordergrund steht unser Kampf gegen das Bündnis von deutschem und US-Imperialismus. Das ist eine Achse, gleichsam eine Zwillingskraft, gegen deren beide Pole wir gleichermaßen kämpfen, wobei je nach der konkreten politischen Problemstellung, der Eine oder der Andere dieses „duo infernale“ in den Vordergrund tritt.
3. Ohne Politik unzulässig zu personalisieren, bekämpfen wir solche FührerInnen, wie Merkel, Steinmeier, Gauck Obama, Hollande, Netanjahu, Stoltenberg, Juncker usw. als verantwortliche ExekutorInnen realer imperialistischer Kriegspolitik. Die Programmatik von PolitikerInnen, die nach höchsten Positionen in der Exekutive streben, beispielsweise Trump, Le Pen, Fillon aber auch weiterhin Clinton, analysieren wir gründlich und berücksichtigen dabei ihre Position als Noch-Nicht-Verantwortliche und spezifisch Taktierende.
4. Imperialismus ist in sich widersprüchlich. Auch im Zeitalter des Imperialismus existieren kapitalistische (kleinere) Mächte, die selbst keine oder nur partielle imperialistische Politik betreiben oder unterstützen. Zugleich existieren innerhalb der imperialistischen Hauptländer, auch in den USA und in Deutschland, imperialistische Kapitalfraktionen, die von den Haupthebeln der politischen Macht mehr oder weniger ausgeschlossen sind und darum kämpfen, die Politik ihres Landes nach ihren Interessen zu bestimmen und ihre eigenwilligen Profit- und Machtorientierungen durchzusetzen.
5. Ein solcher Kampf findet gegenwärtig in den USA aber zunehmend auch in den anderen imperialistischen Hauptländern statt und zwar zwischen der herrschenden neoliberal-globalistischen Linie (Bush, Obama, Clinton, Soros), die auf eine monopolare NeueWeltOrdnung gerichtet ist, und einer zur Herrschaft strebenden neoliberal-nationalistischen Linie (Trump), die bemüht zu sein scheint, die Herausforderungen der sich ausbildenden Multipolaren Weltordnung nicht rundweg zu ignorieren, sondern aktiv/offensiv („America first“) mitzugestalten.
Die Linie Obamas und noch stärker Clintons setzte und setzt seit Jahren auf die Entfesselung eines sehr großen Krieges gegen Russland, der bisher nur Dank der russischen Flexibilität sowie militärisch-politischen Stärke verhindert werden konnte. Die Linie Trumps scheint von der direkten und zeitnahen militärischen Konfrontation mit Russland abzurücken. (Vieles spricht für Wimmers Einschätzung, dass mit diesem Wahlergebnis der unmittelbar drohende Dritte Weltkrieg abgewendet worden sei.)
Der Kampf zwischen beiden Linien in den USA und im Weltmaßstab ist noch nicht entschieden. Im Gegenteil: Nach dem Wahlsieg von Trump wird er weltweit mittels (modifizierter) Soros-Strategien verschärft.
6. Wir Berliner Freidenker stehen auf dem Standpunkt, dass sich die Friedensbewegung für keine der imperialistischen Fraktionen, auch nicht für die „Wertegemeinschaft“, instrumentalisieren
lassen darf. Sollte eine Kapitalfraktion zur Herrschaft gelangen, die die akute Kriegsgefahr gegen Russland verringert (was Trump wiederholt signalisiert hat), so muss auf das Genaueste ihre reale Politik gegenüber dem Partner Russland analysiert werden.
Russland ist eine bedeutende geopolitische Macht. Es betreibt, im Bündnis mit China und weiteren Mächten, eine souveräne aber nicht imperialistische Politik. Die Haltung zur gleichberechtigten Kooperation mit Russland ist eine Scheidelinie für die Politik JEDER imperialistischen Kapitalfraktion.
7. Eine Politik der gleichberechtigten Kooperation mit Russland und darüber hinaus der Entwicklung eines eurasischen Wirtschafts-, Lebens- und Friedensraumes von Lissabon bis Wladiwostok zu unterstützen, entspricht voll und ganz den Interessen des deutschen Volkes. Vorbehaltlos wirken wir Berliner Freidenker in diesem Sinne, und wir fordern alle Friedensbewegten in Deutschland auf, es ebenso zu tun. Darüber hinaus gilt es, jeder Hetze gegen Russland, wie gegen alle anderen Länder und Völker, mit aller Entschiedenheit entgegen zu treten.
8. Wer auch immer zu Demonstrationen am 20. oder 21.1.2017 gegen die Amtseinführung des neuen Präsidenten der USA aufruft, sendet ein falsches Signal. Eine andere Mobilisierung ist nötig: Trump beim Wort nehmen, damit seinen positiven Worten positive Taten folgen!
Der Slogan „Nicht unser Präsident!“ ist eine unter unseren Verhältnissen weitgehend sinnfreie Kopie einer US-amerikanischen Kampagne, da wohl nicht die Bilder von Gauck oder Steinmeier gezeigt werden sollen. Der Slogan „gegen Trumps Politik“ ist vielmehr geeignet, die Herzen der Chefmilitaristen des Westens zu erwärmen, die Trumps Ankündigung der Verständigung mit Russland und des Endes von Regime Change-Kriegen verdammen, und ihn auf die Fortsetzung des NATO-Konfrontationskurses festlegen wollen.
9. Seit der Wahl Trumps erleben wir Gedankenspiele, wie der Konfrontationskurs der NATO auch bei möglicher „verminderter Unterstützung“ durch die USA“ fortgesetzt werden kann. Obamas Abschiedsbesuch in Berlin wurde allen Ernstes als „Übergabe des Staffelstabes an die neue Führerin der freien Welt“ kommentiert. Diskutiert wird über die Schaffung einer „EU-Armee“, Deutschland will Kampfdrohnen – „geleast“ von Israel! Die „nukleare Option“ und die deutsche Verfügungsgewalt über Atomwaffen wird vermehrt gefordert. Dies alles vielstimmig und nachdrücklich, und noch vor Trumps Amtsübernahme. Wir halten die entschiedene Mobilisierung der deutschen Friedensbewegung gegen die erneuerten Weltmachtambitionen des deutschen/EU-Imperialismus für vordringlich.
Landesverband Berlin im Deutschen Freidenker-Verband
Folgend ein Auszug aus dem Editorial des in Kürze erscheinenden „Freidenker“ Nr. 4-16, vierteljährliches Verbandsorgan des DFV:
Trump als neuer US-Präsident – das hat viele erschüttert. Wir trösten uns, dass die NATO am meisten schockiert ist. Die mit der bewährten Kriegsverbrecherin und erhofften US-Präsidentin geplante Einweihung des neuen Hauptquartiers in Brüssel im Frühjahr wurde vorsichtshalber erstmal verschoben. Hält der Neue an den US-Truppen an der russischen Grenze fest, sagt er gar die „Raketenabwehr“ ab, will er noch Assad stürzen? Chefmilitaristen des Westens durchleben eine Sinnkrise, Obamas Abschiedsbesuch in Berlin wird als „Übergabe des Staffelstabes an die neue Führerin der Freien Welt“ kommentiert. „Antiamerikanismus“, immer der Friedensbewegung vorgeworfen, scheint sich in den NATO-Hauptstädten und Leitmedien breit zu machen. Doch die angedrohte grandiose Aufrüstung hatte 2014 schon der Friedensnobelpreisträger in Merkels Pflichtenheft diktiert: 2% vom Bruttoinlandspodukt bedeutet eine Erhöhung des Rüstungsetats von 34 auf 65 Mrd. Euro.
Ohne Illusionen und Kaffeesatzleserei über die künftige US-Politik: Anlass zum Protest gegen diesen NATO-Wahnsinn, gegen eine neue EU-Armee, gegen deutsche Kampfdrohnen und „nukleare Optionen“ haben wir allemal – z. B. zur Münchner „Sicherheitskonferenz“ vom 17.-19.02.2017.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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