Der Nazi-Architektur auf der Spur – völlig unverbaut Teil 1&2

Der Nazi-Architektur auf der Spur ? Völlig unverbaut – nicht nur in der Provinz ?  Ausgerechnet beim Hanauer Goldschmiedehaus!?  Wie wäre es denn mit dem von der Ex-SS-Hausbank unter Führung eines führenden Republikaners, eines „REP“s wiederaufgebauten „Petersdom“ der „Deutschen(NAZI-)Christen“ in Dresden ?

 

Foto: wikipedia/ Netopyr

Der „Bomber-Harris-Gedächtnis-Kirche“ ? 

Foto: wikipedia/ Robert Schediwy  

Bleiben wir zunächst bei Hanau, wo Bunker mit „Fachwerk“ verkleidet wurden, aber nicht deshalb nicht bombardiert wurden, sondern weil sie nicht in der Altstadt, nicht in den Massen-Wohnvierteln – sondern im Kasernengelände standen und erst vor 15-20 Jahren abgerissen werden konnten.  Bis dahin wurden sie von der US-Army genutzt.

Foto: wikipedia/Sven Teschke

 Das historisierend wieder aufgebaute Altstädter Rathaus in Hanau

Seine heutige Funktion als Deutsches Goldschmiedehaus verdankt das Gebäude dem Berliner Juwelier und Goldschmied Ferdinand Richard Wilm (1880-1971). Bereits 1932 hatte sich Wilm mit der Gründung der „Deutschen Gesellschaft für Goldschmiedekunst“ in Berlin maßgeblich für das Gold- und Silberschmiedehandwerk eingesetzt. Zu Beginn der 40er Jahre empfahl Wilm der Stadt Hanau, im ehemaligen Rathaus ein Zentrum der Edelmetallkunst einzurichten – die Idee des Deutschen Goldschmiedehauses als Schmuckmuseum war geboren.
Nur kurze Zeit nachdem man dort die Arbeit aufgenommen hatte, am 19. März 1945, fiel das Gebäude einem Bombenangriff zum Opfer. Bei dem Wiederaufbau im Jahre 1958 passte man die Räumlichkeiten des Hauses ganz der Nutzung als Ausstellungsort für die deutsche und internationale Schmuck- und Gerätgestaltung an. Die Gesellschaft für Goldschmiedekunst fand 1985 ebenfalls mit ihrer Übersiedelung von Berlin nach Hanau ihre Heimstätte im Goldschmiedehaus.

Was dieser Hanau-Tourismus-Text verschweigt ist nicht nur die verdienstvolle „Arisierung“ des Silber-& Goldschmiede- & Juweliers-Handwerks, sondern auch die persönlichen Verdienste ihres Gründers Ferdionand Wilm:

Hermann Göring bestellte bei dem Juwelier Prunksilber, Ehrenkassetten und Marschallstäbe, die seinerzeit Wilms Ansehen erhöhten.

 

Mehr dazu am Ende des Artikels.

 

Es geht hier nicht um den historisierenden Wiederaufbau der Frankfurter Altstadt mit Nobel-Wohnungen für Londoner Banker, diese Altstadt, die bereits die Sozialdemokraten hygienischer, lichttdurchflutet und besser polizeilich regierbar gestalten wollten und damit ebenso scheiterten wie die NSDAP. Entkernt haben die historische Altstadt – wie im benachbarten Darmstadt uind Hanau auch dann die USAF-Bombardierungen, die damit gleichzeitig viele Widerstandszellen der illegalen KPD und SPD in Grund und Boden bombardierten.  Große Teile des Frankfurter Untergrunds wurden verschüttet und erst Ende der 40er wieder freigeschaufelt. So wie der Jazzkeller in der Kleinen Bockenheimer Straße. Bis dahin mussten Emil und Albert Mangelsdorf in der Wellblechkneipe eines Frankfurter Polizisten hinter der Katharinenkirche spielen, mitten im Schwarzmarktzentrum, das die „Putztruppe“ der Frankfurter Kripo genauso überwachte wie „Stalins“, des Frankfurter UnterweltsKönigs und seiner Frau Margaretes Bordelle in der „Breiten Gasse“, die die GIs immer „Broad Way“ nannten. Rosemarie schaffte zum Ende für eine andere noblere Adresse an, das hatte sie nun davon. Sie wusste zu viel, hat schon früh einiges weitergegeben und zahlte mit ihrem Leben direkt neben dem Rundschau-Haus. Die FR-Drucker hat die Polizei niemals gefragt, was sie gesehen hatten und wen alles auf dem Balkon in der Stiftstraße, wo sich die Nitribitt ab 14 Uhr nackt sonnte und die Frühschicht der FR-Druckerei und -Setzerei sich vor dem Heimweg die Nasen an den Fensterscheiben plattdrückte. Manchmal winkte sie auch rüber – mit schelmischem Grinsen im Gesicht. Ihr Notizbuch mit den Kunden-Terminen war ABSolut diskret, die Monogramm-Liste der High-Society im Frankfurter Hof blieb an ihrem Busen. Da durfte keiner dran- bis es nach ihrem Tod aus der Wohnung verschwand – wie auch andere Beweisstücke.  siehe:

Ein Hoch auf den EZBankfurter Denkmalschutz: Großmarkthalle futsch, RUNDSCHAU-HAUS abgerissen, Sondheimer-Villa verhökert, aber wenigstens Nitribitts Wohnung gerettet

Veröffentlicht am 7. November 2013 von Hartmut Barth-Engelbart  Aus den “Nachtnotizen eines NochNichtSchläfers”:

Es geht hier auch nicht um die Frankfurter Schirn, die von italofaschistischen Architekten konzipiert sein könnte, so wie das Main-Kinzig-Forum von Professor Mäckler …

(Prof. Mäckler hatte mir für meinen architekturkritischen Artikel zum Main-Kinzg-Forum eines seiner Bilder zur Verfügung gestellt, das hier stehen sollte wie in einemanderen Artikel zum Thema. Jetzt ist es weg. Will er wieder ein Forum bauen? :-O))))  Diesmal aber nicht direkt auf einem „arisierten“ Grundstück, wie die wunderschöne Titanic-Kantine des Grimmelshausen-Gymnasiums, aber die stammt ja nicht von ihm. Sieht aus wie Himmelsbau und steht auf dem „arisierten“ Grundstück des jüdischen OPEL-Hauses Blumenbach … übrigens die bisher einizige Stelle in Gelnhausen, wo mit einer Dauerausstellung  der NAZI-Verbrechen an den Gelnhäuser Juden fast für alle zugänglich gedacht wird. Eine Ausstellung über die bereits 1933 in die KZs verschleppten, gefolterten, ermordeten GewerkschfterINNEN, , die Aktiven Widerstands-Mitglieder der KPD, der SPD und des ADGB gibt es in Gelnhausen und im gesamten Main-Kinzig-Kreis nicht.)

… oder wie die Main-Tor-Hochhäuser auf dem ehemaligen DEGUSSA-Gelände an der EZBankfurter Friedensbrücke auch. Wenn da der Albert Speer beteiligt war – des „Führers“ Lieblings-Architekt –  oder seine Erben, mich würde es nicht wundern. Brauch ich mich auch nicht zu wundern, denn der Herr Google hat es schon gewusst. Hab ich mirs doch gleich gedacht:  der „Blaue (Main-Tor)Turm“ ist der Rest des Speerschen Stadtplanungs-Wahns mit den Stadttor-Hochhäusern am Alleen-Ring.  Die Idee wird jetzt aber doch umgesetzt: Main-Tor nach Süden, Messeturm nach Westen, EZB-Hochhaus-Twin-Tower gen Osten, nur im Norden fehlt noch etwas ? Oder doch nicht ? Da war doch das Hochhaus der Neuen Heimat an der Friedberger Straße ? Gegenüber der Fachhochschule!

Man muss aber zur Spurensuche und -auffindung nicht in die EZB-„Metropole“.  Die NAZI-Architektur findet man zum Teil völlig unverbaut in der Provinz. Und die heutigen Bewohner und Besitzer wissen in der Regel NICHTS über die Geschichte ihrer Häuser.

Im tiefen Herz des Odenwaldes wurde schon lange vor dem Speer-schen Stadttor-Wahn ein ebensolcher realisiert: die Stadttor „Hochhäuser“ am Michelstädter Stadt-Ring mit bis zu 10 Stockwerken !!!  Es wurden nur drei, das Hochhaus nach Westen fehlt bis heute. Es müsste in der Nachbarschaft der Eisengiesserei Mühlhäuser  errichtet werden, wo in Steinbach die KdF-Siedlung beginnt. Die wurde später mit Ost-Flüchtlingen vollgestopft, die für Dumpinglohn bei Koziol die ausgefallenen ZwangsarbeiterINNEN ersetzen mussten.

Aber so isses fast überall. Auch in der „Barbarossa-Stadt“ Gelnhausen, wo man ungern an ihre Beteiligung am „Unternehmen Barbarossa“ und an seinen Vorbereitungen erinnert wird.

Die etwas andere historische Führung durch Gelnhausen und das Mittlere Kinzigtal

Am besten mit Fahrrädern, denn es geht rund von Langenselbold bis Steinau. Diese Führung läßt sich übrigens in nahezu jeder deutschen Kleinstadt machen. Auch hierzu will ich beim Linken Liedersommer auf der Burg Waldeck in meinen workshops etwas vortragen und dort mit den TeilnehmerINNEn Konzepte für solche Führungen auch in anderen Regionen entwickeln. Beste Voraussetzung dafür sind natürlich schon erarbeitete Fotoreportagen, es reichen auch einfach Fotos von sogenannten KdF-Häusern, die zur Um-& Ansiedlung von enteigneten Kleinbauern aus der Rhön, dem Hunsrück, der Eifel, dem hohen Vogelsberg, dem Krumhörn, dem Westerwald, dem Sauerland, dem Odenwald und Spessart bei Großbetrieben, fürstlichen Domänen und anderen Groß-Agrariern ab 1934 gebaut wurden. Das ging zum Teil parallel zum NAZI-Hartmann-Plan zur „Bekämpfung der Armut in der Rhön“ und anderen solchen „Armutsbekämpfungen“ der Faschisten.

 

So wie heute solche dienstlichen Gründungen wie PEGIDA oder NPD, oder die IDENTITÄREN oder NSU

haben schon in den 20ern des letzten Jahrhunderts die Faschisten auf der linken Seite Lieder geklaut und umgeschrieben (den kleinen Trompeter, das Leunalied, Als Adam grub und Eva spann  usw…), Slogans kopiert und faschisiert, auf die Volksabstimmung zur entschädigungslosen Enteignung der Kriegsgewinnler in der Groß-Industrie, der Kriegstreiber im Hochadel, der Königs- und Fürstenhäuser so reagiert, dass sie z.B. im Mittleren Kinzigal und den Seitentälern die HJ ausrücken ließen und die seit 1803 schon nicht mehr gültigen Grenzsteine des Königreichs Preußen und des Großherzogtums Hessen zerschlagen ließen… „und setzt aufs Klosterdach den roten Hahn!!“. Da haben sich die Pimpfe ihr Mütchen kühlen dürfen, um sich später als williges billiges Kanonenfutter für die Harzburger Front , diese schon wieder Kriegsgewinnler verheizen zu lassen..

 

Die Faschisten regierten auch auf die KPD-SPD-Wohnungsbauprojekte, die aus dieser Enteignungskampagne finanziert werden sollten. Im sichern Glauben an den Erfolg des Volksentscheids gegen Hindenburgs und Hitlers Propagandafeldzüge und die SA-Wahlbeobachter an den Wahllokalen: „Wer an der Volksabstimmung teilnimmt, den schreiben wir auf, der muss mit Folgen rechnen!“ Trotz dieses Terrors gab es eine haushohe Mehrheit für die Enteignungen. Klar, Wohnungskündigungen, Arbeitsplatzverlust, Rachefeldzüge der SA-Schläger usw… führten dazu, das das von der Weimerer Verfassung gesetzte Quorum von 75% nicht erreicht wurde. Trotzdem begannen 1926 große Projekte des sozialen Wohnungsbaues – wie in der Langenselbolder Spessartstraße und führten wegen der Ausbleibenden Enteignungen zu großer Verschuldung gerade der SPD-KPD-regierten Kommunen.

Die Faschisten haben dann dieses Wohnungsbauprogramm nach ihren Vorstellungen für zuverlässige Volksgenossen und die zwangsumgesiedelten Kleinbauern noch vor ihrer später geplanten Umsiedlung in den neuen Lebensraum im Osten- in Polen und der besetzten UdSSR-„fortgesetzt“..

 

Finanziert haben die NAZIS dieses Wohnbauprogramm nicht mit den Mitteln der Kriegsgewinnler von der Habsburger Front sondern mit den beschlagnahmten Geldern der zerschlagenen Gewerkschaften, der KPD und der SPD, des KONSUMS, der Wohnbau-Genossenschaften …

 

Dem Baustil nach sind die KPD-SPD-Wohnungsprojekte denen der NAZS auf den ersten Blick sehr ähnlich.  Auch die städtische Monumental-Architektur der späten Weimarer Republik – wie das Hanauer Hafentor-Wohngebäude setzen die NAZIS fort… Sie klauen auch nicht wenig beim BAUHAUS inclusive mancher-Ideologie-Versatzstücke: von dem sich in die Produktion Eingliedern, der „Kommandobrücke“ der Werksleitung, der Transparenz der Werkräume, die eine umfassende Überwachung garantiert – zu besichtigen im BAUHAUS-Zentrum in Dessau … Elemente, die zum Beispiel im alten Koziolschen NS-Musterbetrieb in Michelstadt im Odenwald auftauchen.

Die Siedlungen am Fliegerhorst Rothenbergen, die Goldfasanen-Wohnhäuser über der alten Leipziger Straße in Gelnhausen, der „ersten judenfreien Stadt im Reich“, wie sich die Stadt bei der Hitler-Kasernen Einweihung 1937 stolz nannte. Die unter Denkmalschutz stehende „Adolf Hitler-Kaserne“ und die daran anschließenden Offiziers-Wohnhäuser, die Alte Wache des Flugplatzes, die Bunker, die alte Bahnverbindung zum „Fliegerhorst“ Rothembergen – mit seinen als Bauern-Fachwerkhäuser getarnten Luftwaffen-Gebäuden.

Siehe dazu auch die Seiten des ganzen Portals: http://der-weltkrieg-war-vor-deiner-tuer.de.tl/gr.ue.ndau-rothenbergen.htm

 

Manche Spuren werden gerade abgerissen: die vielen Außenlager des KZ-Hinzert sind nur nah als Grundmauerrest zu entdecken, die KZ-artig angeordneten gut zu überwachenden Zwangsarbeiter-Baracken der Kautschuk-Rüstungs-Firmen VERITAS, Gummi-Horst, Gummi-Joh….

SS-Sonderlager Hinzert – Aussenlager

Obwohl Hinzert keine ausdrückliche Vernichtungsaufgabe hatte und nicht über Tötungsanlagen wie z.B. Gaskammern verfügte, kam es neben den alltäglichen sadistischen Morden durch das Lagerpersonal (insbesondere durch Ertränken) zu angeordneten Massentötungen u. a. von sowjetischen Kriegsgefangenen. Die Massenmorde geschahen entweder durch Erschießen oder durch Giftspritzen.

Auf dem Flugplatz von Gelnhausen (Gründau Rothenbergen) bestanden zwei Außenlager. Das erste existierte von Juni bis August 1944, das zweite von September 1944 bis März 1945. Während das erste Lager mit 20 Häftlingen belegt war, wurde die Zahl bei dem zweiten Lager auf ca. 80 – 120 aufgestockt. Sie mussten Luftschutzanlagen errichten und nach Bombenangriffen Räumungsarbeiten durchführen. Untergebracht waren sie in Zelten und Baracken. Die Bewachung war Aufgabe von Angehörigen der Luftwaffe.

Andere Denkmäler werden zu Luxus-Wohnungen umgebaut: die arisierte Villa des Rechtsanwalts Sondheimer, die OPEL-Werkstatt des KFZ-Mechanikers Blumenbach, von der nur noch eine Sandsteinmauer steht. Das Haus und Grundstück der Fellhändlerfamilie Scheuer, auf dem ein Teil des Main-Kinzig-Forums steht. Die Familie Scheuer ist in Armut in Argentinien gestorben, nachdem sie 2.500 DM „Entschädigung“ erhalten hat, aber die Stadt Gelnhausen hat sich bisher geweigert, das „arisierte“ Haus an die Nachkommen zurückzugeben….

Bei der Suche nach der NAZI-Architektur halfen die Sandstein-Sockelmauern unter dem Hochparterre, die historisierenden Elemente bei den Wohnhäusern der Goldfasanen, also pseudo-romanische oder -gotische Bögen. Wichtig sind die geknickten Satteldächer der einstöckigen Unteroffiziershäuser und die geknickten Walmdächer bei den zweistöckigen Häusern der ranghöheren Offiziere und NSDAP-Bonzen … meist wissen die heutigen Bewohner und Besitzer nichts über die Geschichte dieser Häuser…

Die Ende der 20er Anfang der 30er folgenden SPD-Arbeitsbeschaffungs-Infrastruktur-Maßnahmen unter der NotverordnungsRegierung des SPDlers & Reichskanzlers Müller sind ein anderes Kapitel.  Da wurden „Heinrich-Ritzel-Stadien“ gebaut und Hanauer Hafenanlagen und das zum Teil schon mit einem „freiwiligen“ Arbeitsdienst. Wer sich weigerte „freiwillig“ zu arbeiten (für Schmalhans-Kost und Arbeitslager-Logie), der bekam Schwíerigkeiten mit dem Arbeitsamt und eben keine Stütze oder nur gekürzte. Aber das kennen wir schon vom „Fördern durch Fordern“ der Agenda 2010 ff und ihren Sanktionen gegen HARTZ4er.

Entsprechend monumental sahen diese Projekte auch aus. Sowohl am Arbeitsdienst als auch an der Monumental-Architektur konnten die NAZIS locker weitermachen, als sie die Gewerkschaften, die KPD und die SPD ausgeschaltet und deren Guthaben, Häuser, Wohnbaugesellschaften & Arbeiter-Wohn-Siedlungen geraubt hatten…

 

Das werden spannende Touren.

Wer Interesse daran hat, soll sich bei mir mailden

 

Was der am Anfag des Artikels zitierte Hanauer Tourismus-Text nicht nennt, folgt hier: Das Verdienst dieser ehrenwerten Gesellschaft um die „Arisierung“ der Zunft der Gold-und Silberschmiede und der Juwelliere

Gemeinsam mit Peter Behrens und Wilhelm Waetzoldt gründete er 1932 die noch existierende Deutsche Gesellschaft für Goldschmiedekunst, die Künstlerwettbewerbe veranstaltete und der Schmiedekunst zu mehr Präsenz in Ausstellungen verhalf. Wilm organisierte viele Ausstellungen, schrieb selbst und verstand, erfolgreich für die Branche zu werben. Auf der Weltausstellung in Paris 1937 und der Mailänder Triennale 1940 erhielt er Goldmedaillen. Hermann Göring bestellte bei dem Juwelier Prunksilber, Ehrenkassetten und Marschallstäbe, die seinerzeit Wilms Ansehen erhöhten.

Bei wikipedia wird das etwas vorsichtiger angedeutet:

Hanau bezeichnet sich auch als Stadt des edlen Schmuckes, weist eine bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts zurückreichende Tradition des Goldschmiede-Handwerks auf, ist mit der Staatlichen Zeichenakademie Sitz einer führenden Einrichtung zur Ausbildung von Goldschmieden und ebenso Sitz der Deutschen Gesellschaft für Goldschmiedekunst. In einer engen Kooperation zwischen diesen Einrichtungen, bei guten Verbindungen in die Berliner Partei- und Führungsspitze dieser Zeit, wurde am 18. Oktober 1942 das Deutsche Goldschmiedehaus gegründet und erhielt seinen Sitz in dem Gebäude, wozu das damals dort befindliche Museum des Hanauer Geschichtsvereins in das Stadtschloss verlagert wurde.

Die Nähe zur NSDAP stellt diese Gesellschaft nicht nur mit der „Arisierung“ der Juwelier- und Goldschmiede-Reihen unter Beweis sondern auch mit der Vergabe ihrer höchsten Ehrenpreise an ihre Vorstandsmitglieder und andere Freunde und Förderer des Faschismus:

Der Goldene Ehrenring ist die höchste internationale Auszeichnung an einen Gold- oder Silberschmied. Er wird zum Zeichen von Anerkennung und Dank für künstlerisches oder erzieherisches Wirken vergeben. Er soll zugleich eine symbolische Verpflichtung gegenüber der Goldschmiedekunst und ein Zeichen freundschaftlicher Verbundenheit zwischen den Trägern darstellen. Durch die Träger dieser Auszeichnung wird aller drei Jahre ein neuer Ehrenringträger ausgewählt, der zuletzt ausgezeichnete Künstler kreiert dabei den Ehrenring für seinen Nachfolger.

  • 1933 Franz Rickert
  • 1934 Emil Lettré
  • 1935 Josef Pöhlmann
  • 1936 Ludwig Riffelmacher
  • 1937 Johann Michael Wilm
  • 1938 Elisabeth Treskow
  • 1939 Karl Borromäus Berthold
  • 1940 Ferdinand Richard Wilm
  • 1941 Julius Maria Schneider
  • 1942 August Bock
  • 1943 Herbert Zeitner
  • 1944 Fritz Möhler
  • Goldene Medaille

    Der Schöpfer dieser Medaille war 1932 der Widerstandskämpfer Kurt Schumacher (nicht zu verwechseln mit dem im britischen Exil überlebenden späteren Nachkriegsvorsitzenden der SPD), der als Mitglied der „Roten Kapelle“ von den Faschisten umgebracht wurde.

    Gedenktafel für Kurt Schumacher an der Berliner Schleusenbrücke

    Stolperstein, Werner-Voß-Damm 42, in Berlin-TempelhofKurt Schumacher (* 6. Mai 1905 in Stuttgart; † 22. Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee) war Bildhauer und kommunistischer Widerstandskämpfer. Er war mit der Malerin und Grafikerin Elisabeth geb. Hohenemser verheiratet und beide gehörten zur Roten Kapelle.

    Bis heute hat es diese gesellschafft nicht geschafft, den ermordete Widerstandskämpfer mit einer ihrer höchsten Auszeichnungen wenigsten posthum auszuzeichnen. Gibt es für ihn in Hanau einen Gedenkstein? Ich glaube NEIN.

    Träger der Goldenen Medaille der Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. Einfach Mal selbst über google & wikipedia zu diesen Herren recherchieren. Da findet man stramme NSDAP-Goldfasanen

    1943 Postminister Dr. Ing. h.c. Wilhelm Ohnesorge 1872-1962 Berlin
    1942 Ferdinand Richard Wilm 1880-1971 Berlin
    1941 Generaldirektor Martin Heinrich Wilkens 1888–1966 Bremen
    1940 Prof. Walter Otto Klein 1877-1952 Schwäbisch Gmünd
    1935 Generalkonsul Dr. h.c. Ludwig Roselius 1874–1943 Bremen
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Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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