wir nicht früh
genug den Mund aufmachen
haben wir später
nichts mehr
zu sagen
wie se tiefe Löscher grabe
in die Geleroiwe
und beiß en in die Boa,
sunschd fresse dir die Missgeborde
alles korz un kloaEi die Wutz-Wutz-Wutz
Ei die Wutz-Wutz-Wutz
des is e lusdisch Poar
die brauch mer net zu berschde
die hoat joo gar koa Hoar”
Siest du nicht die Schweine im Garten, siehst du wie sie wühlen, wie sie tiefe Löcher graben in die GelbenRüben (oder Karotten). Wachhund komm hervor und beiß ihnen in die Beine, sonst fressen Dir die Missgeburten alles kurz und klein … Ei, die Sau, Sau, Sau .. das ist ein lustiges Paar, die braucht man nicht zu bürsten, die hat ja keine Haare.Was da bis heute so folkloristisch und lustig klingt, hat wie die bayrischen TV-Musikantenstadl-geplätteten Schnaderl-Hüpferl viel subkutane Wurzeln:wie z.B. das Jennerweinlied im Bayrischen kommt das Wutzen-Lied in der hessischen Wetterau aus dem bäuerlichen Widerstand gegen den Feudaladel und seine städtischen Pantoffelverbündeten:
Die “Wutz” sind nicht nur die Wildschweine und Rothirsche und Rehe, die der Adel in die Felder der Bauern zum Mästen treiben lässt, es sind auch die fürstlichen Jäger, die Steuereintreiber, die Zwangsrekrutierer, die Gerichtsvollzieher, die Scharfrichter usw. der gesamte Hof-Staat.“Spitz” nennt frau/man im Hessischen einen aufmerksamen und bissigen kleinen (Dorf-)Straßenköter und seinen domestiziert-angeketteten Nachfahren, er ist auch mit spitzen Zähnen bewaffnet, den bäuerlichen umgeschmiedeten Sensen, den Lanzen gegen die herrschaftlichen Reiter, mit deren Hilfe man auch im Stabhochsprung Bäche überqueren kann, vor denen die Ritterpferde scheuen.
Köter, Köther (auch Kötter, Kotsasse, Köthner, Kätner, Häusler, Büdner) für Kleinbauern oder Leibeigene (Bewohner einer Kote oder Kate), die auch nur kleine Hunde halten durften, also eigentlich „Kätnerhund“; eine andere Variante ist die Ableitung von Kot, koten, siehe dazu auch: Kötel[1] Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt und setzt die zunächst häufigeren Wörter Bauernköter, Köterhund fort. Nach Kluge ist die Herkunft des Wortes unklar.[2]
Den Bauern war es nicht möglich, große Hunde zur Bewachung ihrer Felder zu halten, weil die zu viel fraßen und überdies mit extrem hohen Steuern belegt wurden. :-O)))) Da hätte sich sonst auch kein Jäger mehr in die Felder getraut. Die Köter waren steuerfrei.
“Schimmel de Wooch” heißt oder hieß ein Dorf im Odenwald, im Finkenbachtal, wo ein Raubritter bei der Verfolgung fliehender Bauern nicht über den reißenden Bach kam und er sich dort niederließ, wo ihm die Bauern entkamen. “Schimmel! die Wooge!” hieß es auf HOCHDEUTSCH und die Gebietsreform hat Schönmattenwaag darausgemacht.. auch das ist unterschlagene Geschichte!!
Die Stabhochspringer, die Staffelläufer mit Löscheimern statt Staffelhölzern (nur gings da hin und zurück, den nächsten Eimer holen, wenn die Reihe nicht geschlossen war, wenn Kriege Lücken gerissen hatten in unsere Reihen bei der dörflichen (nicht-nur) Feuerwehr) sind auch die Vorgänger der freiwilligen FeuerWehren, der Turner, deren Übungen durchaus “wehrsportlichen” Charakter hatten und haben, aber eben auch feuerwehrlichen, wenn die Dörfler ihre Holzhäuser, die Ställe und Scheunen und Dächer retten wollten, mussten sie den Aufschwung, den Unterschwung usw. beherrschen und zwischen Dach-(Sp)Barren herumturnen, und nicht so danebengreifen wie Herr Hammbüchen, der würde bei der Feuerwehrprüfung ganz einfach durchfallen oder in den Flammen umkommen. Der könnte vielleicht noch Schornsteinfeger werden, die gaaaanz früher eine Abteilung der Feuerwehr bildeten…
Missgeborde = Missgeburten, das war eines der schärfsten Schimpfwörter der Gegend. In der früh- und vormittelalterlichen Familienplanung und Erbschaftsregelung in bäuerlichen Gemeinden, Siedlungen, Sippen usw. war es nicht nur in der Wetterau – auch im Odenwald so usus, dass “Missgeburten” entweder starben oder im Überlebensfall bestenfalls Hofknechte oder Dorfdeppen wurden mit Aufgaben auf der Allmende und der Waldweide: Gänse, Hühner, Schweine, Schafe, Ziegen hüten usw.. und wenn diese Plätze besetzt waren, wurden die “Missgeburten” als “überflüssige Fresser” getötet oder einfach ausgesetzt wie die Überzähligen, die dann als Hintersassen in Sassenhausen (Frankfurt-Sachsenhausen) hausten, in Hüttengesäß, Etzengesäß, Bösgesäß, Weitengesäß usw.. ansässig wurden, hausen durften. Oder mit dem Ruf: „Seht zu dass ihr Land gewinnt!“ und „Macht euch vom Acker!“ in die Sümpfe getrieben wurden, in die sauren Gründe, in die Siemen, die Semen, in die Binsen …
Die bekamen vom Vater kein Stückchen Land mehr, mussten als Wanderarbeiter durch die Lande ziehen: Vaterlandslose Gesellen, Wanderburschen, wenn sie denn eine Lehrstelle gefunden hatten und dann zunftregelmäßig Lehrgeld zahlen und sich nach drei Jahren wieder auf die Socken machen mussten. Vonwegen: „Mein Vater war ein Wandersmann und mir liegts auch im Blut, drum wndre ich so lang ich kann, und schwenke meinen Hut.“ Die Gesangsvereine wurden nach 1849, aber besonders ab 1871 gezielt mit solchem Zeug vollgestopft: „Die Tiroler sind lustig, die Tiroler sind froh, sie laufen gern barfuß und schlafen auf Stroh!“ oder „lustig ist das Zigeunerleben … „. Da muss man dem „Zupfgeigenhansel“ schon dankbar sein, dass der die anderen Lieder nicht ganz vergessen machte. „Fordre niemand mein Schicksal zu hören … und so ist mir am Ende nichts geblieben als mein Stock und mein Rock und die Schuh“. Strümpfe ? gabs nicht mehr! Und wennes welche gegeben hat: „In Lauterbach hab ich mein Strumpf verlorn ohne Strumpf geh ich nicht heim…“ oder wars der Schuh? Die Lauterbacher Strolche waren die ersten Schuh-Attentäter der Geschichte ..Am ehesten könnten die Lauterbacher Strolche eine der vielen Kinderbanden gewesen sein, wie sie Valentin Senger in seinem Roman „Die Buxweilers“ beschreibt – sozusagen die Kinderabteilung der berüchtigten „Vogelsberg-Bande“ des frühen 19. Jahrhunderts.
Heute werden sie nur noch als Brie-Käse-Marke geehrt.
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Wenn nun die Dörfler den Adel als Missgeburt bezeichneten, war die Stoßrichtung ziemlich klar – zumindest im historischen Kontext. Heute sind diese Lieder einfach nur noch “lusdisch!” und für viele schwer zu entschlüsseln … so wie das Revolutionslied “auf einem Baum ein Kuckuck saß ” oder die romantisierte Form von “Winter adé, Scheiden tut weh,… ” Überhaupt haben die (meist adeligen aber auch die bürgerlichen) Romantiker in ihren Sammlungen von Volksliedern und Volksmärchen aufs Heftigste “geweult”, tiefe Löcher gegraben und zensiert, verfälscht, entschärft, höflich bereinigt, anständig umgestaltet von “Des Knaben Wunderhorn” bis zu Grimms “Volksmärchen”- Sammlungen …
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Die HaBE-Dauer-Seite „Berufsverbot & Altersnot“
und die entsprechende facebook-Gruppe sollen das Thema Berufsverbote präsent halten und gegen schleichende Tendenzen in diese Richtung wie offen wieder praktizierte Berufsverbote mobilisieren. “Drah di net um, der Gutachter geht um !!” Neuerdings werden renitente, gewerkschaftlich zu aktive Berufsanfänger durch permanente Beschlechtachtung mit der soft-core-version von Berufsverbot wegselektiert … die sind dann halt auch wieder wie viele vor 40 Jahren einfach “zu schlecht” für den Beruf!
Hier das Spendenkonto zur Unterstützung in Altersarmut gebrachter Berufsverbotsopfer : Konto-Inhaber Hartmut Barth-Engelbart / VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen eG. Kennwort “Berufsverbot & Altersnot” BIC: GENODEF1LRS / IBAN: DE66 5066 1639 0001 1400 86
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