Bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften der Bergischen Universität Wuppertal an den Revolutionär, Dichter und ehemaligen Kulturminister von Nicaragua, Ernesto Cardenal,
am 4. März 2017 haben zwei seiner Freunde leider nur noch aus dem Jenseits teilnehmen können, die mit der Gründung des „Casa de los tres Mundos“ in Granada/Nicaragua gemeinsam mit ihm einen der produktivsten Orte für den kulturellen Austausch zwischen Nicaragua und (nicht nur) Deutschland geschaffen haben: Vivi Bach (Vivienne Bak) und Dietmar Schönherr,
der für Ernesto Cardenal „so etwas wie [ein] Bruder“ war. Ernesto schrieb in seinem Nachruf, Dietmar Schönherrs „Bescheidenheit sei so groß wie sein Werk“ gewesen. Er habe sich „aus Liebe“ für Nicaragua eingesetzt. Schönherrs Haus der drei Welten sei eine für ganz Mittelamerika wichtige „kulturelle Großtat“, die an ein Wunder grenze. Ein Wunder, das Ernesto Cardenal mitgeschaffen hat wie auch die gleichnamige Stiftung.
Casa de los Tres Mundos in Nicaragua
Filmclips
Verleihung der Ehrendoktorwürde an Ernesto Cardenal
Von Arbeiterfotografie (Quelle: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23620
https://youtu.be/aWtbBGCalr0aWtbBGCalr0
Der Revolutionär, Dichter und ehemalige Kulturminister von Nicaragua, Ernesto Cardenal, hat am 4. März 2017 die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften der Bergischen Universität Wuppertal erhalten. Die Fakultät würdigt Cardenals Beitrag zur Weltliteratur und sein Engagement für den kulturellen Austausch zwischen Nicaragua und Deutschland. Ernesto Cardenal dankte mit seinem Wuppertal-Gedicht:
- In Wuppertal, der Stadt von Engels
- wünscht Dieter Rosenkranz, Millionär wie Engels
- und Besitzer von Textilfabriken in mehreren Ländern,
- den Sozialismus herbei. Er will seine Fabriken loswerden.
- Geld interessiert ihn nicht.
- Er holt linke Leute in seine Fabriken
- damit sie Kritik üben
- und ihm sagen, was er noch besser machen kann für die Arbeiter.
- Beim Abendessen in seiner Wohnung voller Gemälde
- erzählt er mir von seinem Besuch beim Dalai Lama.
- Meditation und Revolution
- das sind seine Interessen.
- Und als ich in einem Saal in Wuppertal sprach
- unterbrach mich schimpfend ein alter bärtiger
- Nazi (ein Irrer, erklärte man mir).
- Zwei Brüder, Nachkommen von Engels,
- achtzigjährig, evangelische Pfarrer
- und wichtige Theologen alle beide.
- Moselwein lieblich wie Limonade
- kalt und golden, Pfirsichkuchen.
- Hinter den Fenstern: die alten, steilen Dächer von Wuppertal
- im Herbstnachmittag, und der Park.
- Engels‘ Großvater, ein Kaufmann, ging Pleite
- zur Zeit Napoleons
- und zeigte seinen Arbeitern die Rechnungsbücher
- damit sie sähen, dass er sie nicht betrog.
- Einmal stahl ihm ein Arbeiter Kohlen,
- da brachte er ihm eine Karre Kohlen ins Haus.
- Friedrichs Vater hatte an die 50 Häuser.
- Und es gibt ein Gedicht von Engels
- geschrieben kurz vor seiner Konfirmation,
- in dem es heißt: »Christus, wie sehr ich dich liebe«.
- Doch dann sah er die Ausbeutung der Arbeiter
- und kehrte dem Christentum den Rücken.
- Marx wählte freiwillig die Armut
- aus Liebe zu den Armen. Und litt Verfolgung.
- Engels genauso.
- »Ich hoffe, ihm im Himmel zu begegnen«,
- sagt der ältere der beiden
- in seinem Rollstuhl, eine Hand ist lahm.
- Und als ich vom Leben nach dem Tode sprach,
- an das ich glaube,
- verbarg seine Frau
- die Tränen.
(aus „Deutschlandreise 1973“, veröffentlicht in deutsch in: Ernesto Cardenal, Aus Sternen geboren, Das Poetische Werk I, Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2012)
Siehe auch:
Verleihung der Ehrendoktorwürde der Uni Wuppertal an Ernesto Cardenal
„Türme Gottes! Dichter!“
Laudatio von Ottmar Ette in NRhZ 603 vom 08.03.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23614
Aus dem Buch von der Liebe
Leidenschaft, unendlich
Von Ernesto Cardenal
NRhZ 603 vom 08.03.2017
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23607
Clip downloaden (mit Rechtsklick – „Ziel speichern unter…“)
Wo EZBankfurts Exekutive den nuklearen Winter überleben sollte:
Was haben Neil Armstrong, Ölmilliardär Ross, die Wüste Nevada, Dietmar Schönherr, Ernesto Cardenal, Nicaraguas Regierung, Wächtersbacher Magistrat, polnischer Klerus, MKK-Landrat Pipa, Hessens Ex-Wirtschaftsminister Klemm & SPD-MdB Sperling mit dem Ilbenstädter Atombunker zu tun?
Was haben Neil Armstrong, der Ölmilliardär Ross, die Wüste Nevada, Dietmar Schönherr, Ernesto Cardenal, die regierung Nicaraguas, der polnische Klerus, der MKK-Landrat Pipa, der hessische Ex-Wirtschaftsminister Lother Klemm, der Ex SPD MdB Sperling mit dem Ilbenstädter Atombunker zu tun?
Nun so offensichtlich erst Mal eher wenig. Und außerdem war 1970 Frankfurt zwar schon Bankfurt aber eben noch nicht EZBankfurt. Auch nicht 1984, in diesem Orwellschen Jahr, in dem der im Folgenden nur angerissene zivilmilitärische reale PolitKrimi handelt.
Wie schrieb heute SPRINGERs WELT?:
“In der Hochzeit des Kalten Krieges entstand in der Wetterau ein Bunker, in der die Stadtregierung Frankfurts den Atomkrieg überleben sollte. Dafür blieben ihr ganze dreißig Tage.
Die gasdichte Drucktür sollte nach dem Atomschlag die verseuchte Außenwelt vom Schutzraum trennen: Der Bunker in Ilbenstadt (Niddatal) ist neben einem Exemplar in NRW der einzige in Deutschland verbliebene Atomschutzraum aus dem Kalten Krieg, der öffentlich zugänglich ist. …..”
Die FR schreibt dabei noch etwas ausführlicher : “Gegen Eindringlinge, sprich die Zivilbevölkerung, wäre der abgesicherte Betonbunker mit Waffengewakt verteidigt worden…” Notstandseinsatz der Bundeswehr in Inneren …
http://www.welt.de/kultur/history/article108972247/Wo-Frankfurts-Exekutive-ueberleben-sollte.html
Wie üblich lügt die FR nicht so direkt, aber dann eben doch so, dass ein bestimmter beabsichtigter Effekt erreicht wird: unter der 36Pkt- Headline “Überleben für 30 Tage” stehts dann inhaltlich knüppel dick in 20Pkt: “Im Bunker Ilbenstadt sollte Frankfurts Stadtregierung nach einem Atombombenangriff die verseuchte Region verwalten”. Das ist so nicht Mal gelogen, nur sagt die FR nicht wer denn den Atomangriff geflogen hat: die US-Army zusammen mit der US-Airforce ließen nämlich nach Plan “Fulda-Gap”-the first battle of the next war – (das gabs auch als Kindervideospiel!! zu kaufen,, für die lieben überlebenden Kleinen unterm Weihnachtsbaum im BIOSPHERE II Appartment) den TwinTower des Doms von Fulda bombardieren und gleichzeitig alle stationären Atomsprengköpfe explodieren, um den Vormarsch der sowjetischen Panzerverbände so zu stoppen und so die redline am Rhein oder noch etwas weiter in der Grande Nation zu halten und wenn das nicht möglich sein sollte dann eben bis an die Normandie-Küste “The Day After”!!!! ….. und dann aber nicht weiter… Das ist ungefähr mit den FSA-NATO-Schlächtereien gegen Syrien zu vergleichen. In Libyen waren es ja nur 150.000 Kolateralschäden bisher.
Zur Wahl in Nicaragua: nhz-Interview mit Dietmar Schönherr
Das Interview mit Dietmar Schönherr ist nach dem Ausgang der Wahlen in Nicaragua schon deshalb wichtig, weil Schönherr über die Machenschaften der schärfsten Gegnerin der Sandinisten und mächtigsten Medienherrscherin Nicaraguas berichtet: Violeta Barrios Torres de Chamorro besitzt die größten und einflussreichsten Printmedien Nicaraguas, v.a. “La Prensa”, die von den USA mit allen Mitteln unterstützt wird. Und “La Prensa” hat mit allen diesen Mitteln versucht, die Wahlen für die Opposition zu entscheiden, u.a. um den wachsenden Einfluss der VR China in Nicaragua zu bremsen. Die immer breiter werdende Bewegung gegen den Bau des Nicaragua-Kanals wird zunehmend auch von sogenannten NGOs, von ausländischen Sendern und mit Finanzen aus den USA, und auch aus Deutschland unterstützt und immer mehr auch gelenkt. Hier scheinen sowohl die USA als auch die EU Chancen für einen “Nicaraguanischen Frühling”, für eine weitere “Bunte Revolution”, für einen “Regime Change” zu wittern.
Und aus dem maingestreamten nordatlantischen Blätterwald hallt dementsprechend einstimmig von FAZ, FRatz bis TAZ und in den Telemedien vor ARD bis ZDF das Anklagelied gegen “das korrupte Familien-Unternehmen Nicaragua”, bis zu dem bestellten “DissidentenHilfeschrei”: Ortega sei “auf dem Weg zum zweiten Somoza.”… Hier soll wie schon bei der “Befreiung” Jugoslawiens, Iraks, Libyens oder der versuchten oder noch anhaltenden “Befreiung” des Jemen, Irans, Venezuelas usw. von zweiten, dritten und vierten Hitlers im linksliberalen, links-christlichen, links-LINKEn, öko-linken bis wertkonservativen Sympatisanten-Sumpf von BUND bis GREEN-PEACE gefischt werden Nach dem Motto: alle an Bord der wehrhafte NATO-Demokratie-Export-Fregatten und Flugzeugträger. Die FreedoMission is possible kennt keine politischen Lager mehr: all together now: Erst als Medien-Pioniere im Presse-Dschungel oder Blätterwald, als WellenVor-Rider in the Storm und Cyber-Krieger von der Leichen & oDer Gleichen …..
HaBE-Fotomontage 1991: im US-EU-Nato-Fadenkreuz der NaheOsten/ und dann weiter Südost-Asien/ Grenzregionen Russische Föderation & VR-China/ Karibik & Zentral-Latein-Amerika/ Afrika
Mit von der Partie ist dabei auch das spanische Programm der Deutschen Welle.Wer in den Gift-und Galle-Fluten des Mainstream wacker dagegenhält ist Volker Harmsdorf in der Tageszeitung “junge Welt” (siehe am Ende dieses Arikels und des HaBE-Nachrufs auf Dietmar Schöherr)
Wegen des immer noch nicht überwundenen hohen Analphabetismus in Nicaragua sind Radio und TV und “SocialMedia” bei der Beeinflussung und Initiierung von Massenbewegungen viel wichtiger als die Presse und überholen mittlerweile dabei auch die Kirche, die hauptsächlich auf der Seite konservativer Superreicher wie der Familie Chamorro steht und nur zu einem minimalen Teil von “Befreiungs-Theologen” vom Schlage Ernesto Cardenals bestimmt ist.
Bei der obigen Filterstaub-Meldung hat die Redaktion der Neuen Hanauer Zeitung zwei wichtige Aspekte aus Dietmar Schönherrs Berichten vergessen: die US-EÖV-Spezialbeton-Wunderwerke sollten Nicaragua mit strategisch wichtigen Vorprodukten versorgen: Bahnschwellen, Brücken-Teile, Fertigelemente für mehrgeschossige Wohnhäuser (Plattenbauten), Kasernen, Fabrikhallen usw… Nach Auskunft von Wissenschaftlern aus den Forschungsabteilungen bei Dyckerhoff-Weiss und Heidelberg-Zement, die angeblich bei den EÖV-Projekten beteiligt sein sollten, zerfällt der Beton durch die Beimischung von Filterstaub wegen des hohen Salz- und Schwermetallgehalts-und anderer unbestimmbarer toxischer Bestandteile binnen einer Frist von 2 bis 5 Jahren. Außerdem würden viele toxische Filterstaub-Bestandteile aus den Fertigwänden ausgasen. Die Fabriken sollten nach dem Vorbild der NAFTA-(CAFTA) Freihandelszonen in exterritorialen Arealen aufgebaut und die Filterstaubladungen ohne Kontrollen angeliefert werden. Verflucht sei, wer Böses dabei denkt, wie etwa in Filterstaubsäcken versteckte Kleinwaffen für eine neue CONTRA mit anderem Namen: z.B.- Canal-Contra, würde gut passen.
HaBEs Nachbemerkung am 8.11.: Volker Hermsdorf schreibt heute zu meiner Einschätzung passend in der jW: “…. Nachdem Regierungsgegner mit einem Aufruf zum Wahlboykott gescheitert waren, forderten Teile der rechtskonservativen Opposition bereits vor Auszählung der Stimmen Neuwahlen. Westliche Medien verbreiten Erklärungen des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Luis Callejas und eines sich FAD nennenden »Oppositionsbündnisses«, nach denen diese das Resultat »wegen der niedrigen Wahlbeteiligung« (HaBE: über 65%!!!)nicht anerkennen wollen. Auch die US-Botschafterin in Managua, Laura Dogu, hatte bereits Tage vor der Wahl in einem Interview der Tageszeitung La Prensa die Legitimität der künftigen Regierung vorab in Frage gestellt. Vor gut einem Monat verabschiedete das US-Repräsentantenhaus einen Gesetzesentwurf über wirtschaftliche Sanktionen gegen Nicaragua. Mit diesem »Nicaragua Investment Conditionality Act« (NICA Act) kann Washington – sobald Senat und Präsident zugestimmt haben – künftig Kredite internationaler Finanzinstitutionen an Nicaragua blockieren. Beobachter sehen darin die Vorbereitung für einen »sanften Staatsstreich«. ((der komplette jW-Artikel am Ende))
Dietmar Schönherr HaBE ich einen Nachruf geschrieben.
Ich hoffe noch heute rechtzeitig genug, bevor die Mainstream-Meute ihn ausschlachtet. Als Leichenfledderer-Beute …
Dietmar Otto Schönherr (* 17. Mai 1926 in Innsbruck, Tirol; † 18. Juli 2014 auf Ibiza)
Ich wünsche Dir, dass Du in Köpfen und Herzen der NicaraguanerINNEN Deinen schönsten Lebensabend unendlich weiter feiern kannst.
Dietmar,
es wäre
so schön gewesen
noch Mal mit Dir
im CASA zu lesen
zu singen
zu spielen
im CASA de TRES MUNDOS
dort wollten wir
Ernesto treffen
Es wäre …
Wir wollten …
Uns treffen … ?
Nein, nicht den Ché
Am Ehrenmal
In Santa Clara
auf ein Wunder warten?
Im Januar 1998 wurde gegen ihn ein Haftbefehl wegen Landfriedensbruch, Diebstahl, Sachbeschädigung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ….
Den Ernesto Cardenal !
Noch vor dem Kanal
Mit dem die BRICS
Eine Brücke bauen
(und leider damit auch den See versauen!)
Als Ersatz für den dauend übervollen
In Panama unter Yankee-Kontrollen
Gemeinsam wollten
Nein, wollen
Wir den Rest
den uns der Moloch
Bei all seinen Kriegen
Um Höchstprofite
& Rendite-Siegen
über Berge von
holocaustischen Leichen
ohne Gleichen
noch übrig lässt
unsre Erde mit
den Unterdrückten –
ja, das wollen wir,
die total Verrückten,
gemeinsam retten
und wir haben
darauf kann ich schwören
und wetten
einen kleinen Teil
dazu beigetragen…
Das wollte ich Dir
Zum Abschied
Noch sagen
Dein HaBE
Dietmar Schönherr hat zusammen mit Ernesto Cardenal entscheidend dazu beigetragen, dass ein Coup der US-Dienste gegen Nicaragua nicht gelingen konnte.
Es ging um Filterstaub aus Mullverbrennungsanlagen, Exterritoriale Betonwerke in Nicaragua .. eine Geschichte, die ich zusammen mit Freunden in der „neuen hanauer zeitung“ 1984/85 aufdecken konnte. Dietmar hat davon gehört und mich um Unterstützung gegen diese Saboteure gebeten…. Liebe Vivi… ich hoffe, mein Ruf nach Dietmar kann Dich etwas trösten… Wie so oft bist Du vorangegangen. Schön, dass ihr euch jetzt wieder trefft. Haltet mir einen Platz frei. Früher als Kinder haben wir beim Schlittenfahren immer: “Bahn frei” geschrien. Mein Therapeut meint, das sei der Grund dafür, dass sich jetzt so viele vor den ICE werfen: Wir machen die Bahn frei…oder umgekehrt ? Aber bei den Privatisierungsverspätungen kann man sich noch nicht Mal mehr als Selbstmöder auf die Bahn verlassen. Bei Flugzeugen wirds immer besser – nur in Berlin nicht. Na ja, da herrscht ja auch der DeBeMehdorn.
Das Interview mit Dietmar in der nhz werde ich nach dem Krieg hier reinstellen …..