Beschneidungsdebatte:
Vorhut statt Vorhaut !
HaBEs Wort zum Sonntag
wider einen modernisierten Hexenwahn
an der Heimatfront der Kreuzzüge

Innerhalb der Linken zirkuliert ein Beitrag zur Beschneidungsdebatte, in dem die Entscheidung des Kölner Landgerichts, die Beschneidung unter Strafe zu stellen, mit den handelsüblichen Klischees gerechtfertigt wird.  Klischees, derer sich auch die Mehrheit der LINKEn Bundestagsabgeordneten bedient.

 

Der gut plazierte Streit um die Vorhaut lenkt große Teile der Linken davon ab, darüber zu informieren, was die herrschende Klasse mit uns vorhat. Während die US-NATO-EU finanzierten „FSA“.Söldner bereits die Vorstädte von Damaskus mit ihrem Terror überziehen und ihre Massaker mit Hunderten von toten Kindern und Frauen der syrischen Armee in die Schuhe schieben und wir das tagtäglich als Kriegsmobilisierung in die Hirne geblasen bekommen, in dieser Zeit sollen wir uns mit den Vorhäuten und ihren Beschneidern beschäftigen… gegen Leute vorgehen, „die mit den kindlichen Vorhäuten das Menschenrecht beschneiden.“

 

Lieber W,

 

ich finde, dass Du das Thema Beschneidung in einer sehr grenzwertigen Weise behandelst.  Erstens ist die Beschneidung nicht nur in bestimmten Regionen und unter bestimmten hygienischen Bedingungen ein sinnvoller Eingriff zur Prophylaxe, zur Verbesserung und Vereinfachung der Hygiene.  Es ist die Beschneidung auch unter hiesigen Verhältnissen eine eher die kindlich-pubertäre wie auch die adulte Sexualität befreiende Angelegenheit – aber auch eine die Hygiene vereinfachende.  Bei vielen heranwachsenden Jungen ist eine Semibeschneidung eine notwendige Maßnahme zur Verhinderung von Entzündungen, zur schmerzfreien Erektion, zur Vermeidung früher Überreizung und vorzeitiger Ejakulation etc.. diese Reihe von Vorzügen der Beschneidung ließe sich noch weiter fortsetzen ..

 

Die frühkindliche „Beschneidung“ des Zungenbändchens steht überhaupt nicht als Körperverletzung zur Debatte. Warum das nicht ?  Auch hier werden doch die Kinder nicht gefragt, ob sie nicht lieber etwas lispeln  oder anderweitig stimmmodifiziert sich äußen wollen. Ist die Zungenbändchenbeschneidung ist deshalb unproblematisch, weil es kein religiöser Ritus unchristlicher Großsekten ist ?

 

Die frühkindliche Operation der Hasescharte ist als Beispiel nicht soo dolle geeignet, aber auch hier wird nicht danach gefragt, ob das Kind gefragt wurde, ob es nicht später mal so reden will wie Jürgen Habermas oder Jürgen von Manger..

 

Die frühkindlichen Vorsorgeimpfungen werden auch nicht als Körperverletzung angesehen. Im Gegenteil werden die Mormonen, die Zeugen Jehovas als Impfverweigerer an den Pranger gestellt.

 

Das Geheule über die drohende Sharia verstärkt die Spaltungsbemühungen der Herrschenden gegen die Lohnabhängigen. wir sollen uns über Vorhäute streiten und im Kampf um Vorhäute die nächsten Kreuzzüge gegen die Zentren der Vorhautbeschneider unterstützen. Es geht bei diesen hier (sicher ungewollt) mitbetriebenen Scharmützeln nicht um unbeschädigte Vorhaut sondern um die Vormacht auf diesem Planeten… Die Vorhäute sind nur Vorwände, und sie können genutzt werden, weil in den patriarchalischen WestKulturen die Kastrationsangst ein besonders gut handhabbarer Hebel ist..

 

Da greift man dann auch gerne auf einen ausgemusterten französischen Adeligen zurück, um Wiener Vorhäute vorm Türken zu retten. „Prinz Eugen, der edle Ritter“  oder „Als Kaiser Rotbart lobesam, die Vorhäute zu retten kam .. “ wird der Polenfresser und Welschenhasser Uhland um-zitiert und Turnvater Jahn, den sein Antisemitismus mit Martin Luther so eng verbindet wie mit Josef Goebbels … dieses ganze Gebräu schwappt unter der Oberfläche des Kampfes um die Vorhaut tiefenwirksam mit… wenn es populistisch um die Abwehr der „Sharia“ geht.

 

Uns als Freidenkern stünde es besser an, die hiesigen üblicherweise unhinterfragten wesentlich tiefer und nachhaltiger wirkenden ritualisierten Verletzungen der Menschenrechte anzugreifen, die die Herrschaftsstrukturen stabilisieren: die bis ins pränatale Kindesalter wirkenden Auslesemechanismen, die nicht nur auf der Klassenmedizin basieren, der Notenterror, das ganze selektive Schulsystem ….

 

Wer stattdessen die Beschneidungsfrage so oberflächlich behandelt , wie Du das in Deinem Beitrag getan hast, der verstärkt ungewollt, unbewußt aber objektiv eben doch die ganze rassistische, antihamitisch-antisemitische Welle, mit der die Lohnabhängigen gegeneinander gehetzt werden sollen…

 

Wir sollten doch eher um die Vorhut als um die Vorhaut kämpfen..
€€€€€€€€€€€€€€€€€ a c h t u n g   w e r b e b l o ck !  ! ! €€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
DAS KROKODIL
Ein Ei im Sumpf des Medieneinerleis

Gute Nachrichten zuerst: DAS KROKODIL ist aus dem Ei geschlüpft. Jetzt treibt es sein Wesen und knabbert mal hier und mal da am aufgeblasenen MedienMoloch. Vielleicht macht es plötzlich „zisch“ und der Moloch ist zu einem Molöchlein geschrumpft: „Pffffttt….“ Jetzt aber im Ernst: DAS KROKODIL ist eine vierteljährlich erscheinende „Grundsatzschrift über die Freiheit des Denkens, bissig – streitbar – schön und wahr und (manchmal) satirisch.“ Die Ausgaben Null und Eins liegen vor – aber nur für eine mutige Leserschaft. ……  weiter hier: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=18039

€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€ achtung werbeblock.ende €€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€

 

 gegen die Desinformationskampagnen der US-NATO-EU-Kriegsherren mit der Intitiative für eine erneute „Konferenz GEGENÖFFENTLICHKEIT“  vorgehen
 …. Uns läuft die Zeit davon.. Man kann es aber auch mit Schorsch Fülberth halten: Denken in Jahrtausenden, so gesehen haben wir noch ne menge Zeit.. oder hat er da Jahrhunderte gesagt ?

 

Mit einer solchen Konferenz könnten wir statt Vorhäute zu retten, als Vorhut im Kampf um linke basisgebundene Präsenz im Internet, im Kampf um Öffentlichkeit und Breitenwirkung für linke basiskultur …  den Kriegstreiber wirkungsvoll(er) in die Arme fallen etc..

 

Ach ja noch was, wer die Beschneidung administrativ unterbinden will, schafft genau so eine Grauzone, wie es die Mal bei der Abtreibung gegeben hat:   Mal abgesehen davon, dass mit der Beschneidungsdebatte, auch wieder diese unsägliche Scheiße mit der Kindstötung im Mutterleib angezettelt wird. (ab welchem Zeitpunkt ist Geburtenkontrolle Kindstötung ?). Die Abtreibungsverbote , der § 218 hat unzählige Verstümmelungen von Frauen zur Folge gehabt, die nicht das Geld für Auslandsreisen und Spezialisten hatten und sich in die Hände von geldgeilen Kurpfuschern begeben mussten.. (wie einst Dr.Netter in Frankfurt Bergenenkheim, über dessen geschäfte ich 1974 ein Lied geschrieben hatte: „Die Ballade vom Menschenfreund“  -siehe Fußnote **** am Ende des beitrags)).

 

Bei einem Beschneidungsverbot wird es dieses Szenario wieder geben. Reiche Juden oder Muslime können sich die Beschneidung im Ausland oder in  gut abgeschirmten Spezialisten-Privat-Praxen leisten, die Armen gehn zum Kurpfuscher..

 

Zu fördern sind Maßnahmen, die die Beschneidung an geltende medizinische Standarts binden…

 

Wer hier auch nur scherzhaft mit dem Herum-Treiben Heiliger Kühe auf der Autobahn droht, die berechtigte Angst vor der Mädchenbeschneidung instrumentalisiert anstatt auch die genauer zu untersuchen, wer nicht über die Herkunft der Beschneidung aus  den überlebensnotwendigen Regeln der Nomaden schreibt und auch ihre verändert-nützlichen Funktionen im hier und jetzt berücksichtigt – bei aller Kritik, der beteiligt sich an modernisiertem Hexenwahn, denn die Hexen wurden u.a. auch zumindest wegen Beihilfe zum Kindsmord verfolgt.

 

HaBE

 

Und hier jetzt der text, auf den ich reagiert HaBE  (auch sehr lesenswert ist die erste Reaktion auf meinen Kommentar, auch weil ich Mormonen mit Zeugen Jehovas verwechselt hatte.  Leite bleibt heiter, der Kampf um die Vorhaut geht weiter (siehe gaaaanz am Ende noch nach dem Lied zum Dr.Netter!!)
WzS 29: KIRCHENRITUS



Bitte zeitgemäße religiöse Umgangsformen!

 »Meines Erachtens hat das Landgericht in Köln richtig entschieden, die Beschneidung unter Strafe zu stellen. Die Kritik des Zentralratspräsidenten der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, und die Kritik der islamischen Gemeinde ist nicht angemessen. Was vor 4000 Jahren vielleicht richtig war, muss heute nicht richtig sein. Heute gibt es andere Methoden und Möglichkeiten. Diese Entscheidung hat mit einem Kulturkampf nichts zu tun, wie in der Presse diskutiert wird. Die Religionen und Traditionen müssen in der Lage sein, sich im Laufe der Jahrtausende, zumindest im Bereich Gesundheit, zu reformieren. Ich bin der festen Überzeugung, dass der Mensch erst im Erwachsenenalter selbst darüber entscheiden kann, ob er beschnitten werden will oder nicht.«[1]

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

sind Sie auch der Meinung, dass das Gericht im Sinne der Menschen entschieden hat? Für religiöse Gepflogenheiten habe ich volles Verständnis. Aber wenn es um die Gefährdung der Gesundheit oder um Körperverletzungen geht, hört mein Verständnis auf. Die Religionen, ob jüdisch, muslimisch oder christlich, müssen endlich aufhören, die Menschen in Punkto Gesundheit zu bevormunden. Es geht ihnen nur um die Macht und Geld. Sie haben Angst davor, von der Bevölkerung nicht mehr ernst genommen zu werden. Deshalb ist dem Urteil des Kölner Gerichtes voll zu zustimmen. »Wenn Religionen angeblich untergehen, sobald keine Beschneidungen mehr stattfinden, dann sollte man sich fragen, wie sinnvoll diese Religionen sind.« [2]

 Gott sei Dank muss man an Traditionen nicht festhalten, wenn empathiefähige Menschen zu der Erkenntnis kommen, dass diese traditionellen Praktiken grausam sind oder das Selbstbestimmungsrecht des Individuums missachten. Nach meiner Überzeugung, darf es keiner Bevölkerungsgruppe in Deutschland, erlaubt sein, eine außerhalb des Grundgesetzes stehende Sonderregelung für sich zu beanspruchen. Ein Ritual aus der Bronzezeit über die Menschenrechte zu stellen, ist moralisch nicht vertretbar.    

 Liebe Leserinnen, liebe Leser,

keine Ideologie, und extra erwähnt auch keine Religion hat ein Recht, die körperliche Unversehrtheit von Menschen, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, zu verletzen. Deshalb: Finger weg! Der Entscheidung des Kölner Gerichtes ist deshalb voll und ganz zuzustimmen. Die körperliche Unversehrtheit des Menschen ist ein verfassungsrechtlich geschütztes Gut. Kein Mensch darf gegen seinen Willen beschnitten werden. Da Babys und Kinder ihren Willen noch nicht frei entwickeln und äußern können, haben derartige Riten zu unterbleiben, bis der Betroffene selbst entscheiden kann.

Dies ist auch im Sinne der Religionsfreiheit, die jetzt einige Religionsgemeinschaften für sich beanspruchen, wenn sie Beschneidungen als religiöses Ritual dadurch geschützt sehen wollen. Die Religionsfreiheit des Kindes erfordert, dass es durch keinerlei irreversible körperliche Schädigungen von einer Religion vereinnahmt wird. Die Würde und körperliche Unverletzlichkeit des Menschen ist unantastbar. Oder soll es auch eine Ausnahmeregelung der Züchtigung von Ehefrauen geben, weil der Koran dies erlaubt?

Nun mögen sich einige Eltern durch ihre Religion gebunden fühlen, ihre Kinder beschneiden zu lassen. Kann Gottes Wille an einer Baby-Vorhaut hängen? Das Wesen von Riten ist ihre Äußerlichkeit. Aber wofür stehen sie? Beim Thema Mädchenbeschneidung (der ungleich schwerwiegendere Eingriff) wird viel offener ausgesprochen, dass hinter diesem Ritual auch die Durchsetzung überkommener Herrschaftsstrukturen und Lustfeindlichkeit stecken. Und es gibt keine Religion, die die Verstümmelung von Mädchen fordert. Hier handelt es sich um Machenschaften zur Kontrolle und Unterdrückung weiblicher Sexualität.

Ist es daher nicht merkwürdig, das Politiker, die, wie z. B. Frau Merkel, auf der einen Seite in jedem Kopftuch einen Angriff auf die Freiheitsrechte der Frau sehen. Auf der anderen Seite aber möglichst schnell eine Gesetzesänderung zugunsten der Beschneidung herbeiführen möchten? Da wir ein Einwanderungsland sind, kommen immer mehr Menschen zu uns, die auch ihre Religionen mitbringen und hier ungestört ausleben möchten. Bei unserer blauäugigen und wenig aufgeklärten Politikerkaste scheint mir der Tag nicht mehr fern zu sein, dass „Heilige Kühe” auf der Autobahn nach Berlin spazieren.

 Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir wissen, dass alles in der Geschichte dem Zeitgeist unterliegt. Auch Religionen sind davon nicht ausgenommen. Der Maßstab aller menschlichen Handlungen müssen die universellen Menschenrechte sein. Und diese Menschenrecht gelten ausnahmslos vor allen anderen Rechten. Das gilt ausdrücklich auch für Religionen und Religionsgemeinschaften.

Denn geht es um Menschenrechte, dann muss jeder und alles auf den Prüfstand, um der Menschlichkeit willen. Wer z. B. den Schenkelbrand bei Pferden als Tierquälerei verdammt, kann das Schächten von Schlachttieren aus religiösen Gründen nicht zulassen. Und bei dem Beschneiden kleiner Jungs aufgrund eines religiösen Aberglaubens hört es endgültig auf. Ich finde die Praxis, dies durch Laien außerhalb medizinischer Einrichtungen durchzuführen, widerlich – und bin froh, dass das Gericht so entschieden hat. Religionsfreiheit darf nicht dazu missbraucht werden, geltendes Recht zu umgehen.

 Das ist eine sehr vernünftige Entscheidung, die das Kölner Landgericht getroffen hat. Es wird überhaupt höchste Zeit, dass alle religiösen und mittelalterlichen Rituale und Gebräuche, die das Selbstbestimmungsrecht von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie ihre geistige Freiheit einschränken, verboten werden. Menschliche Werte müssen Vorrang vor den religiösen haben. Schließlich ist Deutschland weder ein Kirchen- noch ein Gottesstaat. Ansonsten ist der Weg nicht weit, dass die Einführung der Scharia zur religiösen Selbstverwirklichung gefordert wird.  

 Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es gibt keinen vernünftigen Grund, Tiere zu schächten oder ohne medizinische Indikation Kinder zu beschneiden. Bei allem Respekt vor den vielen Religionen – wir müssen aufklären, nicht Ausnahmen schaffen, sonst stellen wir nicht allein unsere Grundrechte, sondern die Menschenrechte insgesamt infrage.


QUELLEN:

[1] Beschneidung ist Eingriff in die Persönlichkeit; Leserbrief des Beschneidungsopfers R. F.. In: Neues Deutschland vom 1307-2012

[2] Stimme aus Internet in Braunschweiger Zeitung vom 19. Juli 2012

Ich wünsche uns allen ein sehr kritisches und nachdenkliches Wochenende.

Mit menschlichen Grüßen

 W.

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**** Fußnote „Balade vom Menschenfreund“

Die Ballade

vom wohltätigen Frauenarzt,

der sich mit seiner Barherzigkeit einen Heiligenschein

die zweite Villa mit Swimmingpool, eine Forellenzucht

und einen Reitstall im Taunus verdiente

 

(1975)

 

Dieses Lied war auch Bestandteil des Müller-”Zement”-Vorprogrammes im Frankfurter Schauspielhaus. Der hier nicht namentlich genannte Frankfurter Frauenarzt durfte eigentlich wegen Medikamenten-/Alkoholabhängigkeit nicht mehr praktizieren. Daß er weiter wurschtelte, wurde von den zuständigen Frankfurter Stellen mit zugekniffenen Hühneraugen geduldet. Ende der 70er wurde der Arzt von seinem jüngeren Freund und Günstling ermordet. Dieser war als Alleinerbe eingesetzt, konnte aber nicht so lange warten.

Die Praxis in Bergen-Enkheim war die einzige Anlaufstelle für Frauen aus Mittelhessen. Da der nette Arzt fast im Fließband-Verfahren arbeitete, mußten die Frauen nach Behandlung in der billigsten Preiskategorie oft noch blutend die Praxis verlassen:

ein Ergebnis der Kriminalisierung der Abtreibung.

 

 

Er macht sich zwar nicht in der Öfentlichkeit

für den Paragraf  Zweihundertachtzehn stark

Doch bringt er ihm unversteuert Nebenbei

einen Schwarzarbeitslohn von rund Tausend Mark

Fünf Frauen schafft er in sechzig Minuten

im Hinterzimmer in seinem Vorstadtpalast

und wenn dabei auch mal zwei halb verbluten

die schweigen aus Angst vor Gericht und Knast

 

Refrain: Denn dieser Arzt ist doch so sozial

und ein immer netter

Helfer der Frauen, auch Kleingeld macht

sein Konto immer fetter

 

Und dann wurd eine Frau vor Gericht gestellt

weil die vorher beim staatlichen Gutachter war

und der hat sie registriert, wie immer abgelehnt,

als das Kind jetzt nicht kam, war der Staatsanwalt da

beim Verhör hat sie die Abtreibung zugeben müssen,

doch den Namen von dem Arzt hat sie nicht gesagt.

Wenn der auffliegt, sind die andern aufgeschmissen,

weils hier in der Gegend kein andrer mehr macht.

 

Refrain: Denn dieser Arzt ist doch so sozial…

 

Doch die Frau hat ihn ganz umsonst verschwiegen

der Staatsanwalt wußte l„ngst bescheid

denn der Doktor hat die gnädige Frau Staatsanwalt

schon mal aus einer missligen Lage befreit

weil noch weitre hohe Damen unter seinen Kunden waren

fand auch kein Ermittlungsverfahren statt

der Staatsanwalt deckte den Doktor seit Jahren

weil er ne stark soziale Ader hat

 

Refrain: Denn dieser Arzt ist doch so sozial….

 

Wenn der Staat jetzt den zweihundertachzehn verschärft,

dieser Arzt tritt dagegen ganz sicher nicht auf

zwar wird auch er mit härteren Strafen bedroht,

doch das nimmt der Doktor gern in Kauf.

Da wird einfach bei steigendem Risiko

der Heiligenschein an den Nagel gehängt

der Preis wird erhöht und die Barmherzigkeit

auf die zahlungskräftigsten Kunden beschränkt.

 

Dieses Pack ist asozial

spielt sich auf als Menschenretter

und die leben sehr gut vom Abtreibungsverbot

das macht ihr Konto immer fetter

 

(Nachbemerkung: in den vom KBW majorisierten Komitees gegen den § 218 sorgte eine Zentralzensur für die Unterdrückung dieses Liedes.

Es richte sich nicht gegen den “Hauptwiderspruch” zwischen dem  Kapital/Staat und dem Volk sondern es behandele einen “Nebenwiderspruch” und gäbe “dem Kampf gegen den § 218 eine falsche Stoßrichtung”, meinte das ZK des KBW. Mag sein, daß dieses Lied mit dafür verantwortlich war, daß der Volksentscheid gegen den § 218 dann leider doch nicht geklappt hat. Sehr spät, aber immerhin noch lebend, bekenne ich mich schuldig.) Vielleicht hat es aber in Österreich dazu beigetragen, dass es dort geklappt hat?)

 UND JETZT DIE ERSTE REAKTION AUS DEM INTERNET AIF MEINEN KOMMENTAR: (und meine lustbetonte Antwort)

.—– Original Message —–

von A. an HaBE

Sent:Saturday, July 21, 2012 5:51 PM

Subject:  Statt Kampf um die Vorhut, Kampf um die Vorhaut
Hallo Hartmut,
auch als Antwort auf Deine erneute Mail von 14.53 Uhr:
Widerspruch, ja, warum?
Hygienische Gründe für Beschneidung von Jungen oder Mädchen dürften in Deutschland kaum noch in Betracht kommen, vielleicht kann man das in vielen anderen Ländern noch in Betracht ziehen, wo Not, Elend und/ oder Krieg herrschen, darüber kann man sicher urteilen.
Was aber W. zum Ausdruck bringen wollte, was sein Anliegen  war, das ist einerseits solche religiösen Riten, da zähle ich die “Taufe” von Kleinkindern ebenso dazu, sind falsch, unmenschlich und zwingen Kinder ohne eigenes Zutun in Abhängigkeiten ja etwa von Religionen., das widerspricht zu tiefst der menschlichen Freiheit, schränkt grundsätzliches Menschenrecht absolut ein. Jeder Mensch muß sich selbst entscheiden können, welche Riten, Religionen, Weltanschauungen für ihn wichtig sind, welchen Bekenntnissen er sich hingibt, was er einschätzt, ja auch wie seine Geschlechtsorgane aussehen.
Der zweite Punkt: nun, ich habe mal das Buch der “Mormonen” geschenkt bekommen, aber da kann ich aus zu wenig Kenntnis mich nicht äußern, aber die Zeugen Jehovas als Verweigerer von Kinderimpfungen darzustellen, ist völlig daneben. Da studiere ich bekanntermaßen die Bibel, sie haben aus der Bibel heraus einen Abstand zu Blut, damit zu Bluttransfusionen oder Medikamenten, die Blut enthalten, aber ihre Kinder gegen Masern, Röteln oder sonst was nicht impfen zu lassen, ist reine Spekulation, wie so vieles, was man solchen “Sekten” aus Unwissenheit andichtet!
Nun, für Fragen immer offen, und so ein winziger Punkt aus meiner Lebenserfahrung: Nicht verurteilen, was man nicht studiert, hinterfragt hat.
Darüber, das so viel nicht gelesen, registriert ist, was man schreibt, verfasst und versendet, brauchen wir uns alle keine große Gedanken zu machen, die Menschen wollen es nicht, …
 ….. Gruß A.

 

Lieber A, 
da habe ich die Mormonen mit den Zeugen durcheinandergebracht, passiert mir oft auch mit verschiedenen Buddistischen Richtungen, bei dem Muslimen ebenfalls, dafür kennen die sich bei den verschiedenen kommunistischen-sozialistischen Richtungen genau so wenig aus. Die Verwechslung tut aber auch nix zur Sache. Aber frag Mal ein paar Urologen nach  Erkrankungen im Genitalbereich bei Männern, und nach der Hygiene unter der Vorhaut, das hauts dich um. Frag mal Sexualforscher nach männlichem Sexualverhalten bei oft zu engen Vorhäuten, nicht vorgenommemen Stegbeschneidungen auch an der Vorhaut. da hauts dich ebenfalls um.  Is auch nicht so dolle für Frauen, wenn die Männers früh überreitzt zu früh kommen und dann is nix mehr, weil der Patriarch schnarcht und die Frauen dann wieder alles alleine machen müssen. Viele meiner Freundinnen haben deshalb sehr gerne mit jüdischen Knaben gevögelt, weil die nicht immer so schnell weggeratzt waren wie ihre christlichen Konkurrenten. was meinst du, was ich in den 60er Jahren über meine jüdischen Freunde geflucht habe, weil die’s irgendwie besser drauf hatten. Die konnten sonst noch die größten Arschlöcher sein, aber gevögelt haben sie super … , die muslimischen Freunde kamen bei mir nicht besser weg, die waren genauso gut drauf wie die jüdischen, aber dann hinterher kam bei meinen Freundinnen immer der Katzenjammer, die Freud ist kurz die Reu ist lang. sie kamen mit der muslimischen Frauenrolle doch nicht so dolle zurecht. Noch schlechter als mit der jüdischen. Dann war ivch wieder gut genug für Rechtsanwalt besorgen, Frauenhaus ausfindig machen… Das ist alles nicht soooo einfach. Nur dass da mal eine aus Dankbarkeit wieder mit mir gevögelt hätte, ? Nöö, das war nicht drin. Vier Mal spazieren gehn, vielleicht mal ins Kino, drei Mal Kaffeetrinken aber ins bett oder in Wald und Flur, auch im Auto war außer Bussi-bussi echt nix.  Ich habe mich dann im hohen Alter von 58 noch beschneiden lassen. Das reicht eventuell noch für herbstliche Vögelzüge, wenn die Kraniche nach Süden ziehen. Ich für meinen Teil wünsche den Nachwachsenden möglichst wenige Kastrationsängste im postpubertären Alter oder eine rechtzeitige Beschneidung im Kleinstkindalter, wo mans gar nicht so richtig mitkriegt.  Darf auch mit Narkose sein. Macht der Zahnarzt ja auch.
Gruß
Hartmut
Ich halte die BeschneidungsFrage für einen Nebenwiderspruch, der jetzt
aufgeblasen wird und bei dem sich die Reaktion als judenfreundlich und
darüberhinaus auch noch als muslimfreundlich profilieren kann, während sie
jede antikolonialistische Bewegung in dieser Religionsgemeinschaft mit Hilfe
selbst inszenierter Ausschreitungen oder die von ProKöln und Co provozierten
Salafisten-Aktionen ausnutzend unter dem sammelbegriff „islamistisch“ gegen
jede antikolonialistische Regung vorgeht…. Dass dabei die westlichen
Dienste erfolgreich dafür sorgen, dass solche Bewegungen immer mehr unter
religiös-reaktionäre Oberherrschaft geraten , brauche ich hier sicher nicht
weiter ausbreiten. Die Kooperation mit der MuslimBruderschaft klappt in
weiten Teilen hervorragend, bei gleichzeitiger Kooperation mit den Gegnern
der MuslimBruderschaft ebenfalls.  Das kennen wir doch schon von der
anfänglichen Unterstützung des israelischen Geheimdienstes beim Ausbau der
Hamas als Gegner der Fatah mit dem Ziel die Palästineser dadurch insgesamt
zu schwächen…Aber ich möchte dann doch lieber wieder zurückkommen auf  den Bereich der
von mir vorgeschlagenen Konferenz Gegenöffentlichkeit. Vielleicht kann man
sich hier dazu auch in der Ausführlichkeit äußern wie zur Frage
der Beschneidung.Dann wäre über ein interaktives Portal auch diese Detailfrage in einem Forum
in der notwendigen Tiefe und Breite zu diskutieren…Wir müssen die Plätze für die politische Debatte organisieren…!!!!!
Und die Zugänge für die Massen schaffen…!!!

Der Berliner Extradienst war einmal ein solcher Versuch in den auslaufenden
60ern …..

Wir brauchen einen neuen Versuch auf der Höhe der Zeit.
Es ist höchste Zeit.
.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

3 Gedanken zu „Beschneidungsdebatte:
Vorhut statt Vorhaut !
HaBEs Wort zum Sonntag
wider einen modernisierten Hexenwahn
an der Heimatfront der Kreuzzüge“

  1. Ich sehe das nicht so. Auch wenn in diesen Zeiten die Hauptaufmerksamkeit Syrien gilt, sollte es nicht zugelassen werden, dass dahinter versteckt heimlich eine Verminderung des Kinderschutzes durchgewunken wird.

  2. O Hartmut, was ist? Genauso viele Argumente lassen sich für und wider alles andere sammeln, zum Beispiel wider die Masturbation. Besonders von Leuten, die gegen die Trennung von Staat und Kirche sind, und von solchen, die militärische oder zivile Körperverletzung aus religionsgemeinschaftlichen Gründen für ein Gewohnheitsrecht halten. Mach die Scheibenwischer an, du hast dich verfahren!
    Gruß
    Thomas

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