Let the Outlet out! Macht das Kaufhaus JOH zum Zentrum für Aus-& Weiterbildung
„Bis zum 4. Februar 2018 hätten die Investoren des geplanten Barbarossa-City-Outlets im ehemaligen Kaufhaus JOH in Gelnhausen eine Liste mit zukünftigen Mietern vorlegen müssen“, heißt es in den regionalen Medien. Diese Frist ist abgelaufen ohne Rück-Meldung der Investoren.
Der Investor Jan D. Leutze ist Meldungen der Nordpresse zufolge auch in Wilhelmshafen ähnlich erfolgreich tätig. Wer Wilhelmshafen kennt und dort das Betätigungsfeld des Barbarossa-Investors in der zentralen Fußgängerzone, der erhält einen guten Eindruck von dem, was kommt, wenn sich der Barbarossa-Outlet-Investor auch in Gelnhausen auslassen darf.
Da kann man nur raten – und ich rate es in dem folgenden offenen Brief auch dem neuen Bürgermeister von Gelnhausen:
PLEASE LET THE OUTLET OUT
Lieber Daniel Glöckner vom Notre Dame des Kinzigtales,
es wäre ganz im Sinne von Peter Joh, wenn aus seinem Gelnhäuser Stammhaus etwas sinnvolleres gemacht würde als ein weiteres überflüssiges Outlet-Center. Spekulationen darüber, ob eventuell ein Sponsor des Grimmelshausen-Gymnasiums hier einen zweiten Werksverkauf für seine Berufskleidung eröffnen könnte, sind mit Vorsicht zu genießen. Aber eine solche Verkaufsstelle könnte da durchaus auch einen Platz finden und würde dabei auch noch zu einer viel besseren Verwendung des Kaufhauses JOH passen: ein Zentrum für Aus- & Weiterbildung, für Umschulung und Langzeitarbeitslosen-Qualifikation als Erweiterung der beruflichen Schulzentrums in der JOH-Nachbarschaft. Das hätte auch Peter Joh sehr gut gefallen, mit dem ich in den 90ern schon einige Male darüber gesprochen habe. Aber davon Mal abgesehen: die Erweiterung des sehr beengten Schulzentrums ist so oder so dringend notwendig. Nur fehlt dafür das Gelände. Im JOH könnten eine ausreichende Schul-Mensa, weitere Klassen-und Lehrerzimmer & Arbeits- und Ruhe-/Pausenäume für den Ganztagsbetrieb, Lehrküchen, Werkstätten., schulinterne und öffentliche Veranstaltungs-& Ausstellungsräume entstehen. Hier könnte ein schulisches Gastronomie-Management-usw.. -Ausbildungsprojekt eine öffentliche Gaststätte/Kantine betreiben – eventuell in Zusammenarbeit mit der Gelnhäuser Tafel. Hier könnten Schülerinnen in „Probier-Läden“ ihre Fähigkeiten anbieten und (auch zur Mitfinanzierung schulischer Projekte) ihre in der Ausbildung geschaffenen Produkte verkaufen, Modenschauen stattfinden. „Repair-Cafés“ könnten hier als schulisch betriebene Kombinationen von Gastronomie und Handwerk arbeiten.
„Wenn ich dieses Bild schon vor einem Jahr gesehen hätte, ich hätte auch das Haus im Hintergrund nicht abreißen lassen“ , Peter Joh im Gespräch am Rande der Vernissage im Eidengesäßer LÖWEn, nachdem er von der Geschichte der Häuser erfuhr, hat er dann auch das „LORBASS“ nicht abreißen lassen.
DAS wäre ein wirklicher Weg zur Wiederbelebung der Innenstadt Gelnhausens und böte für die junge Generation die Chance der lernend erforschenden Begegnung mit dem Ernst des Lebens wie der Freude an sinnvoller Arbeit und deren öffentliche Anerkennung. Ein (inter-) aktiver Treffpunkt der Generationen, aller Gesellschaftsschichten …. (neben der doch meist den Youngsters vorbehaltenen Feiermeile in der Bahnhofstraße)
Eine solche Belebung zwischen Bahnhof und Marienkirche wird sich auch auf die derzeit verödende Oberstadt positiv auswirken.
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Barth-Engelbart