Die „Kurden-Enklave Afrin“: ein Beitrag der ARD zur Balkanisierung Syriens und des gesamten Nahen-Ostens .
Programmbeschwerde des Ex-Tagesschau-Redakteurs Volker Bräutigam und des NDR-Ex-Hausjursten Friedhelm Klinkhammer
Die Balkanisierung Jugoslawiens ist gelungen. Der professionelle UCK-Rauschgiftdealer Thaki wird als honoriger Staatsmann gehandelt, die Mit-Liquidatorin Jugoslawiens und vermutliche Mit-Mörderin seines Präsidenten Slobodan Milosevic – Carla del Ponte wird als mutigste Frau der Welt und als Filmheldin gefeiert, die jetzt anlässlich des Drehstarts ihrer Geschichte fordert, Syriens Präsidenten Assad beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag anzuklagen. Wohlgemerkt, nicht die Terroristen und die Terroristen-Bewaffner und -Ausbilder aus Washington, Tel-Aviv, Berlin, Riad, Paris, London … nein, wie bei Jugoslawien werden nicht die Aggressoren sondern die Angegriffenen angeklagt. Zunächst medial-propagandistisch, dann „juristisch“.
Die ARD spielen dabei eine „exzellenz-journalistische“ Schlüsselrolle:
mit ihrer Methode der Ost-Ghouta-„Berichterstattung“ hätte sie 1945 zusammen mit später wiederverwendeten Juristen des „Volksgerichtshofes“ die US-Verbände als Kriegsverbrecher anklagen müssen, weil die bei der Vernichtung von SS-Einheiten in einem hessischen Dorf auch die zwangsrekrutierten Kindersoldaten getötet haben, hinter denen sich die SS verschanzt hatte. Das hessische Klein-Ost-Ghouta heißt Waldensberg und liegt 30 Kilometer nordöstlich von Frankfurt am Main. Dort blieb außer bei der Kirche kein Stein auf dem Anderen. Die Zahl der zivilen Opfer und die der toten Kindersoldaten dürfte die der SSler weit übertroffen haben..
Ein wesentlicher Beitrag der ARD zur Balkanisierung Syriens und des nahen Ostens ist die Hamburger Eintrichterung von Feindbildern und Sprachregelungen, Neue Welt-Ordnung braucht neue Wert-& Wort-Ordnungen: Terroristen werden urplötzlich wieder zu dem als was man sie zu Beginn der Angriffe auf Syrien schon weißgewaschen hatte: „gemäßigte Rebellen“, „Oppositionelle“, „Aufständische“, „sich in der Not bewaffnende Gegner des blutigen Diktators Assad“ , die „White Helmets“-Halsabschneider-Helfer vom Schlage eines Doktor Mengele, die ihre Opfer als „Assad- und Russen-Opfer“ für die Kameras präsentieren & präparieren, werden zu „alternativen“ Nobel- & Oskar-Preisträgern und Kinder-Retter-Helden gemacht. (Wer das nicht glauben kann, darf sich gerne bei „Ein Parteibuch“ und im Portal der Berliner Malerin und Bloggerin Ursula Behr die analysierten Enthauptungs-,. Erschießungs-, Abschlachtungs-, Leichenschändungs-Propagandavideos der verschiedenen IS-Formationen anschauen und dort die „White Helmets“ kooperierend wirken sehen. https://urs1798.wordpress.com/2012/05/29/al-houla-massaker-und-die-lugen-der-medien-und-politiker-syria-syrien/?relatedposts_hit=1&relatedposts_origin=75664&relatedposts_position=2Man sollte dabei möglichst die Kinder nicht zusehen lassen.Die Zwangsnomadisierung wird durch die komplette Zerstörung jeglicher kulturell-sozialer Strukturen, Zerstörung des kollektiven Gedächtnisses durch Vernichtung von Bibliotheken, Universitäten, Schulen, Museen, Dorf- und Stammesgemeinschaften, Kulturdenkmälern und Heiligtümern herbeigebombt. Die überlebende Bevölkerung wird zur strukturlosen Verschiebemasse von einem Flüchtlingslager zum nächsten – immer abhängig von Hilfssendungen , immer wieder vertrieben bevor sich notdürftig neue und ansatzweise verlässliche soziale Strukturen und selbständige Ökonomien bilden können: eine arabische, afrikanische Welt voller „Armenier“: heimatlos, staatenlos, bodenlos, elternlos, rechtlos, trinkwasserlos, tuberkulos, asyllos und immer auf der Flucht …
Bei der aktuellen Programmbeschwerde Volker Bräutigams und Friedhelm Klinkhammers geht es um die Nah-Ost-Neuordnungs-Wortschöpfung von der angeblichen „Kurden-Enklave Afrin“,
Betreff: Programmbeschwerde: „Kurdenenklave“- Stuss – oder Perfidie – mit einem Wort
Datum: 21. Februar 2018 um 11:09:47 MEZ
An: „NDR RR VWR“ <gremienbuero@ndr.de>
Programmbeschwerde: Stuss – oder Perfidie – mit einem Wort
http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-24235.html (u.a.)
http://www.tagesschau.de/ausland/syrien-kurden-tuerkei-103.html
http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-24253.html
Sehr geehrte Rundfunkräte,
erlauben Sie die schlichte Rückfrage: Wenn´s bei ARD-aktuell schon im Kleinen nicht sauber klappt, wie sollte es dieser Redaktion dann im Großen gelingen? Guckt eigentlich der promovierte Chefredakteur Gniffke die Sendungen selbst noch an, die er zu verantworten hat? Wissen Sie was darüber? Oder ist Ihnen das inzwischen auch schon egal?
Text einer Studiomeldung am 19. Februar in den Tagesschau-Ausgaben 17 Uhr und 20 Uhr (frühere Sendungen dieses Tages haben wir nicht mehr überprüft):
Einen Monat nach Beginn der türkischen Offensive in Nordsyrien will die Regierung in Damaskus offenbar die kurdische Miliz YPG unterstützen. Syrische Medien berichten über eine entsprechende Einigung. Danach sind regierungstreue syrische Kräfte bereits in dem Gebiet im Norden im Einsatz. Sie stünden kurz vor dem Einmarsch in die umkämpfte Enklave Afrin (…)
Auch auf der Internet-Seite tagesschau.de wird der Quatsch verbreitet:
Syriens Kurden und die Regierung in Damaskus haben sich über die Entsendung von regierungstreuen Kräften nach Afrin geeinigt, um dort den Luftraum und die Grenze gegen türkische Angriffe zu verteidigen. Nach einem Bericht des syrischen Staatsfernsehens stehen regierungsnahe Truppen, sogenannte Volkskräfte, kurz vor einem Einmarsch in die kurdische Enklave Afrin im Nordwesten des Landes.
Zwar verläuft die Grenze zwischen der Türkei und Syrien in dieser Region nicht geradlinig, sondern das syrische Afrin ragt etwas ins türkische Staatsgebiet hinein, so wie Tschechien im Oberfränkischen in das deutsche Gebiet hineinragt; die syrische Provinz Afrin liegt aber nicht als vom Mutterstaat vollständig abgetrennte Insel im türkischem Staatsgebiet. Erst dann könnte von einer „Enklave“ gesprochen werden. Das hätte die Tagesschau-Redaktion mit einem Blick auf ihre eigene Landkarte feststellen können, mit der sie ihre Meldung illustrierte.
Hilfreich wäre ein zweiter Blick in den Brockhaus gewesen, bitte nachschlagen unter „E“ (wie „Eselei“). Aber dazu langt es offenbar zeitlich in der Redaktion nicht mehr, und nicht mal die jederzeit greifbare Wikipedia wurde zu Rate gezogen:
Eine Enklave (von französisch enclaver, ‚umschließen‘) ist ein Staatsgebiet, das vollständig vom Gebiet eines anderen Staates umschlossen ist, also keine Grenze zu einem zweiten Staat und keinen eigenen Zugang zur hohen See hat. Beispiele sind Büsingen am Hochrhein, Lesotho, San Marino und die Vatikanstadt. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Enklave
Am 20. Februar wurde der „Enklave“-Quatsch bei ARD-aktuell noch immer nicht abgestellt, sondern in einer neuen Variante geboten: „Kurdenenklave“. Sowohl in der Studiomeldung als auch als Schriftzug auf zwei Fotos zur Hintergrund-Illustration. Ein halbwegs nachdenklicher Redakteur hätte den Stuss schon deshalb nicht verzapft, weil selten verwendete Fremdwörter in einer Informationssendung für ein Millionenpublikum nichts verloren haben.
Pure Gedankenlosigkeit von gestressten Nachrichtenredakteuren? Die neue Wortverbindung „Kurdenenklave“ nährt einen anderen Verdacht: Sie ist typisch für die Sprachschöpfungen der prowestlichen Nachrichtenagenturen, und die dienen nun mal dem Transport transatlantischer Propaganda.
Die USA wünschen sich schon lange ein kurdisches eigenstaatliches Gebilde in dieser Region, weil es einen Dauerkonflikt begründen würde zwischen Türken, Syrern, Irakern, Iranern, Armeniern und Aserbeidschanern; „balkanisieren“ ist seit der Zerschlagung Jugoslawiens der gebräuchliche Begriff für diese Politik. „Teile und herrsche“: Die Scheingründe für ein permanentes militärisches Engagement der USA zur Kontrolle der gedamten Region wären geschaffen. Das entsprechende Interesse Washingtons ist nachweisbar, Außenminister Tillerson hatte erst jüngst angekündigt, eine kurdische 30 000 Mann starke „Grenztruppe“ in Nordsyrien schaffen zu wollen. Die plötzlich häufige Verwendung von „Kurdenenklave“ passt gut in den Rahmen einer US-konformen Akzeptanzstrategie.
Kritische Distanz zu Dergleichen und Nachdenklichkeit bei der Arbeit sind allerdings nicht Sache von Qualitätsjournalisten der ARD-aktuell. Die haben für sowas keine Zeit. Sie müssen als Wasserträger Einsatz zeigen. Und liefern nur Gründe für Beschwerden über die Verletzung ihrer staatsvertraglichen Pflichten. Zu nennen sind besonders die Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit, Sachlichkeit, Vollständigkeit der Informationen, Verarbeitung nach „anerkannten journalistischen Grundsätzen“. Zu denen gehört es nicht, entweder nur idiotische oder gar doch perfide propagandistische Wortschöpfungen wie „Kurdenenklave“ mit ihren giftigen Widerhaken in die Welt zu setzen.
Mit freundlichen Grüßen
Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer
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„Lasst uns Syrien aufteilen!“
Ein diplomatisches Dokument entlarvt den US-Plan für Syrien. Exklusivabdruck aus der libanesischen Tageszeitung Al Akhbar.
von Rubikons Weltredaktion
Unter dem Titel „Washington an seine Verbündeten: Lasst uns Syrien aufteilen“ (1) erschien am 22. Februar 2018 ein Artikel in der libanesischen Tageszeitung Al Akhbar. Der Text der Kollegen Mohammad Ballout und Walid Scharara basiert auf einem Protokoll, das sie erhalten hatten, und in dem ein Treffen in Washington am 11. Januar 2018 zusammengefasst wird. Kurz zuvor hatte US-Präsident Donald Trump einer dauerhaften Militärpräsenz in Syrien zugestimmt, nun hatte das US-Außenministerium ausgewählte Verbündete eingeladen, um ihnen die US-Syrien-Strategie zu erläutern. Die US-amerikanische „Kleine Syrien-Gruppe“ soll zukünftig um weitere US-Verbündete erweitert werden. Namentlich genannt wird auch Deutschland.
Das von Benjamin Norman, einem Nahostexperten an der britischen Botschaft in Washington erstellte Protokoll ist ein vertrauliches diplomatisches Dokument und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Die Aufzeichnungen zeigen in aller Offenheit wie über das Schicksal von Menschen, Ländern und Regionen entschieden werden soll. Das Völkerrecht hat dieser Kreis bereits weit hinter sich gelassen.
Die Kollegen Ballout und Scharara leisten – mit Unterstützung ihrer Zeitung Al Akhbar – wichtige Aufklärung über den Krieg in Syrien und seine machtpolitischen und geostrategischen Hintergründe. Rubikon bedankt sich für die Genehmigung der Autoren, den Artikel in deutscher Übersetzung exklusiv zu veröffentlichen.