Die Öffentliche Kritik an Professor Micha Brumliks Kriegspropaganda und die wissenschaftliche Auseinandersetzung den Forderungen des Heidelberger/Frankfurter Erziehungswissenschaftlers nach Streichung des muttersprachlichen Unterrichts hatte für die Kritiker üble Folgen,
die auch mit dessen Funktionen im Frankfurter Jüdischen Museum, im Fritz-Bauer-Institut, im Campus-Verlag und bei der Heinrich-Böll-Stiftung im Zusammenhang stehen:
Zunächst wurde die Kritik an einem Brumlik-Interview zum Thema Muttersprachlicher Unterricht in der Zeitschrift der GEW „Erziehung & Wissenschaft (E&W) unterdrückt und dann unter der Bedingung der Kürzung auf 100 Zeilen in die Leserbriefspalten verbannt.
Nun war wohl die Kritik eines Grundschullehrers der Redaktion der E&W nicht schwergewichtig und nicht ausreichend wissenschaftlich erscheinend genug. Das aber war wohl nicht der einzige Grund, denn die darauf folgende Antwort des Bremer Professors Liebe-Harkort wurde erst einige Ausgaben später und dann schlecht auffindbar auf den hinteren E&W-Seiten veröffentlicht.
Schlimmer waren aber die „Sekundärfolgen“: meine öffentliche Kritik an Brumliks Kriegspropaganda ((„Ich habe lediglich einen Landkrieg gegen Serbien gefordert!“ (Brumlik wörtlich in der Frankfurter Katharinen-Kirche 2003 bei der mi-Veranstaltung „Krieg für Menschenrechte?“, nachdem ich seinen internet-Aufruf zum Bombenkrieg gegen Belgrad zitiert hatte, der an folgenden Tag aus dem Internet verschwunden war!))) und seiner Forderung nach Streichung des muttersprachlichen Unterrichts wurde mir als „Antisemitismus“ angekreidet und führte zum Ausschluss aus der von mir mitgegründeten bundesweiten attac-kultur-AG, und zum Ausschluss aus der bundesweiten und der Frankfurter attac-mailingliste.
Weitere spätere Folgen waren Engangements-Boykotte, Zensur im Rundfunk, Radio CORAX-Halle hat nach Infos aus FFM (insbesondere von Jutta Ditfurt) mich als „Antisemiten“ aus dem Programm geworfen (fünf Minuten vor der Life-Sendung). Das VL-Zentrum in Halle hat meine schon plakatierten Lesungen abgesagt usw. … So viel zur Antisemitismus-Keule.
Bezeichnender Weise ist im online-Archiv der E&W nur das Interview mit
„seiner Eitelkeit , Grandsegnieur Brumlik“ zu finden, alle Gegenthesen und
nicht wenige Protestbriefe sind dort nicht mehr auffindbar.
In die Auseinandersetzung hat sich auch Gregor Gysi eingeschaltet und vertritt eine HERVORRAGENDE Position zum muttersprachlichen Unterricht. Es lohnt sich, die am Ende dokumentierten Gysi-Ausführungen zu lesen.
Zunächst aber zu Micha Brumlik:
„Den muttersprachlichen Unterricht ersatzlos streichen“
E&W-Gespräch mit dem Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik
Der Heidelberger Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik hat mit seinen
Thesen zur Einwanderungsgesellschaft auf dem Berliner GEW-Kongress, der unter dem Motto „Kultur des Aufwachsens – Pädagogik auf dem Weg zum multikulturellen Europa“ Anfang Dezember ’99 in Berlin stattfand, hitzige Diskussionen entfacht. E&W sprach mit dem in Frankfurt a.M. lebenden Wissenschaftler und Publizisten.
E&W:
Ihre Forderung nach allgemeiner Aufhebung des muttersprachlichen Unterrichts hat in Berlin ziemlich viel Staub aufgewirbelt. Sie sagten dort, dass es nicht die Aufgabe des demokratischen Staates sei, „beliebige ethnische Identitäten zu garantieren, sondern den gleichen Wert der bürgerlichen, das heißt der individuellen Freiheiten für alle durchzusetzen“. Welche politische Grundannahme steckt denn dahinter?
Micha Brumlik:
Ich glaube, man muss zuerst noch einen Schritt weiter zurückgehen. Wenn man das Ganze historisch betrachtet, ist völlig klar, dass der muttersprachliche Unterricht, so wie er heute noch in einer ganzen Reihe von Bundesländern abgehalten wird, Ausdruck einer ehemaligen Gastarbeiterpädagogik ist. Er ist ein Ausdruck des Bemühens, deren Kinder für die reibungslose Reintegration in die frühere Heimat ihrer Eltern fit zu machen. Das entspricht aber überhaupt nicht mehr der Situation einer Einwanderungsgesellschaft. Wir wissen, dass wir heute mit einem irreversiblen Zugang in eine neue Gesellschaft zu rechnen haben.
Für mich ist es eine liberale Selbstverständlichkeit, dass kein Mensch auf
seine ethnische Herkunft fixiert werden darf. Aber es ist für mich sehr,
sehr wichtig, dass die hegemoniale Sprache, in der die unterschiedlichen
Kulturen der Einwanderungsgesellschaft repräsentiert werden, für alle zum
Allgemeingut werden. Eine solche Teilhabe aber wird gerade durch eine
ethnisch beschränkte Zuschneidung des Sprachunterrichts auf Herkunftsgruppen eingeschränkt.
E&W:
Nun liegen Sie mit dieser Auffassung etwas quer zu dem auch in den
Gewerkschaften verbreiteten multikulturellen Verständnis. Deswegen noch
einmal nachgefragt, welches Staatskonzept liegt ihrer Position zugrunde?
Micha Brumlik:
Ich vertrete ein bürgerrechtlich-liberales, sozialstaatliches Staatskonzept.
Und ich gehe davon aus – anders als das jahrelang die etablierte Politik
beabsichtigte -, dass die Bundesrepublik tatsächlich eine
Einwanderungsgesellschaft ist. Ich gehe weiterhin davon aus, und das ist
natürlich strittig, dass die Arbeitsmigranten, deren Lage für mich nicht
identisch mit der von Flüchtlingen ist – hier trenne ich sehr scharf -, dass
die Arbeitsemigranten grundsätzlich freiwillig emigriert und daher
freiwillig in die deutsche Gesellschaft eingewandert sind. Damit haben sie
aber zugleich den Anspruch aufgegeben, ihre jeweilige Kultur, Sprache und
Religion durch staatliche Garantien aufrecht erhalten zu sehen.
E&W:
Kann man überhaupt von einer freiwilligen Emigration sprechen? Gerade die ehemaligen Gastarbeiter, die Sie erwähnt haben, sind ja angeworben worden und oft aus wirtschaftlicher Armut hierher gekommen.
Micha Brumlik:
Begrenzt. Aber die Emigrationssoziologie teilt uns mit, dass es in aller
Regel die Kräftigsten und Dynamischsten gewesen sind, die diese Bereitschaft zur Arbeit im Ausland auf sich genommen haben. Und es war ein Irrtum auf beiden Seiten gewesen, sowohl der anwerbenden Länder als auch der Immigranten selbst, zu glauben, die Immigration ließe sich auf einen überschaubaren Zeitraum begrenzen. In Wirklichkeit war es eine existenzielle Entscheidung, sich eine neue Heimat zu suchen.
E&W:
Wenn Sie davon ausgehen, dass die Bundesrepublik de facto eine
Einwanderungsgesellschaft ist, was sind denn die rechtlichen und
gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen für eine auf Integration zielende Einwanderungsgesellschaft?
Micha Brumlik:
Zunächst einmal muss man feststellen, dass die Bundesrepublik Deutschland eine Einwanderungsgesellschaft ist, aber rein juristisch noch kein Einwanderungsland. Die neue Staatsbürgerschaftsangehörigkeits-regelung der rotgrünen Regierung ist ein Schritt auf diesem Wege. Er ist freilich viel zu halbherzig gegangen und bei weitem der Lage der meisten Arbeitsemigranten nicht angemessen. Dennoch ist damit ein grundsätzlicher Paradigmenwechsel vollzogen. Deutsch zu sein, heißt seit der Einführung dieses neuen Staatsbürgerschaftsrechts nicht mehr, der deutschen Ethnie zu entstammen, sondern bedeutet, Mitglieder einer jetzt neu entstehenden Staatsbürgergeneration zu sein. Dieses Recht muss selbstverständlich erweitert werden. Und selbstverständlich wird die Bundesrepublik über kurz oder lang nicht umhin kommen, ein Einwanderungsgesetz zu schaffen. Allerdings müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass ein solches Gesetz ebenso als ein Instrument nationalen Interesses betrachtet wird und nicht nur ein humanitäres Angebot ist. Deswegen liegt mir ja so viel daran, zwischen Flüchtlingen und Immigranten zu unterscheiden. In Bezug auf Menschen, die aufgrund von politischem oder ökologischem Druck flüchten müssen, müssen ganz andere, viel weitreichendere und großzügigere Regelungen gefunden werden als sie bisher existieren. Aber das ist nicht zu vergleichen
mit einer wesentlich von Privatleuten angestrebten Emigration.
E&W:
Inwiefern ist denn die Einwanderungsgesellschaft Nordamerikas ein Vorbild für Sie?
Micha Brumlik:
Für mich sind die USA, was ihre rein staatsrechtlichen Konditionen angeht,
durchaus vorbildlich. Was mir generell an den Vereinigten Staaten nicht
gefällt, ist, dass dort Einwanderung nicht sozialstaatlich abgestützt wird.
Wer einmal das Land betreten hat, der muss dort selbst sehen, was aus ihm
wird. Solche soziale Kälte des Staates deckt natürlich nicht den
Solidaritätsbedarf in einer pluralen Gesellschaft. Ein Land, das sich selbst
als Immigrationsgesellschaft auf dem Weltmarkt anpreist, ist dazu
verpflichtet, die Startbedingungen für die Eingewanderten zu garantieren und sie nicht einfach einem blinden ökonomischen Wettbewerb zu überlassen.
E&W:
Was schuldet denn die Einwanderungsgesellschaft ihren Immigranten und was andererseits sind die Immigranten der Einwanderungsgesellschaft schuldig?
Micha Brumlik:
Die Einwanderungsgesellschaft schuldet den Immigranten zunächst die
Möglichkeit zur Teilhabe. Darunter verstehe ich angemessene ökonomische
Abstützungen und vor allem den kostenfreien Erwerb der herrschenden
Verkehrssprache, in unserem Falle des Deutschen. Hier glaube ich, dass
insbesondere die Sprachlehr- und -lernangebote noch sehr viel stärker
ausgebaut werden müssten als bislang. Angesichts der neuen
Staatsbürgerschaftsregelungen würde ich auf einer obligatorischen Teilnahme am deutschen Spracherwerb für alle Einwanderer bestehen wollen. Andererseits ist Immigranten außer der guten Kenntnis der deutschen Sprache nicht mehr und nicht weniger abzufordern wie allen anderen Bürgern auch, nämlich Gesetzestreue und die Bereitschaft, Steuern zu zahlen. Mehr an Anpassung muss es nicht sein.
Ich fordere ausdrücklich nicht eine Identifikation mit den hiesigen Normen,
Sitten und Werten. Ich bin auch nicht davon überzeugt, dass es so etwas wie
eine normative deutsche Leitkultur überhaupt gibt. Natürlich wünsche ich
mir, dass im Laufe der Integration der Geist unserer Verfassung auch von den Immigranten aufgenommen wird, aber auch hier dürfen wir von diesen nicht mehr an Verfassungsbegeisterung erwarten als von der eingeborenen
Bevölkerung.
E&W:
Sie unterscheiden zwischen einer multikulturellen und einer multiethnischen Einwanderungsgesellschaft. Worin sehen Sie die Differenz?
Micha Brumlik:
Die Differenz besteht darin, dass die multiethnische Gesellschaft einen
staatsrechtlichen Status für Minderheiten anerkennt. Das ist übrigens in
Deutschland begrenzt der Fall, die Dänen in Schleswig beispielsweise, die
Sorben in der Lausitz, ein paar tausend Friesen an der Küste sowie die Sinti
und Roma sind nach Maßgabe einer EU-Richtlinie in ihrem sprachlichen
Zusammenhalt besonders zu unterstützen. Ich persönlich möchte es bei diesem rein historisch zu verstehenden ethnischen staatlich anerkannten
Minderheitenschutz auf jeden Fall belassen. Es kann überhaupt nicht in Frage kommen, dass beliebige Einwanderergruppen – seien es nun die Kurden oder die Kroaten – in einem vergleichbaren Sinne als ethnische Minderheit einen staatsrechtlichen Status erhalten.
E&W:
Sie haben in Berlin in diesem Zusammenhang auch von einer nationalen Kultur gesprochen. Suggeriert dies nicht einen allgemeinen Wertkonsens, der so in der Realität gar nicht existiert?
Micha Brumlik:
Die nationale Kultur ist in einer globalisierten Welt, in der Kultur ohnehin
grenzüberschreitend ist, nur noch der Ausschnitt der Kultur, der im
öffentlichen Bildungswesen von der Vorschulerziehung über die Schulen bis
hin zu den Universitäten praktiziert und gepflegt wird. Die nationale
Kultur, so wie ich sie verstehe, zeichnet sich lediglich dadurch aus, dass
es die Kultur in einer der national führenden Verkehrssprachen ist. Schon
die in der Verkehrssprache repräsentierte nationale Kultur könnte
gegensätzlicher nicht sein. Zwischen deutschsprachigen Dichtern und
Zeitgenossen wie Bert Brecht oder Hugo von Hoffmannsthal klaffen Welten.
Punktum. Was an Inhalten, Wünschen, Lebensformen, Utopien und Ängsten in dieser Verkehrssprache artikuliert wird, das hat niemand ein Recht vorzuschreiben. Wir müssen realisieren, dass es mittlerweile eine Reihe hervorragender literarischer Leistungen von Einwanderern gibt, die zu einer Erneuerung der deutschsprachigen Kultur beigetragen haben. Wenn ich etwa den Kieler Autor Feridun Zaimoglu, der für mich einer der kraftvollsten Erneuerer der deutschen Sprache ist, oder an den aus Syrien eingewanderten Rafik Shami denke, in dem man wirklich einen genuinen Fortsetzer des deutschen Kunstmärchens sehen kann, dann sind das für mich alles Beiträge zur nationalen Kultur des Einwanderungslandes Bundesrepublik Deutschland.
E&W:
Trotzdem stellt sich die Frage: Wenn Kultur und Herkunftssprache essenziell zur Persönlichkeitsentwicklung des Menschen gehören, warum sollen sie dann nicht staatlich gefördert werden?
Micha Brumlik:
Ich glaube, zur Teilhabe an einer Kultur gehört vor allem die Fähigkeit,
sich in der Sprache dieser Kultur zu artikulieren. In welcher Weise nun die
Herkunftssprache essenziell zur Identitätsbildung gehört, ist ja umstritten.
In welchem Ausmaß gehört beispielsweise das Kurdisch eines Kindes, das sagen wir in Bamberg aufwächst und mit der kurdischen Muttersprache seiner Eltern kaum noch etwas zu tun hat, tatsächlich zu seiner Persönlichkeit? Gibt es tatsächlich so etwas wie einen sprachlichen Kern individueller Identität?
Ich meine ja: Ist es aber die Sprache der Eltern? Dessen bin ich keineswegs
sicher. Und ob die Sprache im Elternhaus prägender ist als die Sprache im
Umgang mit Gleichaltrigen und Freunden, bezweifle ich auch.
E&W:
Wenn die Gleichaltrigen aber hauptsächlich der gleichen ethnischen Gruppe
angehören?
Micha Brumlik:
Dann ist es für mich umso wichtiger, dass sie dennoch die hegemoniale
Verkehrssprache vorzüglich beherrschen – denn ohne deren Kenntnis sinken ihre Chancen zur ökonomischen Integration und steigen dafür umgekehrt, in einer ethnisch-fixierten Underclass zu verbleiben.
E&W:
Sie behaupten, die Einwanderungskultur wirke stärker als die Herkunftskultur auf die Eingewanderten? Wenn ich mich aber zum Beispiel in Berlin-Kreuzberg in türkischen Wohnviertel umschaue, scheint mir eher das Gegenteil der Fall zu sein.
Micha Brumlik:
Wie Leute privat ihr Wohnumfeld gestalten, finde ich vergleichsweise
uninteressant. Ich sehe in einem ausschließlich türkischen Wohnviertel
ebenso wenig ein Problem wie in den Chinatowns der US-amerikanischen
Großstädte. Ich finde diese Viertel faszinierend, aber sie stellen kein
besonderes Problem dar.
Wenn die Jugendlichen und die Leute, die in Kreuzberg wohnen, es gelernt
haben, in ihren Schulen fließend Deutsch zu sprechen und nicht irgendeinen Mischslang, dann ist es mir persönlich ganz unerheblich, ob es ganze Straßenzüge mit ausschließlich türkisch oder polnisch geschriebenen
Ladenschildern gibt oder nicht. Ich finde, dass sind genau die Variationsbreiten und die Spielräume, die eine multikulturelle Gesellschaft braucht, die auf liberal individualistischen Grundsätzen beruht.
Darüber hinaus wäre es mir aber wichtig, dass Kinder nichttürkischer
Herkunft, ob Spanier, Kroaten oder Deutsche, die ebenfalls in Kreuzberg
zuhause sind, wo Türkisch offensichtlich eine dominierende Rolle spielt,
dass diese sich in dieser Sprache ebenfalls ausdrücken können.
E&W:
Was wären die praktisch politischen Konsequenzen aus Ihrem Modell einer
multikulturellen Gesellschaft?
Micha Brumlik:
Die politischen Konsequenzen bestehen in einer ersatzlosten Streichung des
muttersprachlichen Unterrichts und bestehen in lokal und regional gestützten offenen Unterrichtsangeboten in mehreren Sprachen. Mindestens aber in der massiven Förderung eines Bilingualismus in Deutsch und einer Sprache der Emigranten, zuzüglich natürlich der Weltsprache Englisch.
Interview: Helga Haas-Rietschel
Jetzt folgt noch ein kleiner Ausschnitt aus einer Brumlik-Replik auf :
„Weder GEW noch Lehrer haben den muttersprachlichen Unterricht , wie er
heute existiert, gewollt: zwei Wochenstunden ausschließlich für Familien
aus Anwerbeländern. Warum verteidigen sie ihn dann so heftig? Lässt sich die folgenden Hypothese wirklich begründen:
„Der Erwerb der notwendigen Kompetenz in der Allgemeinsprache des
Einwanderungslandes wird durch begleitende Maßnahmen von 90 Minuten pro Woche in der Muttersprache wesentlich gefördert.“
Der Nachweis dafür steht aus. Wenn es wirklich so wäre, müsste die
schulische und berufliche Lage vieler Immigrantenkinder besser sein und
sich nicht verschlechtert haben.
Soweit die Antwort des Herrn Erziehungswissenschaftsprofessors Dr.
Micha Brumlik (uni Frankfurt/Heidelberg) Autor, Publizist, mit
Leitungsfunktionen in zahlreichen Institutionen ( u.a.
Fritz-Bauer-Institut, Campus-Verlag, Jüdisches Museeum, Heinrich-Böll-Stiftung usw……
Es fällt mir schwer als Lehrer in einem „sozialen Brennpunkt“ angesichts der Ausführungen des Herrn Brumlik nicht handgreiflich zu werden. Die schulische und berufliche Lage der Immigrantenkinder (und nicht nur dieser) verschlechtert sich rapide wegen der krisenhaften Entwicklung dieser „unserer“ Wirtschaft, wegen der Kaputtsparpolitik dieser „unserer“Regierungen und in vielen Fällen besonders wegen der Streichungen im muttersprachlichen Bereich.
Herr Brumlik hat zwar nicht in seinem Interview-Text dafür aber in seiner
Replik auf die Kritik den Begriff „psycholinguistsich“ zumindest erwähnt.
Jedoch hat er keine Ausführungen dazu gemacht.
Der geisteswissenschaftliche Demagoge Brumlik bewegt sich gerne in dem Feld der naturwissenschaftlichen Beliebigkeit. Es darf hier ruhig abseits von
Fakten politisch opportun herum spekuliert werden.
Die Beispiele der Schriftsteller Feridun Zaimoglu und Rafik Shami zum Beleg für seine Thesen zu nehmen ist eine wissenschaftlich unhaltbare Vorgehensweise: Beide Schriftsteller sind muttersprachlich ununterbrochen sozialisiert. Bei Feridun kam das Verbot der Muttersprache in der Öffentlichkeit auf dem Hintergrund seiner Zugehörigkeit zu einer oberen Gesellschaftsschicht nach einer nahezu abgeschlossenen muttersprachlichen Sozialisation. Bei Rafik Shami gab es kein Muttersprachenverbot. Er ist aramäisch-muttersprachlich sozialisiert und dabei noch mehrsprachig aufgewachsen. Diese Beispiele für die aus dem tieften Anatolien und der kurdischen Provinz stammenden Familien und ihrer Kinder heranzuziehen zeugt von äußertser sozio-psycholinguistisher Ignoranz.
Dass er auf die Forschungsergebnisse meines Freundes Noam Chomsky pfeift, offenbart eine ziemlich arrogante Haltung , denn er geht in seiner Argumentation auch nicht annäherungsweise auf dessen Thesen ein.
Würde er sich einmal darum bemühen, die neueren Erkenntnisse der
Neurophysiologie zu studieren, z.B. die der Uni Hannover,
Forschungsergebnisse diverser US-Universitäten über den Zusammenhang von kognitiver Entwicklung und pränataler Bedingungen, die Studien von Bastian und Adamek, käme der Herr vielleicht auch darauf, dass ein Zusammenhang zwischen pränatalen Sprachhören und postnataler Sprach- Intelligenz-, Emotions-Entwicklung besteht.
Kinder, die die pränatale muttersprachliche Entwicklung nicht kontinuierlich weiter führen, diese im schlimmsten Falle abbrechen, werden tendenzielle Analphabeten im minder schlimmen Falle. Sie werden nie die kongnitiven und emotionalen Potenzen entwickeln können wie andere kontinierlich muttersprachlich entwickelte Kinder. Der Mann Brumlik versteht es darüber hinaus auch nicht, dass Muttersprache deshalb Muttersprache heißt, weil die Frauen die Kinder im Bauch tragen und die Föten bereits die Sprache der Mutter am besten hören und diese sie, ihre frühkindliche Entwicklung am direktesten (neben ihrer Musik, dem Herzschlag, dem Nikotin und Alkohol und anderen (Rausch-) Giften beeinflußt. Die Männer und deren Sprachen sind frühestens beim ersten Wickeln so direkt an der kindlichen Entwicklung beteiligt.
Alles, was nach einer Unterbrechung der muttersprachlichen
Kompetenzentwicklung an Sprachförderung (Zweit-, Fremd- und sonstige
Sprachförderung) hinterhergeschickt wird ist zwar nicht vergeblich aber kann die Entwicklungsbrüche nicht heilen. Im Bereich der Musikalität liegen dazu Feldforschungsergebnisse vor, die sollte sich der Herr Brumlik vielleicht einmal anschauen.
Aber ich glaube, der Herr ist als gut bezahlter Professor durchaus in der
Lage, sich umfassend zu informieren und ich nehme stark an, dass er es auch ist, sonst sollte er seine Professur nicht weiter ausüben dürfen.
Der Mann weiß, was er in der derzeitigen sozial- und bildungspolitischen
Lage verschweigt: im Bereich des muttersprachlichen Unterrichts sind
angesichts der bereits vorliegenden Forschungsergebnisse keine
„Sparpotenziale“ ausfindig zu machen. Eine seriöse pädagogisch-wissenschaftliche Rechtfertigung für die Streichung des MU gibt
es nicht. Und genau an diesem Punkt wird Herr Brumlik sogar noch in der
Replik, zu der er offenbar etwas Kreide gefressen hat, wieder demagogisch
unwissenschaftlich.
Zunächst zitiert er den Bildungsforscher Ludwig Huber, der zur
„Wünschbarkeit der ‚Allgemeinsprache‘ im Bildungswesen postuliert, dass die Beherrschung der ‚Allgemeinsprache‘ nicht gegen, sondern für einen
muttersprachlichen Unterricht spreche, sofern: ‚ die Familien es wünschen,
und zwar, wenn das auch nach psycholinguistischen Erkenntnissen sinnvoll
ist, möglichst früh, dem vollen Erwerb der deutschen Gemeinsprache noch
vorausgehend‘.
Abgesehen davon, dass hier ein Nichtsehenwollender einen Halbblinden
zitiert, setzt jetzt bereits die hessische Landesregierung die Brumlik-Empfehlungen zügig um und noch eins obendrauf: die Verschulung des
Vorschulbereichs mit intensiven Deutschkursen bereits vor Eintritt in die
Regelschule. Da werden (ministeriell)stressgeplagte Grundschul-Lehrerinnen schnell zustimmen und aufatmen auf Kosten der Entwicklung der Kinder, denn es gibt keinen weiteren Spielraum in der Regelschule, kein weiteres Personal, und stattdessen die Abschaffung des säkularen Muttersprachlichen Unterrichts. Des SÄKULAREN! Denn in die entstehende Lücke wird auf voller Breite und höchster Intensität die bei zunehmender Perspektivlosigkeit identitätsstiftende Sonntagsschule in den Moscheen springen. Deren Unterrichtsangebot wird erheblich erweitert und ungeahnten Zulauf erhalten.
Das Gejammer über Ghettobildung, mangelnde Integration, über
Fundamentalismus etc.. ist der Tränenvorhang, hinter dem das alles mehr oder weniger bewußt betrieben, gefördert und dagegensteuernde Initiativen
ausgehungert werden. Solch zukunftsweisende Projekte wie das Projekt KOALA, eine fächerübergreifende, integrative, ethnienübergreifende Weiterentwicklung des muttersprachlichen Unterrichts werden in Hessen mit der ideologischen Unterstützung des Herrn Brumlik mit einem „wissenschaftlich begründeten“ Federstrich vom Tisch gewischt oder ausgedünnt (wie jetzt die sogenannte „Inklusion“ auch)!
In blankem Zynismus landet die Brumlik’sche Replik, wenn sie zum Schluss
betont: “ Die ‚muttersprachliche‘ Lehrerschaft gab jahrzehntelang im Rahmen eines falschen politischen Modells, das sie nicht zu verantworten hatte, ihr Bestes. Diesem Engagement Gebühren Dank und Respekt, den Kolleginnen und Kollegen jeder gewerkschaftliche Schutz. Man sollte aber diese gewerkschaftliche Aufgabe getrennt von der pädagogischen Frage nach der besten Förderung von Immigrantenkindern erörtern.“
Sonntagsrede bei der Beerdigung? Brumlik weiß auch wie stark die GEW ist
und welche Bedingungen den Kolleginnen jetzt diktiert werden. Wie viele
„freiwillig“ das Handtuch werfen. Und er weiß auch wie stark die Lobby der
Immigrantenkinder und -enkel ist.
Hier heuchelt nicht nur einer aus einer gesicherten Position. Hier spricht
die Arroganz der Machtteilhabe eines Menschen, der im Mainstream vorne
mitschwimmt. Und wir kennen diese Argumentationsweise spätestens seit das Kanzler-Hauptquartier die IG-Metall wegen ihres Widerstands gegen den Bundeswehreinsatz in Afghanistan zurechtgewiesen hat. „Kümmert ihr euch mal um die Belange eurer Mitglieder, von Außenpolitik versteht ihr nichts“
Und jetzt zu Gregor Gysi,
der Kindern türkischer Eltern die deutsche Muttersprache verordnet, weil er meint „dass Kinder türkischer Eltern, die in Deutschland geboren werden und hier ihr Leben zubringen wollen, als Muttersprache die Sprache deutsch benötigen.“ Dazu bräuchten sie aber doch deutsche Mütter. Wie das gehen soll, bleibt Gysis Geheimnis
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—– Original Message —–
From: „Hartmut Barth-Engelbart“ <Barth-Engelbart@web.de>
To: „Dr. Gregor Gysi, MdB“ <gregor.gysi@bundestag.de>
Sent: Thursday, January 26, 2006 3:42 PM
Subject: Deutscher Gruß wird Pflicht auf Großberliner Schulhöfen? Türkischer Gruß verboten!
Lieber Gregor Gysi,
so geht das nicht: Kinder türkischer Eltern benötigen die Muttersprache Deutsch. Soll die Mutter etwa im Bett, beim Tanzen, beim Früstück- so es denn ein gemeinsames gibt bei Vollcontischicht oder wechselndem Arbeitsdiensteinsatz für den einen EURO – deutsch reden, deutsch fluchen, deutsch jubeln, deutsch denken und ihre Adrenalinschübe in Freude und Angst auf DEUTSCHE Reize kriegen ?
Klar, im reichsdeutschen Manchestertum mussten die Polacken auch durch dieses Jammertal, da war die Hirnrinde egal. Durchkommt, wer sich zusammenreißt, was ein Grabowski gut beweist, ein Schimanski, ein Bednarski, ein Kaminski (Hanaus SPD Oberbürgermeister), ein Skowski (der oberste Wadenbeißer der Main-Kinzig-CDU) obendrein.
Lieber Genosse Gysi,
grundlegend ist eine möglichst störungsfreie kontinuierliche Entwicklung der Sprachzentren im muttersprachlichen Kanon, d.h. in der Sprache der Mutter, die sie angstfrei, lustbetont, emotional positiv besetzt in der pränatalen Phase spricht, singt, in der sie träumt und denkt.
Nur hiermit können die Kinder sich das hochsensible, differenzierte und differenzierende Werkzeug entwickeln, das sie zur Erschließung aller anderen Phänomene benötigen. Es sei denn, wir wollen, dass sie gerade Mal nicht viel mehr als piktogrammatische Arbeitsanweisungen, Verbote und Gebote verstehen, also als strafmündig gelten und im Prozess der Kapitalverwertung als Faktor Arbeit bei Bedarf verwertbar werden.
Hier ist es wieder Mal eine Klassenfrage! Migrantenkinder aus intellektuellen, besserverdienenden Schichten erhalten von Hause aus erstens hervorragenden muttersprachlichen Unterricht, beherrschen meist ihre Muttersprachen und haben das Handwerkszeug für Transfer, für relative Glanzleistungen in den Zweitsprachen. Ihre Kinder schaffen auf diesem gesicherten Sockel wahrscheinlich als Erste mit Hilfe ihrer via bildungsbürgerlichem Hintergrund schneller vollzogenen Integration der Mütter den Wechsel von der Muttersprache in die Zweitheimatsprache. Hochqualifizierte Männer türkischer Herkunft können hochqualifizierten Frauen italienischer Herkunft wunderbar einfühlsame Liebesbriefe in deutscher Sprache schicken.
So wird zur Zeit mein Kinderbuch ZORA von einer meiner ehemaligen Schülerinnen ins Türkische übersetzt. Sie kann es allerdings nur mit Hilfe ihres Vaters, da sie mittlerweile viel besser Deutsch als Türkisch spricht. Sie stammt aus einer insgesamt sehr konservativen Familie , aus einer Gruppe, die im Hanauer Verwaltungsjargon als „Moschee-Türken“ bezeichnet wird.
Bei schnell angeworbenen zentralanatolischen aber auch mezzogiorno-italienischen Halb- oder Analphabeten, bei kurdischen politischen Flüchtlingen, die ihre Muttersprache weder öffentlich sprechen noch schreiben durften, … bei bäuerlich-(sub-)proletarischen MigrantINNen gibts das alles nicht.
Die Berliner Verhältnisse sind mir durchaus bekannt. Sie sind im Wesentlichen nicht anders als im Hanauer Brennpunkt Lamboy-Tümpelgarten. In diesem Viertel arbeite ich seit über 35 Jahren teilweise ehrenamtlich und nebenberuflich im Bereich Qualifizierung, Nachbarschaftshilfe, Kinder- und Jugendarbeit, Berufsberatung, Drogenberatung und seit 1991 hauptberuflich neben den ehrenamtlichen Aufgaben als Grundschullehrer und Chorleiter …
Was wir brauchen?
personell verdoppelte Ganztagsschulen, genügend Kindergartenplätze mit besser qualifiziertem und ebenfalls verdoppeltem Personal. Deutschunterricht nicht wie üblich, sondern als Fremdsprache. Obligatorischer Muttersprachlicher Unterricht im säkularen-schulischen Raum, um auch hier die Ghettoisierung um die jeweiligen Moscheen, italienischen, polnischer, russischorthodoxen, serbisch-orthodoxen, griechisch orthodoxen Kirchen, jüdischen Synagogen oder antidarwinistische Designerdrogen verteilenden Baptistentreffs einzuschränken.
Obligatorischer religionskundlicher Unterricht als Teil eines Ethikunterrichtes – gegen die schleichende bis offen feindliche Teil- oder Komplett-Übernahme der Schulen und Kindergärten durch konfessionelle Vereine und sog. Landeskirchen. (Konkordatsverträge usw.. wie jetzt in Berlin-Brandenburg mit der evangelischen Kirche!)
Religiöse Unterweisung hat in den öffentlichen Schulen nichts zu suchen und hat Privatsache zu bleiben. Dafür gibts Sabat- oder Sonntags-Schulen, Koranschulen etc..
Entfernung der Verherrlichung von Folterinstrumenten wie Mutterkreuze, Eiserne Kreuze, Kruzufixe … Revision der Schulbücher! Deutliche Reduzierung der religiösen Geschichten und Symbole in den Lehr- und Lernmaterialien.
Beendigung der Lobpreisung religiös getünchter Eroberungskriege:
Macht der Bonifatius
mit den KeltenGöttern Schluss
lässt alle Sachsen daran glauben
mit Kreuz und Schwert und Daumenschrauben was kriegt bei uns ein
Kreuzugsführer ?
die Totenmesse Opfer-schrein
und obendrein den Heilgenschein
ein Massenmörder wird Märthyrer
und Vorbild für die nächsten Führer
(die Sachsen aber rächten sich
heut nehm‘ sie ihn als Brotaufstrich
zum Abendmahle wird er mitten
zum Verzehre durchgeschnitten,
wenn dann zur Rechten, wie zur Linken
die Bonfaz-Hälften niedersinken
sollt man dazu nen Roten trinken)
doch zündt uns Mal ein Taliban
eine BaptistenKirche an
schießt erst auf Stalin, dann auf Bhuddah auf Karsai- und
Armani-Puppen auf Benedikt und Ratzifix auf Patriarch und Martin
Luther dann kriegt der nix?
Kein Jubeljahr, kein Heilgenschein ?
Wir heizen ihm die Höhlen ein
und singen wieder
KreuzzugsLeader
hinter unserm Rattenführer
War Horst Wessel ein Märthyrer?
Mit StandortDeutschland optimierenden nicht türkischen sondern deutschen Grüßen direkt vom Schulhof einer Hanauer Grundschule
Hartmut Barth-Engelbart
Stimmt es eigentlich, dass jetzt auf Berliner Schulhöfen nur noch deutsch gegrüßt werden darf?
—– Original Message —–
From: „Dr. Gregor Gysi, MdB“ <gregor.gysi@bundestag.de>
To: <Barth-Engelbart@web.de>
Sent: Thursday, January 26, 2006 12:32 PM
Subject: (kein Betreff)
Lieber Hartmut Bart-Engelbart,
vielen Dank für Deine Kritik in der Mail vom 26. Januar. Ich bleibe allerdings dabei, dass Kinder türkischer Eltern, die in Deutschland geboren werden und hier ihr Leben zubringen wollen, als Muttersprache die Sprache deutsch benötigen. Zusätzlich sollen und können sie türkisch lernen. Ich weiß einfach aus Berlin, wie gering ihre Chancen ansonsten in der schulischen und beruflichen Entwicklung sind.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi
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Muss man dann nicht den Kindern türkischer Mütter die Mütter mit deutschen Frauen austauschen, damit sie deutsch als Muttersprache ?
Geht auch nicht, denn das pränatale Hören ist wichtig. Also brauchen türkische Väter deutsche Leihmütter. Das wäre doch die Lösung! Oder?
Und als Ersatz für die Väter einen deutschen Wicklungsdienst!
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„Lasst uns Syrien aufteilen!“
Ein diplomatisches Dokument entlarvt den US-Plan für Syrien. Exklusivabdruck aus der libanesischen Tageszeitung Al Akhbar.
von Rubikons Weltredaktion
Unter dem Titel „Washington an seine Verbündeten: Lasst uns Syrien aufteilen“ (1) erschien am 22. Februar 2018 ein Artikel in der libanesischen Tageszeitung Al Akhbar. Der Text der Kollegen Mohammad Ballout und Walid Scharara basiert auf einem Protokoll, das sie erhalten hatten, und in dem ein Treffen in Washington am 11. Januar 2018 zusammengefasst wird. Kurz zuvor hatte US-Präsident Donald Trump einer dauerhaften Militärpräsenz in Syrien zugestimmt, nun hatte das US-Außenministerium ausgewählte Verbündete eingeladen, um ihnen die US-Syrien-Strategie zu erläutern. Die US-amerikanische „Kleine Syrien-Gruppe“ soll zukünftig um weitere US-Verbündete erweitert werden. Namentlich genannt wird auch Deutschland.
Das von Benjamin Norman, einem Nahostexperten an der britischen Botschaft in Washington erstellte Protokoll ist ein vertrauliches diplomatisches Dokument und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Die Aufzeichnungen zeigen in aller Offenheit wie über das Schicksal von Menschen, Ländern und Regionen entschieden werden soll. Das Völkerrecht hat dieser Kreis bereits weit hinter sich gelassen.
Die Kollegen Ballout und Scharara leisten – mit Unterstützung ihrer Zeitung Al Akhbar – wichtige Aufklärung über den Krieg in Syrien und seine machtpolitischen und geostrategischen Hintergründe. Rubikon bedankt sich für die Genehmigung der Autoren, den Artikel in deutscher Übersetzung exklusiv zu veröffentlichen.
https://www.rubikon.news/artikel/lasst-uns-syrien-aufteilen