HaBE GEBRAUCHTE LIEDER gegen die §§ 218 & 219a & die GroKrieKo

GEB-RAUCH-TE-LIE-DER  (2004 kurz vor dem Tod Wolfgang Stryis zusammengestellt. Sie sollten zum Teil auch in das Programm unserer „kisuM & kiryL“-Europa-Tournee eingearbeitet werden. Tournee-Start sollte 2006 Konstanz und Bregenz sein.

Eine Reihe von Liedern aus den 70 & 80ern, Straßenlyrik, Bänkellieder, AgitProp-Songs, die heute zum Teil leider wieder sehr aktuell sind.

 

Joe Hill

 

(amerikanischer Originaltext/Musik; Heyes/Robinson)

Meine Übersetzung von 1981,

Joan Baez und Caren Silkwood gewidmet)

 

Im Traum hab ich Joe Hill gesehn

so wie ich euch jetzt seh

Ich sage: “Joe, du bist doch tot!”

Joe sagt: “Ich sterbe nie!”

Joe sagt: “Ich sterbe nie!”

 

“Zehn Jahre warns, in Salt Lake, Joe,

da standst du vor Gericht.

Nen Mord ham sie die angehängt,

Gott weiß, du warst es nicht!

Gott weiß, du warst es nicht!

 

Die Kupferbosse haben, Joe,

dich selber umgebracht

aus Angst vor dir, aus Angst vor uns,

aus Angst um ihre Macht!

Aus Angst um ihre Macht!”

 

“Der Kugelhagel traf nicht mich,

sie ham es nicht geschafft,

sie trafen meinen Körper nur,

sie trafen nicht die Kraft!

Sie trafen nicht die Kraft!

 

Die Kraft lebt weiter, hält im Streik

mit Macht die Räder still,

deshalb, wo die Gewerkschaft kämpft,

da findest du Joe Hill!

Da findest du Joe Hill!”

 

Von San Diego bis nach Maine,

in Bergwerk und Fabrik,

wo Arbeiter nach vorne gehn,

da kommt Joe Hill zurück!

Da kommt Joe Hill zurück!

 

Wo Arbeiter für Lohn und Recht

den Kampf organisiern,

da ist Joe Hill, du hörst sein Lied

und siehst ihn mitmarschiern!

Und siehst ihn mitmarschiern!

 

Im Traum hab ich Joe Hill gesehn,

so wie ich euch jetzt seh,

Ich sage: “Joe, du bist doch tot!”

Joe sagt: “Ich sterbe nie!”

Joe sagt: “Ich sterbe nie!”

 

Am 19 November 1915 wurde Joseph Hillström -wegen eines angeblichen Mordes verurteilt- hingerichtet. So hatten die US-Behörden den ihnen unbequemen Gewerkschaftsführer und Liedermacher ausgeschaltet, der bei den Arbeitern als Joe Hill bekannt war.

 

 

 

 

Streik-Blues

1976

 

Zum ersten Streik der GEW, vorgetragen bei der Streikkundgebung in der Wiesbadener Rhein-Main-Halle gegen den Willen des damaligen hessischen GEW-Vorsitzenden Ludwig, der zwei Jahre später zum Regierungspräsidenten in Kassel ernannt wurde. Der Vortrag dieses Liedes wurde trotz des Verbotes (u.a. durch den Bundesvorsitzenden Erich Frister) und der verweigerten Lautsprecheranlage möglich, weil einige hundert Lehrerinnen aus dem Main-Kinzig-Kreis und aus Frankfurt es bei vorbereitenden Versammlungen bereits kräftig geübt hatten und es dann in Wiesbaden gemeinsam mit geballter Wut gegen die Tribüne brüllten.

 

(Melodie “Kippestecher-Blues”: “Babbe, gugg, do vorne leit e Kibbe….)

 

 

In Hamburg haben sich fünf Referendare

ins Fensterkreuz gehängt,

das hat die Zahl der arbeitslosen Lehrer

um ne viertel Promille gesenkt

 

Wenn zwanzigtausend auf der Straße liegen,

nutzt der Staat die Gelegenheit,

zwingt die Kollegen, die ne Stelle haben

zu unbezahler Mehrarbeit

 

Refr.:     Der Unterricht fällt aus

die Klassen sind zu groß

20 000 Lehrer sind arbeitslos

da hilft kein Strick

kein Verhandlungstrick

Kollegen, da hilft uns nur der Streik

 

Die Herren von den Parlamentsparteien

erz„hlen uns die Kassen wärn leer

doch wo nehmen sich diese Schmarotzer

ihre fetten Diäten her?

 

Mit Steuern schröpft der Staat die Löhne

und weil im Sparprogramm fürs Kapital was fehlt,

wird an Krankenhäusern, Kindergärten, Schulen

gespart und keiner eingestellt.

 

Refr.:     Der Unterricht fällt aus..

 

Um die Schler und die Eltern zu beruhigen

führt der Staat Dreiviertel-Stellen ein

und er stellt dich aus sozialer Verpflichtung

noch vor der Wahl als Billiglehrer ein

 

Nach der Wahl kriegst du gekündigt

denn du wirst nur provisorisch eingestellt

Wie fordern gleichen Lohn und gleiche Rechte

wir fordern Arbeitslosengeld

 

Refr.:..

 

Kollegen, nur mit der Gewerkschaft

und gegen das Beamtenrecht

werden wir das Ziel erreichen

alleine nicht und nicht als Knecht

 

Wir solln uns gegenseitig unterwürfig prügeln

um die Stellen, um jede Mark

doch der Staat hat sich verrechnet

gemeinsam sind wir stark.

 

Refr.:…..

 

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

 

Rag der arbeitslosen  Jugendlichen

1974/75/76 ?

 

(in Anlehnung an die Melodie des AKW-Nein-Rag von Walter Mossmann.

Das Lied ist entstanden während der Besetzung des Maintal-Dörnigheimer Jugendzentrums. Mitgründer der späteren Rockformation “Captain Sperrmüll”, arbeitslose Jugendliche, haben es arrangiert, mit Hilfe der “Beatles-Revival-Band” eine Studio-Aufnahme produziert und es per MCs und zahlreichen Liveauftritten im Rhein-Main-Gebiet verbreitet. Der Versuch, es über den KBW-eigenen Sendler-Verlag in Mannheim auf Platte zu publizieren, scheiterte. ((KBW = Kommunistischer Bund Westdeutschland, hauptsächlich aus der 68er Studentenbewegung (SDS) hervorgegangene Organisation, die sich als antistalinistisch und volksdemokratsich bezeichnete und sich an den chinesischen Kommunisten orientierte))

Drei Monate nach diesem Versuch erschien im Sendler-Verlag die LP “Drum links” mit der KBW-Linien-bereinigten Version “Lied der arbeitslosen Jugendlichen”. Text und Melodie:”Drum links”, das war die Vorzeige Musikgruppe der KBW-Zentrale. Ich war stock sauer, und die Youngsters vom JuZ hatten einen unvergesslichen Eindruck, wie Revolutions-Oberlehrer mit ihnen und ihren Initiativen umgehen. Bei der Vertonung des Anti-Franco-Liedes “Weder König, noch Bourgeoisie!” machten sie mich auf die Zeile aufmerksam: “…da wolln die Herrn Revisionisten den Kampf des Volkes kontrolliern, rechtzeitig sich die Posten sichern überm Volk als neue Herrn!” – ‘Das wird bei EUCH auch nicht anders und du änderst da auch nichts dran!’-

Trotzdem ging die politisch-musikalische Zusammenarbeit weiter.

Die Arrangements fast aller folgenden Lieder aus den frühen 70ern habe ich mit den JuZ-Kids gemeinsam erarbeitet.

Das ist die Fußballmannschaft des besetzten (evangelischen) Jugendzentrums in der Maintal-Dörnigheimer Waldsiedlung. Eine Mädchenmannschaft gab es auch. Der evangelische Herrscher Pfarrer Fricke ließ den Jugendlichen den Strom und das Wasser abstellen, um sie  im Dreck ersaufen zu lassen, sie in der Bevölkerung als die verschissenen , verkotzten, ungewaschenen Schmarotzer dastehn zu lassen. Doch die Besetzerinnen wurden aus der Nachbarschaft unterstützt. Die Nachbarn versorgten das JUZ via Kabeltrommeln mit Strom, mit Heizöl fürs Warmwasser, die Toiletten und Duschen wurden über Gartenschläuche mit Wasser versorgt. Die Jugendlichen bekamen Getränke und Essen gespendet. Zusammen mit den Nachbarn wurde eine Volksküche betrieben. Betriebsräte und Vertrauensleute de IG-Metall , allen voran die von Honeywell und Windsor unterstützten die Besetzung,  (Dank posthum an den Konzernbetriebsratsvorsitzenden Rolf Knecht und seine IG-Metall- & DKP-Betriebsgruppen). Auch die Belegschaften von WERTKAUF und massa, Marburger & Söhne usw . unterstützten die Besetzung. … Den Jugendlichen ging es nicht mehr nur um die Wiedereinstellung ihres entlassenen Jugendarbeiters Klaus Katarsky. Sie wollten ein Jugendzentrum in Selbstverwaltung. Christlich ging es in der Waldsiedlung im besten urchristlichen Sinne weiter. Mit der Volksküche veranstalteten die Youngsters fast jeden Abend ein gemeinsames „Abendmahl“. Und es kam überraschende Unterstützung sogar aus dem Pfarrhaus: die Gattin des Patriarchen ließ sich nicht mehr von ihm unterdrücken, suchte im JUZ immer öfter  Asyl, half an allen Ecken und Enden auch als Streitschlichterin und ließ sich noch während der Besetzung von diesem Ungeheuer scheiden. Zumindest hat sie während dieser Zeit die Scheidung eingereicht. Das war ein Befreiungsschlag für die ausgebildete Sozialpädagogin. DAS war Emanzipation

Rag der arbeitslosen  Jugendlichen

1974/75/76 ? 

(in Anlehnung an die Melodie des AKW-Nein-Rag von Walter Mossmann.

 

Im letzten Schuljahr hast du nichts mehr gelernt

“Bei euch ist doch alles zu spät!”

hat der Rektor gesagt und uns so überzeugt,

daá es ohne Abschlußzeugnis geht

Nach der Schule fängt die Große Freiheit an

hast du die vorgestellt

doch diese Freiheit heißt, keine Ausbildung,

keine Arbeit, kein Bock, kein Geld

 

Refr.:     Wir brauchen einen Lehrlingslohn,

von dem man leben kann

und ne Ausbildung, die uns was nützt,

die wir selbst bestimmen, Mann!

und wer von uns keine Arbeit kriegt,

braucht Arbeitslosengeld

den halben Facharbeiterlohn

weil die Hose sonst nicht hält!

 

Jetzt rennst du täglich zum Arbeitsamt

warst zwei Stunden oder drei

kommst du dran und fragst, sagt der Typ jedesmal:

“Es ist leider keine Stelle frei!”

Mit nem Lehrvertrag ist soundso nichts drin

wenn du Glück hast, kommst du vielleicht

in nen Vorbereitungslehrgang mit nem Hungerlohn

der nicht mal für die Kippen reicht.            Refr.:….

 

Und du liegst deinen Alten auf der Tasche,

da ist schon für die zu wenig drin,

und die Wohnung ist zu eng und du willst endlich raus

und du weißt nicht mal wohin

in den Kneipen wirst du ausgenommen

im Jugendhaus ist nichts los

und hast du irgendwie den Abend rumgebracht

geht der Scheiß am Morgen wieder los            Refr.:….

 

Das geht jetzt schon seit Wochen so

die Rennerei hat dir nichts eingebracht

drei Kumpels von dir hams aufgesteckt

und schon den dritten Bruch gemacht

Beim letzten Mal ham die Bullen sie

beim Ausräumen erwischt

in den Wagen geprügelt, rumgebrüllt:

“Klauen könnt ihr, doch schaffen wollt ihr nicht!”    Refr.:….

 

 

Und dann findest du nen Hilfsarbeiterjob

für ein paar lumpige Mark

und die Antreiber stehn hinter dir

und fühlen sich furchtbar stark

Sie drohen dir mit den Arbeitslosen,

die draußen Schlange stehn:

“Wenn der Lohn und das Arbeitstempo dir nicht paßt,

kannst du ja wieder gehn!”                      Refr.:……

 

Zur Berufsschule gehst du auch nicht mehr,

für den Tag bekämst du keinen Lohn

der Unterricht wär auch zum größten Teil

nur Geseich und Religion

Fürs Schwänzen kriegst du nen Bußgeldbescheid

vom Ordnungsamt der Stadt

so zeigt sie dir, daß sie großes Intresse

an deiner Ausbildung hat.                       Refr.:……

 

 

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

 

Zehn Kinder aus dem Kamerun

(1971/72/73?)

(Grüße an die “Toten Hosen”)

 

Kamerun wird je nach Ort ersetzt durch “Zehntmarkweg”, “Freigericht”, “Lamboystraß’” …

Kamerun ist ein Teil des Frankfurter Gallusviertels. Zur Jugendarbeit im Kamerun kam ich über die Freundschaft zum Chef einer Kamerun-Rockergruppe, Prinz, Peter A.

Die Geschichten der “Kameruner” waren der Hintergrund des Liedes.

Das Frankfurter Jugendamt herrschte damals durch Teilen im Kamerun und seinem Jugendhaus, indem es zwei konkurrierende Rockergruppen gegeneinander ausspielte. Trotzdem kam es zum Zusammenschluß der Gruppen. Späte, allerdings fatale, Auswirkung der Politisierung der Kameruner Rocker war, daß Prinz Ende der 70er versuchte, Joseph Neckermann um eine Million zu erleichtern. So freilich war das mit der Befreiung vom Diktat des Kapitals nicht gemeint. Prinz hatte offenbar irgendwann den Anschluß ver- und bei der Schulung über das Abenteurertum nicht richtig aufgepaát und gemeint, daß das mit der Revolution zu lange dauern würde.

 

 

Zehn Kinder aus dem Kamerun

wolln in die Schule gehn

am ersten Tag wo Prüfung ist

da warens auch noch zehn

 

Die Eltern müssen schaffen gehn

ein Kind blieb tags allein

der Lehrer schickts zur Sonderschul

da warens nur noch neun

 

Der Lehrer hat zu wenig Zeit

drum hat er schnell gemacht

dabei war eins nicht schnell genug

da warens nur noch acht

 

Acht Kinder aus dem Kamerun

wurden überall vertrieben

da spielten sie dann auf der Straá,

da warens nur noch sieben

 

Sieben Kinder aus dem Kamerun

eins wurde nicht versetzt,

zuhaus mußt es Geschwister hüten,

da warn sie noch zu sechst

 

Eins wurd beim Schokoladeklaun

erwischt, als Dieb beschimpft

der Hunger blieb, es klaut noch mal

da warn sie noch zu fünft

 

Ein Vater wurde arbeitslos

jetzt zieht er fort von hier

weils Geld nicht für die Miete reicht

da warens nur noch vier

 

Die Wohnungen sind viel zu eng,

da gibts oft Klopperei,

dabei wurd eins zu viel gekloppt

da warens nur noch drei

 

Von dreien mußte eines gehn

zurück in die Türkei,

sein Vater wurd nicht mehr gebraucht,

da warens nur noch zwei.

 

Das Schulrat sprach: “Im Kamerun

die Klasse ist zu klein

Er hat die beiden aufgeteilt

da waren sie allein

 

Doch:

Die zwei ham sich zur Wehr gesetzt

die andern hams gesehn

weils den’ genauso dreckig geht

da warns bald wieder zehn

 

Das geht nicht nur im Kamerun.

Warum? Das ist nicht schwer,

der Kamerun ist überall,

drum werdens immer mehr.

 

Es folgten bei diesem Lied die jeweils aktualisierten Versionen bei Schulstreiks, besonders da, wo gewerkschaftliche Betriebsgruppen, Vertrauensleute, Betriebsräte in die Auseinandersetzungen eingegriffen haben, was Anfang der 70er in fast allen Arbeiterwohnbezirken im Rhein-Main-Gebiet der Fall war.

 

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

Das Märchen vom Recht auf Essen

(1974)

 

Hungrige Wölfe trafen

sich mit verhungernden Schafen

während der Hungersnot.

 

Sie sprachen zu sich und den Kindern

“Wir müssen die Hungersnot lindern,

sonst sind wir morgen schon tot.”

 

Der Oberwolf hielt einen Vortrag

und machte den Schafen den Vorschlag,

das Recht auf Essen zu schaffen.

 

Da dachten die Schafe an saftigen Klee

und stimmten dafür einstimmig mit.”Mäh”

und gingen zufrieden schlafen.

 

Denn sie hatten sich ja mit Hilfe

der klugen barmherzigen Wölfe

ihr Recht auf Essen geschaffen.

 

Doch am anderen Morgen wurden sie wach

die Schafe waren vor Hunger ganz schwach

denn sie konnten das Recht nicht essen.

 

Sie hatten zwar Recht aber keinen Klee.

Die Schafe schrien vor Hunger laut: “Mäh”

da riefen die Wölfe mit Gejaul:

 

“Ihr habt es doch nicht vergessen

das gemeinsame Recht auf Essen?

Wir tragen das Recht im Maul!”

 

Und sie machten vom Recht Gebrauch

und die Schafe versuchten es auch

So nützt ein gleiches Recht

den Wölfen gut – den Schafen schlecht.

 

Nach dem Vortrag dieses Liedes bei einer Veranstaltung der IG-Metall-Jugend wurde ich gebeten, das Lied zu ergänzen:

 

Wie die Wölfe sind allemal

der Staat und das Kapital

Doch Kinder, derjenige spinnt,

der glaubt, daß wir Schafe sind.

 

 

(Mit Stolz kann ich vermelden, daß ich für dieses Lied beim Frankfurter Song-Wettbewerb ’76 aus den Händen von Manfred Sexauer den dritten Preis erhielt. Daß Liesel Christ mich mitgekürt hat, darauf bin ich besonders stolz. Das spätere Schlagersternchen Inge Peters machte den Ersten mit Vertrag bei CBS. Etwas peinlich ist mir die Anmerkung, daß ich entgegen einem guten Vorsatz und einem Versprechen gegenüber dem Frankfurter Kommitee gegen den § 218 nicht das Lies vom “Prof. Dr. med. Praetorius” vorgetragen habe. Es sollte zum Eklat kommen. Aus Angst, aus dem Wettbewerb zu fliegen, trug ich das angekündigte Lied vom Recht auf Essen vor.

Trotzdem ist der 3. Platz für dieses Lied (ohne die letzte Strophe, die erst später entstand) ein gutes Zeugniss für die allgemeine Bewußtseinslage Mitte der 70er.)

 

 

 

Beiß, Bagger, beiß

(1973/74/75/76/77…)

 

Berthold Brecht hat mich mit seinem Kindervers auf ein Lied gebracht, das von Streik zu Streik immer länger wurde, weil jede Belegschaft, jede Gewerkschaft noch eine eigene Strophe wollte (und sie zum Teil selbst verfasste)

Das Lied wurde im Rhein-Main-Gebiet auch wegen der populären Melodie (“Maikäfer flieg”) zum Gassenhauer. Bei diversen “AgitProp-Einsätzen” in Kneipen, auf Plätzen, vor Streiklokalen entstanden aus dem Stehgreif schier endlos viele Strophen. Das Lied wurde besprochen, umgetextet, ergänzt und schuf auf Anhieb jedesmal eine sehr kommunikative Atmosphäre, wiel die Leute ihre Alltagserfahrungen zum Lied machen konnten.

 

Beiß, Bagger, beiß,

die Kohle hat nen Preis

wenn ich mal zu lang scheißen tu

steigt der Kohlepreis im Nu

wasser ist kein Schweiß

beiß, Bagger, beiß

 

Soweit B.B.

 

Beiß, Bagger, beiß

die Kohle hat nen Preis

tut erst die Steinstaublunge weh

gehts aufwärts mit der Ruhr-AG

die lebt von deinem Schweiß

beiß, Bagger, beiß

 

Presslufthammer, press,

wes Kohlenstaub ich fress,

des Aktienkurs steigt in die Höh,

des bringt den Herrn der Ruhr-AG

ganz fürchterlichen Stress,

Presslufthammer, press.

 

(Mit IG-BE-Jugendlichen am Rande der Ruhrfestspiele 73/74?)

 

Lötkolben, löt

am Fließband wirst du blöd

ich kann nicht mal auf den Abort

denn ich schaffe im Akkord,

des Tempo wird erhöht

Lötkolben, löt

 

(Roland-Offenbach, Windsor-Maintal, VDO-FFM)

 

Nähmaschine, näh

mir tun die Augen weh

vierhundert Hosen tag für Tag

langsam läßt die Leistung nach

bis ich nichts mehr seh,

Nähmaschine, näh

 

(Hosen-Lösch GmbH,Birstein, diverse andere Textilbetriebe in Vogelsberg und Spessart)

 

Schreibmaschine, schreib,

daá ich nicht hängen bleib

Mein Rücken schmerzt, mein Hals ist steif

werd ich müde wird gekeift

“Sie sind nicht hier zum Zeitvertreib!”

Schreibmaschine, schreib.

 

(Diese Strophe entstand in einer rebellischen Rehastation im Frankfurter Friedrichsheim, wo Patienten einen kleineren Aufstand probierten und dann “strafentlassen” wurden: ein arbeitsloser -als Nahverkehrskutscher jobbender Lehrer (entlassen nach einem Arbeitsunfall, einportigiesischer Arbeiter von Röhm und Haas in Darmstadt, dem die Klinik in Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft eine Kinder-Knochenkrankheit andichten wollte, um eine Berufskrankheit zu vertuschen und die Rente einzusparen, ein italienischer Arbeiter bei Dunlop Hanau und eine Sekretärin einer katholischen Kirchengemeinde in Frankfurt, die an chronischer Sehnenscheidenentzündung litt, vom Herrn Pfarrer entlassen wurde und in der Klink erzählt bekam, diese Krankheit käme nicht vom jahrzehntelangen Schreibmaschine Schreiben.)

 

Schraubschlüssel, schraub

der Lärm macht dich noch taub

du steigerst noch bei hundert Phon

den Profit auf Zweimillion

in Hetze, Gas und Staub

Schraubschlüssel, schraub

 

(Harvester-International-Heidelberg u.a.)

 

Druckmaschine, druck

sieben stunden sind genug

Von vieren sparn sie zweie ein

am Ende stehst du ganz allein

dann fliegst auch du ruck-zuck

druckmaschine, druck

 

(zu den ersten Aktionen der IG-Druck und Papier zum 7-Stunden-Tag)

 

Melkmaschine, melk

die Milch kost uns viel Geld

das Geld bekommt die Molkerei,

der Akltionär wird reich dabei

der Bauer wird ganz welk

Melkmaschine, melk.

 

Mähdrescher, mäh,

der Zins steigt in die Höh

der kleine Bauer kommt nicht mit

nur wer reich ist kriegt Kredit

dem nützt die EWG

Mähdrescher, mäh.

 

Back, Bäcker, back

Vierzehnstundenarbeitstag

die Brotfabriken werden groß

und morgen bist du arbeitslos

du schaffst dich noch zum Wrack

back, bäcker, back

 

(diese Strophe habe ich Kollegen aus Hessens größter Bäckerei zu verdanken, der Reifenbäckerei Dunlop in Hanau. Nirgendwo sonst arbeiten so viele ehemalige Bäckergesellen auf einem Haufen.

Sie mußten gehen, weil Bäckerlehrlinge billiger sind, damals wie heute, wo die Schaffung von Lehrstellen wieder bedeutet, daß Gesellen und ältere Kolleginnen entlassen werden.

Die nächste Strophe stammt auch von den Reifenbäckern.)

 

Die Kautschukpresse greift

zwei Finger ab und schleift

sie festgeklebt zur Walze

du schreist aus vollem Halse

die Dunlop-Aktie reift

-wenn sie-

auf deine Finger pfeift

 

 

Kaufmann, verkauf

gib deinen Laden auf

dein Laden hier am Straßeneck

den putzt der Kaufhof Morgen weg

du hälst die Zeit nicht auf

Kaufmann verkauf

 

(entstanden angesichts des Sterbens aller kleinen Läden im Hanauer Stadtteil Lamboy-Tümpelgarten)

 

Tanksäule, tank

der Pächter ist bald blank

Staat und Ölkonzerne

für die schaffst du dich gerne

am Ende krumm und krank

der Marktwirtschaft sei Dank

Tanksäule tank

 

Den ganzen Mittelstand

drückt es an die Wand

er wird vom Kapital geschluckt

und in die Produktion gespuckt

da steht der Mittelstand

als Prolet am Band

(wenn er noch Arbeit fand)

 

(das Lied wurde nie fertig…..)

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

 

Die bange Nacht

 

in schwarz-rot-goldener Zeit

schwarz das Öl, rot das Blut, gold der Profit

für Kriegsgewinnler an allen Fronten

 

(nach dem Lied der KZ-Häftlinge von Mauthausen “Die bange Nacht” auf dem Weg zum Zwangseinsatz als Kanonenfutter an der Ostfront)

 

(1991 im Februar, als das Ultimatum der USA an den Irak ablief, gesungen bei der Kundgebung auf dem Hanauer Marktplatz. In der Nidda-Kaserne stand eine Bundeswehreinheit abmarschbereit zum ersten Auslandseinsatz. Viele Deutsche verweigerten noch schnell ihren Kriegsdienst. Etliche amerikanische Deserteure konnten noch rechtzeitig verschwinden, landeten teilweise an Heilig Abend in Verstecken hinter Christbäumen und Gabentischen. So hatten sich CDU-Altlandrat Rüger und SPD-Neulandrat Eyerkaufer die deutsch-amerikanischen Patenschaften nicht vorgestellt, zu denen sie die Bevölkerung im Main-Kinzig-Kreis in den letzten Jahren aufgerufen hatten. Die Satire-Spenden-Aktion der Friedensbewegung: Zivilklamotten für GIs, die angeblich nicht ohne Uniform den Gelnhäuser Gottesdienst besuchen konnten, weil sie keine anderen Anzüge besäßen, bekam jetzt einen durchaus ernsten Sinn. Gottseidank hatte ein Gelnhäuser Pfarrer kurz vor dem Golfkrieg uniformierten Soldaten den Zutritt zur Marienkirche verweigert. Jetzt hatten sie die Möglichkeit in deutscher Zivilverkleidung zu dersertieren.

 

 

Die bange Nacht ist lang nicht um

Mensch bleib nicht still,

Mensch bleib nicht stumm

wir fahren ins Verderben

Wie weht so heiá der Wüstenwind

gib her noch einen Schluck geschwind

vorm Morden, vorm Sterben.

 

Der erste Schluck, oh Mann, so bleib

an dich denk ich mit Seel und Leib

an dich und unsre Erben

Sie schicken dich mit diesem Heer

Bush, Thatcher, Kohl und sonst noch wer

zum Morden, zum Sterben

 

Der zweite Schluck, oh Großdeutschland,

du trittst die Welt vom Tellerrand

als viertes Reich in Scherben

Mercedes, Siemens, Hoechst kassiert

derweil die dritte Welt krepiert

beim Morden, beim Sterben.

 

Der dritte Schluck, ich sag es laut,

dreht die Kanonen um und haut

die Herren der Konzerne

für die hälst du die Knochen hin

fr Hoechstprofit und ihr Benzin

stirbst du so gerne, so gerne.

 

Der Helm erdrückt dir den Verstand

bis du dran glaubst, fürs Vaterland

wirst du den Sand rot färben

Es grienst der Fahnenfluch vergnügt,

wenn Kohl dich in die Wüste schickt

zum Morden, zum Sterben.

 

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

 

Professor Dr. med. Praetorius

 

(Dieses Lied war 1975 über Frauengruppen und Initiativen gegen den § 218 weit verbreitet. Der KBW hat es in “linienbereinigter Form” als “Mannheimer Lied gegen den § 218” in hoher Auflage vertrieben und nach dem Motto “Alles Gute kommt von oben” verschwiegen, daß es nicht aus der damaligen KBW-Zentrale stammt. Das Lied haben Leute aus dem JuZ Dörnigheim mit mir zusammen vertont und arrangiert, es kam von unten!

 

Mit Unterstützung der Schauspieler wurde dieses Lied im Vorprogramm zu Heiner Mllers “Zement” im Foyer des Frankfurter Schauspielhauses vorgetragen, zusammen mit der “Ballade vom wohtätigen Frauenarzt”. Die Verwaltungsoberen der Frankfurter Oper wurden seitens der städtischen Polizeibehörden gedrängt, das Vorprogramm unter dem Titel “Oktoberland” zu zensieren. Die Beiträge gegen den § 218 sollten unterbunden werden. Das scheiterte jedesmal am Widerstand der Schauspielerinnen und der Mehrheit des Publikums.

Die Lieder, die Unterschriften- und Spendensammlung gegen den § 218 blieben bis zur Absetzung des Müller-Stückes fester Bestandteil des Vorprogrammes. Besonders spannend wurde das Programm, wenn Uniformierte in Zivilbegleitung zum Mitsingen aufgefordert wurden.)

 

 

Wenn der Professor Doktor med. Praetorius

mal zur Abteibung was sagen muá

dann doziert er vom Schutz des werdenden Lebens

doch sucht man bei ihn vergebens

nach einem Wort gegen Nachtschicht und Akkord

und das ist bekanntlich Mord

 

Der Senator vom Industrie- und Handelstag

sprach: “Was der Industrie am Herzen lag,

hat verfassungsgerichtlich seine Geltung behalten,

um unsre Macht auf dem Weltmarkt zu entfalten

braucht die freisoziale Marktwirtschaft

billige Arbeitskraft!”

 

Zum Paragraph 218 sprach der General:

“Bedenken Sie doch im Verteidigungsfall

unsrer Ölquellen, die im Nahen Osten liegen,

und wenn wir innre Unruhen kriegen,

braucht das Heer auf jeden Fall

ne Menge Menschenmaterial!”

 

Der Herr Bischof sprach zum Paragraph sein Hirtenwort

“Die Abtreibung ist Massenmord

Gottes Wille steckt in diesem Paragraphen

Ihr sollt Kinder kriegen und gehorsam schaffen!”-

Für die Unternehmer den Profit       – und dabei-

kassiert die Kirche mit.

 

Der Verfassungsrichter sprach: “Der Paragraph bleibt stehn,

wir dürfen doch nicht an der Verfassung drehn,

sie schützt die Würde von ungebornen Kindern!”

Nur kann die bei Gebornen nicht verhindern,

daá diese Würde garnichts nützt,      -wenn man-

ohne Arbeit auf der Straße sitzt.

 

Ob mit der Fristenregelung, ob mit der Indikation

ob Regierungspaqrteien oder Opposition

du wirst begutachtet, bevormundet und kontrolliert,

von Ämtern und von Ärzten schikaniert,

bis du am Ende von der Frist         -wieder mal-

ne glückliche Mutter bist.

 

Ob Arzt, ob Bischof, Richter oder General,

die Regierung und die Herrn vom Kapital –

wir werden uns eurem Urteil nicht beugen,

das Volk muß selbst entscheiden,

alles andre nützt uns einen Dreck,

der ganze Paragraph muá weg!

 

 

Das öffentliche Absingen solcher Lieder war 1975 nicht ganz ungefährlich. Es wurde als “Mordpropaganda” eingestuft und führte in einigen Fällen zur polizielichen Beschlagnahme von Lautsprecheranlagen, Gitarren, Noten usw., zu vorläufigen Festnahmen, erkennungsdienstlicher Behandlung und Anzeigen u.a. wegen “Aufforderung zu Straftaten”, “Beleidigung von Staatorganen, Verfassungsorganen”, “Widerstand gegen die Staatsgewalt”. Informationsstände wurden beschlagnahmt. Das Frankfurter Frauenzentrum wurde im Juli 1975 vom Oberstaatsanwalt und der Mordkommission in einer Nacht- und Nebelaktion überfallen, um an Daten von Frauen heranzukommmen, die abgetrieben hatten oder “Beihilfe” leisteten. Die Beihilfe war notwendig, weil die Frauen sonst Kurpfuschern von der Sorte des im nächsten Lied beschriebenen Frauenarztes ausgeliefert waren. Neben der Beratung organisierte das Frauenzentrum Fahrten zu holländischen Abtreibungskliniken, übernahm die Vor- und die Nachsorge.

 

 

 

 

Die Ballade

vom wohltätigen Frauenarzt,

der sich mit seiner Barherzigkeit einen Heiligenschein

die zweite Villa mit Swimmingpool, eine Forellenzucht

und einen Reitstall im Taunus verdiente

 

(1975)

 

Dieses Lied war auch Bestandteil des Müller-“Zement”-Vorprogrammes im Frankfurter Schauspielhaus. Der hier nicht namentlich genannte Frankfurter Frauenarzt durfte eigentlich wegen Medikamenten-/Alkoholabhängigkeit nicht mehr praktizieren. Daß er weiter wurschtelte, wurde von den zuständigen Frankfurter Stellen mit zugekniffenen Hühneraugen geduldet. Ende der 70er wurde der Arzt von seinem jüngeren Freund und Günstling ermordet. Dieser war als Alleinerbe eingesetzt, konnte aber nicht so lange warten.

Die Praxis in Bergen-Enkheim war die einzige Anlaufstelle für Frauen aus Mittelhessen. Da der nette Arzt fast im Fließband-Verfahren arbeitete, mußten die Frauen nach Behandlung in der billigsten Preiskategorie oft noch blutend die Praxis verlassen:

ein Ergebnis der Kriminalisierung der Abtreibung.

 

 

Er macht sich zwar nicht in der Öfentlichkeit

für den Paragraf  Zweihundertachtzehn stark

Doch bringt er ihm unversteuert Nebenbei

einen Schwarzarbeitslohn von rund Tausend Mark

Fünf Frauen schafft er in sechzig Minuten

im Hinterzimmer in seinem Vorstadtpalast

und wenn dabei auch mal zwei halb verbluten

die schweigen aus Angst vor Gericht und Knast

 

Refrain:   Denn dieser Arzt ist doch so sozial

und ein immer netter

Helfer der Frauen, auch Kleingeld macht

sein Konto immer fetter

 

Und dann wurd eine Frau vor Gericht gestellt

weil die vorher beim staatlichen Gutachter war

und der hat sie registriert, wie immer abgelehnt,

als das Kind jetzt nicht kam, war der Staatsanwalt da

beim Verhör hat sie die Abtreibung zugeben müssen,

doch den Namen von dem Arzt hat sie nicht gesagt.

Wenn der auffliegt, sind die andern aufgeschmissen,

weils hier in der Gegend kein andrer mehr macht.

 

Refrain: Denn dieser Arzt ist doch so sozial…

 

Doch die Frau hat ihn ganz umsonst verschwiegen

der Staatsanwalt wußte l„ngst bescheid

denn der Doktor hat die gnädige Frau Staatsanwalt

schon mal aus einer missligen Lage befreit

weil noch weitre hohe Damen unter seinen Kunden waren

fand auch kein Ermittlungsverfahren statt

der Staatsanwalt deckte den Doktor seit Jahren

weil er ne stark soziale Ader hat

 

Refrain: Denn dieser Arzt ist doch so sozial….

 

Wenn der Staat jetzt den zweihundertachzehn verschärft,

dieser Arzt tritt dagegen ganz sicher nicht auf

zwar wird auch er mit härteren Strafen bedroht,

doch das nimmt der Doktor gern in Kauf.

Da wird einfach bei steigendem Risiko

der Heiligenschein an den Nagel gehängt

der Preis wird erhöht und die Barmherzigkeit

auf die zahlungskräftigsten Kunden beschränkt.

 

Dieses Pack ist asozial

spielt sich auf als Menschenretter

und die leben sehr gut vom Abtreibungsverbot

das macht ihr Konto immer fetter

 

(Nachbemerkung: in den vom KBW majorisierten Komitees gegen den § 218 sorgte eine Zentralzensur für die Unterdrückung dieses Liedes.

Es richte sich nicht gegen den “Hauptwiderspruch” zwischen dem  Kapital/Staat und dem Volk sondern es behandele einen “Nebenwiderspruch” und gäbe “dem Kampf gegen den § 218 eine falsche Stoßrichtung”, meinte das ZK des KBW. Mag sein, daß dieses Lied mit dafür verantwortlich war, daß der Volksentscheid gegen den § 218 dann leider doch nicht geklappt hat. Sehr spät, aber immerhin noch lebend, bekenne ich mich schuldig.) Vielleicht hat es aberin Österreich dazu beigetragen, dass es dort geklappt aht?)

 

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

 

Rudis Dynamit

1974/75?

 

Nach der Melodie “Ein Jäger aus Kurpfalz”

zum Kampf gegen das Großkraftwerk auf dem Fechenheimer Mainbogen

 

(ein in den Mittsiebzigern beliebter Schlager im Osten Frankfurts ((wegen der vorherrschenden Westwinde und der meilenweiten Entfernung zwischen Zeils- und Fechenheim))

Die Auseinandersetzung um die Nutzung des Mainbogens hielt bis in die 90er Jahre an.

Für die Nachgeborenen: Rudi Arndt (Spitzname: Rudi Dynamit) war Frankfurts dynamischer Oberbürgermeister, erster Hochhaus-Fetischist, Selmi-Unterstützer, Ignaz Bubis-Vollstrecker beim Abriß der besetzten Wohnhäuser an der Bockenheimer Landstraße, betonköpfiger Westend-Vernichter und Chef der südhessischen SPD. Er war nicht nur betonköpfig. Zusammen mit Hans Matthöfer (Bundesminister für Wissenschaft unf Forschung) und etwas Armin Clauss bildete er auch den Atomsprengkopf der hessischen SPD. Matthöfer spielte eine hervorragende Rolle als Zuchtmeister gegen kritische Wissenschaftler/innen besonders im Nuklearbereich: als Mitarbeiter des halbstaatlichen Batelle-Instituts in Frankfurt mit brisanten Nuklear-Forschungsergebnissen an die Öffentlichkeit gehen wollten, bedrohte er sie persönlich: “Wenn einer von Ihnen auch nur einen Buchstaben rausläßt, kriegt er von mir eins in die Fresse!” berichteten damals von den ministeriellen Diszis bedrohte Mitarbeiter.

 

Als FAG-Oberst hat Rudi Arndt dem Dachlatten-Börner den Weg zur Startbahn-West geebnet. Den Kash & Karry-Preisabsprachen beim Bau der Frankfurter U-Bahn hat der Rudi Dynamit so manche Bresche freigesprengt und damit die Gelder auch richtig durch die Tunnels fließen konnten, hat er die öffentlichen Verkehrsmittel mit knüppeldicken Preiserhöhungen attraktiver gemacht. Auch dazu gibts ein schönes Lied. (Das ist saulang und folgt erst nach dem “Rudi-Song”). Dem KBW war es sehr suspekt, weil die Spontis es -allen voran Danny Cohn-Bendit, Johnny Klinke und Joschka Fischer- am lautesten mitgesungen haben. Allerdings in der “radikaleren” Spontiversion: im Orginal lautete die Forderung “keinen Pfennig mehr, als bisher!”, die Spontis sangen getreu dem Motto ihres Zentralorgans “Wir wollen Alles/PFLASTERSTRAND”:

“Keinen Pfennig mehr, Nulltarif muß her!” Und nur, weil der Joscha Schmierer vom KBW-ZK sich nicht mit dem Polyvirat vom “Revolutionären Kampf” (Dany, Johnny, Joschka u.a.) einigen konnte und die DKP nicht mit wildgewordenen Kleinbürgern zusammenarbeiten wollte, siegte am Schluß der Rudi Arndt über die seit dem mittelalterlichen Fettmilchaufstand gegen Bierpreiserhöhungen wichtigste Frankfurter Volkserhebung. (wenn man den Häuserkampf mitzählt). ((Vorsicht: dieser Vergleich provoziert eine Intervention durch Ignaz Bubis dergestalt, daß er sagen wird: der Fettmilchaufstand endete in antisemitischen Pogromen. Der Häuserkampf auch!  Mit nichten! Dem Ignaz Bubis gehörte nicht das ganze Westend, sondern nur ein kleiner Teil. Die meisten besetzten Häuser waren nicht in seinem Besitz, sondern im sicheren Griff deutscher und europäischer Banken, bzw. im Besitz von Unternehmen, die ihrerseits wieder im Besitz eben dieser Banken waren. Und dem Kapital und dem Wildwuchs seiner Verwertungsinteressen ist die Religionszugehörigkeit seiner Protagonisten heute zumindest ziemlich egal.

 

Ach ja, Ironie des Schicksals: die schicken Büroräume des “PFLASTERSTRAND”-Nachfolgers “journal-frankfurt” befinden sich just im von Rudi Arndt leergeprügelten Westend, man sollte mal nachsehen, welche Besetzer das Haus in der Ludwigstraße vor dem Abriß gerettet haben. Wenn’s welche aus der Journal-Autoren-Crew waren, dann hätte sich der Einatz von damals wenigstens ein wenig gelohnt. Und ein bißchen Häuserkampf ist immer noch drin – im Journal – zwischen Sex als Job, Hurenalltag, Freierwünschen und Liebe, Lust und mehr gibt es Streit um die Stadt von morgen, in der Nummer 15 vom July 97,  es geht dabei weniger um erneut notwendige Wohnhausbesetzungen als um Hochhausbesitzungen und -planungen. Der “revolutionäre Kampf” findet zeitgemäß auf höherer Ebene statt.

 

Zeitreise, retour in die 70er, herab in die Niederungen des gemeinen Volkes:

 

 

Der Rudi Arndt will baun

ein Großkraftwerk am Main

das Kapital kriegt Billigstrom

den Dreck kriegt Fechenheim

da fällt er aber rein

 

Refrain:   Rudi, Rudi,

das Großkraftwerk stinkt uns schon jetzt

der Bauplatz wird besetzt

der Bauplatz wird besetzt

 

Das Großkraftwerk, das stinkt

und spuckt giftiges Gas

auf frankfurt und auf Offenbach

da macht das Leben spaß

doch dich macht das nicht nass

 

Refr..: Rudi, Rudi,….

 

Es macht den Main schön warm,

damit die Fische nicht erfriern

aus seinem Kühlturm quillt der Smog

wenn wir da drin krepiern

tuts dich nicht intressiern

 

 

Das Großkraftwerk, das brummt

so laut bei Tag und Nacht

davon wern wir in Fechenheim

um unsern Schlaf gebracht,

so hast dus dir gedacht.

 

 

Klares Wasser, reine Luft,

verspricht der Rudi laut

durch einen Fachmann von der Firma,

die das Kraftwerk baut.

Wir ham das Spiel durchschaut

 

Die PREAG will Profit

dazu braucht sie den Staat

Per Zufall sitzt der Rudi Arndt

im Preag Aufsichtsrat,

was nichts zu sagen hat

 

Das Großkraftwerk bringt Strom

zum Rationalisiern

für uns springt raus, daß wir dabei

den Arbeitsplatz verliern

wenn die nur profitiern

 

Der Rudi hat rotiert,

die Zeitung vollgeschmiert,

der Matthöfer kam angereist

hat uns für dumm erklärt

und daß uns nix passiert.

 

Doch als Versammlung war

mit Arndt in Fechenheim

da haben alle NEIN gesagt

zum Großkraftwerk am Main

der Rudi stand allein.

(Genauso muß es sein!)

 

Der Rudi Arndt hat Angst,

die Polizei kam mit,

die schützt den Rudi und den Dreck

den Staat und den Profit

mit Rudis Dynamit.

 

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

 

Das saulange Lied gegen die Fahrpreiserhöhung  bei der Frankfurter Straßenbahn, dem FVV 1975:

 

“Deshalb haben wir das Blechen satt!”

 

Den Fahrpreis erhöht ihr um dreißig Prozent

und plant noch mehr fürs Frühjahr schon

damit ihr dem Kapital was bieten könnt

raubt ihr mit Steuern und Gebühren unsern Lohn

Den Strom- und Gaspreis habt ihr zweimal erhöht

die Industrie zahlt den Billigtarif

und wird fürs Kapital die Energie zu knapp

kriegt sie ein Großkraftwerk und wir den Mief

 

Refrain:

Deshalb, werte Herrn vom Magistrat

lassen wir keine Ruhe mehr

deshalb haben wir das Blechen satt

Wir fordern: Keinen Pfennig mehr, für den Nahverkehr

Wir fordern: Keinen Pfennig mehr als bisher.

 

Schneller Warentransport sichert den Profit

auf unsre Kosten für das Kapital

baut ihr Autobahnen durch das Wohngebiet

und schlagt den Riederwald halb kahl

Die Stadtautobahnen für den Warenverkehr

die U-Bahn für den Arbeitsviehtransport

Fr die Großindustrie muß die Müllverbrennung her

Wir müssen zahlen und bezahlen unsern Mord

 

Refrain: Deshalb, werte Herrn vom Magistrat..

 

Mit der einen Hand treibt ihr den Fahrpreis hoch

schließt mit der andern ein Kinderkrankenhaus

erhöht den Beitrag für die Krankenkassen

dafür pflegen wir die Kinder selbst zuhaus

Unsre Kinder spielen in Gestank und Lärm

Es gibt kein Spielplatz, keinen Kinderhort

und wenn sie aus Protest die Straße sperrn

jagt sie eure Polizei mit Giftgas fort

 

Refrain: Deshalb, werte Herrn..

 

Der FVV wird attraktiver, ham die Herrn uns gesagt

doch für wen, damit ham sie nicht rausgerückt

Hätt sich einer von den Herrn mal in den Viehtransport gewagt

wir hätten ihn schon ohne Absicht totgedrückt

Und wolln wir abends mal einen Freund besuchen

der im Nachbarstadtteil wohnt

werden wir vergebens nach der Straßenbahn suchen,

weil sich die für euch nicht lohnt

 

Refrain: Deshalb, werte Herrn..

 

Unsre Lebenshaltungskosten stiegen sieben Prozent

Arbeitslosigkeit und Inflation

und die Kurzarbeit nimmt uns fünf Prozent

erhöhte Steuer frißt den Rest vom Lohn.

Wenn die Herrn von Industrie und Banken pfeifen

tanzt der ganze Magistrat,

bietet denen -und die brauchen nur zuzugreifen

was er bei uns geplündert hat.

 

Refrain: Deshalb, werte Herrn…

 

Schlagfertig überzeugt ihr uns von eurer Politik

darauf wird die Polizei dressiert,

und das Spitzelheer und den Knüppel im Genick,

das habt ihr mit unsern Steuern finanziert

Ihr plündert uns aus und jagt uns weg

wie und wo wir leben, das ist euch egal,

ihr kassiert doch nur für einen Zweck

ihr plant die Stadt fürs Kapital

 

Refrain: Deshalb, werte Herrn…

 

Es gibt Defizite im Nahverkehr

und die zahlt die öffentliche Hand

und wo nimmt diese Hand die Gelder her?

die hat sie bei uns mit Steuern abgesahnt.

Und woher kommt denn nur das Defizit

wo gehn denn unsre Steuern hin?

In die Taschen der Konzerne, für ihren Profit

langt ihr bei uns gleich zweimal hin

 

Refrain:

Deshalb, werte Herrn vomn Magistrat,

lassen wir das uns nicht länger gefallen

deshalb haben wir das Blechensatt,

die den Profit kassieren sollen zahlen.

Wir fordern: Keinen Pfennig mehr, für den Nahverkehr…

 

Und ihr, werte Herrn vom Magistrat

macht dabei selbst einen glänzenden Schnitt

ihr hockt nicht nur beim FVV im Aufsichtsrat

und kassiert dort kräftig mit

Ihr hockt auch noch auf zig anderen Posten

habt die Schäfchen ins Trockne gebracht

lebt wie die Maden im Speck auf unsre Kosten

auch euch wird die Rechnung aufgemacht.

 

Refrain: Deshalb, werte Herrn vom Magistrat..

 

 

Dieses Lied wurde auf Drängen mehrerer tausend Besucher bei einer Veranstaltung im Günthersburgpark nach langem Widerstand der Veranstalter (unter Führung des Herrn Dr. Dieter Dehm) ins Programm aufgenommen und lag ab diesem Tag für Wochen auf Platz eins der Frankfurter Straßencharts. Im Lied wurde deutlich, was sich auch auf den Straßen und teilweise in den Betrieben und Büros entwickelte: es ging schon nicht mehr nur um den Fahrpreis, es ging um die Macht im Staat, genauer in der Stadt. “Dieser Magistrat ist reif, dieser Magistrat muß weg!”, röhrten die Sprechchöre über die Zeil bis in die Stadtteile. Aber was dann?

Der Frankfurter Magistrat unter Rudi Arndt hatte es auch so verstanden und die Herren hinter und über ihm auch. Sie ließen eine mittlere Bürgerkriegsarmee aufmarschieren. Die Männerfreundschaften zu den entscheidenden oberen Gewerkschaftsetagen fuktionierten gut. Die unteren Ebenen rührten sich nicht organisiert dagegen. Die wackeren Straßen(bahn)kämpfer wurden und hatten sich isoliert. Der Rest war Knüppelroutine.

 

 

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

 

 

War einst ein kleines Segelschihiffchen

1975/76?

 

Früher, in den 50/60er Jahren lernte jedes Kind im Kindergarten und in den ersten Schulklassen das Lied von der kleinen Fregatte mit der einfach erfrischenden Melodie.

 

Im Original heißt es:

War einst ein kleines Segelschihiffchen

war einst ein kleines Segelschihiffchen,

das war noch nie, nie, nie, noch nie zur See

das war noch nie, nie, nie, noch nie zur See.

ohe, ohe,

hissen müssen wir Matrosen Segel in die Höh

die Fregatte gleitet übern See.

 

Anläßlich der ersten öffentlichen Vereidigungen von Wehrpflichtigen unter dem sozialdemokratischen “Verteidigungsminister” Hans Apel 1975/76 entstand das folgende Lied nach der Kinderliedvorlage. Die SPD unter Kanzler Helmut Schmidt hat mit Hans Apel sehr schnell für eine Außendienstfähigkeit der Bundeswehr gesorgt. Längst hatte sich die Bundesrepublik ökonomisch aus dem Windschatten der USA gelöst, eroberte u.a. per “Blaupausenexport” erkleckliche Weltmarktteile, war ökonomisch die Nummer zwei hinter den USA aber militärisch nicht in der Lage, ihre Märkte, “ihre” Rohstofflager, die ökonomische Einflußsphäre abzusichern.

Dieser Aufgabe nahm sich die sozialliberale Bundesregierung an.

Ein zentrales Mittel sollte neben Nachrüstungsbeschlüssen und Vorbereitung einer schnellen Eingreiftruppe das Fregattenbauprogramm werden. Der Adler sollte Krallen zeigen.

 

Die beiden Strophen, in denen es um Jugoslawien geht, haben nach 15/20 Jahren ziemliche Aktualität erhalten. Entstanden sind sie nach heftigen Auseinandersetzungen im Frankfurter Restaurant  Dubrovnic in der Bleichstraße, dem damaligen Treffpunkt der kroatischen Mafia. Weiterer Anlaß für diese Zeilen war ein Besuch in Jugoslavien/Dubrovnik in den 70ern, die WHO spielten in der Zitadelle “Tommy”, und die flowergepowerten Enkel italienischer Faschisten sangen in den Straßen nach der Melodie “Michael row the boat ashore..” auf italienisch “Gelobt sei der Tag, an dem Tito stirbt!”

 

Ganz andere Aktualität erhält das Lied derzeit durch die Errichtung eines Denkmals für die “Maritimen Elemente deutscher Politik”. In Wilhelmshaven betreiben z.Zt. vornehmlich sozialdemokratische Politiker den Aufbau eines deutschen Marinemuseums. Eine Militaria-Sammlung fünf Steinwürfe von Nordenham und dem Platz entfernt, wo 1975 die ersten öffentlichen Vereidigungen stattfanden (und eifrig gestört wurden). Ich könnte wetten, daß Gerhard Schröder (nicht der längst verblichene CDU-Außenminister, sondern der unheimliche SPD-Kanzlerkandidat aus Niedersachsen) demnächst mit an der Spitze des Fördervereins für das Marinemuseum sitzt.

 

 

Fregattenlied

 

War einst ne Küstenschutzmarine

damit sie der Verteidgung diene

war sie zu klein, klein, klein, das darf nicht sein

die Insel Helgoland steht ganz allein.

oh weh, oh weh!

 

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer eins

unsre Schiffchen für den Frieden

schießen soll doch keins

 

Wenn die Super-

mächte streiten

um den Rest der Welt

möchten wir, daß Rest-Deutschland

zu den Siegern zählt

 

Deshalb baun wir

auf die NATO

unsre Truppe steht

und so kommen wir beim Teilen

diesmal nicht zu spät

 

Wenn wir könnten

wie wir wöllten

würden wir es schon

an dem Schwanz der US-Army

in die Öl-Region

 

Wenn wir müßten

fremde Küsten

schützen vor dem Feind

mit der sechsten US-Flotte

brüderlich vereint

 

Ach die NATO

reicht bis dato

noch nicht an das Öl

deshalb muß das Bündnis stärken,

wer nicht frieren will

 

Wir wer’n wie die Amerikaner

mit Öl erpresst durch die Iraner

die woll’n ihr Land und Öl für sich allein

verkaufen nix und saufens in sich rein

oh welche Pein!

 

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer zwei

doch die hält uns leider nur

die Elbemündung frei

 

Wer uns kennt, der wird uns glauben

wir wollen niemand etwas rauben

wenn wir auf hoher See nur ausprobiern

ob unsre Schiffchen dort auch funktioniern

tut das nicht weh!

 

Ach wir hatten

mehr Fregatten

vor dem letzten Krieg

leider warens noch zu wenig

am Ende für den Sieg

 

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer drei

will Vauweh jetzt nach Bilbao

sind wir mit dabei

 

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer vier

damit kommen wir schon weiter

bis ins Mittelmeer

 

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer fünf

wird Italien einmal fußkrank

bringen wir Gesundheitsstrümpf

 

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer sechs

den Kranken Mann am Bosporus

beschießen wir mit Schecks

 

Für Frieden zahlen wir Millionen

doch was wir zahlen muß sich lohnen

wer noch zu lasch ist, der kriegt kein Kredit,

die Herren Demirel und Ecevit

die mußten gehn

 

Wenn er wegschafft

die Gewerkschaft

weckt der Her Özal

Investitionsbereitschaft

bei unserm Kapital

 

Fr den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer sieben

können wir den Schutz der Deutschen

vor Las Palmas ben

 

Fr den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer acht

Wir sind nach vierzig Jahren wieder

eine Friedensmacht

 

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer neun

da braucht keine Deutsche Bankfiliale

irgendwas bereun

 

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer zehn

Kreuzzugsfahrt nach Jugoslawien

welch ein Wiedersehn

 

Würd Marshall Tito dereinst sterben

ging sein Land vielleicht in Scherben

wären unsre Schiffchen schnell zur Stell

behüten Dich, den Strand und dein Hotel

eventuell

 

Wenn sie Tito einst bestatten

bringen ihm Exilkroaten

von Franz-Joseph einen Blumenstrauß

und noch andre Sachen mit nach Haus

für Mann und Maus

 

kommen mal

die Bosporussen

durchs Schwarzmeer voller Krim

fahren wir nach Istanbul

und halten sie dort hin

 

Bläst der Özal

einmal Trübsal

trotz der Grauen Wölf

schützt den Herrn vor wilden Kurden

Fregatte Nummer elf

 

Endlich Männer,

nicht nur Penner-

dienst im Küstenschutz

fahren wir mit voller Kraft

zur Straße von Hormuz

 

Geht in Aden

Siemens baden

Fregatte Nummer zwölf

dient dem Siemens Werkschutz dort

nur als Notbehelf

 

Der Horizont liegt weit und offen

und der Wehretat läßt hoffen

kein weißer Fleck ist uns zu weit vom Schuß

und am Äquator ist noch lang nicht Schluá

wir fassen Fuß

mit Schwarzrotgold

die Börse tollt

die Demark rollt

wenn ihr uns holt

wohin ihr wollt.

 

Deutsche schaffen deutsche Waffen

deutsches Gas und deutsche Bank

Deutsche Mark und deutsches Raffen

Beutegold im Panzerschrank

alles schon mal dagewesen

aufersteht was einst versank

Höchstprofit und Ölintressen

dafr ziehen wir den Säbel blank

fern der Heimatfront am Thresen

Wir kommen wieder, Gott sei Dank.

 

 

 

 

Die letzte Strophe möglichst mit Pauken und Trompeten und einer neuen, dem Versmaß angepaßten Melodie im Stehen zu singen.

Es darf dabei leicht geschunkelt werden.

 

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

 

Weder König noch Bourgeoisie

1974/75?

 

Mitte der 70er gab es im Rhein-Main-Gebiet zahlreiche Initiativen und Massendemonstrationen zur Unterstützung des Kampfes zur Befreiung Spaniens, zum Sturz der faschistischen Diktatur Francos.

Dafür habe ich das folgende Lied geschrieben und es im großen Saal des Volksbildungsheimes in Frankfurt zum ersten Mal öffentlich vorgetragen. Und ich muß gestehen, es hat mir gefallen, gefeiert zu werden und gleichzeitig einer guten Sache zu nutzen, als ich an der Spitze einer zehntausender Demo durch Frankfurt auf einem LKW neben Bürgerkriegsveteranen von 1936, illegal eingereisten spanischen Untergrundkämpfern aller Richtungen und Vertretern der Commissiones Obreras die Klampfe schwingen durfte. Höhenflug–, der jäh endete, als die Entwicklung in Spanien doch etwas anders ablief, als im Lied beschworen.

 

Das Arrangement habe ich auch hier wieder  gemeinsam mit den JuZ-Leuten aus Maintal-Dörnigheim gemacht.

Die Melodie lehnt sich weitgehend an das Streiklied der Commissiones Obreras an: “A la huelga” von Juan & Jose.

 

 

Refrain:   Arbeiter in Bilbao

Studenten in Madrid

Bauern Catalunias

alle kämpfen mit

kämpfen für Spaniens Freiheit

weder König noch Bourgeoisie

für den Sozialismus

für die Volksdemokratie

 

Und folgt der Franco jetzt dem Blanco

wird Juan Carlos vorgeschickt

der mit Reformen auf den Lippen

das Volk genauso unterdrückt

der will das Volk noch stärker schlagen

weil er die Macht des Volkes spürt

weil trotz Folter Mord und Terror

das Volk im Kampf noch stärker wird

 

Refrain: Arbeiter in Bilbao…

 

Die Bourgeoisie beginnt zu zweifeln

ob sie ihn weiter unterstützt

ob der Faschismus ihrer Herrschaft

und der Ausbeutung noch nützt

drum schaffen sie sich schon Parteien

die rufen laut: “Demokratie!”

und wollen nur in andrer Form

die Diktatur der Bourgeoisie

 

Refrain: Arbeiter…

 

Und die Westdeutsche Regierung

Leber, Genscher, Scheel und Schmidt

stützen die Faschistenherrschaft

durch Verträge und Kredit

Denn die Westdeutschen Konzerne

ham in Spanien investiert

weil der Faschismus Steuerfreiheit

und Niedrigstlöhne garantiert

 

Refrain: Arbeiter..

 

Fängt der Faschismus an zu zittern

stehn falsche Freunde schon bereit

die wolln verhindern, daß das Volk sich

vom Joch des Kapitals befreit

da wollen Sozialdemokraten

in Spanien wie in Portugal

das Volk erst täuschen, dann verkaufen

an Westeuropas Kapital

da wolln die Herrn Revisionisten

den Kampf des Volkes kontrolliern

rechtzeitig sich die Posten sichern

überm Volk als neue Herrn

 

Refrain: Arbeiter…

 

Die Bourgeoisie und die Faschisten

stützen sich aufs Militär

doch diese Stütze ist sehr morsch, denn

wo kommen die Soldaten her?

Aus Latifundien und Fabriken

wurden sie ins Heer gepreßt

und die merken auch auf wen sie

der Juan Carlos schießen läßt

Und weil die Soldaten wissen,

daß auch sie zum Volk gehörn,

werden sie die Waffen umdrehn

und werden mit dem Volk marschiern.

 

Soldaten aus Bilbao

Soldaten aus Madrid

Soldaten Catalunias

Soldaten kämpfen mit

kämpfen für Spaniens Freiheit

weder König noch Bourgeoisie

Soldaten für den Sozialismus

für die Volksdemokratie.

 

Bei der ersten Strophe ist nicht der jetzt ermordete baskische Komunalpolitiker Blanco gemeint, sondern Carrero Blanco, Francos Guardia Civil- und Folterchef.

 

Das Lied mußte ich wegen der sich überschlagenden Ereignisse in Spanien und Portugal mehrmals, von Kundgebung zu Kundgebung, umschreiben, manchmal Teile weglassen, weil sonst z.B die PCE, die DKP und der Dieter Dehm-Lerryn nicht teilgenommen hätten usw. Catalanische und Baskische Separatisten sangen das Lied zwar begeistert mit, kritisierten mich aber hinterher sehr freundlich: das Lied sei trotz allem eine Groß-Spanische Hymne, sie könnten sich höchstens mit einem föderativen Zusammenschluß der autonomen Regionen und Nationalitäten auf der iberischen Halbinsel ohne eine allmächtige Zentralregierung in Madrid anfreunden. Man merke doch deutlich, daß ein Deutscher das Lied geschrieben hat.

 

 

 

 

……………………………………………………..

 

 

Jetzt kommt was ganz anderes,

nämlich kürzere Texte mit teils langen Vorbemerkungen,

damit auch der letzte Depp die kurzen Texte versteht.

 

 

 

Lean Production Schlanker Staat

 

 

 

“Gesicherter Lebensabend”

 

Er hatte sich

um sicher zu gehen

vor seinem Absturz

den Gurt angelegt

sorgfälTig um den Hals

 

das bewahrte ihn

vor dem Aufprall

 

er hing

an seinem Arbeitsplatz

 

1991

 

 

 

Auflösungsvertrag

 

Hiermit

kündige ich

den Arbeitverh„ltnissen

 

Da die Arbeitsverhältnisse

zur Zeit

meinerseits

nicht kündbar sind

 

versichere ich

schon auf dem Sprung

durch das Fenster

der Personalabteilung

mich selbst

aufzulösen

 

um unnötige Härten

beim Aufprall

zu vermeiden

 

1991

 

 

 

Kleiner Dienstweg

 

Seit fünfzehn Jahren

fuhr er mit jenem

unauslöschlich

überlebenswichtigen

Funken Hoffnung

zum Regierungspräsidenten

zupfte sich

je nach Entwicklungsstand

der Kleiderordnung

im angestrebten

gehobenen Dienst

die Fusseln

vom Mantel

die Haare vom Pullover

den Schlips zurecht

glättete die Frisur

 

Nach der fünfzehnten

Absage im fünften Stock

durch irgendeinen Amtsrat

nahm er im Flur

statt der Aufzugstür

die Tür zum Notausgang

ins Freie

 

Der Marsch durch die Institutionen

fand nicht statt

den Bewerbungskriechgang

hatte er satt

 

Da nahm er

den kleinen Dienstweg

 

1992

 

 

 

Reinheitsgebot

 

oder

unbefleckte

Offenbarung

der Dreifaltigkeit

 

 

Der Himmel

liegt

dreifach

gefaltet

mitten

im Playboy

 

Du suchst

bis zur letzten

Himmelfahrt

eine Heilige

mit

Heftklammer

im Nabel

 

1990

 

 

 

Militär-Seelsorge

 

Der Text wird kurz, weil die Militärseelsorge im Ernstfall sehr schnell -eben militärisch knapp- vonstatten gehen muß.

Wichtig zur Erschließung des Textes sind einige Grundkenntnisse:

1.   Im Matthäus-Evangelium steht:

“Wo drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen!”

2.   Trifft ein Leopard auf einen Panzergrenadier der feindlichen Truppen, der sich zwecks Panzerabwehr mit u.a. einer Haftmine in ein Schützenloch eingegraben hat, geschieht folgendes: der Panzergrenadier wartet, bis ihn der Leopard überrollt, um   dann die Haftmine anzubringen. Die Leopardbesatzung dreht, wenn sie den    feindlichen Panzergrenadier vorher gesichtet hat, über dem Schützenloch solange Pirouetten, bis der feindliche Panzergrenadier lebendig begraben ist. Der    Panzergrenadier kann jetzt entscheiden, ob er die geringe Überlebenschance unter     dem tanzenden Panzer nutzt, oder auftragsgemäß die Haftmine unter dem Leo     anbringt, Letzteres ist für alle Beteiligten ein Himmelfahrtskommando.

3.   Die Leopardbesatzung besteht aus drei Mann.

4.   Den Fahneneid haben die drei geschworen mit “so wahr mir Gott helfe!”, auf den Koppeln stand frÜher “Gott mit uns”, “With God on our side” oder “In God we trust”     steht bei den GIs….

 

Die Lesung des folgenden Textes hat bisher nur dreimal dazu geführt, daß einige Zuhörer die Veranstaltung verließen:

im Bauhof der Stadt Langenselbold, in einer Jazz-Kneipe in Friedberg und in der Kirche im Dorf Eichen in der Wetterau

 

Militär-Seelsorge

 

Die Panzer-

besatzung

ist

sich

sicher

 

Er

ist

mitten

unter

ihnen

 

1989

 

 

Variationen zur Anwendung der Menschenrechte

 

 

Überforderung

 

Nachdem

wir ihnen

den Krieg

ausführlich

erklärt hatten

 

erklärten

wir ihnen

im Anschluß

geduldig

die Menschenrechte

 

Doch dafür

hatten sie

dann

keinen

Kopf

mehr

 

1991

 

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

 

V 3

 

Die Erklärung

der Menschenrechte

ist die Fortsetzung

des Krieges

mit andern

Mitteln

 

Zum Titel: V 1 war die erste Feststoffrakete, die die Nazis für den Überfall auf England entwickeln ließen, V 2 war die verbesserte Nachfolgerin. Und was ist die V 3?

 

Ein Land, das willig seine Rohstoffe plündern läßt, braucht keine Menschenrechte einzuhalten, zumindest wird deshalb nicht militärisch interveniert, auch nicht mit ökonomischen Zwangsmitteln.

Ist aber eine Regierung in einem Land der sogenannten dritten Welt widerspenstig, finden sich sehr schnell jede Menge Menschenrechtsverletzungen, die eine ökonomische oder militärische Intervention rechtfertigen.

Natürlich kann man auch die Politik der kleinen Schritte wählen, sich beim Abzocken gegenseitig Konkurrenz machen oder widerspenstige mächtige Diktatoren verurteilhofieren.

Absolut schweinig ist dabei die Tatsache, daß die Argumente von ai und der Gesellschaft für bedrohte Völker je nach politisch-ökonomischer Opportunität ignoriert oder als propagandistischer Flankenschutz für militärisch-ökonomische Attacken mißbraucht werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kleine

Asylanfrage

an die

Sozialdemokratische

Partei

Deutschlands

 

Wie weit

ist es

vom

beschleunigten

Verfahren

bis

zum

kurzen Prozeß?

 

1989/90/91(?)

 

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

 

 

Kurz-Protokoll einer Stadtverordnetensitzung über die Menschenwürde

 

 

Die Unterbringung

von Menschen

Übersiedlern

Flüchtlingen

und Asylbewerbern

in Kasernen

ist menschenunwürdig

 

Resolutionsvorlage

der christsozialfreigrünen

Stadtverordneten

 

Die Unterbringung

von Soldaten

Bereitschafts-

polizisten

und Grenzschützern

in Kasernen

ist menschenunwürdig

 

Ergänzungsvorschlag

Minderheitenvotum

aus der grünen Fraktion

 

Dann sind

Soldaten

Bereitschaftspolizisten

und Grenzschützer

Unmenschen

und ihre

Unterbringung

in Kasernen

ist angemessen

unmenschenwürdig!

 

Zwischenruf aus

dem Zuhörerraum

mit Saalverweis geahndet

 

Untermenschen

sind

einer Unterkunft

in deutschen

Kasernen

nicht würdig

 

Debattenbeitrag

eines Hinterbänklers

von rechts außen

 

alles brüllt

durcheinander

Sitzungsunterbrechung

 

Kurz,

der Stadtverordnentenvorsteher

hört falsch

versteht richtig

faßt zusammen:

 

Unter Brüdern:

Untermenschen

in

deutsche

Kasernen

zu bringen

ist menschenunwürdig

 

Richtig gehört

teils falsch verstanden

einstimmig beschlossen

 

(Gelnhausen 1991 ?)

 

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

Fort-Entwicklung

 

Der Deutschen Bundeskanzler sprach

vor dem 40. deutschen Juristentag

vor zweitausend Rechtsgelehrten

die alle unsere Rechte wahren

ja man sei recht gut gefahren

in genau den vierzig Jahren

mit  unserem Grundgesetz

doch müsse man es jetzt

langsam fortentwickeln

und so als allerersten

von vielen Grund-

gesetzartikeln

entwickelten

die Herren

das Asyl-

recht

fort

..

.

 

1989

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

 

Deutsch-deutsche Angleichung

 

Bis zum November neunzig

war ich arbeitslos

 

Heute bin ich

noch ARBEITSLOSER

 

1990

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

 

Nur Mut

 

Ich packe

den Stier

bei den Hörnern

 

und dann

 

schüttelt

er

mich durch

 

1989

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

 

 

Probezeit

 

Schwein

oder

nicht sein

 

das ist

hier die Frage

 

1989

(Gruß an die Prinzen)

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

 

Heimat

 

Was fällt ihnen

zu Heimat

ein?

 

Jede Menge ZU

einige HIGH

ein paar ZU HIGH

und ich dazwischen

ganz MATT

 

Was fällt Ihnen

ein?!

 

1989

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

 

Heimat II

 

Ganz

Ganz Schön

Ganz Schön Kaputt

 

Ganz

Ganz Kaputt

Ganz Kaputt Schön

 

Schön

Schön Ganz

Schön Ganz Kaputt

 

Kaputt

Kaputt Schön

Kaputt Ganz Schön

 

Ganz

Schön

Kaputt

 

1989

 

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

Die neu-deutsche Generalstreik-Debatte

 

Zum Antrag 215a

betr.: Generalstreik

nimmt der Vorstand

bzw. die Antragskommission wie folgt Stellung:

 

Antragskommission und Vorstand empfehlen

den Antrag abzulehnen.

Begründung:

1.   Generäle haben als Beamte kein Streikrecht.

2.   Auch bei gegenteiliger Rechtsauffassung

wäre angesichts der politischen Weltlage

und der Notwendigkeit

friedenserhaltender Missionen der Bundeswehr

unter UN-Kommando

ein Streik deutscher Generäle

nicht zu verantworten.

 

1988

 

 

 

 

 

Novemberdämmerung

 

Das

Ehrfurcht-

erschaudern

unter den Linden

findet

seinen Niederschlag

in klirrender

Kälte

nahender

neuer

Kristallnächte

 

Der Atem

der Geschichte

wird ausgehaucht

 

zu

Kohl-

dampf

 

 

1989

 

 

 

 

 

Neunter November

 

Neunter November,

Tag der deutschen Wiedervereinigung

Neunter November,

Jahrestag der Reichspogromnacht

Neunter November,

kohlschwarze Nacht erhellt durch Brände,

Freudenfeuerwerk und Götterfunken,

blüh im Glanze dieses Lichtes

Hunger und geführter Haß

Neunter November,

Götterdämmerung,

den Dicken trifft der Hauch

der Geschichte des Dicken

aus dem Bernsteinzimmer,

Richard Wagner

dirigiert am Brandenburger Tor

Der Reichstag wächst

wie Phönix aus der Asche

Van der Lubbe wird nicht rehabilitiert

und ab jetzt zahlen die Opfer

Wiedergutmachung an die Erben der Täter,

die späte Rache für Stalingrad.

 

Mehr will ich nicht erklären.

 

1997

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert