Unterhalb von Waldendsberg liegt ein Fürsten-Hund begraben
Main-Kinzig-Kreis – Gründau
Geschrieben von: Hartmut Barth-Engelbart
am: Freitag, 11. September 2009 um 14:12 – Gelesen: 6041 mal
Unterhalb von Waldendsberg, da liegt der Fürsten-Hund begraben. Die Namen sind etwas verschlüsselt. Aber wer in Passau und weiter oben im bayrischen Wald weiß schon, dass es den Herzog von Peek und Cloppenburg überhaupt nicht gibt?
Die Leute rund um Bankrottfurt wissen, welcher Fürsthund gemeint ist . Und für die Anderen ist es egal, denn auch sie haben in ihrer Nachbarschaft Hunde begraben liegen, einen vom Baron von Rittsessel oder einen vom Fürsten von Kroetz usw..
mit ehemals viel Wald ums Schloss
und viel Besitztum in Brasilien,
in Deutsch-Ost- & Kamerun,
(Togo ist man leider los)
in Deutsch – Südwest
wo die Hereros ruhn
& sonst noch wo
und einen Rest
von Euro-
Immo-
bilien
das teilen
die Familien
der armen Fürsten
in ihrer bitteren Not
sie hungern & sie dürsten
bei Lidl-Wasser und Aldi-Brot
Die Fürsten von Eisenberg-Hüttingen haben sich unterhalb von Leisen-Waldendsberg in “ihrem” Wald einen eigenen Friedhof unter mehrhundertjährigen Eichen geschaffen – illegal ! Eigentlich müssten die zuständigen Ordnungsämter, die Gerichte, die Polizei einschreiten. So wie auch gegen den illegalen Verkauf von Bildern und Dokumenten aus dem Eisenbergschen Archiv, das dem Staat, dem Land Hessen gehört und nicht den Fürsten. So wurde eifrig -der Archivar wurde zum Schweigen gebracht- die Regionalgeschichte unter den Sothebys-Hammer gebracht oder auf dem Schwarzmarkt – unter den Augen der Zuständigen – versilbert. Nun ist Hüttingen nicht nur ein feudales Nest. Hier saß der Fürst hinter Festungsmauern, Schloss und Riegel. Sozusagen im Hochsicherheitstrakt, den selbst die Bauernheere im Oberhessischen Bauernaufstnd 1830 nicht stürmen konnten- weil die bürgerlichen Pantoffelhelden in Erwartung fetter Aufträge den Fürsten gegen die Bauern verteidigten. In Hüttingen sind oder waren auch CDU-Finanziers zuhause. Aber es ist auch nicht mehr alle Tage Sonnenschein. Und Schwarz-Geld, ob nun Schwarz-Mark, Schwarz-Schilling oder Schwarz-Euro, der christliche OberSchatzmeister namens Myrre-Lauter-Piep hat alles in Schwarz-Fränkli-Nachlässe umgewaschen und auch wieder als HolocaustOpferSpende für den verarmten Geldadel zurückgeholt.
Fürst ist First und wir leben im NeoFeudalismus. Unweit dieses illegalen Fürsten-Friedhofs kann man im Unterholz noch Grundmauern eines großen Zwangarbeiterlagers entdecken. Keine Hinweistafel, kein Denkmal..
Den Wald haben sich die Fürsten schrittweise zwischen dem 14. Jahrhundert und dem 21. unter den Nagel gerissen. Es waren allesamt Allmenden und Gemeindewaldungen, in denen die Dörfler Holz-, Waldweide- und Jagdrechte hatten. Auch die Wasserrechte hat sich der Fürst mit seinen Bannmühlen angeeignet. Er zwang die Bauern in seine Bann-Mühlen, indem er ihnen das Wasser abgrub und so den Betrieb eigener kleiner Mühlen unmöglich machte (Schrotmühlen, kleine Hammermühlen für die Schmiede etc., so geschehen in Mittel-Gründau) und dann die Bäche für seine Mühlen und seine Fischzucht monopolisierte. Die Bauern hatten also auch kein Recht mehr in den Bächen zu fischen, zu angeln. Die Einrichtung von “zivilen” Angelweihern beginnt erst im 20.Jahrhundert. Wenn sich die Bauern gegen die Schwarz- und Rotkittelmast in ihren Feldern wehrten, wurden sie als Wilderer verurteilt und kamen zum großen Teil in die fürstlichen Zuchthäuser, wenn sie nicht gleich von den fürstlichen Jägern erschossen wurden “auf der Flucht, bei Widerstand gegen die “Staatsgewalt” usw.
Soweit die Vorbemerkung
Kurz unterhalb von Waldendsberg
da liegt der Fürsten-Hund begraben
Kurz unterhalb von Waldendsberg
da liegt der Hund begraben
an einer dicken Eiche
Ich hab es heut erst mitgekriegt
dass diese HundeLeiche
aus gutem Grund
im Walde liegt
der Waldi war ein Fürstenhund
und Blanko war sein Name
der Waldi war ein Fürstenhund
und auch der Wald, der Wiesengrund
gehörte ihm , dem Fürsten und
auch er liegt dort begraben
im Wald, den seine Ahnen schon
in mehr als 1000 Jahren
geraubgerittert haben
Jetzt liegt dort neben diesem Hund
und zwischen dicken Eichen
im fürstlichen Privatfriedhof
ein Duzend Fürstenleichen
Und auch ein Fürst von Zitzewitz
gestürzt vom FürstenJagdhochsitz
den hat die Jagd gefährdet
die Rotwildjagd ist ungesund
und aus eben diesem Grund
liegt er jetzt nah bei diesem Hund
Und auch des Fürsten Oberrat
für Forsten , nein sein Dackel hat
wie Herr und Fürst ein Grab aus Stein
und Denkmalschutz
so muss es sein
Die reichen Hunde ruhn steinreich
auf freier Flur im eignen Wald
und mancher Hund wird nicht sehr alt
und mancher Treiber sehr schnell kalt
Der Fürst zum Prinz, ganz kreidebleich
Noch einen Fürsten abgeknallt ?
War es ein Reh, war es sein Hund?
Der Patriarch kann glücklich sein
er traf den Bock und noch ein Schwein
Die Jäger blasen Halali
(ein armer Hund hört so was nie
statt Halali – LaLüLaLa
obwohls nur HundeMundraub war)
die Kirchenpatriarchen
sie hört man wie auch früher schon
beim Gottesdienst nicht schnarchen
Die Fürstenloge ist verglast
geheizt in kalten Wintern
die armen Hunde loben ihn
im Frost bei kaltem Hintern
der Pfaffe hat dafür gesorgt
dass sie sicht üppig werden
“Lobet den Herren”, singen sie
“den mächtigen König der Erden!”
“Ein Feste Burg hat unser Fürst
hat gute Wehr und Waffen,
und erst wer ein Fron-Leichnam ist
kriegt seinen Lohn fürs Schaffen
((Die Herrschaftszeit wär eh schon um?
Nein!. Es läuft für den Adel
tadellos , fast so feudal
wie früher – aber viel bequemer
für die Profit-Mitnehmer
ideal:
der Ritterschlag heißt Börsengang
der feudale Zehnte
nennt sich jetzt Dividende
und sprudeln aus der Höchstrendite
überschuss-liquide Mittel
verleiht den neuen Adelstitel
ganz ohne Untertanen-Kniefall
vor Kaisern, Päpsten oder Baal
das OberHaupt
le Capital
und das ganz ohne
Krone))
Ganz nah bei diesem illegal
betriebnen Mausoleum
fürs Eisenberger Fürstenhaus
( und kein Gericht schmeißt sie dort raus!)
liegt noch ein Totenlager
die Lager waren feucht und hart
die Toten warn sehr mager
wie viel hat dort der Fürst verscharrt
kein Grabstein steht, kein Totenschein
kein Denkmal, keine Namensreihn
weit über Hundert müssens sein
die durften sich aus irdscher Pein
durch Arbeit für den Fürst befrein
sie haben ihm das Feld bestellt
und für den Endsieg Holz gefällt
für Hoch-Tief- Untertagebau
für Holzmann, Züblin-Birkenau
für StukaStart- und Autobahn
das Fürstenhaus weiß das genau
hat viel kassiert und Lohn gespart
die’s überlebten sind längst tot
und auch den Fürsten holte Gott
als Gleichsten unter Gleichen
Gerecht macht Gott die Knochen morsch
zum Schluss auch die der Reichen
ja,ja, die Zeiten waren hart
der Fürst hat sicher weggeschaut
wie Lot, sonst wäre er erstarrt
wie einst Lots Weib, die arme Frau
und wenn ich dem Persilschein trau
war er für Gott und Vaterland
als Fürst im innren Widerstand
hat keinen je gequält, verscharrt
von diesen armen Toten
dafür gabs Jäger, Polizei
und die SS war auch dabei
als für das fürstliche Geschäft
ganz nützliche Idioten
Man joggt und biked, wandert vorbei
und denkt nicht an die Toten
gymnastet frisch, fromm, fröhlich, frei
und hat das Picknick mit dabei
und rastet.
ich raste
aus und summ:
nur leise vor mich hin
Die Arbeit macht frei
auch von Gedanken
Die Arbeit macht stumm
nicht mal zwischen Planken
nur einfach verscharrt
und sich die Grube graben
die Arbeit bringt um
die Erde erstarrt
der Winter war hart
…
Klar doch: ich soll
mich nicht so haben!
es läuft doch ganz toll:
der Fürst ist längst tot
im Himmel bei Gott
“Erspartes” verprasst
der Wald ist verkauft
auch die Fabriken
umgetauft
Und Schloss und Haus
und die Renditen-Rente
das reichte noch am Ende
zur Not
Kurz unterhalb von Waldendsberg
da liegt der Hund begraben
August 2008
auf einer Radtour über die historische Reffenstrasse recherchiert und geschrieben.
Das Land Hessen hat wie schon beim Grafen von Erbach-Erbach (diesem mit ewigem Wohnrecht in dem für 13-Millionen Euro fürs Land erworbenen Schloss ((samt Kunstsammlung!! ein Schnäppchen, das dem Land Hessen so und so schon gehörte)) im etwa 300Quadratmeter großen Dachgeschoss ) dem Hüttinger Fürsten kräftig unter die Arme gegriffen – sowohl bei der Restaurierung “seiner” Wonneburg als auch bei der Restaurierung “seines” Hüttinger Schlosses.
Im “Polaken-Haus” oder “Polenhaus” in der ehemals Fürstlichen Domäne Mittel-Gründau waren dagegen “nur” 82 polnische ZwangsarbeiterINNEN “untergebracht”- ein zweistöckiges Fachwerkhaus, vollgestopft bis unters Dach, es wurde 1975 abgerissen. Die Bagger brauchten mehr als zwei Wochen, um das Fachwerk auseinanderzureißen. Es gibt bis Heute dort dafür kein Hinweisschild. Aber eines, das auf den Fürsten hinweist – aus Messing.
Wie viele ZwangsarbeiterINNEN in den verschiednen Betrieben der Fürsten und ihrer Seitenlinien auch im Programm “Vernichtung durch Arbeit” überausgebeuet wurden . ist nicht so leicht nachzuvollziehen. Die Frankfurter Rundschau hat das Fürstenhaus schon Mal in einem ganzseitigen Artikel dafür gelobt : “eine Region lebt von den Fürsten”, wobei meine Gegendarstellung in der FR nicht veröffentlicht wurde. (bei www.barth-engelbart.de ist sie nachzulesen http://www.barth-engelbart.de/?p=44)
Eisenberg-Seeholz, Eisenberg-Weinstein, Eisenberg-Schläfersbach, Eisenberg-Langenselbold all diese Linien hatten unzählige Zwangsarbeiter-Kontingente zugeteilt bekommen – meines Wissens haben sich diese verarmten Hochadeligen nicht an Wiedergutmachungszahlungen an die Überlebenden und die Nachkommen der in ihren Betrieben Getöteten beteiligt. Ein Nachzahlung der vorenthaltenen Löhne und deren Verzinsung zugunsten der Zwangsarbeiter hat auch nicht stattgefunden.
Nachbemerkung zu Leisen-Wald-Endsberg:
Wald-Endsberg heißt nicht so, weil es am Ende des fürstlichen Waldes liegt, nein .- der Name hat sich etwas verändert und hieß ursprünglich einmal Waldensberg und war eine Waldenser-Siedlung vom Ende des 17. / Anfang des 18.Jahrhunderts: die Eisenberger haben nach dem 30-jährigen Krieg immer Schwierigkeiten mit den Eingeborenen-Untertanen gehabt und viele nicht mehr eindeutig nachweisbare früh schon zusammengeraubte Besitzungen: ihnen fehlten die Papiere. Der Streit ging bis zum Reichskammergericht nach Wetzlar, wo 1765 die Eisenberger gegen die Fürstbischöfe von Mainz, den Deutschherrenorden und die Prämonstratenser – aber auch gegen die die Neueinrichter auf “ihrem” Grund den Prozess verloren. Die “Neueinrichter” waren in die Wüsteneien eingewandert und bauten die Dörfer wieder auf. Sie waren es, die die Felder rodeten und bestellten, die Quellen fassten, die Toten begruben, erste schulen aufbauten, Mühlbäche gruben … Als Konsequenz siedelten die Eisenberg-Hüttinger Fürsten Glaubensflüchtlinge aus Frankreich, Österreich und Oberitalien an. Hugenotten, Waldenser, Zinsendorfianer/Herrenhuter, Inspirierte aus dem Hanauer Land usw. und spielten diese gegen die Eingeborenen aus .. auch die Landjuden ließen sie für sich arbeiten oder wechselweise verfolgen …. Die neu Angesiedelten waren auf die Gnade ihres Herren angewiesen und entpuppten sich als treue Untertanen, bis auf einige Ausnahmen, die dann sofort wieder des Landes verwiesen wurden — so die Zinsendorfianer, aber auch die Inspirierten, die in die USA auswanderten… oft zusammen mit ganzen Ortschaften der Eingeborenen, die der Fürst auch gerne an die britische Krone verkaufte, um sie dann über Karlshafen in Nordhessen über Weser -Ems an die Nordseehäfen zu verschiffen und im Auftrag der Krone Englands gegen die abtrünnigen Siedler wüten zu lassen! Daher stammt auch der Schreckensruf : “Erbarmen, die Hessen kommen!”, den die Rodgau Monotones so falsch berühmt gemacht haben. Denn die Hessen bekamen Kopfgeld und ab einer gewissen Abschussquote auch die Freiheit, selbst auf indianischem Land siedeln zu dürfen, das ihnen von der Krone zugeteilt wurde.
Leisen-Waldendsberg war untertänig, fürstentreu, aber es waren dort nicht mehrheitlich Nazis. Kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs nahmen SS-Totenkopf-Verbände den Ort sozusagen als Geisel – verschanzten sich dort für den Endsieg und kapitulierten nicht!- “heldenhaft !!!”: der gesamte Ort wurde von den US-Truppen in Grund und Boden gebombt und geschossen…. .- Es gibt dort kein Haus mehr , das älter als 63 Jahre ist.
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Kommentare (6)
RSS feed Kommentare
geschrieben von Bernd Kirchhübel, September 11, 2009
…
So langsam mache ich mir doch wirklich Gedanken um unser Gesundheitssystem. Ist dem Mann denn nicht zu helfen?
+6
geschrieben von Peter Kleinsorge, September 11, 2009
…
Da hilft keine Medizin, (Foren)Trolle sind immun!
+6
geschrieben von Hartmut Barth-Engelbart, September 13, 2009
Einfach ne Statistk lesen!
Is aber etwas sehr spät mit den Gedanken um unser Krankheitssystem, das krankt nämlich nicht erst nach dem Ende einer Dienstfahrt. So, nun sorge ich mich doch ein kleinwenig um das Übel des Analphabetismus auch bezüglich der Zahlen und des Zählens. Die 34 HaBE-Artikel vonm 20. 6 bis zum 30.8.09 wurden allein hier durchschnittlich von 590 Menschen gelesen. Spitzenreiter „Unsre Hallenbäder dürfen keine ‚Volks-Enteigneten-Betriebe‘ werden“ (917 Mal), gefolgt vom „NS-Bürgermeister bringt deutsche Soldaten in US-Gefangenschaft“ (903), „Doppelmord in der Schule“ (801), „Tod eines KPD-Landtagsabgeordneten“ (796), „Wie Tito zum Fusballspielen nach Niedergründau kam (772); „wie BIO-Gasanlagen die Region ruinieren“ (761),
600 Mal gelesen wurde „der Umgang mit jüdischen vermächtnissen“, am wenigsten gelesen wurde der „Brief an den letzten Überlebenden der Matzebäcker-Familie Hecht“ (215), am zweitwenigsten „Als die SA einmal umsonst Baden ging“ (251)
Die hier nicht mitgezählten September-Artikel erreichen gerade mehrheitlich die 200er-Marke. Schaumerma.
So viel Nachfrage kann man nicht mit Hirnschwund bei der Leserschaft erklären. Das wäre ziemlich arrogant. Um es Mal vorsichtig zu benennen. So. Jetzt hab ich noch was anderes zu tun.
-2
geschrieben von Bernd Kirchhübel, September 13, 2009
Zum Umgang mit Statistiken
Was sagt die Anzahl der Leser über die Inhaltsstärke des Verfaßten aus? Auflagenstärkste Zeitung in Deutschland ist die Bild-Zeitung.
Soviel dazu.
+4
geschrieben von Peter Kleinsorge, September 14, 2009
Hobby-Histeriker schult um
Ein begnadeter Hobby-Histeriker, Verzeihung Hobby-Historiker, und Polit-Provokateur schult um und begeistert uns, neben seinen brillanten Analysen, nun auch mit profunden mathematischen Kenntnissen.
Im Durchschnitt also 600 Leser, das ist aber ganz schön viel, das hat er aber fein gemacht.
Zum Thema Hirn lässt sich sagen, das Lesen dieser Traktate fördert die Bildung von geistiger Hornhaut, anders sind derartige Einlassungen auch nicht zu ertragen.
Leider verwechselt der Verfasser Lesen mit Zustimmung.
Der Autor sollte den Beweis antreten und seine Leserschaft direkt befragen ob diese seinen Artikeln zustimmen.