Lafontaines EntSCHRÖDERung 1988-2018: VORWÄRTS, doch nichts vergessen

Wer die eigene Geschichte nicht gründlich reflektiert, steht in der Gefahr alte Fehler zu wiederholen, alten Wein in neue Schläuche zu füllen und  – wie in der Neuen Hanauer Zeitung (nhz) 1988 beschrieben – alte Hüte aufzubügeln … Oskar Lafontaines EntSCHRÖDERung ist aber auch ein Motivationsschub auch für uns Ältere, sich nicht der Illusion hinzugeben, den Zug aufzuhalten, wenn man im ICE nur gegen die Fahrtrichtung rennt …  Notbremsen ziehen, Schottern, Blockieren, Weichen (ver-)stellen Wir müssen die VorKriegsverbrecher in ihrem Aufmarsch an den russischen Grenzen stoppen. Wir müssen die Nato-Terror-Überfälle und ihrer Vasallen auf die Länder in Nahost, Afrika und Asien stoppen  und dazu brauchen wir eine breite Antikriegsbewegung unter populären Forderungen: Deutschland, raus aus der Nato! Kündigung des Stationierungsabkommens!  Nato raus aus Deutschland! Schluss mit den Bundeswehr-Auslandseinsätzen! Schluss mit dem Einsatz der Bundeswehr im Inneren! (siehe dazu auch „Is die LINKE Kipping?“ http://www.barth-engelbart.de/?p=203341

Meine Einschätzungen Oskar Lafontaines von 1988 und 2004 muss ich, was viele seiner und Sahra Wagenknechts Positionen betrifft,  revidieren. Auch wenn Sahra Wagenknecht immer wieder die “linke” Hetze gegen Gaddafi und Assad mitgetragen und an vorderster Stelle im Bundestag und bei Großkundgebungen (wie in Kalkar) mitbetrieben und mit plakativer Äquidistanz und öffentlicher Verurteilung russischer Luftangriffe auf die US-IS-, ISR-IS-, TÜRK-IS, FRANC-IS-, SAUD-IS-, BRIT-IS-Mörderanden   zur Russophobie beigetragen hat .

Was aber weiterhin stimmt, ist meine strukturelle Kritik  von 2004. Und was die Einschätzungen des „Lafontainismus“ von 1988 betrifft, steht der Lakmustest der  linken LINKEn ja immer noch aus.

Gysi und Lederer haben es in Berlin drastisch-„anti-wassertischlich“ und chartitétisch demonstriert, wie LINKE sich in Privatisierungs-Orgien, Outsorcing, Lohndumping und Kulturabwicklungen häuten können.

Wie peinlich muss es doch jetzt für Gregor Gysi sein, dass sogar Mutti Merkel beginnt, die NATO-Nibelungentreue in Frage zu stellen (wie z.B. am 10.06 bei Anne Will), wo er doch  2009 dem damaligen US-Botschafter Murphy mit einem kumpanenhaften Augenzwinkern “gesellig und in Plauderlaune“ versichert hatte, dass die „Forderung“ der LINKEn nach Auflösung der NATO völlig ungefährlich für den Bestand der NATO sei, da für die Auflösung die Stimmen Frankreichs, Englands und der USA gebraucht würden. Die einzige -auch staatsrechtlich- mögliche, durchsetzbare Forderung nach Austritt aus der NATO, Kündigung des Stationierungsabkommens  und Abzug der US-Streitkräfte aus Deutschland  wurde aus genau diesem Grund auf Mitbetreiben Gregor Gysis in der LINKEn nicht beschlossen.

Diese Forderungen aber wären mitentscheidend für die Schaffung einer großen Anti-Kriegsbewegung, für den Frieden mit Russland  und für eine wachsende linke Bewegung in Deutschland.

Nun aber zurück zu Oskar ins Jahr 2004 und später dann noch weiter zum Januskopf der SPD Schröder-Lafontaine von 1988.

 

Liebe KollegINNen, Freund- & FeindINNeN,
werteGenossINNen,

ich schwöre hiermit, dass ich den folgenden Text schon einige Tage vor dem 30.8.2004 geschrieben und weder das erste noch das letzte Ei gegen Oskar Lafontaine geworfen habe !!

Auch bin ich kein Veganer, nur meine ich Eier sind Lebensmittel und keine
Waffen .. und ich weiß nicht ob ich hoffen soll, dass es sich bei den
unbemannten Flugobjekten eines Unbekannten um Öko-Eier oder um ein
MassenProdukt aus der KnastHaltung handelte. Was schlimmer ist, soll die Ethik-Kommission des Bundestages entscheiden!

Jetzt folgt der noch nicht inkriminierte Text, der angeblich zum Eierwurf
verleitet haben soll, in der Urfassung:

Es rettet uns kein Lafontaine
Der Schröder soll gehen
Der Schröder geht
Vorerst leider nur
Bier holen

Jetzt merkelt der März
Und der Stoiber staubt ab
Und der Westerwelle
bringt den Fischer auf Trab
wenn alle
mehr oder weniger
Hartzen
Gehn wir auf Warzen

Dann kommt Lafontaine
Der Schreck aller Schwarzen
Im Talkshowgeschäft
Der wird dann mit uns
vier Runden drehn
bis alles schläft
bis es wieder kracht
Und dann werden wir sehn
Am Ende Macht
vor der wirklichen Macht
auch der Oskar die Wende
Wie heißt es so schön?
Es rettet uns kein höhres Wesen
Kein Gott, kein Oskar Lafontaine
Uns aus dem Hartze zu erlösen
Dafür müssen wir schon selbst aufstehn

Dieser Text zu HARTZ ist neu
nehmt ihn, schreibt ihn  um und besser, verlängert ihn usw…!!

schöne Grüße
Hartmut Barth-Engelbart

UND JETZT FOLGT DIE ANGEBLICH TATSÄCHLICH URSÄCHLICH EIERWURF -AUSLÖSENDE
KORRIGIRTE FASSUNG VOM 18.8.2004

Ein Vorschlag aus dem Publikum:
Ich schreib es um!

Es rettet uns kein Lafontaine
Der Schröder soll gehen
Der Schröder geht
Vorerst leider nur
Bier holen

Jetzt merkelt der März
Und der Stoiber staubt ab
Und der Westerwelle
bringt den Fischer auf Trab
wenn alle
mehr oder weniger
Hartzen
Gehn wir auf Warzen

Dann kommt Lafontaine
Der Schrecken der Schwarzen
Im Talkshowgeschäft
Der wird dann mit uns
vier Runden drehn
sozialdemokratische Wiegenlieder
beruhigen uns wieder
bis alles schläft
bis es wieder kracht
Und dann werden wir sehn
Am Ende Macht
vor der wirklichen Macht
auch der Oskar die Wende
Wie heißt es so schön?
Es rettet uns kein höhres Wesen
Kein Gott, kein Oskar Lafontaine
Uns aus dem Hartze zu erlösen
Dafür müssen wir schon selbst aufstehn

Monsieur le Capital
ist es doch scheißegal
ob Gerhard Stoibt und Oskar Merkelt
Wer im Berliner Staatstheater
für ihn als OberKasper werkelt
und für sein Wohl das Volk beraubt
und dafür sorgt,
dass es dran glaubt.

Wer diese nhz-Artikel lesen will muss die Seiten nur anklicken, dann kann man die Seiten einzeln vergrößert sehen. Ein etwas mühsames Verfahren, das nicht immer klappt . Leider habe ich vergessen, wie ich die Seiten gleich vergößert veröffentlichen kann. Vielleicht kann mir ja jemand einen Tipp geben!?

Wer mir einen adressiert-frankierten DIN a 4-Umschlag schickt und 5 € auf mein PayPal-Konto zahlt, kriegt diese historische nhz-Ausgabe aus Restremittenten-Beständen zugeschickt.

Der Themenschwerpunkt „rot-grün“ war eine Eberhard Stickler & HaBE-Coproduktion. Illustration, Headlines, Fotocollagen-Montagen waren wie immer mein Job.

Die „Fässer“ rosten mit ihrer hochtoxischen und strahlenden Fracht bis heute in der Mülldeponie Gelnhausen-Hailer vor sich hin. Aus den Augen aus dem Sinn, bis wir komplett von Sinnen sin. Erich Pipa ist im Ruhestand, die Nukem-Fässer sind es nicht.

 

Zu den GRÜNEN und ihrer „Sozialpolitik“ muss ich weiter nichts schreiben. Als ich den „Linkskurven“-Artikel 1988 schrieb, war ich noch Fraktionsvorsitzender der noch nicht offen NATO-Oliven GRÜNEN im Main-Kinzig-Kreistag bis ich 1989  aus diesem Groß-Müll-Deponie-, Nuklear-Industrie-schonenden und Vor-Kriegerverein ausgetreten bin.

Ach so, als nhz-Redakteur habe ich die Beraterverträge Joschka Fischers mit SIEMENS, Porsche und RWE gefunden und ihn  bei einer Großveranstaltung auf dem Podium damit konfrontiert und gefragt, ob das eventuell der Grund dafür sei, dass er die Nuklearbetriebe trotz der von der nhz recherchierten Stör- und „Schwund“-fälle radioaktiven Materials („Die Bombe aus der Mülltonne“)  nicht schließe und versuche, die Kläger gegen die Nuklearbetriebe auszubooten, ihnen die Klagefinanzierung zu entziehen . Kläger waren die IUH ( Initiativgruppe Umweltschutz Hanau), Elmar Diez und sein Kind. Mich hat Fischer über das Büro des ehemaligen hessischen Wirtschaftsministers Lothar Klemm als willfährigen Ersatzkläger versucht hinter dem Rücken der IUH und der Main-Kinzig-Grünen anzuwerben – mit Hilfe seiner Büroleiterin Gisel Heinemann, einer Ex-KBW-Frontfrau, die ihm versicherte, ich sei dafür der geeignete Mann, denn ich würde in alter Gewohnheit auf ihr Kommando hören. Auf Anraten meines Freundes, das IUH-Anti-Atom-Anwaltes Seipel bin ich auf diesen Deal zum Schein eingegangen,  ließ mich in Wiesbaden im Ministerbüro von Fischers Staatssekretär, dem Ex-KBWler Morgenstern und der Ex-KBW-Frau Heinemann  einschwören (es gab nicht mal ein Arbeitsessen!) und ließ dann die Sache auf der Großveranstaltung platzen. Reaktion Fischers: „Da sieht man mal wieder, dass der Barth-Engelbart vom Dach gefallen ist! Ein klassischer Fall von Dachschaden“ (War eine Anspielung darauf, dass mich ein Polizist am 12. 02. 1968 bei einer Demo gegen den Vietnam-Krieg vom Frankfurter Zürichhochhaus-Vordach gestoßen hatte). Die Mehrheit der Fischer-Chöre im Saal reagierte mit schenkelklopfend-prustendem Gelächter. RA. Matthias Seipel, der neben mir auf dem Podium saß – mit Fischer und dem damaligen Anti-AKW-Aktivisten und heutigen „Antideutschen“ Matthias Küntzel -hielt mich an der Jacke fest und flüsterte mir ins Ohr: „Hau ihm keine rein, darauf wartet der nur!“

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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