Die Kelten sieht man selten so gut wie heute! Auf, zum Kolbenstein, ihr Leute!

Die Kelten sieht man selten so gut wie heute ! Auf zum Kolbenstein, ihr Leute! Aber Morgen soll es ja noch heißer werden, da sieht man sie vielleicht noch besser. Und warum ausgerechnet am Kolbenstein? Von dort aus hat man den besten Blick auf den Weinberg, der Meddel-Grenner Wingert, an der südlichen Hanglage des „Stickelsberges“ unterhalb des „Bahnhofswäldchens“  und 500 Meter weiter östlich, neben einer prä-/historischen Handelstraße  sieht man die Spuren zweier eingebrochener, frühkeltischer Hügelgräber.

Ja gut, aber was heißt hier Kolbenstein?

Der Name kommt nicht vom „Kolben“, einer dort früher stehenden Säule mit Figuren des Dionysos-Kultes oder des Mithras-Kultes, wie man vermuten könnte. Aber mit diesen beiden Kulten hat der Name schon etwas zu tun und auch mit einem heiligen Ort über einer Heilquelle, die heute noch zu sehen ist: hier stand der Mithras-/Dionysos-Kobold-Stein mit seinen eingemeißelten Fabelwesen. Daher der Name.

Wie üblich wurden diese Heiligtümer später von einer konkurrierenden Religion überbaut, so wie Kilian und andere christliche Missionare systematisch vorchristliche Heiligtümer überbauen und heilige Eichen fällen ließen. Die Niedergründauer Bergkirche steht auch auf einem solchen Platz.

Den Namen vom „Stickelsberg“ kann man genauso entschlüsseln.  Stickel sind frühmittelalterliche, vorchristliche bis steinzeitliche „Grabsteine“ , Steine zum Graben, die den Toten auf ihre Gräber gelegt wurden, damit sie im Jenseits auch ihre Äcker umgraben können. Solche Steine wurden im Mittelalter zu Hauf auf dem Stickelsberg gefunden.

Bis ins 19. Jahrhundert.

Wegen der Hitze und des seltenen Regens verbrennt der Hecker’sche Golfplatz-Rasen seit Wochen. Mehr Gelb als Grün auch bei vielen „Greens“.

Da gibt es gute und schlechte Nachrichten. Die schlechten zuerst:

 

Der Hecker kommt mit dem Bewässern nicht mehr nach, das schadet dem Golfbetrieb.

Die Bauern jammern zu recht, die Ernte wird bei Roggen wie bei Weizen schlecht, weil viel zu früh „gereift“. Nur der Energie-Gülle-Scheiß-Monokultur-Mais vom Schneider steht noch grün auf komplett ausgetrockneter und gerissener Erde. Wenn jetzt „Starkregen“ kommt, haben wir die Erosionsfolgen nicht nur in den Straßengräben, der Schlammbambes überflutet, überschwemmt die Straßen und Rad- und Feldwege. Wer Böden verdichtet und alles roundupt, monsantoverBayert, der muss sich nicht wundern, wenn er absäuft und seine Antibiotika nicht mehr in der Apotheke kaufen sondern aus der Leitung saufen muss. So werden dann auch die ErdbeerfelderGrundwasserberieselungen  dazu beitragen, dass wir mit jeder Schale Selbstgepflückter  immer resistenter werden.

Noch ist der Hochwasserdamm vor Langenselbold nicht fertig. Das Gezeitentor vor Lieblos wird dann wohl eingeweiht. Und danach darf der Bauhof wieder ausrücken und die Straßen freischieben, die Gräben ausbaggern und die Feuerwehr darf die vollgelaufenen Keller leerpumpen… Und die Versicherungen zahlen nix, weil sie in diesen Hochwasserzonen eben nichts mehr versíchern, hat uns der Versicherungs-Vertreter versichert.

Wenn man die Gründe mit Bauschutt und Aushub verfüllt, vermüllt, verdichtet, vergüllt, ist das auch ein Grund, dass das Wasser nicht mehr versickert, und wenn, dann halt mit Gift und Gülle in Hülle und Fülle. Wer hat eigentlich das Schlammtor vor Lieblos bezahlt? Und der Erdaushub Steilhang quer zum zugeschütteten Hagengrund zwischen Mittel- und Niedergründau, wenn der ins Rutschen gerät und das vergüllte Wasser nicht mehr halten kann, was dann? Muss dann die Gemeinde einen Staudamm bauen?

Jetzt kommt die gute Nachricht:

 

Leute, am besten noch heute hoch zum Kolbenstein  und von dort, wo es am höchsten ist, noch 150 Meter vor der Kreuzung mit dem Schneidweg rüber zum Heckers sehen: zwischen der linken von oben nach unten neugepflanzten Baum-Reihe und dem noch weiter links gelegenen Wäldchen (wo die Kinder früher  an den wilden Hopfen-Lianen schaukelnd Tarzan und Jane gespielt haben)   sieht man 60 bis 100 Meter über dem Hecker’schen Wasserspeicher-Teich mitten im ausgedörrten Gelb einen etwas unterbrochenen Ring mit grünem Gras. Rechts neben der Baumreihe nur leider etwas schlechter kann man etwas höher einen zweiten grünen Kreis entdecken.

 

Diese beiden Kreise hatte ich vor 30 Jahren bereits dem Vorgänger des heutigen Kreis-Archäologen/Denkmalschützer Bergmann gemeldet. Der hat mir gesagt, diese beiden Kreise seien auch schon von Anderen gemeldet worden. Man wolle aus Angst vor Raubgräberei diese Kreis nicht weiter bekannt machen… Vor 15 Jahren habe ich die beiden Kreise dann noch Mal dem Herrn Bergmann gemeldet. Auch er hat bestätigt, dass die Kreise schon früher gemeldet wurden.

 

Als nun der Anbau von Weizen und Wintergerste, von Runkelroiwe und Raps und Mais aufhörte und  die Heckers mit der Golfplatzanlage begannen, hoffte ich auf  die kontrollierte Entdeckung der beiden Kreise. Doch die baubegleitenden Archäologen fanden nichts. Ich vermute, dass die Baubegleitung auf die „Tiefbaumaßnahmen“ des Hecker-Clubs beschränkt blieben.  Die frühgeschichtlichen Fundstellen befinden sich aber gerade nicht an dieser Stelle, sondern an anderen Bereichen  zwischen Hühner-Hunnen-Hof und Bahnhofswäldchen, wo bereits 1867 Steinzeitwerkzeuge gefunden wurden (bei der Einbringung der Sprengladungen, die den Geländesporn „Stickelsberg“ für den Bahnhof wegsprengen sollten).

 

Das eingebrochene Hügelgrab  befindet sich in direkter Südlage neben dem prähistorischen Handelsweg Schneidweg, der je nach frühgeschichtlicher Wetter- und Kriegslage zwischen Röther Waldschwímmbad und Hunnenhof hin und her verlegt wurde. Rund um den „Judengrund“ und in Richtung Bundesstraße gibt es noch mehr dieser eingestürzten Hügelgräber. Etwa so viele , wie „jenseits des Tales“ Richtung Ronneburg.

Hier zerstören derzeit die Holz-Vollerntemaschinen von Hessen-Forst und ILAG-„CONSTANTIA“ viele der noch erhaltenen Hügelgräber, die noch nicht Opfer von Raubgräbern wurden. Über die übliche Klimaveränderungs-bedingte und kriegsbedingte Verlegung der Handelsstraßen hat der Waldrechtsforscher Dr. Nix in seinen Büchern  geschrieben und dort auch diese prähistorischen wie geschichtlich dokumentierten „Autobahn“-Knotenpunkte  und deren Verlegungen aufgezeichnet.

Es gab viele „Hohe Straßen“ links und rechts der Kinzig:

den Eselsweg, die Birkenhainer Straße, die Reffenstraße, die je nach Wasserstand und (fehlenden) Pferde-, Ochsen- und Esels-stärken verlegt wurden … viele Wege führen nach Leipzig, nach Prag, nach Wien, nach Budapest und Bukarest, nach Warschau und bis nach Moskau.

Im 17. , 18. und im 19. Jahrhundert sind die Mittel-Gründauer Bauern auf diesen „Hohen Straßen“ bis nach Wien zum Reichsgerichtshof gezogen, um gegen die Büdinger Grafen zum Teil erfolgreich zu klagen, gegen Wald-, Wasser- und Ackerraub, gegen die jährlich 90 Tage Fronarbeit …..

 

Wer hier rund um Mittel-Gründau Menschen mit Ausgrabungsgeräten sieht, soll das sofort den örtlichen zertifizierten Feldbegehern (Engel, Betz, Noss u.a.) oder im Notfall den Polizeidienststellen melden. Damit die überprüfen, ob es zertifizierte Bodendenkmalpfleger sind.

 

Als der Hunnenkönig Etzel/Atila um 436 hier Hof hielt, war es wohl angesagt, den Handelsweg  über Roth zu wählen… oder gerade nicht, weil das Hunnenheer brauchte auch  Ausrüstung, Kleidung, Lebensmittel und die Hunnen  haben  nicht alles nur geraubt.

Mittel-Gründau ist viel älter als 800 Jahre. Nur haben das die Grafen einfach nicht aufgeschrieben, sie waren die Schreiber (die Grafologen, daher kommt der Titel Graf!  Aber auch die „Graffities „:-0)))) der Fürsten und Könige und Kaiser. Die haben wohl damals schon gewusst, warum! Wer keine Papiere hat, den gibt es nicht. Und wer sein Eigentum nicht mit Dokumenten nachweisen kann, der hat keines. Und dem wird auch nichts weggenommen. „Mein lieber Alter, sprach der Müller-Walter“! Oder wars der Walter-Müller? Der alte Haselbach Verfüller. 1911, in Worten: Neunzehnhundertelf, Herrgott helf ! Das 19 Eleven kann uns wieder treffen! Schlimmsten Falls bis übern Hals

 

Lange vor dem 30jährigen Krieg lag Mittel-Gründau zwischen Grenzgraben/Steinbach und der ehemaligen fürstlichen Pferdekoppel (Ortseingang links vom Kreisel) links und rechts neben dem Handelsweg  von der Ronneburg  durch „Korea“ nicht den Altwiedermuser Weg entlang, sondern auf der Höhe über den heutigen Musemann’schen Rüben-& Maisacker direkt auf den Kolbenstein zu, über die historische Kolbensteinbrücke bis zum Schneidweg und weiter bis über den Höhenweg über Gelnhausen.

Hier mussten sie runter durch´s Holztor und auf den Gelnhäuser Markt. Wenn sie nicht durch die Röther Gasse vom Röther Wartturm kamen. Das wurde sündhaft teuer.

Deshalb bogen viele Fuhrleute nach Rothenbergen ab zum Fass oder zum Bogen. Die meisten konnten es sich leisten, etwas teurer in der Altherberge, einer Raststätte am Liebloser Rathaus zu parken, wenn sie oben am Wald abbogen  durch die heutige Büdinger oder eine andere Straße von Norden, noch vor dem „Paradies“ und dem ehemaligen Röther Waldschwimmbad. Die Durchfahrt durch die heutige Zeister Straße war zu eng. Unterkamen sie in der Altherberge, die erst Ende des 18. Jahrhunderts durch die Neuherberge an der neuen Umgebungsstraße, der Leipziger Straße abgelöst wurde, nachdem auch die erste Umgehungsstraße nach Gelnhausen zu eng wurde :

die direkte Verbindung vom Niedergründauer Kirchberg und Ziegelhaus, am Friedhof vorbei (heute durch die Bundesstraße nach Büdingen durchschnitten) über das Ost’sche Betriebsgelände zwischen Bahn und Reh’scher Garnspinnerei (der heutigen Feuerwehr) vorbei an der Kinzigtalschule in die Schießberg- und dann in die Bahnhofstraße.

Leider wurde der Renaissance-Bau „Altherberge“ mit ihrem architektonischen Wunderwerk, dem großen Inspirierten Betsaal im Obergeschoss und der  historischen Sandstein-Wendeltreppe aus dem 16. Jahrhundert  vor rund 10 Jahren zum Tag des Offenen Denkmals abgerissen….  Dieser Saal war auch der „Geburtssaal“ der Liebloser „Harmonie“, er war auch zwischendurch  „Judenschule“, als die Altherberge als „Judenherberge“ diente. Dieser Saal war gut vergleichbar mit dem „Lichtburg-Saal“ auf dem Herrnhaag, den man sich unbedingt Mal ansehen sollte:

oder mit dem „Büdinger“ Schloss Marienborn bei Eckartshausen:

Wer dann noch weiterfahren und nicht die Wucherpreise der Gelnhäuser Gaststätten blechen und Gelnhausen möglichst weit umfahren wollte, konnte auch im Gasthaus „Zum Storchen“ an der Büdinger Straße einkehren, das aber auch  schon abgerissen wurde (Vom Urbach-Kalbfleisch’chen Gasthaus, der „Altherberge“, gibt es noch das schmiedeeiserne Gasthausschild und vom abgerissenen Gasthaus „Zum Storchen“  die in der Jahrhundertwende 1900 im „Art-Deco-Stil“ erneuerte Eingangstüre, mit dem Weinglas-Fenster)

Man konnte aber auch am Röther Wartturm warten und über das Waldschwimmbad wieder zur Hohen Straße aufsteigen/auffahren.

Oder zur Not in der Burg-Siedlung unterkommen, beim Wirt der „Burgschänke“ oder auf dem Hof des jüdischen Fellhändlers Scheuer, neben den Ruinen der Barbarossa-Kaiserpfalz. Noch steht das Haus, aber es sieht doch so aus als ob der Denkmalschutz in den klassischen Denkmal-Schubs verwandelt würde., wie bei der Stadtschreiberei: so lange vergammeln lassen, bis es nicht mehr zu retten ist oder ein ´bei der Sanierung der Barbarossa-Kaiserpfalz eingesetzter Bagger streift aus versehen das Scheuerhaus- Schluss-aus (ein Verfahren das beim Abriss der Liebloser historischen, denkmalgeschützten Zigarrenfabrik „ganz aus versehen“ auch angewendet wurde):

PENTAX Image
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Die Familie Scheuer in glücklichen Tagen, im Garten vor der „Burg-Stadtmauer“, der jetzt zum Teil mit dem Main-Kinzig-Forum überbaut ist.  Der Betrienbshof und der kleine Garten werden jetzt als Parkplätz und Lagerflächen für die Stadt- und Kreiswerke benutzt. 

Die jüdischen Geschäftsleute Blumenbach (Opel-Autohändler und KFZ-Werkstatt), Strauß (Textilien) und Scheuer haben sich beim Generalstreik gegen den Kapp-Putsch geweigert, sich an einer „Bürgerwehr“ gegen den Generalstreik und den Arbeiter-und Soldatenrat zu beteiligen – mit der im Gelnhäuser Tageblatt veröffentlichten Begründung, sie wollten sich nicht in einer Vereinigung betätigen, „in der offen antisemitische Propaganda betrieben“ würde. Diese „Führer-Dienstverweigerer“ waren denn auch die ersten Juden, die Heiner Dudene als SA-Scharführer dann aus Gelnhausen vertrieben hat,

um die Stadt zur Einweihung der „Adolf-Hitler-Kaserne“ 1937 (die steht unter Denkmalschutz) als „erste judenfreie Stadt im Reich“ dem Führer gesäubert zu übergeben.

Die Meerhölzer Linie der Isenburger hat sich nie umbenannt in Fürsten. Den Büdingern war der „Graf“ zu wenig. Sie haben sich den „Fürsten“-titel -mer waasesnetwie- „zugelegt“.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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