Es gab in letzter Zeit in den Nachbarländern Venezuelas pogromartige Ausschreitungen gegen Gastarbeiter/Flüchtlinge aus Venezuela. Daraufhin hat die venezuelanische Regierung Rückholaktionen zum Schutz seiner Bürger aus den Nachbarstaaten organisiert. In diesem Zusammenhang nannte Präsident Maduro auch die galoppierende Inflation im Land als einen der Hauptgründe für die Auswanderung, für die Wahl des schweren Loses der Wanderarbeit im Ausland. Die Auswirkungen dieser Inflation werden von europäischen TV-Sendern jetzt genüßlich ausgebreitet. Besonders eklig tat das der deutsch-französische Edel-Sender arte. Was tunlichst vermieden wird, ist die Berichterstattung über die Ursachen dieser Inflation…
Der Artikel
Betrogen wARD und werdet ihr am laufenden Band: Venezuela hat lebhafte Debatten ausgelöst. Ein exemplarischer mail-/Kommentar-, Frage-Antwort-Wechsel dazu soll nicht in nachrangigen facebookseiten in den Fußnoten verschwinden:
Stimmt es nun, dass die Bevölkerung unter der Inflation leidet? Dass sie massenweise fliehen?
Wenn ja, warum? Nur weil der Präsident sich Sozialist nennt, heißt das doch noch lange nicht, dass alles nur manipuliert ist, oder?
K.U.: Ich bin zugegeben nicht informiert.
Stimmt es nun, dass die Bevölkerung unter der Inflation leidet? Dass sie massenweise fliehen?
Wenn ja, warum? Nur weil der Präsident sich Sozialist nennt, heißt das doch noch lange nicht, dass alles nur manipuliert ist, oder?
Die Miniatur der Westberliner „Hungerkralle“ am Airport Frankfurt suggeriert US-Hungerhilfe für vom Hungertod bedrohte „Insulaner“. In Leningrad waren viele Millionen Menschen bei der Belagerung durch die NAZI-Wehrmacht vorm Verhungern, über eine Million starben, wurden umgebracht.
In Westberlin musste niemand hungern, es wurde zum Boykott von HO- und KONSUM-Läden aufgerufen: „Kauft nicht beim Russen!“, mit dem Fahrrad in die SBZ zum Einkaufen war ein Klacks, der Gang zum Essen in die Großkantinen der Betriebe im Osten , der BVG vor allem war üblich und billig. Die VoPo schritt nur ein bei offensichtlichen Hamsterkäufen im großen Stil
Hartmut Barth-Engelbart Lieber Herr Doktor, Inflationen sind machbar, nicht nur der Nachbar Brasilien unter einem US-geförderten Faschisten, auch das benachbarte Columbien beteiligen sich eifrig an den Sanktionen der USA gegen Venezuela, die Inflationsschübe bewirken. Das kann sogar der sich Sozialist nennende Ex-Finanzminister Oskar Lafontaine bezeugen … Das hat bis zu einem gewissen Grad auch gegen Kuba geklappt. Gut ging das auch unter Anleitung des Nazi-Finanziers Abs mit der Kronberger Währungskonferenz und der Teilung Deutschlands mit der Schaffung der DeMark: es wurde beschlossen, die entwerteten Reichsmark-Bestände nicht zu verbrennen, einzuschmelzen, sondern sie in die sowjetische Zone zu schaffen, um dort eine Inflation zu kreieren. Mit der Aufblähung der Geldmenge in der kleineren, wirtschaftlich noch schwächeren SBZ verlor die Reichsmark, das noch gültige Zahlungsmittel in der SBZ ca die Hälfte seiner Kaufkraft. Die erst fast ein jahr später begonnene schrittweise Ersetzung der Reichsmark durch ein Notgeld, oder den Aufdruck auf die Scheine. Das war alles unheimlich teuer und weder die durch die Nazis verbrannte UdSSR noch die darniederliegende kriegszerstörte und durch Demontage zusätzlich gebremste Wirtschaft in der erst nach der westallierten Abtrennung Westdeutschlands 1949 gegründeten DDR kaum zu schffen. Die Kaufkraft der Löhne sank rapide, Lohnerhöhungen konnte die junge Volkswirtschaft besonders bei der Wohnungsnotlage nicht Mal so locker bezahlen. Lebensmittel wurden subventioniert, so stark, dass der größte teil der Westberliner selbst bei der „Blockade“ beim KONSUM und der HO einkauften, zu Hunderttausenden in die Ostberliner Werkskantinen zum Essen gingen.
Hartmut Barth-Engelbart Besonders perfide waren die dienstlich geförderten Schwarzmarkt-Aktionen. Mit Lastzügen fuhren die „Händler“ über die offene Grenze in die SBZ und kauften dort im großen Stil Lebensmittel gegen Reichsmark ein. Dagegen ging die Volkspolizei wegen der Lebensmittel- und Viehfutterverknappung zwar vor, hatte aber wenig Erfolg. Viel Bauern verkauften auf Teufel komm raus, machten das schnelle Geld, wurden zwar nicht gerade reich aber es ging ihnen erheblich besser als dem Durchschnitt der SBZ-Bewohner. Über diesen Weg kam die entwertete Reichsmark neben anderen Schmuggelwegen in die SBZ und brachte den vom Westen ersehnten Inflationssegen. Augenzeugen berichten, dass solche Lastzüge bis an die Kartoffel- und Rüben-Mieten heranfuhren, diese aufrissen, die Hänger vollpackten und dann das Weite suchten, bevor die Vopo eintraf. Mitten im bitterkalten Winter 48/49, aber auch schon vorher in 46/47 lief das so und sie ließen die Mieten halb ausgeraubt offen liegen mit dem Ergebnis, dass alles erfror.
K.U. : Das nenne ich plausibel. Danke!
Schade, dass man das SO nie, nicht einmal auf arte präsentiert bekommt.
Hartmut Barth-Engelbart Über die Demarkationslinie konnten alle Menschen Lebensmittel einkaufen, in kleinen Mengen, damit das kein Ausverkauf wurde und die Lebensmittelversorgung nicht weiter zusammenbrach. Dafür sorgte die Volkspolizei. Die Auswirkung der westerzeugten Inflation kumulierten und bildeten die Grundlage für die Bauarbeiterstreiks 1953. Dass die dann durch Westdienste angeheizt, umgedreht wurden gegen den FDGB , bis hin zur Brandschatzung von KONSUM und HO-Läden, SED-Parteibüros wird in unseren Medien immer verschwiegen. IN Berlin wurde übrigens während der Blockade gegen den Ausbau Westberlins zum Militär-Brückenkopf die Parole ausgegeben „Kauft nicht beim Russen!“, weil eben so viele Menschen das günstige Brot bei HO und KONSUM kauften, über die grüne Grenze zum Lebensmittel einkaufen gingen. „,5 Millionen Menschen mit Rosinenbombern zu ernähren war damals rein frachttechnisch unmöglich -auch weil vordringlich militärische Materialien eingeflogen werden mussten und auch die Betonteile für den bau des Kraftwerks „Ernst-Reuter“ und die Kohle dafür. Denn Kohle, Gas, Wasser, Lebensmittel, alles kam aus dem Osten auch während der gesamten Blockade .. aber die Westalliierten wollten einen möglichst autarken Brückenkopf-Stützpunkt ausbauen. Ich habe dazu auf meiner seite viel geschrieben: einfach unter dem Suchbegriff „Luftbrücke“ nachschauen.
Vier Jahre vor dem Luftbrücken-Propagandacoup hatte die deutsche Wehrmacht ihre Truppen um Leningrad abgezogen. Zwischen 1941 und 1944 waren im Belagerungsring schätzungsweise eine Million und zweihunderttausend Leningrader durch Luftangriffe, an Hunger, Kälte und Krankheit gestorben. Der deutsche Vernichtungskrieg gegen die Slawen hinterließ in der vormaligen Dreimillionenstadt 400 000 Bewohner und 300 000 sowjetische Soldaten aus anderen Landesteilen; und einen Trümmerhaufen.
Die Blockade von Leningrad ist auf Englisch und auf Deutsch bei Wikipedia skizziert. 1962 erforschte die RAND Corporation (1) im Auftrag der US-Regierung, warum die Sowjetsoldaten und die Leningrader Bevölkerung durchhielten. Hauptgrund war der Terror der Invasoren, der gleiche Grund, der später den Vietnamesen gegen die US-Amerikaner zum Sieg verhalf. Die Afghanen und die Iraker, die Palästinenser und die Somalier sind auf dem gleichen Weg.
T:I:S, 25. November 2007
Auf arte präsentiert? arte hat sich zu DEM Propaganda-Medium entwickelt, das speziell auf die meinungsbildenden eher kritischen Mittel-& Oberschicht-Multiplikatoren zielt. Da wird sehr geschickt vorgegangen, denn man weiß ja, die Leute sind nicht sooo blöd.
Was heute und Tagesschau mit eher plumper Propaganda und Lügen mit und ohne Verschweigen nicht schaffen, das wird mit schönen Bildern, mit durchaus kritischen Beiträgen gewürzt für GEO-Abonnenten und andere Bildungsbürger besorgt. Oder kritisch 3geSÄTigt. An der Heimatfront-Formierung zur Weltwärtsorientierung zwecks globaler Zivilisierung beteiligt sich für Menschen, die sich ihre eigenen Bilder machen können, der Sender für Studiosus-Individual-Reisende und andere Weltbürger am Flügel für fremde Länder mit der Seele Suchende, der Deutschlandfunk. Um deren Propaganda knacken zu können, muss man schon etwas Ethnologie, Geschichte, Medizin, Biologie, Physik, Psychologie, Ökonomie und so weiter studiert und etwas Zeit dafür haben. Nach Mitternacht kann man dann beruhigt zu Bett gehen mit dem gefühl: „Sooo schlimm ist es nun doch nicht. Es gibt ab und zu den Schramm, die Anstalt und als Betthupferl die guten arte-Beiträge. Und die Comedy-Nächte bei 3sat.“
Das ist wie früher der Kirchgang und die Beichte: wochenends wird etwas gebüßt, da herrscht Einsicht und Reue und Montags beginnt es aufs Neue. Ablass-HANDEL, wie Emissions-HANDEL ….
und rundum rückversichert: amnesty-Beitrag, GREENPEACE-Beitrag, SEA-WATCH-Beitrag, Pro-Asyl-Beitrag und monatlich mindestens einmal ins politische Kabarett. Ja, man hat auch schon Mal überlegt, die LINKE statt der GRÜNEN zu wählen …
Wer es etwas genauer wissen will, hier sind einige der Artikel anzuklicken: