Ist Goethes Vergewaltigungspropaganda Leitkultur?

Ist die Leitfigur deutscher Leidkultur ein Vergewaltigungspropagandist?

In seinem, in DEM Goetheschen Hauptwerk „Faust“ erhält die Neigung gutverdienender ausgelutschter abgetakelt- und outgeburnter UpperClassMachos mit akademischem Hintergrund (ab „Unserer Lehrer, Dr. Specht“ aufwärts), sich beim niederen Volk den sexuellen Kick zu holen, die akademische-kulturelle Weihe.  Oder übersetzt ins Jetzt: wer zum Bumsen nach Thailand oder Cuba fliegt, bekommt das kulturelle Gütesiegel verliehen. Auch die Westgroßwildjäger beim Hirscheabschießen  in Polen, bei der Safari in Namibia, beim SalsaKurs in Nicaragua. (wer auf Nummer Sicher gehen will, macht heutzutage auf eigene Faust nach Kuba, da ist die medizinische Versorgung und Kontrolle bestens, niedrige AIDS-Rate !)
Die geschwängert zurückgelassenen  karibischen, namibischen, polnischen, tschechischen, kenianischen, asiatischen, globalen „Gretchen“ müssen sich um die Kinder kümmern, abtreiben, im Elend verkommen, wenn sie nicht wie in Cuba aufgefangen werden. Der Herr Geheimrat von Goethe läßt sein faustisches Gretchen ihr Kind meucheln und die Kindsmörderin in wahnsinnsAlpträumen endlos leiden. —  Potenziell alleinerziehende Hartz4erin und Gelegenheitsprostituierte erstickt ihr Kind. Urteil: vermindert schuldfähig, 4 Jahre, anschließend Sicherheitsverwahrung oder geschlossene Anstalt, wg. Suizidgefahr, Staatsanwaltschaft geht in Revision. Dass die junge Frau den Vater nicht nennt, könnte mehrere Gründe haben: sie weiß nicht wer es war, bei vermutlich häufig wechselndem Geschlechtsverkehr, sie verschweigt die Vaterschaft, weil sie auf  mehr als nur die Alimente hofft … Derweilen lacht sich der Geheimrat ins Fäustchen. Bis es in Weimar mit den herzöglichen MinisterAnWärters Leiden vorbei war, ließ er es im Gartenhaus  noch ordentlich krachen und Schiller an der ausgestreckt leeren Freundeshand fast verhungern.

Ja, aber das sind doch alles keine Vergewaltigungen!
Und gibt es denn keine Verhütungsmittel ?

Die Herren stammen oft aus den gleichen Etagen, aus denen die soziale Lage der global-„Gretchen“ so gestaltet wird, dass viele nicht nur ihre Haut sondern auch noch jede Hautfalte zwischen Arsch und Titten zu Markte tragen müssen. Das sind indirekte Vergewaltigungen.
Verhütung? Gott behüte! Gummi senkt den Reiz für IHN und den Preis für sie. Pillen sind teuer (und immer müssen die „Gretchen“ alles schlucken).

Wie weit ist es von „Sah ein Knab ein Röslein stehn“ über  „auf der Heide blüht ein Blümelein und das heißt – zwo, drei -, Erika!“  bis zum „Polen-Städtchen …“

es ist nicht weit, es ist nur etwas anders ausgedrückt – das Gleiche. ’s Röslein gehört zum Kern-Repertoire jedes Männergesangsvereins, es wurde von den Comedian Harmonists bei ihrem Bittgang auch dem zu Tränen gerührten Hermann Göring vorgetragen. Noch vor dem „tiefen Grunde“ mit dem rauschenden Mühlenrad.
Die Pirsch auf blondgelockte Schmalrehe im eigenen Revier ist/war schwer und barg/birgt Risiken. Selbst da, wo es eine „Lebensborn-Grundversorgung“ gab. „Beim BDM gibts keine, du musst in die Ukraine!“

So wenig wie heute noch Männergesangsvereine, Stammtische, AltherrenFussballmannschaften und ReservistenKameradschaften zu vorgerückter Stunde
die hochdeutsch-halbildungsbürgerlich-akademische VergewaltigungsHymne unseres Ober-Dichters und Denkers von Goethe anstimmen, umso deftiger wird die verlandserte Version geröhrt:
„In einem Polen-Städtchen, da wohnte einst ein Gretchen  ähm. Mädchen, das war so schön ….“

Das ist auslandsereinsatzcombatibel:
wer zuhause nix abbekam, der durfte sich’s in Polen holen … und heute liegt Polen halt im Koso- oder anderswo.
Wenn deutsche Jungs die afghanischen Mädels aus der Burka befrein, muss man sich doch freun. Oder ?

„Röslein wehrte sich und stach, doch es half kein Weh, kein Ach — musst es eben leiden …’s Röslein auf der Heiden“
„AberNEIN, aber NEIN, sprach sie, ich küsse nie!!“

Straßenbahnhaltestelle Bremen Domsheide – nach Mitternacht. 13-Jährige wartet -wg. Minderjährigkeit nicht in die letzte Disco eingelassen- vergeblich auf eine letzte Tram. Kein Geld fürs Taxi. Drei Männer im Alter von ca. 20 Jahren beobachten die 13-Jährige eine Weile und kreisen sie dann ein: Abchecken, Anmachen, Anfassen, Festhalten. Das Mädchen wehrt sich, es schreit um Hilfe. Doch die in einiger Entfernung wartenden Taxifahrer halten das für „das übliche „halb schlug sie ihn, halb sank sie hin“, „Das bisschen Sich-sträuben ist doch normal? Oder ?“
. „Lasst doch der Jugend ihren Spaß!“

Ist auch Hochkultur, sagt der Oberste Dichter und Denker.

Weihnachtswunsch? : Ja !!:
Aus allen Goethe-Gymnasien werden  – wenn schon nicht Büchner- oder Jenny-Marx-Gesamtschulen – dann wenigstens Schiller-Schulen.
Aus Goethe- werden Büchner-, Marx- oder Schiller-Institute.
Und die Frankfurter Universität kehrt zurück zu ihrem alten neuen Namen von 1968: Karl-Marx-Universität.
Börne ging auch. Am schönsten wäre die Umbenennung nach dem Mitbegründer der Franklfurter Rundschau und Organisator der Selbstbefreiung des KZ-Buchenwald:
„Emil-Carlebach-Universität“.
Die bisher namenlose Offenbacher Kunsthochschule könnte durchaus den namen Rosa Luxemburgs tragen.
Eine neu zu gründende Hanauer Integrierte Gesamtschule müsste man nach der lokalen Widerstandskämpferin Luise Bröll benennen, die 1986 fast unbemerkt unter die Erde kam.
Wer weitere Namenspatinnen vorschlagen kann, soll sich rechtzeitig mailden.

Doch solange sich die Zwecke dieser Einrichtungen
nicht nach den Bedürfnissen der Menschen sondern nach den Kapitalgesetzen richten, wäre das allein nur Etikettenschwindel.

Für alle, die den Text von Johann Wolfgang von Goethe nicht vollständig kennen, füge ich ihn hier zur Überprüfung des oben Geschriebenen noch Mal vollständig an:
Johann Wolfgang von Goethe, 1771 (1749-1832)

1. Sah ein Knab‘ ein Röslein steh’n,
Röslein auf der Heiden,
War so jung und war so schön
Lief er schnell es nah zu seh’n
Sah’s mit vielen Freuden
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

2. Knabe sprach: „Ich breche dich,
Röslein auf der Heiden.“
Röslein sprach: „Ich steche dich,
Daß du ewig denkst an mich,
Und ich will’s nicht leiden.“
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

3. Und der wilde Knabe brach
’s Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
Half ihm doch kein Weh und Ach,
Mußt es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

Und hier die verlandserte Fassung:

In einem Polenstädtchen,
da lebte einst ein Mädchen,
das war so schön.
Sie war das allerschönste Kind,
das man in Polen findt.
„Aber nein, aber nein, sprach sie,
ich küsse nie.“

Ich führte sie zum Tanze,
da fiel aus ihrem Kranze,
ein Rös’lein rot.
Ich hob es auf von ihrem Fuß,
und bat um einen Kuß.
„Aber nein, aber nein, sprach sie,
ich küsse nie.“

Und als der Tanz zu Ende,
da reicht sie mir die Hände
zum Abschiedsgruß.
„Nimm hier, Du stolzer Grenadier,
den ersten Kuß von mir,
vergiß Maruschka nicht,
das Polenkind.“

Und als ich kam nach Polen,
Maruschka mir zu holen,
da war sie fort.
Ich suchte hier, ich suchte dort,
ich sucht‘ an jedem Ort,
ich fand Maruschka nicht,
das Polenkind.

In einem kleinen Teiche,
da fand man eine Leiche,
die war so schön.
Sie hielt ’nen Zettel in der Hand,
darauf geschrieben stand:
„Ich hab‘ einmal geküßt,
und schwer gebüßt.“

Und die Moral von’s Ganze,
nimm keine Polenpflanze,
schaff Dir ein deutsches Mädel an,
die was vertragen kann
und nicht beim ersten Kuß
gleich sterben muß!

Dieses Lied auf dem Hintergrund der deutschen Rotwildjägerei in Polen und des mehrfachen Einmarsches deutscher Truppen  hat schon so seinen Reiz. Ein polnischer Gynäkologe hat mir 1982/83 Mal geschildert, wie das für die Frauen und auch für ihn ist, duzendweise wöchentlich die ungewollten Nachkommen deutscher Jäger abtreiben zu müssen.
Es zirkulieren auf den jeweiligen Besäufnissen auch verschiedene Versionen:  z.B. die Variante
„Schaff dir ein Polenmädel an,
das was vertragen kann … “

auch sehr schön, diese Version:

In einem Polenstädtchen

In einem Polenstädtchen, da wohnte einst ein Mädchen
Sie war so schön, sie war so schön.
sie war das allerschönste Kind, das man in Polen find‘,
aber nein, aber nein sprach sie, ich küsse nie.

Ich führte sie zum Tanze, da fiel aus ihrem Kranze,
ein Röslein rot, ein Röslein rot.
Ich hob es auf von ihrem Fuß, bat sie um einen Kuss,
aber nein, aber nein sprach sie, ich küsse nie.

Und als der Tanz zu Ende, da nahm sie meine Hände,
zum erstenmal. Sie lag in meinem, meinem Arm, mir schlug das Herz so warm,
aber nein, aber nein sprach sie, ich küsse nie.

Und in der Trennungsstunde, da kam aus Ihrem Munde,
das schöne Wort, das schöne Wort.
Komm her, Du alter Schuckelgaul, Du kriegst en Kuss aufs Maul,
vergiss‘ Maruschka nicht, das Polenkind.

In einem Polenteiche, da fand man ihre Leiche,
sie war so nass, sie war so nass
Sie hielt ein Zettel in der Hand, auf dem geschrieben stand,
ich hab’s einmal probiert, und bin krepiert.

Gefunden bei den Kerweborsch vun de Tornhall Biddelborn, www.blauebuwe.de.

Es gibt noch sehr viel mehr Gründe, den Herrn Geheimrat zurück in die Vitrine zu stellen: Wer in Weimar das schlichte und kleine Schillerhaus mit dem neureichen FastPalast des Herrn von Goethe vergleicht, kann schon daraus Schillers republikanische-demokratische Tendenz erahnen und die bürgerlich-feudale Symbiose des wohllebenden Fleisches von Weimar. Schön seine Briefe vom Ausland an sein zuhause gebliebenes Dummchen, man kann sie im Goethehaus anhören.

Der Rat im diplomatisch-künstlerischen Auslandseinsatz „und drinnen schaltet die redliche Haus- und Kinderfrau“ oder so ähnlich. Derweilen wartet im Gartenhaus die „gretliche Jungfrau“. Auch an der Heimatfront muss gekämpft werden.

Steigerung von Gott?

Gott, Goethe, am göttlichsten

Halle-Luhja, Leipzig -Hellau, Frankfurt/O/M-Allahf

HaBE

Und wil’s so lustig ist hänge ich hier jetzt noch die Kommentare bei indymedia dran:

Ergänzungen
Ergänze diesen Artikel
Was soll uns das jetzt sagen?
sandankoro 02.12.2008 – 16:02
Hi Barth,

eventuell reicht mein Intellekt nicht aus um das nachzuvollziehen was Du manchmal so schreibst, wobei ich mir da durchaus Muehe gebe :-)!

Bei obigem Text kann ich Deine Intention ja noch begreifen, Deine Spruenge und gewagten Vergleiche machen das aber manches Mal nicht leicht.

Alles Gute
Verständnisprobleme!?!
Karl 02.12.2008 – 16:20
Wo wird in Faust die Vergewaltigung gelobt? Das wäre ja Vorraussetzung für eine Hymne.
Werden nicht vielmehr die Probleme, die Gretchen durch das uneheliche Kind entstehen thematisiert?
Also vielleicht hab ich da was falsch verstanden, ich bin kein Goethe-Fan, aber ich hatte den Eindruck, dass auf die Probleme der Frauen in jener Zeit, die dieses Schicksal teilten, aufmerksam gemacht werden sollte.
Das sich der Inhalt aus heutiger Sicht in einem anderen Kontext darstellt ist durchaus möglich. Aber das ist wohl bei allen älteren Stücken der Fall, wenn man sie unabhängig von ihrer Entstehungszeit betrachtet.
Also alle wegschmeißen? Am besten verbrennen?
Dr. 9
mal klug 02.12.2008 – 16:24
Hurrah da hat iwer in der Schule Goethes „Faust“ durchgenommen und gemerkt das
damalige ideale nich nur cool warn komm ich verrat dir nochwas schiller und goethe warn nationalisten..wer hätte das gedacht
@ Hartmut
stardust 02.12.2008 – 17:21
Na ja, wenn Dich das schon (dank reichlich freier Interpretation, um es mal positiv zu formulieren) umhaut, dann solltest Du besser die Finger von Homer, Shakespeare u.ä. lassen…

@Dr. 9

Also Nationalist bzgl. Schiller nach dem heutigen Verständnis des Wortes würde ich nicht behaupten. Patriot ja, wobei man sicher darüber streiten kann, wo das eine anfängt und das andere aufhört. In der damaligen Zeit stand Schiller jedenfalls für eine geistig freiere Gesellschaft.
Bzgl. Goethe ist die Bezeichnung Nationalist m.E. noch deutlich klarer zu verneinen, er war in vielerlei Hinsicht eher eine Art Cosmopolit, so weit man das zur damaligen Zeit sein konnte.
Allerdings ist all das ohnehin nicht mit heutigen Maßstäben zu messen, sondern nur im kulturellen Kontext der damaligen Zeit zu verstehen. Legte man das heutige „Raster“ an, würde man sich im Graubereich zwischen Unseriosität und Ignoranz bewegen…
Und es half kein Weh, kein Ach
Hartmut Barth-Engelbart 02.12.2008 – 18:37
Diese von jedem Männergesangsverein geflötete Weise ist dann wohl keine Vergewaltigungshymne sondern eher eine Anklage oder zumindest das AufmerksamMachen auf die Lage der so idyllisch vergewaltigten Röslein:

3. Und der wilde Knabe brach
’s Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
Half ihm doch kein Weh und Ach,
Mußt es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

diese etwas romantisch gehaltene Sprache lautet im Klartext deutscher ReservistenKameradschaften so:

In einem Polenstädtchen,
da lebte einst ein Mädchen,
das war so schön.
Sie war das allerschönste Kind,
das man in Polen findt.
“Aber nein, aber nein, sprach sie,
ich küsse nie.”

deutlicher wird’s, wenn ihr den ganzen Artikel und das ganze Lied lest auf www.barth-englbart.de.vu

Und bei Faust steht eben Dr. Faust im Mittelpunkt.
der stets das Gute will und doch das Böse schafft. Und faustisch, wie es halt so ist, Er grübelt und sie stirbt, son Mist.
SPAMNIX.HaBEbuechnerei@web.de   http://www.barth-engelbart.de.vu
Nee, der Typ ist schon älter…
abc 02.12.2008 – 19:29
hat das alles also nicht gerade erst in der Schule gelesen. Also fällt Jugend als mildernder Umstand weg. Lasst mal echt den ollen Goethe in Ruhe!

Schaut Euch mal eine moderne Faust-Inszenierung an – so ein paar Gedanken aus dem Text oben werden sich schon wiederfinden. Z.B. Wagner und der junge Faust als Yuppie – das drängt sich schon auf. Spricht aber dafür, dass der Dichterfürst die Welt einfach treffend gesehen und einen doch recht zeitlosen Text geschaffen hat.
@mal klug
Anarcho 02.12.2008 – 19:57
Klar deswegen hat Goethe auch das hier von sich gegeben

1808 charakterisiert Johann Wofgang von Goethe die Anarchie als notwendiges Ferment des kulturellen und wissenschaftlichen Fortschritts: „Ob wir gleich, was Wissenschaft und Kunst betrifft, in der seltsamen Anarchie leben, die uns von jedem erwünschten Zweck immer mehr zu entfernen scheint, so ist es doch eben diese Anarchie, die uns nach und nach aus der Weite ins Enge, aus der Zerstreuung zur Vereinigung treiben muß.“ Und 1821 dichtet er in den „Zahmen Xenien“: „Warum mir aber in neuester Welt / Anarchie gar so gut gefällt ? – / Ein jeder lebt nach seinem Sinn, / Das ist nun also auch mein Gewinn. / Ich lass einem jeden sein Bestreben, / Um auch nach meinem Sinne zu leben.“
Anarchist mit herzöglichem Gehalt
Hartmut Barth-Engelbart 02.12.2008 – 20:34
Na klar, das war halt so in diesen zeiten: in Frankreich gab es zwar schon die Vorarbeiten für die Revolution und die Jakobiner formierten sich bereits, aber der geheime Rat Goethe musste leider noch im Weimarer Palast residieren. Echt Pech. Irgendwie erinnert das Verhältnis Schiller/Goethe an Münzer/Luther.
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@ Hartmut
stardust 02.12.2008 – 21:47
Du wirfst Goethe also vor, dass er nicht zu den Jakobinern ging? Ist das Dein Ernst? Sorry, aber das ist einfach nur albern.
Goethe hat nie von sich behauptet, ein politischer Revolutionär zu sein, ihm ging es allein um den Geist (und da war er tatsächlich in vielem revolutionär). Warum hätte er eine gut dotierte Stelle aufgeben sollen, solange er dort weitgehend arbeiten konnte wie er wollte. Wäre er Dir genehmer, wenn er in Sack und Asche durch die Lande gezogen wäre?
Offenbar waren Marx und Engels diesbezüglich wesentlich unkritischer als Du, schließlich zählten beide ihn zu ihren Lieblingsdichtern.. Waren die Dir auch nicht konsequent revolutionär genug? ;)

danke stardust
abc 02.12.2008 – 22:04
Das würde ich auch mal so sehen.

Außerdem:
Es ist ja sicher richtig und wichtig, Literatur und deren Autoren ab und zu auch mal kritisch zu lesen, aber man kann auch gründlich über das Ziel hinaus schießen. Dazu gehört, Goethe nicht nur aus dem Blick von 2008 sondern auch noch mit dem verwirrten Weltbild eines Anti-wasauchimmers zu betrachten und daraus dann Schlussfolgerungen wie „Goethe-Institute“ umbenennen abzuleiten. Sowas ist Bilderstürmerei, von der sich gebildete Menschen – wie z.B. Marx in der Regel distanzieren. Ich mag den Faust, wie ich auch den Park Sans-Souci mag. Aber deshalb teile ich weder Goethes Weltbild zu 100% noch bin ich Monarchist oder Militarist.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

2 Gedanken zu „Ist Goethes Vergewaltigungspropaganda Leitkultur?“

  1. Einen größeren Schwachsinn als dieses „Ist Goethes Vergewaltigungspropaganda Leitkultur?“ habe ich selten gelesen. Tut mir Leid, das kann man nicht als Satiere auffassen, ja, darüber kann ich nicht mal abfällig schmunzeln. Nein, dieses Geschreibsel kracht geradezu vor einfältiger Borniertheit, denn der gute Helmut kennt sich ganz offensichtlich weder mit den Klassikern im Allgemeinen noch mit dem „FAUST“ im Besonderen aus. Sonst würde er nicht solch ungereimten Quatsch verzapfen. Da ist der Bart schlichtweg ab….

    HaBE nur etwas ergänzt, liebe Eberesche: Also, sprach Zarathustra, das mit der Rechtschreibung wollen wir doch noch Mal probieren! Satire hat nichts mit Tieren zu tun. Und welcher Helmut ist da denn gemeint? Helmut Schön, Helmut Schmidt, Helmut Sonstnochwer? HaBE die Ehre!

  2. Lieber Hartmut,
    du liegst natürlich mit Deiner Kritik am alten Goethe (und seinen männerbündischen Freunden) völlig richtig. Als Feministinnen in den 80ern damit begannen, nicht nur das Patriarchat zu kritisieren, sondern auch die Patriarchen, war das Geschrei ähnlich, wie bei den Reaktionen auf deinen Beitrag. Viele hat das davon abgehalten, sich mit Patriarchat/Feminismus zu beschäftigen, weil das die sofortige Exkommunikation bei den Linken und den Freunden nach sich zog. Und das Nationalheiligtum Goethe darf man natürlich nur würdigen nicht kritisieren.
    Heute ist das Spielen mit Vergewaltigungsfantasien politisch nicht korrekt und auf einschlägige Websites und Männerrunden (Militär, Sportvereine, Stammtische, Burschenschaften, bestimmte Berufsgruppen, Jäger, usw) beschränkt. Aber die Frage, ob solche Typen in der Lage sind, die Frauen in Afghanistan und Kosovo zu befreien, ist beantwortet: die Vergewaltigungen, oft getarnt als Prostitution, gehen weiter, steigen ggf sogar an, wie bei den Blauhelmen z.t. nachgewiesen.

    Aber gut ist: heute gibt es solche Beiträge auch von Männern. Danke!
    und grüsse
    christel

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