(mit dem Angebot einer geführten Fahrradtour “Der NAZI-Architektur auf der Spur“ zwischen Hanau und Gelnhausen … nicht nur für verdi- und GEW-KollegINNen)
Liebe KollegINNen, zunächst eine dringend notwendige Vorbemerkung:
da das Hanauer Sozialforum und auch attac den folgenden Artikel aus unerfindlichen Gründen nicht weiterverbreiten und facebook blockiert, sende ich ihn halt so an Euch …
Wer die „Verdienste“ der einstigen Ver-Führer verschweigt oder verherrlicht, muss sich nicht wundern …. „so wie die Alten sungen, so zwitschern jetzt die Jungen“ … nun, die Jungen demonstrieren doch gegen die NAZIS!?
Ja, aber während unsere Youngsters mutig gegen die dienstlich begleiteten Angst- und Panik-Verbreiter, angebliche Einzeltäter ankämpfen, kann hinter dem Schleier polizeilicher Wasser-und Tränengaswerfer, vermeintlicher Aufklärung und der Kulisse prügelnder und schießender Rechtsradikaler die Erweiterung der mit deutscher Beteiligung laufenden Angriffskriege von einer übergroßen Koalition aller „demokratischen Parteien“ vorbereitet werden – bis hin zu einem von arte bereits propagandistisch vorbereiteten Einsatz deutscher Bodentruppen „zum Schutz der Menschen in Idlib gegen die Bomben des Regimes und der Russen“ (Idlib ist der letzte Rest der Terrorherrschaft des IS in Syrien) oder beim „Schutz britischer Tanker in der Straße von Hormuz“ … diese Einsätze fordert auch die AFD, die neueste Atlantische Filiale Deutschland, die durch US-BankerINNen geführt wird.
So, wie heute nach über 80 Jahren die Einzeltäterschaft des sedierten van der Lubbe durch Dokumente widerlegt und die Reichstags-Brandstiftung durch die Faschisten beweisbar ist, https://www.jungewelt.de/artikel/359523.einzeltäter-im-dutzend.html
so werden wir wohl erst in einigen Dezennien erfahren, welche GLADIOlen hinter den NSU-Morden, dem Mord am Regierungspräsidenten Lübke, den Schüssen auf den 26jährigen Eritreer in Wächtersbach wie auch dem seltsamen Tod des Täters und dem bis zur Tat unbehelligten Wirken des Bruders des Täters stecken.
So viel ich weiß, hat der hessische Ministerpräsident Bouffier die Untersuchung über rechtsradikale Netze in der hessischen Polizei für 30 oder 40 Jahre sperren lassen. Das ergänzt hervorragend seine Auskunftsverweigerung bezüglich der NSU-Morde.
Nun aber zum Ex-Reichs-Wehrwirtschaftsführer Wilhelm Kaus und seiner Rolle vor der Machtübergabe an die NSDAP und von 1933 bis 1945 sowie von 1945 bis Ende der 1990er Jahre
So feierte die Stadt Hanau 1951 unter Oberbürgermeister Rehbein (SPD) den Ex-Wehrwirtschaftsführer und „Arisierer“ Kaus in einem prächtigen Bildband. Das Bild ganz oben zeigt die von Kaus „arisierte“ Firma Mehler (siehe dazu auch Mehler (Unternehmen) – Wikipedia)
Am Montag, 5. August will sich die Hanauer Baugesellschaft unter Beteiligung der geköderten Hanauer „Kreativ-Scene“ als Retter des sozialen Wohnungsbaus feiern, weil sie den Monumentalblock Hafentor und den Kinzigheimer Weg aufpäppelt.
Hanaus OB Klaus Kaminsky macht den Immobilien-Haischrecken-Töter und wird dafür öffentlich-rechtlich selig gesprochen. Das soll wohl die Zerstörung des Freiheitsplatzes und des West-Carrées und die Tatsache vergessen machen, dass die Hanauer Baugesellschaft mit Zustimmung des Magistrats die Siedlung am Kinzigheimer Weg vor Jahren an Immobilien-Haie verkauft hatte.. Dass die Hanauer Baugesellschaft mittlerweile eine für das obere Einkommenssegment geworden ist, soll wohl ebenfalls „kreativ“ übertüncht werden… Die restlichen am Hafentor und im Kinzigheimer Weg als Mieter verbliebenen Niedriglöhner & RentnerINNEN werden wahrscheinlich demnächst „Start-Ups“ und „Kreativ-Yuppies“ weichen. Die Anbindung der Siedlung an den ICE, die S-Bahn nach EZBankfurt dürften bei den ins Astronomische steigenden Mieten in der EURO-Metropole den Bankster-Mittelbau nach Hanau locken. Schallschutzfenster und vergleichsweise niedrige Mietpreise machen dann das Wohnen in der FRAPORT-Einflugschneise attraktiv.
Diesen Klotz am Bein der strahlenden Edelmetallstadt, der Bombenwerkstadt des Führers, einer der DEGESCH-Produktionsstädten von Zyklon-B. kann man nicht ganz so einfach wegfeiern. Denn da gibt es doch einiges an Geschichte und Geschichten.
Das mit dem Wegfeiern klappt noch nicht Mal in „der ersten judenfreien Stadt im Reich“ der „Barbarossastadt Gelnhausen“, wo das „Main-Kinzig-Forum“ (das Landratsamt) zum Teil auf „arisiertem“ Gelände steht, einem Teil des Gartens der jüdischen Fellhändler-Familie Scheuer, deren „arisiertes“ Haus und der Hof noch immer nicht den Nachkommen zurückgegeben wurde. (Der Hof wird als Abstell- und Lagerplatz des städtischen Bauhofes und als Ausweichparkplatz für das Main-Kinzig-Forum benutzt)
Was aber wird in Hanau weggefeiert?
Nun, am Wegfeiern ist das Landratsamt des Main-Kinzig-Kreises unter dem ehemaligen Landrat Karl Eyerkaufer beteiligt. . Wegfeiern kann man hier aber nicht so sagen. Es ist mehr ein Vertuschen, ein hippig-hoppiges Übertönen, Wegschweigen und kreativ graffiti-Übersprayen der Rolle eines NS-Wehrwirtschaftsführers und seiner Erben in Hanau und im Main-Kinzig-Kreis.
Kann man ein Hafentor-Fest feiern, ohne diesen Reichs-Wehrwirtschaftsführer Willy Kaus zu erwähnen, der sich auf brutalste Art und Weise jüdische Unternehmen unter den Nagel gerissen hat? Der widerständige Arbeiter seiner Betriebe an die GESTAPO und den SD ausgeliefert hat.
- Wie wäre es denn mit ein Wenig Geschichte? Die Firma des späteren Reichs-Wehrwirtschaftsführers Willy Kaus beglückte Hanau noch vor seinen Arisierungsraubzügen mit der heute gefeierten Monumental-Architektur.
- Diese konnte er -unterstützt von Leuten des rechten BAUHAUS-Flügels- ohne Umwege ins 1000jährige Reich einbringen. Bischofs „Arbeiter der Faust“ und „Arbeiter der Stirn“ sind dabei die passenden Begleitfiguren. Erbaut wurde die Hafensiedlung mit „Notstandsarbeitseinsatz“ des „freiwilligen Arbeitsdienstes“. (wer nicht „freiwillig“ diente, bekam die Stütze nicht! (Und zur not gab es auch noch unter der Reichs-Notverordnungs-Regierung Müller ((SPD)) Arbeits-Dienst-Lager, die die Nazis direkt weiterführten wie das auch dem Herrnhaag bei Büdingen – mit Zwangsarbeit in den Steinbrüchen der Herrmann-Göring-Werke, woie sich teile der Wächtersbacher MHI damals nannten und Pflastersteine für die Reichsautobahnen lieferten, bis nach Polen!)
- Hanau hat unter Bürgermeister Rehbein den Ex-Reichs-Wehrwirtschaftsführer Willy Kaus bereits 1951 in einem Bildband mit drei Hochglanz-Seiten „Ehrenblättern“ schon wieder gefeiert, nachdem der nach 1945 „durch die Gesetze der Besatzungsmacht für längere Zeit aus der Betriebsführung ausgeschaltet“ wurde (Zitat aus den „Ehrenblättern“). Die Hanauer Spruchkammer hatte ihn dazu verurteilt. 1948 wird Kaus von einer auf „Kalten Krieg“ US-Umfrisierten Frankfurter Spruchkammer freigesprochen.
- 1951 brüstet sich der ehemalige Reichs-Wehrwirtschaftsführer auch mit der Wiedererlangung der Aktienmehrheit bei dem von ihm „arisierten“ Fuldaer Unternehmen „Valentin Mehler AG“ und das in einem vom Hanauer Magistrat herausgegebenen Buch über den Wiederaufbau Hanaus. Dass Kaus den Langenselbolder Zimmererpolier Valentin Schmidt vor den Volksgerichtshof bringen und ihn in Plötzensee hinrichten ließ, hindert den Hanauer Magistrat nicht an der Kaus-Ehrung, ebenso wenig wie den der Gemeinde Langenselbold, die ihm 1963 die Ehrenbürgerschaft andient und lediglich die Bronce-Tafel am Schwimmbad Ende der 1990er abmontieren lies und sie ins Heimat-Museum umhängte, nachdem die Kaus-Rolle im „Dritten Reich“ sich nicht länger verschweigen ließ… Kaus hatte sich nach 1945 durch die Stiftung des Schwimmbades einen Langenselbolder „Persilschein“ besorgt , der ihm wohl den Nachkriegs-Wiederaufstieg im großen Baugeschäft erleichterte.
In Langenselbold gibt es keinen Platz, keine Straße, die nach Valentin Schmidt benannt wurde.
Die „arisierte“ Groß-Gerauer„Union-Brauerei“ bleibt auch nach 1945 in Kaus’schem Besitz ebenso wie die Gummi-Werke Odenwald. Lediglich die in den überfallenen osteuropäischen Ländern „arisierten“ jüdischen Betriebe „verliert“ Kaus nach 1945.
Vergeblich wehren sich die Betriebsräte der Fuldaer „Mehler AG“ und der Neustädter „Gummiwerke Odenwald“ gegen die Rückkehr Willy Kaus‘ in die Geschäftsleitung.
Mitte der 1990er beauftragte der Main-Kinzig-Kreis unter Landrat Karl Eyerkaufer die Frankfurter Historikerin Dr. Christine Wittrock mit einer Untersuchung des „Nationalsozialismus in Langenselbold und Schlüchtern“. Nach Prozessdrohungen der Erben des NSDAP-Wehrwirtschaftsführers verweigert der Main-Kinzig-Kreis die verbindlich vertraglich vereinbarte Veröffentlichung der Studie, die hauptsächlich das Wirken des Herrn Kaus im „Dritten Reich“ dokumentiert.
Christine Wittrock schreibt dazu in ihrem auf eigene Kosten veröffentlichten Buch im Vorwort: „ Der Main-Kinzig-Kreis hatte sich mir gegenüber vertraglich verpflichtet, meine Forschungsarbeit in seiner Publikation „Mitteilungsblatt der Heimatstelle Main-Kinzig-Kreis“ zu veröffentlichen. Noch im Februar 1999 ließ Landrat Karl Eyerkaufer verlauten, dass der Kreis die Arbeit herausgeben wird. Dann allerdings wurde ihm von der Familie des Wehrwirtschaftsführers Kaus „die Pistole auf die Brust gesetzt“: wenn der Name Kaus in der Publikation erscheint, werde der Landkreis mit juristischen Schritten eingedeckt.
Allein diese Drohung genügte, um den main-Kinzig-Kreis, vertreten durch LANDRAT Eyerkaufer; einknicken zu lassen – für meinen Geschmack ein Musterbeispiel von Kleinmütigkeit und schlechtem Pragmatismus, das Sozialdemokraten früherer Traditionen die Schamröte ins Gesicht getrieben hätte ….“
Unter der Regie Karl Eyerkaufers (der gerne auch „Charly“ oder auch „May-erkaufer“ genannt wird wegen der ominösen PUMA-finanzierten Freikaufgeschichte seines Mittelstrecken-Konkurrenten Jürgen May aus DDR-Haft http://www.barth-engelbart.de/?p=200009) und der Regie seines Nachfolgers Erich Pipa wird Gelnhausen zur Hauptstadt des Main-Kinzig-Kreises und das neue Kreishaus nach den Vorgaben des damaligen Kreistagsvorsitzenden Albert Hof auf einem Teil des „arisierten“ Scheuerschen Gartens errichtet. Ein Projekt, das dem beauftragten Architekten Professor Mäckler so peinlich ist, dass er es nicht Mal in seinem Portal bildlich verewigt. Er wollte mit den provinziell-historisierenden Hof’schen Fensterläden wohl nicht mehr in Zusammenhang gebracht werden.
So wie die Frankfurter Schirn erinnert das „Main-Kinzig-Forum“ (wie übrigens einige der Mäcklerschen Werke) stark an Italo-Faschistische Architektur. Hier werden wie beim IG-Farben-Haus in Frankfurt sehr wohl BAUHAUS-Elemente verwendet, wie Kaus sie auch in seinen NS-Musterbetrieben nach 1933 einsetzt.
Wer in Dessau die Kommandobrücke der Gefolgschaftsführung des „Arbeitskörpers“ gesehen hat und die vom BAUHAUS propagierte Transparenz der Arbeitsräume genießend sich an die aktuellen Großraumbüros der Call-Center erinnert fühlt, kann den fließenden Übergang vom rechten Bauhausflügel zur NS-Architektur gut nachvollziehen.
Bei den offiziellen Führungen wird auch immer erwähnt, wie hier von der Kommandobrücke der morgendliche Zug der Belegschaft vom Bahnhof zum Arbeitsplatz und anschließend wegen der „lichtdurchfluteten Transparenz“ der Glasbau-Architektur auch der Arbeitsprozess durchgehend beobachtet werden konnte.
Nicht nur meinen verdi und GEW-KollegINNen biete ich in diesem Zusammenhang gerne eine geführte Fahrradtour an: „Der NS-Architektur auf der Spur“ von Hanau bis nach Gelnhausen mit Stationen in Erlensee, Langenselbold, Gründau-Rothenbergen. Lieblos und Gelnhausen-Roth an: Start wird am Hafentor sein, zwei Fliegerhorste, KdF-Siedlungen, Kommunaler Wohnungsbau vor 1933 und nach 1933, Reichsnährstandsförderprogramm, Adolf-Hitler-Kaserne, NSDAP-Goldfasanen-Wohnhäuser/Villen in der Alten Leipziger Straße
Die Ankündigung der Hafentor-Feier im August hat mich aus heiterem Himmel, bei über 35 Grad Arbeitstemperatur getroffen wie ein Blitz. Und mich aus der Arbeit an der Widerstandsbiographie Wilhelm Pfannmüllers und den Rekonstruktionsarbeiten an meinem (nicht nur Mannheim-)Roman „Vertreibung aus dem Rosengarten“ herausgerissen, von dem nach einem Festplatten-Crash nur noch Manuskript-Fragmente erhalten geblieben sind.
Schon in den 50er und 60er Jahren haben mich die „Arbeiter der Faust“ und die „Arbeiter der Stirn“ August Bischoffs erschlagen. Seine arischen Übermenschen haben mich regelrecht verfolgt. Am traumatischsten waren die Begegnungen mit seinen Kriegerdenkmälern. Ich habe sie als Hohn auf die Kriegsopfer empfunden, auch auf die, die zu spät merkten, dass sie Täter wurden und für die Kriegsgewinnler krepierten und mordeten: so habe ich zusammen mit Mitgliedern des Republikanischen Clubs in Michelstadt 1966/67 die Jubel-Trauerfeier der örtlichen Militaristen am von August Bischoff geschaffenen Kriegerdenkmal mit einem gemeinschaftlich aus dem Off hinter dem Denkmal gesungenen Lied vom etwas anderen Kameraden bereichert. -In Gedanken an die vier Brüder meines Vaters, die in Verdun in deutsch-französischem Giftgas unter deutsch-französischem Stacheldraht und Granatenfeuer aus dem Hause Krupp krepiert sind.. Dass aus dem engeren Familienkreis auch noch Kriegsverbrecher erster Rangordnung stammten , wusste ich damals noch nicht. Das habe ich erst Ende der 1970er recherchieren können: die Vernichtung von 20.000 sowjetischen Kriegsgefangenen beim Bau des Nordatlantik-Walles im Rahmen des SS-Programmes „Vernichtung durch Arbeit“ bei der Organisation Todt unter der Verantwortung des Bruders meiner Mutter dürfte ja in die Kategorie „Kriegsverbrechen“ einzuordnen sein.
Dazu kommt, dass dieser Onkel in der Familie immer als vorbildlicher deutscher Soldat, als Lichtgestalt gefeiert wurde, die üüüberhaupt nichts mit den bösen Nazis zu tun hatte, der angeblich immer im inneren Widerstand stand.
Hier geht es zum „Onkelmord“, dem Roman über den Verbindungsoffizier zwischen Mussolini und dem „Führer-Hauptquartier“, den späteren Quartiermeister des Nordatlantik-Walles, Oberstleutnant im Generalstab Paul Gaethgens: http://www.barth-engelbart.de/?p=206097%C2%A0
Wir haben damals 1966 das umgetextete Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden …“ nicht ganz zu Ende singen können, weil die Ehrenformation der Reservisten dann doch „Volkssturm“ spielte und Jagd auf den republikanisch-alternativen Gesangsverein machte. Nur kannten wir das Stollengewirr der Eis-Bierkeller unter dem Ehrenmal besser als unsere Verfolger. Hier war unser Revier für erste nächtliche Beatparties. Hier war unser „Underground“.
Und hier der in meiner Bundeswehrzeit als Z2er und Reserveoffiziersanwärter entstandene Text:
Der gute Kamerad
Ich hab einen Kameraden,
der soll zum Militär
Man lehrt ihn dort das Morden
umschreibts mit edlen Worten
Als wenn’s ne Tugend wär
Als wenn’s ne Tugend wär
Wo trifft der Schuß am besten
auf der Brust, im Unterleib
das Bajonett von oben stoße
von der Fresse in die Hose
bei Kindern, Mann und Weib
bei Kindern, Mann und Weib
Zerfetzt, zermatscht, verblutet
der Sauhund fault im Dreck
und hast Du ihn zerrissen
wirst Du krepieren müssen
ein andrer rotzt Dich weg
ein andrer rotzt Dich weg
Ich hatt einen Kameraden
der macht jetzt kräftig mit
Sie ziehen aus in Horden
und üben sich im Morden
im alten Schritt und Tritt
im alten Schritt und Tritt
1966
Quellen:
„HANAU Dokument des Lebenswillens einer deutschen Stadt“ herausgegeben vom Magistrat der Stadt Hanau, KUWE-Verlag Hanau 1951
Christine Wittrock: „Kaisertreu und führergläubig“, Impressionen aus dem Altkreis Gelnhausen 1918- 1950, CoCon-Verlag Hanau, 2006
Christine Wittrock: Das Unrecht geht einher mit sicherem Schritt …“ Notizen über den Nationalsozialismus in Langenselbold und Schlüchtern, CoCon-Verlag Hanau 1999
Christine Wittrock: „Saubere Geschäfte, weiße Westen und Persilscheine“- Die Geschichte der Seifenfabriken in Schlüchtern und Steinau seit 1825, CoCon-Verlag Hanau 2002
Literaturforum Hanau/Main-Kinzig:“Krieg und Un-Frieden“, Hanau 2003
Hartmut Barth-Engelbart: „unter-schlag-zeilen / befreite worte-gebrochene reime-zur lage“, ZAMBON-Verlag, Frankfurt 2005
Die links zu einigen HaBE-Artikeln zum Thema folgen hier noch.
Der Artikel: Aristoteles zum Turmbau zu EZBankfurt & zur Elb-“Viel-Harmonie” …
http://www.barth-engelbart.de/?p=178100 … ist mit seinen Links zu Hintergrundartikeln fast schon ein etwas anderes Geschichtsbuch für lange Winterabende. Wer’s eilig hat kann sich aber auch erkenntnisfördernd durchzappen. Ein Kritiker hat mir geschrieben: „ … Weißt Du, wieviel zusätzliche Steuereinnahmen die Stadt Sydney allein durch den Bau der Oper hat? Damit werden in wenigen Jahren die – tatsächlich monströsen – Mehrkosten für den Bau eines bemerkenswerten Bauwerkes der Moderne (Eichen-Fachwerk ist out, das weißt Du?) reingeholt. Ich war in Hamburg und war begeistert!“„ ….
Ich HaBE ihm geantwortet:
bis auf die Publikumsgeräusche im Saal, die so deutlich zu hören sind, finde ich die Akustik super, die Musik war himmlisch, ich habe bei der Ode fast Rotz und Wasser geheult, aber sie benutzen die Musik als Tarnkappe. Der EZB-Twintower hat auch was. Nur haben diese Mistkerle die Großmarkthalle zerstört. Nun, sie sind ehrlich: das Fundament des DEURO-Reichtums ist in großen Teilen der Höchstprofit aus KZ und Zwangsarbeit und Raub.
Ein Freund von mir war als Architekt für Sanierung/Erweiterung/Neubau der Hamburger Schulen zuständig, der hat bei dieser Arbeit so manche „Ode an die Freude“ gesungen… da war die Viel-Harmonie noch nicht fertig.
Bei der Oper in Sydney habe ich so meine Probleme, die mich daran erinnern, dass Israel den ältesten muslimisch-palästinensischen Friedhof platt macht und mit einem hypermodernen Museum der Toleranz überbaut (hat). Ich habe in der Neuen Hanauer Zeitung zusammen mit einem Ethnologen, Geologen und Reiseführer eine Artikelserie über Australien geschrieben und dafür in Australien viele Interviews mit Aborigines gemacht.
Die Horten-Fassaden fand ich früher auch ganz schick, aber Fachwerk ist nicht out, baubiologisch ist es kaum zu übertreffen und ich habe in der Longo-Mai-Kooperative in Stubbendorf die Neubauten der Kooperative mitbekommen … Dass Fachwerk auch für Groß-Projekte geeignet ist, zeigt die Dachkonstruktion der Bad Orber Toscana-Terme …. Und erdbebensicherer ist es außerdem …
Grundsätzlich gehe ich an die Großbaustellen mit dem Gedanken an die heran, die dort ihre Leben für Glanz und Gloria der Herrschenden geben mussten. So wichtig mir die Akropolen sind, die chinesischen Mauern und der Limes, so schreibe ich doch lieber über die Heloten statt über die klassischen Spartaner und ihren Leonidas, lieber über das „demokratisch“ beherrschte stimmlose, weil besitzlose Volk um Athen, über die Klephten lieber als über die von Otto gezüchtete Kompradoren-Brut, die heute noch die Troika hofiert. Ich schreibe lieber von den Bauern als von Luther, dem wohllebenden Fleisch von Wittenberg, der die katholische Kirche beim Antisemitismus so weit in den Schatten stellt, dass die Faschisten sich stramm auf ihn berufen können. Da halte ich es mit dem Pfeiffer-Hans und dem Tilmann Riemenschneider, dem Thomas Münzer und zeichne nach, warum Leonardo da Vinci der Urgroßvater von Airbus und EADS ist, bei aller Bewunderung für seine Bosporus-Brücken-, Hubschrauber-, Kettenpanzer- usw…Pläne, seiner Zeichnungen … dazu hatte ich vor 30 Jahren Mal das Poem „Leonardo in Speyer“ geschrieben, zu einer Leonardo-Ausstellung gesponsort von SIEMENS, BASF, Bombardier, Mercedes, IBM, ITT usw. …
Bei der Nachzeichnung des Widerstands der oberhessischen Bauern bin ich weitgehend auf oral history angewiesen, wie auch bei dem Widerstand der lokalen Linken von 1915 bis 1955 … die wenigen schriftlichen und steinernen Spuren dieser Geschichte von unten werden weggeworfen, zugeschüttet, abgerissen oder wie die 40er/50er-Akten des SPD-Unterbezirks durch „Modernisierer“ wie den Maintaler Genossen Falkowski geschreddert. Aus Angst vor der GESTAPO verbrannt und nach 1946 aus Angst vor der Organisation Gehlen und ihren Freunden und Helfern verschwiegen, weil mit dem Entzug der Rente gedroht wurde und mit Gefängnis in den gleichen Zelle wie 1933 ff. zum Teil durch das selbe Polizei- und Gerichts-Personal .… Stehen bleiben die Denkmäler der Herrschenden … und da, wo sich die Ausgebeuteten, Unterdrückten mit Ach und Krach recht und schlecht selbst befreit und endlich beinahe selbstbestimmen konnten, werden deren Denkmäler wieder geschleift, oder zweckentfremdet umgebaut wie die Dresdner Frauenkirche…
Aristoteles zum Turmbau zu Bankfurt & zur Elb-“Viel-Harmonie” ….
zu ECCE-OTTOs Hanau-Forum, zu BER, GoldGrubes S21, Kassel-Kalden …:
Veröffentlicht am 28. Januar 2017 von Hartmut Barth-Engelbart http://www.barth-engelbart.de/?p=178100
“Ziel der Tyrannei ist es, die Bürger in den Ruin zu treiben. Dazu werden hohe Steuern erhoben, das Vermögen der Bürger vereinnahmt und Großbauten errichtet, die die Staatskassen leeren.”
(Aristoteles * 384 v. uZ. in Stageira; † 322 v. uZ. in Chalkis
Sieht aus wie eine Mischung aus Jacobs Krönung und Otto-Versand Hamburg hinter einer denkmalgeschützten Alt68er Kaufhaus-Horten-Fassade.
Bei der Finanzierung dürften Beide auch mitgemischt haben: Jacobs Ardecco und ECCE OTTO, wobei die (Baustellen-)Personalbestückung von Jacobs Zeitarbeitsfirma gekommen sein dürfte. Unter diesen ehrenwerten Hamburger Kaufleuten herrscht eben “Viel Harmonie”. (siehe: http://www.wiwo.de/unternehmen/handel/generationswechsel-kaffee-clan-jacobs-sucht-nach-seiner-zukunft/10218752.html
Und Ludwig van Beethoven schrie(b) aus dem Grabe dem Napoleon von der Waterkant seine Olaf-Ode entgegen: “Seid verschlungen Milliarden”
Wolfgang Rihms Eröffnungs-Kantate für den Hamburger Widerstandskämpfer Hans-Henny Jahnn hätte den Schläfer hinter der Fichte fast wieder auferstehen lassen und so beinahe den Jacobs-Krönungs-Palast gesprengt. Das war alles Andere als Viel Harmonie, in der die VIPs von Angela bis Zetsche badeten. Vielleicht erklärt das auch, warum Wolfgang Rihm nicht bei der Eröffnung anwesend war. Sein Sprengsatz gegen so viel Harmonie hätte explodieren können. |
Es hat sich wohl doch nicht soooo viel geändert in den letzten 2400 Jahren. Im klassischen Griechenland, dem “Schoß unserer Kultur, unserer Demokratie” gabs für den metropolitanen Plebs Brot und Spiele, olympische Spiele, Doping, Bestechung, Korruption. Stimmberechtigt waren nur Besitzbürger in den Machtzentren, die sich aber haufenweise Sklaven halten durften. Und die begehrten auf, wie die Heloten. Die lockten die Besitzbürger und ihre Heere bei ihrer Verfolgung aus dem hochgerüsteten Sparta in die tückischen Eurotas-Sümpfe, wo sie ihre Zufluchtsiedlungen im Delta errichtet hatten. Die Dörfer gibt es noch heute :
die Ortsteile von (H)Elos zum Beispiel. Hier sind noch 1873 französische Kolonial-Expeditionen im Schilf verschwunden und die Überlebenden sind an Malaria gestorben. Die Nachfahren der Heloten waren dagegen entweder immun oder kannten die Mittel gegen diese regionale Malaria-Art.. Heute schuften die SansPapier, die Flüchtlinge für Almosen als Illegale bis zum Umfallen oder die NATO-Frontex-Schiffe lassen sie im Mittelmeer zu Tausenden ertrinken, verdursten, verhungern… und die Lage der rasend anwachsenden Menge an “weißer” Kinder-, Frauen-, Alters-, Hartz4er- und sonstiger Armut gleicht sich dem zunehmend an…
Man muss das Land der Griechen nicht mit der
der Troika, der EZB suchen, Griechenland findet direkt vor der Haustür (und für Job-& Wohnungslose und HARTZ4er draußen vor der Tür an der Tafel) statt:
Professor Mäcklers & Albert Hofs “Main-Kinzig-Forum” z.B. steht im Speckgürtel um EZBankfurt vorm (bzw. hinterm) Hoftor: für einen Artikel über das Haus und Grundstück der jüdischen Familie Scheuer, das von der Stadt Gelnhausen nach der lebendig Schlachtung des Oberhauptes und der Vertreibung der ganzen Familie durch eine SA-Sturm-Abteilung unter dem Kommando des Herrn Dudene
vor rund 80 Jahren als “Juden-Schnäppchen” von der SS-Hausbank “Dresdner Bank” ersteigert wurde, hatte mir Professor Mäckler ein Bild aus seinen Unterlagen zur Verfügung gestellt. Das Bild ist aus meinem Artikel verschwunden. Ob es daran liegt, dass das MK-Forum mit seinen historsiernden Fensterläden ihm zu provinziell geraten war ? Er musste die Hof-Burg-Vorstellungen des damaligen Kreistagsvorsitzenden Albert Hof (SPD) mit aufnehmen, damit es aussieht wie die upgedatete Kaiserpfalz Barbarossas in der unmittelbaren Nachbarschaft. Wahrlich peinlich, aber Geld stinkt bekanntlich nicht :-O)))) siehe dazu auch: Der Nazi-Architektur auf der Spur – völlig unverbaut Teil 1&2
Oder lag es daran, dass auch der Main-Kinzig-Kreis und die schon 1937 “reichsweit erste judenfreie” Stadt Gelnhausen wegen Rufschädigung interveniert hat? Denn der Bürgermeister hat trotz mehrfacher Bitten, Aufforderungen, offener Briefe das Scheuer’sche Haus nicht zurückgegeben.
Jetzt wird der Gelnhäuser Bürgermeister höchstwahrscheinlich Landrat des Main-Kinzig-Kreises im 80. Jubiläumsjahr der restlos vollzogenen Judenvertreibung durch seinen Urgroßvater Dudene und damit Hausherr im Mäcklerschen Main-Kinzig-Forum. Das wird ne Doppelfeier!! Nun ja, schon gut, ich nehme es zurück! Das ist zu zynisch! Nein, nicht ich bin zynisch! Die Fakten sind es: das Main-Kinzig-Forum steht -wenn auch nur zu einem kleinen Teil- auf dem “arisierten” Grundstück der Familie Scheuer. …. http://www.barth-engelbart.de/?p=178100
Aber kommen wir zurück zum Wegfeiern in Hanau am Hafen … wird demnächst fortgesetzt.
Spannend ist es schon. Ich frage Mal in Hanau an, ob ich im Rahmen des Jubelfestes auch en paar Kauskünfte verlesen darf.
n
Lieber Herbert Steffes, Danke für die Blumen. Die hättest Du mit Deiner „Historischen“ noch viel mehr verdient: für mich ist sie eine wahre Fundgrube.Dein nicht nur wörtlich-schriftlicher Dank geht jetzt an eine ehemalige Schülerin, die Deutschland wegen wegfallender Duldung wieder verlassen musste. Sie floh über Libyen, Sudan nach Uganda, um dort die von der Aschaffenburger Ausländerbehörde verlangte Klärung ihrer Identität zu erreichen (das hat sie geschafft, darf aber jetzt nicht wieder nach Deutschland, um hier eine begonnene Krankenhausbehandlung, ihre Schul- und eine zugesagte Berufsausbildung als Krankenpflegerin abzuschließen. Sie bekam unterwegs in einem südsudanesischen Flüchtlingslager ein Kind aus einer flüchtigen Beziehung zu einem der Wächter, der sie bei Sichtbarwerden der Schwangerschaft verließ. Von dort floh sie mit dem Kind unterm Arm durch die Sahelzone bis nach Kampala. Jetzt verdient sie den über-LebensUNTERhalt als Fruchtsaft-Straßenverkäuferin in den Slums von Kampala, leidet unter Malaria und Typhus (VEOLIA hat das Trinkwassernetz verrotten lassen und es ist mit Kolibakterien und anderen schönen Dingen kontaminiert), wie ihr mittlerweile 3jähriger Sohn Nasser ebenfalls. Ich schicke immer Geld für Medikamente und das „Schulgeld“ für den Kindergarten, denn ohne könnte Rehema nicht Arbeiten gehen. Das Geld ist auch für einen Deutschkurs am Goethe-Institut bestimmt, damit Rehema ihre Deutschkenntnisse wieder auffrischen kann und so vielleicht eine Job-Chance im Tourismusbereich zu bekommen.
Lieber HaBe,
das ist mal wieder ein äußerst umfangreicher, vor allem aber inhaltsreicher Beitrag voller Sachkenntnis – den richtigen Standpunkt eingeschlossen. Das liest sich als würde der Rote Großvater persönlich erzählen – aus der Jetzt-Zeit, aber eben auch aus der Vergangenheit. Wenn über diese Vergangenheit, die auch uns hier (Eschborn, stammend aus Dortmund) angeht,so lebendig erzählt wird, dann erkennt man ganz leicht, ganz einleuchtend: diese Vergangenheit ist nicht tot. Und das, was sich hier laufend ums uns herum ereignet, besser: gemacht wird, ist das Ergebnis der Saat der 1000 Jahre – die immer noch nicht vorbei sind. Und dieser Stinkstiefel schwadroniert von Rechtsansprüchen, die eben nicht 1918 untergegangen sein sollen: möglich, weil der Staat von heute, dargestellt durch seine Staatsdiener, das alles feinsäuberlich mitmacht. Dero Denken ist eben gründlich verbogen worden. Wohl über alle Zeiten hinweg.
Danke, HaBe.