Die Opfer des preußischen Kartätschen-Prinzen und seiner Schlächter von Windisch-Grätz und von Wrangel waren 150 Jahre lang nicht tot zu kriegen. Weder durch den preußisch-österreichischen Krieg noch durch den preußischen Überfall auf Frankreich und die Bombardierung der Pariser Commune durch die preußisch-napoleonische Kollaborations-Allianz mit der „Dicken Berta“, auch nicht durch den ersten Weltkrieg, auch nicht durch den mörderischen Terror der Faschisten und ihre „antifeudale“ Lügenfresse Hugenbergs. Und noch weniger durch den zweiten Weltkrieg. Sie überlebten auch die West-Restauration nach 1945 und die feindliche Übernahme durch den Bonner NATO-Frontstaat zum 100jährigen 1948/49.
Nun musste zum 150jährigen JubelJähUm postwendend zum 10. Wendejahr auch die 1848er Geschichtsschreibung der DDR entsorgt werden.
Der erneute postwendende Mordversuch fand unter der Schirmherrschft und der Beihilfe politischer Topp-Prominenz statt:
Roman Herzog,
Bundespräsident
Hans Eichel,
Hessens Ministerpräsident
Manfred Kanther,
hessischer CDU-Innenminister-Anwärter
Helmut Kohl,
Noch-Bundeskanzler
Jutta Limbach,
Bundesverfassungsgerichtspräsidentin
Klaus Peter Möller,
Zahntechniker-Meister, Hessen-Lottochef und damaliger CDU-Senkrechtstarter in Gießen
Petra Roth,
EZBankfurter Oberbürgermeisterin
Gerhard Schröder,
Schon-Bundeskanzler, Förderer des Kriegsmarine-Museums Wilhelmshaven, HARTZ4-Erfinder, Irak-Kriegs-Mitfinanzierer mit 15 Milliarden aus dem „Solidaritätszuschlag“, Jugoslawien-Zerstörer zusammen mit Fischer 1999, dann erst ab Merkel arbeitslos und danach Putins Gaszähler
Rita Süßmuth,
Lovely Rita, Bundestagspräsidentin, „linker“-Engelsflügel der CDU, der wie ein 1948er VW links winken und rechts abbiegen konnte. So wie heute viele „Linke“ auch …
„Fest steht die Wacht am Rhein ..“ … heute darf’s der Stille Don oder auch die Memel sein
Arbeitstitel: Eine erneute Zerschlagung der 1848er durch den „Aufbruch nach Europa 1848/1998“,
einer Ausstellung des Deutschen Historischen Museums und der Frankfurter Schirn-Kunsthalle zum 150jährigen Jubiläum der Revolution von 1848/49.
Der Essay befasst sich mit der erneuten Niederschlagung der 48er Revolution durch hochdotierte Professoren und ihre Sponsoren anläßlich des 150sten Jubeljahres
Aufbruch nach Europa
Aufbruch zur Freiheit
„Die erneute Niederschlagung der 48er Revolution“ erschien hier bereits 1999 und heute zum 20. JubelJähUm in überarbeiteter & etwas illustrierter Form
gesponsort durch: HOCHTIEF, Deutsche Bank, SIEMENS, Degussa, Deutsche Leasing, Deutsche Bahn AG, JVC, Deutsche Leasing, u.a.
unter der Leitung des Frankfurter Geschichtsprofessors Dr. Lothar Gall
Vorsicht!
Der nachfolgende Schachtelsatz ist das unmittelbare Ergebnis zweier Ausstellungsbesuche.
Nachdem die Badenia Bausparkasse in einem Zeitzug fürchterlich viele Schulklassen mit Schlachtengetümmel, Gewehren und erschröcklichen Bildern mit Exekutionen und Todschlag auf beiden Seiten der 48er Revolution versorgt hat und ihnen aufzeigte , daß aus einem riskanten und blutrünstigen Unterfangen durch besonnene Leute irgendwie die parlamentarische Demokratie und der Bonner Bundestag mit seiner fetten Henne hervorgegangen ist, eine Entwicklung, die geradlinig zur deutschen Wiedervereinigung, zum Schengener Abkommen und zum Vertrag von Maastricht führte, entschloß ich mich die XXL-Version des Zeitzuges in Frankfurt zu besichtigen. In der Hoffnung mir doch noch etwas Klarheit im Nebel der offiziellen Feierlichkeiten zu verschaffen, die mit der Anhäufung von Souveniers den letzten Funken dieses immer noch schwelenden Brandes zu ersticken versuchten. Es ging ein Gespenst um in Europa, es könnte vielleicht trotz mehrfachen Totschlagens und Erstickens, trotz Erhängens, Erschießens und Vertreibens wieder auferstehen.
Beim ersten Versuch einer Annäherung an die Ausstellung in der Schirn blättere ich erst im Katalog, bevor ich eine Eintrittskarte kaufe. Ich suche nach meinen ländlich linken Abgeordneten: Ludwig Bogen aus Michelstadt im Odenwald, Dr. Christian Heldmann aus Ortenberg-Selters in der Wetterau. Fehlanzeige.
Diese Ausstellung kann ich mir ersparen.
Vier Wochen später kommen mir Skrupel, sollte ich, dem Lakalpatriotismus verfallen, etwa die Weltgeschichte verschlafen, sie trotzig nicht zur Kenntnis nehmen wollen?
Neuer Anlauf. Gemeinsam mit Freunden. Der Katalog wiegt 1,9 Kilo
Tief beeindruckt von der bei den Italofaschisten abgekupferten Architektur der Frankfurter Schirn lenke ich meine Schritte auf die „Freiheitsbrücke“ , schweineteuer, wahrscheinlich noch teuerer als der elektronische Schnickschnack mit den redenden Stahlsäulen. Sinnfälligerweise führt die „Freiheitsbrücke“ direkt auf den Frankfurter Kaiserdom, um kurz vor dem vermuteten Übergang in den Turm nach rechts abzubiegen. Das Entré gequält modernistisch: aus einem Haufen weißer Pappquader ödet mich ein Videofilm über die Grundsteine der und die Pflastersteine um die Paulkirche an. Ich lege die Stirn in Denkfalten: etwa eine zarte Andeutung einiger Altachtundsechziger – unter dem Pflaster liegt der Strand ? Aufforderung zur Revolte? “Komme doch, komme doch, Prinz von Preußen, komme doch, komme doch nach Berlin, wir wollen dir mit Steine schmeißen und dirs Fell über die Ohren ziehn!” Rechts neben mir – fast stolpere ich hinein – das entscheidende Instrument der Revolution: eine Nachbildung der Guillotine, oder ist es ein französisches Original? Vielleicht sind noch Blutspuren zu entdecken?. Solchermaßen eingestimmt auf die revolutionären Essentials kämpfe ich mich durch die schier endlos aneinandergereihten Antiquitäten, entdecke hier etwas noch nicht und dort etwas schon Gesehenes. Das Junge Deutschland grüßt von links, Börne, Heine, etwas Büchner, werde von pudelwohl dreinblickenden Ölschinken erschlagen, die die Armut der Weber und das Elend der Auswanderer darstellen sollen, wobei mir das Liedchen: „die Tiroler sind lustig“ eher einfällt als das Lied der Weber aus der Proletenpassion der „Schmetterlinge“. Zwischen romantischen Idyllen hängt die Liberté von Delacroix mit wirklich kämpfendem Volk. Warum gekämpft wird und worum, wird nirgends erklärt. Nur daß in ganz Europa überall Revolutionen ausbrechen wie Naturkatastrophen wird augenfällig. Revolutionen gegen wen? Polen gegen das Zarenreich, Griechen gegen das osmanische, Italiener gegen die Habsburger, Ungarn und Tschechen gegen die selben. Gegen wen revoltieren die Deutschen? Gegen welche Besatzer? Aus welchen Beweggründen, welche Ursachen, mit welchen Zielen? Dazu schweigt die Ausstellung weitgehend visuell und auch der Katalog bietet wenig. Die Entwicklung der Industrie, die Entstehung des Proletariats, die Lebensbedingungen derer, die für eine soziale Republik gekämpft haben, dazu ist nichts zu sehen und zu lesen. Stattdessen sattsam bekannte Muster, wie Eisenbahnzeitalter, Einreißen der Zollschranken, bestreben nach freiem Waren- und Kapitalverkehr, Modernisierung, Stein‘sche Reformen. So stehen denn auch die Vertreter des einigen Deutschland unter Führung Preußens im Zentrum der Ausstellung. Die machen den Weg frei für die Stahl- und Kohlebarone, soweit sie nicht schon selbst im Saale sitzen. Während auf den Straßen unsinniger weise viel Blut vergossen wird und keiner so recht weiß wozu eigentlich, haben die modernisierenden konstitutionellen Monarchisten bereits in der Paulskirche Platz genommen. Abgelichtet sind im Rund des Frankfurter Kirchen Parlaments nur diejenigen, die sich zu dieser Zeit auch eine Ablichtung leisten konnten. Wo sind die anderen? Wo wurde nach denen geforscht, für die verschämt und gleichzeitig warnend zwei gußeiserne Grabkreuze gezeigt werden? Märzgefallene. Wo bleiben ihre Bilder? Ihre Geschichten? Ihre Geschichte? Ihre Botschaft? Ihr Vermächtnis? Ihre teils bis heute unerfüllten Forderungen? Hurrah, da wird ein Film gezeigt über das kämpfende Volk der Handwerker, Gesellen, Arbeiter und Bauern.
Aber nur um sie zu denunzieren.
DDR-Produktion mit naserümpfenden Westkommentaren.
Es wird eng in den Ausstellungsgängen, weil an jeder Ecke eine drallbebrüstete und gut gerüstete Germania postiert ist, die wild entschlossen das Schwert zückt, die deutsche Kaiserkrone, das Zepter und den Reichsapfel schützt. Sie thront über allen, schwebt mit Kühlmann-Stummschem Schwert und Hentschel-Lanze bewaffnet als Göttin über dem Parlament. Preußisch-Blau-Äugig eichenbekränzt.
Im Paulskirchenrund sind die Nobodys nur schwer zu finden und worum es in den Reden geht, ist eigentlich auch nicht so wichtig. Nur auschnittsweise sind sie zu verstehen. Neben mir erklärt eine Museumsführerin, man habe sich in der Paulskirche für das allgemeine Wahlrecht ausgesprochen. Erst auf meine Nachfrage muß die Führerin eingestehen, daß Arbeiter und Frauen nicht wählen durften.
Groß aufgezogen als klassischer römischer Triumpfbogen, gut ausgeleuchtet, droht von hoch oben der Zug der siegreichen Generäle und Fürsten nach der Niederschlagung der Aufstände zur Rettung der erkämpften demokratischen Verfassung. Zentral aufgestellt der im Volk so beliebte Kartätschenprinz Wilhelm von Preußen, der die Kaiserkrone aus der Hand des Pöbels nicht annehmen will. Der Mann zeigt Haltung. Gleich im Anschluß an den besonders gut herausgestellten Triumpfzug derer von Wrangel und Co. erklärt die Museumsführerin, was mit Revolutionären in der Regel passiert. „Viele wurden standrechtlich erschossen. Während langjähriger Kerkerhaft wurden viele geisteskrank, nahmen sich das Leben, andere wanderten aus“.
Wer im Religionsunterricht gut aufgepaßt hat, weiß woher das kommt: Alfred Rethels „Totentanz“ wird zur Illustration altarmäßig in einer Gebetsgrotte präsentiert. „Wer das Schwert zückt wird durch das Schwert….“ Wer mit der Guillotine anfängt, wird durch die Guillotine enden… So was lohnt sich nicht. Nach dieser Belehrung ist es klar, wer durch dieses Jammertal schritt, kann seine Erlösung nur noch mit Blick auf die Freiheitsstatue vor dem Bug finden. Mein Vorschlag, an der Reling kurz vor der Einwanderungsbehörde von New York Big Mac’s zu verkaufen und Coca Cola gratis auszuschenken, bleibt unerhört.
Ich fühle mich am Ende
der Ausstellung, finde aber keinen Ausgang und muß kehrt machen, verpasse wider den richtigen Weg und lande vor dem Bildnis „Jesu Fußwaschung“ und stelle erstaunt fest, daß da nicht Jesus sondern Fürst Lichnowsky im Heiligenschein liegt, den offenbar der Plebs ermordet hat. Der edle Fürst umgeben von ratlosen, trauernden Adelsjüngern. Legendenmalerei, kommentarlos ausgestellt.
Lichnowsky hatte hinter den Frankfurter Barrikaden ausspioniert, wo preußische Truppen am leichtesten einfallen und die Aufständischen niedermetzeln können. Dabei wurde er trotz Verkleidung entdeckt, verprügelt, er floh und wurde angeschossen.
Neben dem Verklärungsbild der zerbrochene Damenregenschirm einer Henriette Zobel, die Mordwaffe? Und ein Brief der Zobel aus der Untersuchungshaft. Kein Wort über die Folter, die Haftbedingungen während ihrer 16 jährigen Zuchthausstrafe.
Dafür spricht der Katalog eindeutig von den Aufständischen, die Lichnowsky „ermordet“ haben:“ Eine riesige Horde ungepflegter und brutal um sich schlagender Gestalten.“ Wie hätte Lichnowsky wohl ausgesehen, wenn er seinen Lebensunterhalt selbst zum Beispiel in der Frankfurter Gerbermühle bei Hungerlohn hätte verdienen müssen?
Diese Frage stellt die Ausstellung nicht. Warum hat das Volk Spottlieder auf das Parlament gesungen und es dann trotzdem verteidigt? War es eine wirkliche Volksvertretung? Wer es bezweifelt, kommt nicht zu Wort, kommt nicht vor. Wer andere Zukunftsvorstellungen und Pläne hat als Professoren und Sponsoren, wird klein gehalten: auf einem Quadratmeter handelt die Ausstellung die entstehende Arbeiterbewegung ab, die Titelseite des Kommunistischen Manifestes wird gezeigt und eine große rote Fahne des Kölner demokratischen Vereins. Basta!
Gerade noch kann ich vor einer weiteren dräuenden Germania entfleuchen, um eine finale Kurve nach rechts zu erwischen.
Weil ich schon wieder den rechten Pfad verlassen hatte und zu weit gegangen war. Direkt von der Paulskirche geht es jetzt in die Gegenwart zur deutschen Wiedervereinigung und nach Maastricht.
Ach ja, zur sozialen Lage der Gegenwart sind in einem schmalen dunklen Nebengang ein paar Demonstrationen abgelichtet, zwei Obdachlose sind zu sehen, zwei Streikbilder.
Auf der Flucht vor den mich jagenden Germanien erreiche ich den Ausgang. Das Schirn-Café läßt keinen ruhigen Gedanken zu. Der Discosound verfolgt mich bis zum Mainufer. Die Skyline signalisiert wessen Aufbruch zu welcher Freiheit gemeint ist.
Deutschland wurde einig unter Preußen,
Europa solls unter Deutschland werden, Aufbruch zum global play
Und von Frankfurts Hochhäusern schallt der Chor der Sponsoren: „Wir sind bereit!“
http://www.barth-engelbart.de/?p=209
Es ist doch immer wieder das alte Lied, Syssiphus! Umsonst bemüht!?
War einst ein kleines Segelschihiffchen
1975/76?
Früher, in den 50/60er Jahren lernte jedes Kind im Kindergarten und in den ersten Schulklassen das Lied von der kleinen Fregatte mit der einfach erfrischenden Melodie.
Im Original heißt es:
War einst ein kleines Segelschihiffchen
war einst ein kleines Segelschihiffchen,
das war noch nie, nie, nie, noch nie zur See
das war noch nie, nie, nie, noch nie zur See.
ohe, ohe,
hissen müssen wir Matrosen Segel in die Höh
die Fregatte gleitet übern See.
Anläßlich der ersten öffentlichen Vereidigungen von Wehrpflichtigen unter dem sozialdemokratischen “Verteidigungsminister” Hans Apel 1975/76 entstand das folgende Lied nach der Kinderliedvorlage. Die SPD unter Kanzler Helmut Schmidt hat mit Hans Apel sehr schnell für eine Außendienstfähigkeit der Bundeswehr gesorgt. Längst hatte sich die Bundesrepublik ökonomisch aus dem Windschatten der USA gelöst, eroberte u.a. per “Blaupausenexport” erkleckliche Weltmarktteile, war ökonomisch die Nummer zwei hinter den USA aber militärisch nicht in der Lage, ihre Märkte, “ihre” Rohstofflager, die ökonomische Einflußsphäre abzusichern.
Dieser Aufgabe nahm sich die sozialliberale Bundesregierung an.
Ein zentrales Mittel sollte neben Nachrüstungsbeschlüssen und Vorbereitung einer schnellen Eingreiftruppe das Fregattenbauprogramm werden. Der Adler sollte Krallen zeigen.
Die beiden Strophen, in denen es um Jugoslawien geht, haben nach 15/20 Jahren ziemliche Aktualität erhalten. Entstanden sind sie nach heftigen Auseinandersetzungen im Frankfurter Restaurant Dubrovnic in der Bleichstraße, dem damaligen Treffpunkt der kroatischen USTASCHA-Mafia. Weiterer Anlaß für diese Zeilen war ein Besuch in Jugoslavien/Dubrovnik in den 70ern, die WHO spielten in der Zitadelle “Tommy”, und die flowergepowerten Enkel italienischer Faschisten sangen in den Straßen nach der Melodie “Michael row the boat ashore..” auf italienisch “Gelobt sei der Tag, an dem Tito stirbt!”
Ganz andere Aktualität erhält das Lied derzeit durch die Errichtung eines Denkmals für die “Maritimen Elemente deutscher Politik”. In Wilhelmshaven betreiben z.Zt. vornehmlich sozialdemokratische Politiker den Aufbau eines deutschen Marinemuseums. Eine Militaria-Sammlung fünf Steinwürfe von Nordenham und dem Platz entfernt, wo 1975 die ersten öffentlichen Vereidigungen stattfanden (und eifrig gestört wurden). Ich könnte wetten, daß Gerhard Schröder (nicht der längst verblichene CDU-Außenminister, sondern der unheimliche SPD-Kanzlerkandidat aus Niedersachsen) demnächst mit an der Spitze des Fördervereins für das Marinemuseum sitzt.
Fregattenlied
War einst ne Küstenschutzmarine
damit sie der Verteidgung diene
war sie zu klein, klein, klein, das darf nicht sein
die Insel Helgoland steht ganz allein.
oh weh, oh weh!
Für den Apel
läuft vom Stapel
Fregatte Nummer eins
unsre Schiffchen für den Frieden
schießen soll doch keins
Wenn die Super-
mächte streiten
um den Rest der Welt
möchten wir, daß Rest-Deutschland
zu den Siegern zählt
Deshalb baun wir
auf die NATO
unsre Truppe steht
und so kommen wir beim Teilen
diesmal nicht zu spät
Wenn wir könnten
wie wir wöllten
würden wir es schon
an dem Schwanz der US-Army
in die Öl-Region
Wenn wir müßten
fremde Küsten
schützen vor dem Feind
mit der sechsten US-Flotte
brüderlich vereint
Ach die NATO
reicht bis dato
noch nicht an das Öl
deshalb muß das Bündnis stärken,
wer nicht frieren will
Wir wer’n wie die Amerikaner
mit Öl erpresst durch die Iraner
die woll’n ihr Land und Öl für sich allein
verkaufen nix und saufens in sich rein
oh welche Pein!
Für den Apel
läuft vom Stapel
Fregatte Nummer zwei
doch die hält uns leider nur
die Elbemündung frei
Wer uns kennt, der wird uns glauben
wir wollen niemand etwas rauben
wenn wir auf hoher See nur ausprobiern
ob unsre Schiffchen dort auch funktioniern
tut das nicht weh!
Ach wir hatten
mehr Fregatten
vor dem letzten Krieg
leider warens noch zu wenig
am Ende für den Sieg
Für den Apel
läuft vom Stapel
Fregatte Nummer drei
will Vauweh jetzt nach Bilbao
sind wir mit dabei
Für den Apel
läuft vom Stapel
Fregatte Nummer vier
damit kommen wir schon weiter
bis ins Mittelmeer
Für den Apel
läuft vom Stapel
Fregatte Nummer fünf
wird Italien einmal fußkrank
bringen wir Gesundheitsstrümpf
Für den Apel
läuft vom Stapel
Fregatte Nummer sechs
den Kranken Mann am Bosporus
beschießen wir mit Schecks
Für Frieden zahlen wir Millionen
doch was wir zahlen muß sich lohnen
wer noch zu lasch ist, der kriegt kein Kredit,
die Herren Demirel und Ecevit
die mußten gehn
Wenn er wegschafft
die Gewerkschaft
weckt der Herr Özal
Investitionsbereitschaft
bei unserm Kapital
Für den Apel
läuft vom Stapel
Fregatte Nummer sieben
können wir den Schutz der Deutschen
vor Las Palmas üben
Für den Apel
läuft vom Stapel
Fregatte Nummer acht
Wir sind nach vierzig Jahren wieder
eine Friedensmacht
Für den Apel
läuft vom Stapel
Fregatte Nummer neun
da braucht keine Deutsche Bankfiliale
irgendwas bereun
Für den Apel
läuft vom Stapel
Fregatte Nummer zehn
Kreuzzugsfahrt nach Jugoslawien
welch ein Wiedersehn
Würd Marshall Tito dereinst sterben
ging sein Land vielleicht in Scherben
wären unsre Schiffchen schnell zur Stell
behüten Dich, den Strand und dein Hotel
eventuell
Wenn sie Tito einst bestatten
bringen ihm Exilkroaten
von Franz-Joseph einen Blumenstrauß
und noch andre Sachen mit nach Haus
für Mann und Maus
kommen mal
die Bosporussen
durchs Schwarzmeer voller Krim
fahren wir nach Istanbul
und halten sie dort hin
Bläst der Özal
einmal Trübsal
trotz der Grauen Wölf
schützt den Herrn vor wilden Kurden
Fregatte Nummer elf
Endlich Männer,
nicht nur Penner-
dienst im Küstenschutz
fahren wir mit voller Kraft
zur Straße von Hormuz
Geht in Aden
Siemens baden
Fregatte Nummer zwölf
dient dem Siemens Werkschutz dort
nur als Notbehelf
Der Horizont liegt weit und offen
und der Wehretat läßt hoffen
kein weißer Fleck ist uns zu weit vom Schuß
und am Äquator ist noch lang nicht Schluá
wir fassen Fuß
mit Schwarzrotgold
die Börse tollt
die Demark rollt
wenn ihr uns holt
wohin ihr wollt.
Deutsche schaffen deutsche Waffen
deutsches Gas und deutsche Bank
Deutsche Mark und deutsches Raffen
Beutegold im Panzerschrank
alles schon mal dagewesen
aufersteht was einst versank
Höchstprofit und Ölintressen
dafür ziehen wir den Säbel blank
fern der Heimatfront am Thresen
Wir kommen wieder, Gott sei Dank.
Die letzte Strophe möglichst mit Pauken und Trompeten und einer neuen, dem Versmaß angepaßten Melodie im Stehen zu singen.
Es darf dabei leicht geschunkelt werden.