Mein Michel, jetzt bist Du nicht mehr. Michael (Konni) Konrad nachgerufen

Wenn die Leute fragen: „Lebt der Konni noch?“, sollt ihr ihnen sagen: „Ja … trotzalledem lebt Konni hoch – in, über und auch unter uns !“


Das war Konnis Lieblingsplatz im Ex-LIBRI-KBW-Haus in der Mainzer Landstraße 147: nächtliche Rotwein-, Bier- und Skatrunde zusammen mit dem Drucker-Hochadel und dem nasebohrenden KBW-Anwalt Eberhard Kempf, dessen unaufhaltsamer Aufstieg zum CDU-Schatzmeister- und Ackermann-Verteidiger im Keller der KBW-Zentrale begann. Vielleicht kann ja jemand mit Öl oder Acryl daraus eine Neuauflage der Rembrandt’schen Nachwache malen? Konni kann ich hier nicht wirklich erkennen. Isses der Schattenmann oder der “profilierte”? Oder war er der Fotograf?. Die Abzüge hat er in unserer “Selbstbau”-Dunkelkammer im „Foto-Atelier-Schlachtküche“ in Niedermittlau gemacht und uns zahlreiche Rollfilme und auch Abzüge zurückgelassen. Vor einigen Monaten hatte ich sie in den unergründlichen Tiefen meines “Archives” wiederentdeckt, Abzüge machen lassen und dann darüber mit Konni & Friends in Erinnerungen geschwelgt. Dieses Bild -so hatte ich ihm versprochen- bring ich das nächste Mal mit. Auf dem Friedhof hatte ich es nicht dabei.

Nachdem er sich zur Ruh gesetzt

War Konni wieder ein Empörter

im Kreise Theorie-Verschwörter

(Ja, ja, ist doch klar. Natürlich war er kein geborener

Verschwörungstheorie-Verschworener)

Auf Demos, Kundgebungen entsetzt

selbst GREEN-MAIN-STREAMe stört‘ er,

wenn er zwar spät, noch nicht zu spat

zur Umkehr mahnte, grade jetzt

Er war ein Pragma-Praktiker

in der Tat ein Mann der Tat,

Der wusste wo, wie lang ein Trog nicht trug,

Der Quellen mit Geruchssinn fand

und so nie schlecht im Futter stand,

wo Andre sich die Kugel, Familie, Beruf auf- gaben

blieb er, der Selfmade Taktiker

vor-, um-, weitsichtig und zu klug,

um’s nicht mit guten Dingen zu verderben

– da war er immer elegant-

ehr Diplomat –

und niemals Elefant

in Porzellan- und andren Läden,

gingen Service nicht in Scherben

die Konnis Zukunftspläne nützten

und seine Kompanie beschützten

IT-Spezialisten und Spitzen-Juristen

für alle Klassen-Kempfe!

Davon hatt‘ er bis ganz ans Ende

Mehr als genug

das Leben ist für einen Unternehmer

viel unbequemer

als müsste er sich untergeben

da ist das Recht nicht billig

da reichen keine Armenrechtsbeistände

das Recht der Stärksten auf dem Markt

vergibt der nicht freiwillig

das Gesetz des Kaput-Baal

durchdringt Dich nicht nur mal

grad eben

nur Werktags im Büro und so

und schaltet ab am Wochenende

das Kaput-Baal-Gesetz bestimmt Dein Leben

Du begibst Dich nicht, es reißt Dich brutal

voll und ganz in seine Hände

so isses eben

Grad hat ein Trauerkrokodil

beim Friedhofs-Block-Wart mich verpetzt

und vollmaskiert, entsetzt gefragt,

ob ich das lustig fände?

Ich hab’s verneint

und bloß geweint.

Ach, lieber Konni,

Zwei Seelen waren

Da in deiner Brust

Die hatten Dich, die Zeiten sind beschissen

Schon lange vor dem letzten Crash

auch ohne Dir ein Haar zu spalten

Fast zerrissen

Du warst beschützt

Mehr als genug!?

Dein Kochbuch war

Noch nie Times-Roman-Mager

Oh ja, es hat Dir schon genützt

Nur dieser allerletzte Schutzengel

Auf dieser Bauernautobahn bei Babenhausen

im ersten Leben Ministranten-Bengel

war ein Total-Versager

der ließ Dich sausen

Ich seh noch deutlich sein Gesicht

Nur seinen Namen find ich nicht

Im Schutzengel-Gedrängel

Er hieß nicht Schmierer, Löchel, Füchs

nicht Kempf, nicht Heinemann de Luxe

und auch nicht Hans-Jörg Hager

der Kreuz-Bub von der Raben-Group?

Warts nur ab, ich komm noch drauf

Eines Tages komm ich rauf

auch gerne zu Dir runter

ich weiß, die Wärme macht dich munter

(keine Bange, das dauert auch nicht mehr so lange)

Nein, auch nicht Thomas Heyermann,

der Marc O Pol der SAP,

der Engel Wim Wenders’ über Berlin?

ich hätt es dem Bruno nie ganz verziehn

und auch nicht dem Falken Peter ….

wenn ich jetzt aufhör’, ist das OK?

Ich verrate es Dir dann später.

Dein Hartmut

(Alles Weitere steht hier: http://www.barth-engelbart.de/?p=221613

Drei Michaels im Himmel. Als dritter Mann zur Skatrunde hat der arme Konrad grad noch gefehlt

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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