HaBE meinem Freund Manolis Glezos nachgerufen/ νεκρολογία για τον Μανώλη, der die Hakenkreuzfahne von der Akropolis herunterholte

Bezeichnender Weise ist die Übersetzung des Titels in Hunderte indigener afrikanischer, asiatischer, lateinamerikanischer Muttersprachen bei google nicht zu finden.

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HaBE meinem Freund Manolis Glezos nachgerufen

Manolis

Der Du nun über uns

Und mitten unter uns

Und in uns weiter

Lebst und kämpfst

Manolis

Hol uns bitte

auf Deiner Fahrt zum Himmel

die zum Sternenkranz

gefälschte Troika-Corona

aus NATO-Draht

von der Akropolis

wie einst die Fahne

mit dem Hakenkreuz

Auch wenn und auch gerade weil

Der EURO-Fahnenjunker Tsipras

Sie mit „Links“ dort aufgezogen hat

Manolis,

Du sagtest uns,

sogar ein Übermensch

Könnte so etwas nicht ganz allein

Und rufst uns jetzt vom Himmel hoch entgegen:

„Es rettet euch kein höhres Wesen, kein Gott, kein Kaiser noch Tribun,

euch aus dem Elend zu erlösen, das müsst ihr schon selber tun!“

Manolis,

wir glauben,

wir haben Dich verstanden

nur kam uns unsre Zuversicht mit Dir abhanden.

Du weißt die Richtung & die Marschzahl, kennst den Weg

Bist Seismograph und fühlst bei unsrem Tanz auf dem Vulkan

den Ausbruch früh schon kommen, hörst die Erde lange vor uns beben,

Du gingst als Lotse viel zu früh von Bord, Du kanntest der Titanic großes Leck

Du fehlst uns auf den Rettungsbooten und beim Rückzug in ein sicheres Versteck.

Manolis,

Du sagtest mir,

Ich solle bei mir bleiben

Und wenn ich nicht mehr weiter wüsste

in mich gehn

nach innen hören

Ich hab gelächelt und genickt und nicht begriffen,

was Du mir sagtest

Du hast mir so ein Rätsel mitgegeben

Und jetzt erst kann ich es verstehen

und weit am Ende eines langen finstren Jammertales

das schwache Hoffnungsleuchten eines Wegs zur Lösung sehen:

Vertrauen in die eigne Kraft, den eignen Kopf

Und Hören auf die Toten, die in uns weiterleben

Manolis,

so steigst Du nicht allein

Die Steilwand zur Akropolis

hoch zur Fahne der Besatzer

Die soll zerrissen uns als Fußabtreter dienen

Es werden viele mit dabei

an Deiner Seite sein

Und Du bist in und über mir

Und mitten unter ihnen

HaBE geschrieben am  11. April 2020

Ausschnitt aus meinem Mitte-Mai-Brief an einen gemeinsamen engen Freund:

….. ob ich zu Mikis 95. Geburtstag wieder nach Griechenland fahren kann, wissen eventuell die Götter um Bill Gates &Co. und vielleicht auch schon ihre weisungsgebundenen Regierungen und deren CORONA-Schattenkabinette. Die halten uns mit COVID-1984 gefangen. Wether it’s true or not, bad or well!

Daß ich Manolis (auch deshalb) nicht mehr in die Arme nehmen konnte, schmerzt mich unendlich. Ich habe schon Γιάννης Ρίτσος vor seinem Tod nicht mehr getroffen und dann nur noch an seinem Grab in Monemvasia für ihn lesen können.

Mikis 90. Geburtstag konnten wir nur in Leipzig zusammen mit Mikis Freunden  von „Quijote“ feiern, zu deren deutschen Nachdichtungen seiner Lieder ich meine Gedichte beitragen durfte. Wo wird er dieses Mal feiern?

Μίκης Θεοδωράκης: 95α γενέθλια στην Τρίπολη, Chania, Chios?

Schön fände ich es, wenn ich zusammen mit Τίτος Πατρίκιος zu Mikis 95. Geburtstag kommen könnte, Titos kenne ich seit unseren Lesungen beim Europäischen Poesie-Festival in Frankfurt 2008. Er und Mikis kennen sich aus einem der KZs, in einem anderen war Titos Patrikios zusammen mit Giannis Ritsos eingekerkert und gefoltert worden.

Nachdem eine gemeinsame Lesung mit Τίτος in Kalamata wegen eines Streiks nicht stattfinden konnte und ich ihn dort auch nicht fand, weil auch Bus- und Taxifahrer streikten, und -wie so häufig- das durch die deutsche Telekom übernommene OTE-Netz nicht funktionierte, würde ich mich so gerne mit Mikis und ihm treffen, bevor wir alle Drei den letzten Weg antreten. Am besten bei Dir in Sparti. ….

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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