Manche Spenden für Remas und ihres kleinen Nassers „Neue Heimat“ in Uganda sind begleitet von Ratschlägen, die ich an Rema weiterleiten soll. Das reicht von der Anleitung zum Brennen von Ziegelsteinen, Hinweisen auf Job-Optionen bei den Kinderdörfern eines Schweizer Milliardärs, der sich auch um Nassers Beschulung kümmern würde – bis hin zu der Empfehlung von Mikrokrediten. Bei manchen Ratschlägen fällt mir ein Cartoon meines Freundes und langjährigen nhz-„Hauskarikaturisten“ Jan Haake ein:
Mir ist durchaus klar, dass es auf der Welt Zig-Millionen von Remas und Nassers gibt, deren Lage sich nicht verbessert, wenn ich eine Mutter mit Kind unterstütze. Die individuelle Hilfe ändert nichts an den Verhältnissen, die ununterbrochen neue Armut schaffen. Objektiv stabilisiert die individuelle Hilfe diese Verhältnisse. Sie mildert im kleineren als dem Promille-Bereich das Elend und verzögert so eventuell Hungerrevolten um Sekunden-Bruchteile. Aber deshalb Rema nicht unterstützen?
Rema(23) & Nasser(5) brauchen für den Hausbau und den Selbstversorger-Garten in Kampala / Uganda jetzt noch ca. 3000€. Und dafür sammle ich Spenden
entweder über den gelben (PayPal:-((-Spendenknopf hier rechts oben oder auf mein Konto bei der VR-Bank Büdingen-Main-Kinzig IBAN: DE66 5066 1639 0001 1400 86
unter dem KENNWORT: “Neue Heimat”
In vielen afrikanischen Ländern tummeln sich Stiftungen, NGOs, die das Elend privatisieren. Staatliche Wohlfahrts-Strukturen, staatlicher Wohnungsbau, staatliches Gesundheitswesen, staatliches Bildungswesen und staatliche Wasserversorgung werden über Auflagen des IWF und der Weltbank eingestellt und/oder privatisiert. Und dann verteilen wohltätige religiöse Institutionen und säkulare Stiftungen und neokoloniale Hilfsorganisationen wie USAID Trostpflästerchen gegen das Elend.
(Ein französischer Konzern hat die Trinkwasserversorgung Kampalas übernommen, kassiert die Gebühren und lässt das Leitungsnetz so verrotten, dass das Wasser mit Kolibakterien verseucht Typhus verursacht. Um Abwasserentsorgung kümmert sich der Konzern überhaupt nicht, weil das nichts bringt und nur Geld kostet. Die offenen Abwasserkloaken sind ideale Brutstätten für Tsetse-Fliegen. Wie schön, wenn dann barmherzige Stiftungen ab und zu Medikamente gegen Typhus und Malaria spenden)
Besonders gefährlich sind dabei die meisten Organisationen zur Vermittlung von Mikrokrediten.
Hier schließe ich mich der Kritik Thomas Gebauers (Sprecher der medico-international-Stiftung) an:
Thomas Gebauer wendet entgegen der Annahme, dass Mikrokredite der Armutsbekämpfung dienen, ein, dass Mikrokredite die Vereinzelung der Menschen verstärken. Sie privatisieren nach Sicht von Gebauer gesellschaftlich verursachte Not, tragen zur Privatisierung öffentlicher Güter bei und unterminieren dadurch Formen gemeinsamen Bemühens um politische Einflussnahme gegen die Armut. Das Prinzip der Solidarität werde durch das Prinzip der Konkurrenz ersetzt. Daniel Mertens untersuchte die Mikrofinanz als Teil des finanzmarktgetriebenen Kapitalismus und verweist darauf, dass seit den 1980er-Jahren Kredite genutzt wurden, um Sozialprogramme zurückzufahren und den öffentlichen Sektor zu privatisieren.[34] Mikrokredit-Befürworter sehen in Mikrokrediten oft einen Bruch mit der oft als gescheitert betrachteten Entwicklungspolitik der Strukturprogramme des Washington Consensus. Gerhard Klas und Philip Mader vertreten hingegen u. a. aufgrund der Analysen von Gebauer und Mertens die Kritik, dass Mikrokredite nicht eine Abkehr von dieser Entwicklungsstrategie, sondern Bestandteil derselben sei.[35]
Gerhard Klas kalkuliert, dass die 10.000 weltweit existierenden Mikrofinanzinstitutionen im Durchschnitt Zinsen in Höhe von 38 % pro Jahr von ihren etwa 100 Millionen Kunden verlangen. Begründet wird dies mit hohen Transaktionskosten, langen Anfahrtswegen usw. Insbesondere in der Landwirtschaft sei die Rückzahlung (die oft wöchentlich erfolgen muss, was die hohen Transaktionskosten weiter in die Höhe treibt) von den Kreditnehmern – weit überwiegend Frauen – daher kaum zu leisten.[36]
Die Ärmsten der Armen kämen als Kreditnehmer von Mikrokrediten nicht mehr in Frage, da es ihnen an Möglichkeiten mangele, Einkommen zu erzielen und Kredite zurückzuzahlen. Die Fokussierung auf die reine Kreditvergabe ohne Ergänzung einer Spar-Möglichkeit führe häufig zu einer Schuldenfalle, aus der gerade die weibliche Hauptzielgruppe nur schwer herauskomme.[17] Überdies verändere die Vergabe von Mikrokrediten nicht die wirtschaftlichen Makrostrukturen und fördere keine transformativen Rahmenbedingungen.[37] (aus wikipedia)
SPENDEN
auf mein Konto bei der VR-Bank Büdingen-Main-Kinzig IBAN: DE66 5066 1639 0001 1400 86
unter dem KENNWORT: “Neue Heimat”
Wer mehr über Rema und Nasser wissen will, kannhier Einiges erfahren:
Individuelle Hilfe in Form von Sachspenden oder Geld verhindert zwar keine Armut, ist aber in der konkreten Situation tatsächliche Hilfe. Im Gegensatz zu den Mikrokrediten, und andreren mildtätigen Gaben die neue Abhängigkeiten schaffen.
Rema hat sofort angefangen, ihr Land umzugraben. Sie ist motiviert, sie hat trotz ihrer schwierigen Geschichte Power, sie wird ihren Weg gehen, und ich persönlich schätze, dass sie einen positiven Einfluss auf ihr Umfeld haben wird. Wenn sie Überschüsse produziert, kann sie zur Verbesserung der Ernährungslage der Bevölkerung beitragen.
Ausserdem ist dieses Blog nicht in Gold aufzuwiegen, weshalb ich der Bitte, Rema und Nasser zu unterstützen, gerne im Rahmen meiner Möglichkeiten nachkomme.