Prof. Dr. Wolfram Elsner /Bremen
Die westliche Kriegsgeilheit, aufgewühlt durch die säkulare Untergangsangst, hat alle normalen humanen Hemmungen erfolgreich überwunden.
Und die besonders sensiblen und früher manchmal (selbst-)kritischen westlichen Bildungsbürger, Gutmenschen und liberalen Intellektuellen reagieren naturgemäß eben besonders sensibel … aber leider eben ganz und gar nicht selbstkritisch, reflektiert oder gar historisch bewusst und informiert, sondern ebenso reflexartig aus dem „Bauch“ heraus wie die Masse, mit einer Mischung aus Angst und dem alten kolonialistischen und europa-zentristischen „Werte“-Herren(und Frauen)menschentum. Mental völlig kollabiert und auf den Knieen vor den herrschenden Kriegsnarrativen.
Neben der Kriegshetze der Herrschenden in der EU, ihrer Geheimdienste und Denk-Panzer („Think Tanks“) sowie ihrer öffentlich-rechten und Konzernmedien ein weiteres, wenn auch kleineres Problem dieser Zeit – unter dieser westlichen medialen Käseglocke.
Aber jede/r katapultiert sich so gut er/sie kann aus der Geschichte und den großen Weltprozessen heraus … Wir können dabei nur hoffen, dass der Westen in seinem säkularen Abstiegs-Gestrampel nicht den Rest der Welt mit in den totalen Abgrund und das Ende der Menschheit hineinzieht.
Da sichert einmal mehr das neue militärtechnische Gleichgewicht des Schreckens den Zustand des Nicht-Krieges. Die höchsten Militärs und ihre militärtechnischen Berater in Washington und Brüssel wissen natürlich viel besser als die durchgeknallte politische Kaste, dass sie einen Krieg gegen Russland und China heute nur noch verlieren können (falls man in diesen traditionellen Kategorien überhaupt noch reden kann, denn die Verliererin wird die Menschheit sein). Die kombinierte russische und chinesische Militärtechnik ist eindeutig besser und schneller, technisch und organisatorisch, als die der NATO.
Die Menschheit ist allerdings an ihrem tiefsten Punkt angelangt, wenn das nur noch die einzige Sprache ist, die der Westen versteht…
Günter Küsters / Netzwerk Friedenskooperative Köln
Liebe Friedensfreund*Innen,
das was außenpolitisch bei dem Bedrohungsszenario gegen Rußland zutage tritt, erscheint ranghohen Offizieren der Bundeswehr in ihren Äußerungen wohl eher als Nonsens .
Kay-Achim Schönbach, noch kürzlich Chef der deutschen Marine, hatte mit Aussagen, die in deutlichem Widerspruch zur Linie der Bundesregierung stehen, für mehr als nur Stirnrunzeln gesorgt: „Hat Russland wirklich Interesse an einem kleinen Stück ukrainischen Bodens?“, fragte der Vizeadmiral während eines Vortrags, den er bei einem ThinkTank in Indien hielt, und gab sich selbst die Antwort: „Nein, das ist Nonsens.“ und die Krim sei »weg«, im übrigen bräuchten Indien und Deutschland »Russland gegen China«.
Schönbach sagte, dass er als katholischer Christ sich näher zum christlich-orthodoxen Russland hingezogen fühle, auch wenn Putin ein Atheist sei. Europa und die EU hätten mehr mit Russland gemeinsam als mit China.
https://www.jungewelt.de/artikel/419136.mit-dem-hammer.html
Diese These ist eine der Kernthesen des führenden geopolitischen Strategen der USA, Henry Kissinger, zuletzt ausgeführt in seinem Buch „Weltordnung“.
Indien, das Schönbach bei seinem Auftritt gerade besuchte, ist übrigens den USA im QUAD-Umzingelungsbündnis (USA, Japan, Australien und Indien) gegen China u.a. mit Lieferung russischer Raketensysteme in dieser Strategie etwas unsicher geworden, wenn man gleichzeitig momentan auf das festigende China-Russland-Lager schaut, dass sich jüngst auch beim Vorgehen zu den Unruhen in Kasachstan unterstützte http://german.chinatoday.com.cn/2018/zzpolitik/202201/t20220113_800272816.html
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD, »Putin ins Visier nehmen«) leitete aufgrund seiner Äußerungen ein Disziplinarverfahren gegen Schönbach ein, worauf dessen Rücktritt folgte.
Generalinspekteur a. D. Harald Kujat meinte, Schönbach hätte lediglich eine Sicht wiedergegeben, welche US-Amerikaner teilten wobei er sich vermutlich auf das US-Militär und nicht auf US-Politiker bezieht.
„Wenn ich noch im Amt wäre, hätte ich mich vor Admiral Schönbach gestellt, und ich hätte versucht, seine Entlassung zu verhindern – und zwar mit allen Mitteln.“
Die USA strebten ein stabiles Verhältnis zu Russland an, weil China der wichtigere Gegner sei. Widerspruch zur Bundesregierung? Deren Linie kenne er nicht.
https://de.rt.com/inland/130374-ehemaliger-generalinspekteur-kujat-ich-hatte/
(Von 2002 bis 2005 war Kujat Vorsitzender des Militärausschusses der NATO in Brüssel).
Ein weiterer hoher deutscher Offzier hierzu :
https://de.rt.com/inland/130452-entlassung-von-admiral-schonbach-oberstleutnant/
Also sind diese erstgenannten Militärs Nato-seitig im Falle China eigentlich „auf Linie“.
Also ist auch ihnen der ökononomische Wiederaufstieg Chinas, nach Jahren der „Demütigung“ durch die Kolonialpolitik aller westlichen (wie östl. auch bzgl. Japan) Großmächte, ein Dorn im Auge.
Hier ist der „Respekt“ gegenüber Rußland, lediglich taktisch begründet, um sich gegen China gemäß einem „devide et impera“ aufstellen zu können.
(Schönbach scheinbar auch noch als fundamentalistischer, kath. Kreuzritter mit Kriegsschiff „Bismark“
und künftig größerem Geschwader im südchinesischen Meer).
Doch das „Asiatische Jahrhundert“ hat ökonomisch bereits (siehe nun auch der Start des weltgrößten Handelsabkommen RCEP zu Beginn des Jahres) wie früher aus globaler Sicht seine Fortsetzung gefunden, wenn neben China dann 2030 auch Indien die USA wirtschaftlich überrundet haben soll.
Also will man auf die Gefahr eines atomaren Untergangs der Menschheit eine militärische „Lösung“
zum Aufhalten des eigenen Niedergangs suchen.
Die Friedensbewegung muß auch hier gegenhalten und neben dem Säbelrasseln und taktisch, unterschiedlichen Kriegsplanungen gen Osten ihren Widerstand einbringen.
Vorab wäre reflektierend dazu die Frage: „Emanzipation im Europa-China – Verhältnis heute ?“ zu klären.
Einige anfänglichen Stichpunkte hierzu könnten sein :
• Verlassen der ahistorischen, eurozentristisch-westlichen Sicht mit herrschaftlichen Anspruch auf deren globale Entwicklungsausrichtung unter der weiter zunehmenden Vermögens-/Gestaltungskonzentration
• Globale Armutsbekämpfung und -beseitigung in einem sich friedlich herausbildenden, asiatischen 21. Jahrhundert als eine – nun eben erweiterte – globale, ökonomische Annäherung in einem historisch anknüpfenden Prozess • Kritisch-solidarische Begegnung gegenüber Chinas Bemühungen in Richtung einer sozial regulierten Globalisierung entgegen der neoliberalen, unsozialen Deregulierung zugunsten der bisherigen Ausrichtung an die Interessen profitgesteuerter Großkonzerne/Topvermögenden; Feindbildern die Stirn bieten • Dabei Einfordern eines nachhaltigen, gerechten Entwicklungsmodells (Buen Vivier) gegen Klimawandel, zum Schutz der Umwelt und bei geringerem Rohstoffverbrauch • Es gibt international auf dem Hintergrund der wachsenden Aufrüstung und Kriegsgefahr und gegenüber einer weiteren Zuspitzung via Handelskriege keine Alternative zur Anerkennung einer multipolaren Welt und des Völkerrechts mit dem Verzicht auf Interventionen in die Politik anderer Staaten?
China scheint in einer aussenpolitischen Frontstellung Deutschlands erst sequenziell zu folgen, wenn man Außenministerin Baerbocks (überraschend) realistische Äußerungen zu China vom vom 24.1. 22 betrachtet:
http://german.people.com.cn/n3/2022/0121/c209052-9948010.html
Doch die Kriegsgefahr im Osten ist momentan weiter brisant.
Sogen. „Qualitätsmedien“ ereifern sich dabei im Kriegschüren, als wenn Krieg und nicht mehr Entspannung das Gebot der Stunde wäre. Man lese hierzu diesen Artikel im Spiegel:
mit Zuspitzungen der Art: „Die SPD hat ein Russland-Problem. Russlands Präsident Putin will die Kräfteverhältnisse in Europa verschieben – und droht mit Krieg.
Die Bundesregierung findet keine klare Antwort darauf. Das liegt vor allem an der Partei von Kanzler Olaf Scholz…
Die Gefahr eines Angriffskriegs in Europa ist real, doch die deutsche Regierung scheint das noch nicht zu begreifen.
Oder wie erklärt sich sonst, dass sie im Umgang mit Russland seltsam gelähmt wirkt? „
Auch politische „Hitzköpfe“ aus der Ukraine, machen die Situation unberechenbar gefährlich, auch wiederholt mit ihren Forderungen nach Waffenlieferungen (die sie seitens der NATO in einem gewissen Ausmass auch bekommen) Im Gefolge des Umsturzes in der Ukraine von 2014 suchen sie bei nahezu irrationalen innenpolt. Auseinandersetzungen https://www.jungewelt.de/artikel/418456.machtkampf-der-eliten-maidan-frisst-seine-kinder.html
und Drohungen gegen den Donbass auch scheinbar einen Ausweg in Aggression nach Aussen …:
„Für besondere Aufmerksamkeit sorgt das Dekret Nr. 117 vom 24. März 2021, mit dem [der ukrainische Präsident] Selenskyj die Entscheidung des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine vom 11. März 2021 (‚Zur Strategie der Entbesetzung und Wiedereingliederung des vorübergehend besetzten Gebiets der Autonomen Republik Krim und der Stadt
Sewastopol‘) umsetzen will. In dem Dekret wird die Vorbereitung von Maßnahmen angekündigt, um ‚die vorübergehende Besetzung‘ der Krim und des Donbass zu beenden. Laut der staatlichen ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform erhielt die Regierung den Auftrag, einen entsprechenden ‚Aktionsplan‘ zu entwickeln.“ Ohne es mit letzter Sicherheit wissen zu können macht es vor diesem Hintergrund einigen Sinn, den russischen Truppenaufmarsch als eine klare Drohung in Richtung der ukrainischen Regierung zu interpretieren, dass ein versuchter Angriff auf die von separatistischen Kräften gehaltenen Gebiete (oder gar die Krim) von Russland mit aller Härte beantwortet werden würde. Auch das muss man nicht schön finden, es ist aber etwas gänzlich anderes als die derzeit omnipräsente Behauptung, Russland plane einfach so in die Ukraine einzumarschieren.“ siehe https://www.imi-online.de/2022/01/24/nato-aggression-und-russlands-reaktion/
Welche Kräfte im Gefolge des Maidan-Umsturzes, der damals ,laut „FuckTheEU“ Victoria Nuland mit 5 Milliarden US-Dollar vorbereitet wurde, auf den Weg gebracht wurden, daran sollte man sich gerade in der gegenwärtigen Situation
Dabei hängt die Ukraine wie andere Staaten des östlichen „Neuen Europas“ (benannt nach dem früheren US-Irakkriegsminister Rumsfeld) auch via NATO-Osterweiterung unter vorrangigem Einfluss der USA.
Kürzliche Verhandlungen Russlands bilateral zunächst mit den USA waren somit naheliegend.
Steht die westl. Ausrichtung im Raum, das „alte Europa“ (insb. Frankreich,Spanien , Deutschland…) in einem, möglichst US-gesteuerten Wettkampf mit dem „Neuen Europa“ beim Aufbau einer Rüstungs-/Bedrohungs-/Kriegsostfront
gegen Rußland oder Ausscheren Rußlands aus der Rußland/China-Achse zur zentralen Ausrichtung auf einen mit den USA gemeinsamen Hauptfeind China klarer einzuordnen ?
Abschließend neben der Bewertung der gegenwärtigen Gefahrensituation die Darstellung von Vorschlägen Rußlands, um aus der Eskalationsspirale in Osteuropa herauszukommen : https://www.isw-muenchen.de/2022/01/der-ukrainekonflikt-droht-zum-grossen-krieg-zu-eskalieren-die-eskalationsspirale-unterbrechen/
Einmal auf Zbigniew Brzezinskis geostrategisches Schachbrett geblickt, wurde eine Rochade gezogen. Der Turm wurde an den König herangezogen, und der König sodann hinter den Turm gerückt. Beschützt vom Turm, steht er dann fast schon in der Ecke, der König.
Als Spieler sich gegenüber sitzen nicht Nationalstaaten. Es spielen Oligarchen gegen Nichtoligarchen, Kapital Vergebende gegen Kapital Benötigende, Habende gegen Habenichtse, hoch Hochoben gegen den riesigen Rest daunter.
Kapital hier der Stoff, aus dem Sein und Nichtsein gemacht sind, die WARENPRODUKTION. Nicht Kapital ist König! König ist die Produktivkraft, eben die Warenproduktion. Vom König begattet sodann die Dame namens Wissenschaft, Gebärerin von Technologie — Pallas Athene, Göttin der Weisheit, der Künste UND DES KRIEGES. Mutter so zugleich auch von Militärtechnologie.
Turm ist ideologische Festung von Hochoben, uneinnehmbar, ein Ort, wo alles Unten unterworfen ist — total, völlig, ganz. Turm ist China. Es war Kissinger, der einst König Warenproduktion hinter Maos Turm zog. Wo König Warenproduktion seitdem Hof hält.
Ob das ein kluger Zug war? Ist die Dame doch eine treue Gattin. Will mit ihrem König sein. Ganz bei ihrem Begatter.
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Insoweit Oligarchen keine frommen Betbrüder sind, ist effektive Voraussetzung für einen solchen Rochadezug eine effektive Kontrolle des Chinaturms, mithin eine militärisch hoch überlegene Waffe. Eine, die jeden Ort auf der Welt zerstören kann, ohne selbst zerstört werden zu können. Ein Schelm, wer hier an 9/11 denkt. Oder an die kalifornischen „Wildfires“. Oder an Kornkreise. Ja, bingo, an Maser! Wacklige Sache, wenn das mal gut geht. Beziehungsweise den erhofften Eindruck schindet.
Ja, Oligarch zu sein, ist auch nicht das reine Glück. Aber was geht Nichtoligarchen schon das Elend von Oligarchen an. Problem von Nichtoligarchen ist nicht das Elend von Oligarchen. Sondern das mit ihnen.