Leugnung der Existenz Palästinas
Offener Brief an die GEW:

 Leugnung der Existenz Palästinas
durch das GEW-Touristik-Partnerunternehmen „berge&meer“ –


Offener Brief
an den Bundesvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
und an die Landesverbände der GEW

 

Liebe KollegINNen,

 

eben erreicht mich die Meldung des Portals steinbergrecherche :http://steinbergrecherche.com/10eintracht.htm#Leugnung ,

dass das GEW-Touristik-Partnerunternehmen  „berge&meer“ in seiner ganzseitigen Anzeige in der zum WAZ-Konzern gehörenden Fernsehzeitschrift GONG die Existenz Palästinas leugnet.

Nun ist wohl auch damit zu rechen, dass diese Anzeige in der E&W, der Zeitschrift der Bundes-GEW erscheinen wird. Ich fordere hiermit meine Gewerkschaft auf, die Kooperation mit dem Reise-Unternehmen „berge&meer“ aufzukündigen, wenn diese Firma nicht umgehend die Anzeige komplett ändert, bei den palästinensischen Gemeinden in Deutschland und bei der palästinensischen Regierung auf der WestBank wie im GAZA-Streifen öffentlich um Entschuldigung bittet und dies mit einer ebenfalls ganzseitigen Anzeige in allen Medien tut, in denen diese Anzeige erschienen ist und darüber hinaus dies auch mit einer ganzseitigen Anzeige in der E&W tut – unabhängig davon ob diese Anzeige dort bereits erschienen sein sollte oder nicht. Zu behaupten, dass es sich bei dieser Anzeige um einen „Ausrutscher“ handele, dass eventuell die Firma nicht wisse, was im Detail ihre Werbeagentur da gemacht hat, das wäre eine schlechte Ausrede, denn die gesamte Werbung für die „Reisen ins Heilige Land“ der Firma „berge&meer“ liegt auf dieser „Groß-Israel-Okkupations-Linie“. Deshalb  muss die GEW darauf bestehen, dass das Unternehmen in seinem Werbe-Video für die „Reisen ins heilige Land“ http://www.berge-meer.de/bm/specials/video-israel  darauf hinweist, dass die israelische Regierung derzeit große Teile des Wltkulturerbes Jerusalemer Altstadt abreißen und besonders den über 1400 Jahre alten islamischen Friedhof mit Bulldozzern vernichten läßt, um dort ein hypermodernes Museum zu errichten. Damit vernichtet sie das Herz des immer noch mehrheitlich islamisch-palästinensischen Jerusalemer Altstadtkerns. Das ist ein wesentlicher Teil der umfassenden „ethnischen Säuberung“ Palästinas, der weiteren Vertreibung der Palästinenser und der illegalen völkerrechtswidrigen Besetzung. Dabei verstößt die israelische Regierung systematisch gegen die Bestimmungen der UN-Charta, gegen die UN-Bestimmungen zur Erhaltung des WeltKulturerbes und zentrale UN-Resolutionen. Davon ist in dem „berge & meer“-Video an keiner Stelle die Rede, auch nicht davon, dass Ostjerusalem auch nach UN-Bestimmungen nicht Teil Israels sondern Palästinas ist und als Al Quds zukünftig Hauptstadt des Staates Palästina sein soll.

 

 
Karte Ostjerusalems; die blauen Punkte stellen israelische Siedlungen auf Palästinensergebiet dar

Quelle http://de.wikipedia.org/wiki/Ostjerusalem

 Sollte das Unternehmen „berge & meer“ diese Infomationen nicht in ihr Werbematerial aufnehmen, dann muss die GEW sich von diesem Unternehmen trennen. Zusätzlich fordere ich von meiner Gewerkschaft bei „berge&meer“ darauf zu bestehehen, dass Reisen in den GAZA-Streifen und auf die Westbank, also nach Palästina in das Programm aufgenommen werden. Sollte das Unternehmen dies verweigern, auch dann sollte die Kooperation aufgekündigt werden. Die GEW darf sich nicht durch einen solchen Geschäftspartner zum Komplizen einer Politik des permanenten Verstoßes gegen das Völkerrecht und die Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen machen lassen. Mit den Anzeigen und den beworbenen Reisen wird Propaganda für die restlose Liquidierung Palästinas gemacht und solche Propaganda hat in unseren Zeitschriften nichts zu suchen. Und mit Unternehmen, die solche Propaganda betreiben und unterstützen, darf die GEW nicht zusammenarbeiten.

 

Mit GEWerkschaftlich solidarischen Grüßen
Hartmut Barth-Engelbart
(Schriftsteller, Kinderbuchautor, Ex-KinderChorleiter und -Grundschullehrer, Liedermacher, Kabarettist, Ex-BR-Vorsitzender, LaVoMitglied der ÖTV-Hessen. Ex-LaVoMitglied GEW-Hessen, über 48 Jahre aktiver Gewerkschafter in IGMetall, IGDrupa, GEW, ÖTV, VS/ver.di,
P.S.:  2011 wurde ich für meine 40 jährige GEW-Aktivität geehrt. Dabei wurde auch von mir übersehen, das ich bereits als 16-17-Jähriger in die IGMetall (und zu den Jusos) kam: 1964 hatte mich die IGMetall in Mannheim als (beitragsfreies, weil mittelloses) „außerordentliches Ehren-Mitglied“ in die IGMetall-Jugend aufgenommen, weil ich wegen der Unterstützung des NordBaWü-Metaller-Streiks für Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und gegen die bundesweite Flächenaussperrung mit Liedern und Gedichten und Flugblättern aus einem evangelischen Gymnasium geflogen bin. Erst durch einige Aktionen der Gewerkschaften und des Mannheimer Bürgermeisters Walter Krause konnte ich wieder in die Schule gehen und meinen Abschluss machen. Krause hat (auf Druck Mannheimer GewerkschafterINNEN) der Schulleitung und der Landeskirche damit gedroht, der Schule die städtischen Mittel zu verweigern, wenn sie ihre Schüler für die Wahrnehmung demokratischer Rechte weiterhin mit Schulverweisen und anderen Maßnahmen bestrafe.

 

Leugnung der Existenz Palästinas

Die Fernsehzeitschrift GONG hat in Ausgabe 37/2012 auf Seite 2 eine Anzeige geschaltet, die für Reisen ins Heilige Land wirbt. ……….

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

8 Gedanken zu „Leugnung der Existenz Palästinas
Offener Brief an die GEW:“

  1. Im Auftrag des Geschäftsführenden Vorstands der GEW Bund hat mir dessen Mitglied und Redaktionsleiter der E&W , der Kollge Ulf Rödde am 27.09. einen sehr erfreulichen Brief geschrieben:

    betr. Offener Brief an die GEW vom 21. September 2012

    Lieber Kollege Hartmut Barth-engelbart,

    vielen Dank für Ihren Offenen Brief an die GEW. Ihre Hinweise waren für uns wichtig, weil wir die von Ihnen – zu Recht – inkriminierte Landkarte in der Israel-Reiseangebotsanzeige des reiseveranstalters „Berge & Meer“ im „Gong“ bis zu desem Zeitpunkt nicht kannten. Der Geschäftsführende Vorstand der GEW hat deshalb aktuell reagiert, sich in seiner gestrigen Sitzung mit Ihrem Brief beschäftigt und Folgendes beschlossen:
    1. Eine Anzeige von „Berge & Meer“ mit dem Israel-Reiseangebot wird nicht in der „Erziehung und Wissenschaft“ veröffentlicht.
    2. Die GEW wirkt darauf hin, dass der Reiseanbieter die Landkarte korrigiert und das entsprexchende Werbevideo aus dem Netz nimmt sowie keine weiteren Anzeigen mit der nichtkorrigierten Karte in anderen Printmedien schaltet.
    3. Die GEW mahnt bei dem Reiseveranstalter „Berge & Meer“ eine schriftlicher Klarstellung des Sachverhaltes und eine Distanzierung von der Anzeige im „Gong“ an.

    Die Umsetzung des Beschlusses verantworte ich. Ich kann Ihnen mitteilen, dass die von Ihnen inkriminierte Anzeige weder in der „Erziehung und Wissenschaft“ erschienen ist noch erscheinen wird. „Berge & Meer“ hat die Landkarte im Netz bereits korrigiert und das entsprechende Video herausgenommen. Ein Schreiben von Berge & Meer“ werde ich in den nächsten Tagen erhalten und an Sie weiterleiten.

    Mit kollegialen Grüßen

    Ulf Rödde

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