Obwohl das Gründautal den Bach runter geht, die Mittel-Gründauer Fußballer steigen auf:

Dazu auch gut zu lesen: 50 Jahre Fußball vor 50 Jahren: Mittel-Gründau war 1970 noch selbständig mit bester sozial-kultureller Infrastruktur, eigener Schule, Kultur- & Sporthalle & über 200 Voll-Arbeitsplätzen – barth-engelbart.de

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erst 1920 Blau-Weiß- & 1926 zusätzlich der abgespaltene Rotsport-SOLIDARITÄTs-Fußballverein

Beide gleichstarken Vereine spielten in verschiedenen landesweiten Fußballverbänden in der regionalen Spitze bis zum Verbot des sozialdemokratischen Blau-Weiß- & des kommunistischen SOLIDARITÄTS-Vereins durch die NAZIS 1933 & die Verheizung der Fußballer zwischen KZ und Krieg. Ab 1945 spielen die Überlebenden wieder vereint & gründen 1946 zusammen mit den Sängern der „Eintracht“ die US-Militärregierung austricksend die SKG, die bis heute unaufhaltbare Kicker-Korona der Sport- & Kultur-Gemeinschaft Mittel-Gründau.

DES WARN SE 1920, 1923, 1926, 1933, 1944, 1946, 1948, 1954, 1958, …..

DES WARN SE 1923:

Aufstieg 1923 in die A-Klasse Kreis Büdingen mit 4:0 gegen Lorbach

DES WARN SE 1942/44

in Albanien im Bataillon 999 Fußballmannschaft mit Fritz und Wilhelm Pfannmüller

1946 bei der Gründung der SKG hatte keiner einen Fotoapparat dabei

oder doch? Wer hat davon noch Bilder? Hat jemand eine Kopie des Zulassungsantrags bei der US-Militärregierung. Vielleicht liegt eine im Archiv der „Eintracht“, die bei der SKG für die Kultur zuständig war? Vielleicht der Zeitungsausträger der Frankfurter Neuen Presse? Ach was, der hatte nicht so viel Geld, musste ja die Zeitung austragen noch vor der Arbeit als Lehrling bei der WIBAU.

DES WARN SE 1948

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Mittel-Gründau-Histour-WilhelmPfannmüller-Biografie-1vorne.jpeg

DES WARN SE 1953/54

Das war schon nach den frühen wilden End40er/Anfang50er Jahren, als ab und zu Spiele abgesagt wurden, gegnerische Mannschaften nicht antraten, weil die berüchtigten „Dreschmaschinen“ in der SKG-Mannschaft mitspielten: der „Kih-Willi“ Meininger (den Familiennamen HaBE ich heute 10.06. erst von Alten aus der Vonhäuser Hohl erfahren), ein Berufsboxer (Schulz? Scholz?) oder Boxstallbetreiber und der Oberdreschflegel Alfred Euler. Wer den Namen des Boxers noch weiß, soll sich melden. Heinz Vaupel hatte ihn beim Stenger erzählt, aber ich habe ihn nicht aufgeschrieben.

DES WARN SE 1958

Aufstieg in die A-Klasse 1958 Kreis Gelnhausen

Stehend hinten v.l.n.r:

Josef Stenger, Erwin Goll, Reinhold Usinger, O. Link, O. Dauth, O. Jäger, F. Usinger,

Knieend : Heinrich Hölzinger, Fritz Weitzel, Joachim Semerau

Vorderste Reihe: Erwin Jäger, Gerhard Lott, Willi Lott.

UN DES SOIN SE:

Aufstiegssieger 2022:

Dieses Siegerbild hat der „VORSPRUNG“ veröffentlicht: Vorsprung Online – SKG Mittelgründau: Meisterschaft mit Bierduschen, Schale und Zigarren gefeiert (vorsprung-online.de) , Aufstieg mit einem 5.1 Sieg gegen den FC 03 Gelnhausen

Die Zeitung konnte die Namen nicht richtig schreiben: Tolzin muss es heißen und Wilhelm Pfannmüller hat es für den Aushang an der Bürgermeisterei verbessert. Tolzin wurde erst 1971 in die erste Mannschaft der SKG aufgenommen.
Auf Antrag der SKG stimmt 1952 eine Mehrheit im Gemeinderat dafür, dass die Kirchwiesen der SKG für einen Fußballplatz überlassen werden, damit die Fußballer nicht immer wieder von den gemähten Talwiesen und den Stoppeläckern verjagt werden, wo sie mit Bohnenstangen und Seil die Tore errichteten, die tagsdrauf von den Großbauern abgesägt wurden. In Wochenend-Arbeitseinsätzen wird unter Anleitung und Mitarbeit des ersten beigeordneten Pfannmüller der Platz hergerichtet. Im Hintergrund vor den Linden fließt ein teil des Haselbaches Richtung Kolbenstein. Der wird erst in den 1960er „beerdigt“ zusammen mit dem zweiten Einfluß zur Gründau zwischen Freienstein und Hofreite Meininger/Schwinn/Günther. Hier verzweigt sich der Haselbach, nach dem breiten „Grünstreifen“ neben dem Gehweg verstärkt durch den Abfluss des fürstlichen Mühlgrabens unter der heutigen „Berghof-Straße“ verrohrt bis zum Glaskontainer und dort wieder verstärkt durcvh den Zufluss aus den Quellen im Ahl und auf dem „Dauth-Land“.

Der zweite Haselbach-Zweig fließt offen am „Volkshaus“ vorbei (heute Geh- und Radweg und Bushaltestelle) bis zum Ende des Fußballplatzes unter dem heutigen Radweg

Bis Ende des 20.Jahrhunderts war die Tischtennisabteilung Bestandteil der SKG, heute ist sie ein eigenständiger Verein

Aus der einstigen Radsport-Hochburg Mittel-Gründau wurde nach 1945 eine Motorradsport-Hochburg

Die über 110jährige Radsport-Tradition Mittel-Gründaus hat ihren Ursprung in der Not der bäuerlich-handwerklichen Familien, der Notwendigkeit der Wanderarbeit, des Pendelns zu den Arbeitsplätzen im Kinzigtal, in Gelnhausen, Wächtersbach, Steinau, im Maintal, in Hanau, Frankfurt, Höchst, Offenbach, Steinheim, Auheim … ja sogar bis Aschaffenburg und Fulda … ,

Aus dem Radsport wurde auch Kraftradsport: hier Mittel-Gründauer Teilnehmer am Motorradrennen auf dem Schottenring in den 50ern: dritter von rechts Heinz Vaupel, der „Kleine Schmied“, der die Kleintankstelle im Hof vom Vater übernommen hatte. Die gab es schon lange bevor es die Großtankstelle der Uffelmanns an der Haingründauer Straße gab, dort, wo heute Rainer Roth heute seine Heizungsbaufirma betreibt.

Der Radsport blieb keine Männersache: Mutti mit Motorrad und die Oma fuhren eben nicht nur im Hühnerstall,

die fuhren erst mit dem Fahrrad und dann mit Moped, Roller, Motorrad zur Pendler-Arbeit oder nur bis zum nächsten Bahnhof und dann mit dem Pendlerzug. Bei den meisten reichte das Geld aber weder für die Bahn noch für ein Moped, sie fuhren weiter mit dem Fahrrad zur Arbeit (oder auf dem Soziussitz oder im Beiwagen, wenn der Halbstarke mit James Dean- oder Elvis-Tolle für seinen Backfisch schon einen hatte)

Auch die Frauen mussten pendeln, mit der Heldmann-Bahn, mit dem Fahrrad und es blieb nicht aus: 1955 zwei Mittel-Gründauerinnen auf einer Horex? oder einer NSU-Fox? Die Lenkerin hat mir es vor ein paar Tagen erzählt: es war eine „VICTORIA“!

Der Radladen, die Werkstatt, die kleine Tankstelle mit dem Pumpschwengel und dem Glas-Zylinder im Unterdorf, gegenüber der Gaststätte Jean Kuhl/Stenger/Heiss & Konsum & Kegelbahn war Zentrum aller Radlerinnen. Hier stand ihnen der “kleine Schmied” Heinrich Vaupel sen. mit Rad und Tat zur Seite. Bild: Heinrich Vaupel sen. mit seinen Enkelkindern vor dem Schaufenster des Fahrradladens: rechts am Fenster das VICTORIA-Motorrad, Moped & Fahrrad-Firmenzeichen.

Die Offenbacher SOLIDARITÄTS-Fahrrad-Fabrik „FRISCHAUF“ war erst durch die NAZIS enteignet, die Belegschaft umgebracht oder in KZs verschleppt und der Bad Homburger Firma REX /HOREX einverleibt wurden. Die Alliierten Bombardements zerstörten die Fabrik. Der Radsportverband „SOLIDARITÄT“ bekam eine lächerliche „Entschädigung“ und konnte die Produktion nicht mehr aufnehmen. Dazu schreibt wikipedia eine ganze Seite: Frischauf – Wikipedia

Die Offenbacher SOLIDARITÄTS-Genossenschafts-Fahrradfabrik „FRISCHAUF“ in den 1920ern, nach der sich auch die Radsportvereine in Langenselbold, Mittel-Gründau und Breitenborn nannten.

Im Jahr 1922 wurde in Offenbach in der Sprendlinger Landstraße 220–224 mit der Produktion eigener Fahrräder begonnen. Die Belegschaft wuchs stetig, die Produktpalette wurde weiter ausgebaut. Neben Damen- und Herrenfahrrädern wurde auch Fahrradzubehör selbst produziert. Die Frischauf-Fahrräder waren zumeist mit grüner Farbe lackiert, ein Markenzeichen der Firma. Später kamen noch Nähmaschinen und Motorräder dazu. Die Firma agierte sehr erfolgreich in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit in Deutschland. Sozialleistungen wie Wohnungen für Mitarbeiter und Versicherungspolicen für Genossenschaftsmitglieder waren beispielhaft für die damalige Zeit.
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten Anfang 1933 endete die Erfolgsgeschichte unter gewaltsamen Umständen. Mit der ideologischen Nähe zu sozialdemokratischer Weltanschauung begründeten die neuen Machthaber das Verbot des Radfahrerbundes und die Enteignung des genossenschaftlichen Vermögens. Der Vorsitzende, Heinrich Niemann, wurde von Angehörigen der SA in seinem Büro ermordet, das Firmengelände besetzt und nicht anpassungswillige Mitarbeiter in Konzentrationslager deportiert. Die ehemalige genossenschaftliche Firma wurde zunächst in die Mayweg-Werke übernommen und schließlich 1938 in REX-Maschinenbaugesellschaft mbH umbenannt. Dieses Unternehmen beschäftigte während des Zweiten Weltkrieges ca. 600 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter für die Rüstungsproduktion. Alliierte Verbände bombardierten und beschädigten die Werkshallen so stark, dass die Produktion eingestellt werden musste. Nach dem Krieg wurde das enteignete Werk nicht mehr an den neu gegründeten Radfahrerverband „Solidarität“ gegeben und nur eine geringe Entschädigungsleistung geleistet. Damit endete die Firmengeschichte der Fahrradfabrik Frischauf.
Einige Mietshäuser für ehemalige Mitarbeiter der Firma Frischauf haben sich bis heute erhalten und sind Teil des Projektes Route der Industriekultur Rhein-Main.[1]

Die Radsporttradition wurde in Mittel-Gründau mit den regelmäßigen Motocrossrennen am Kolbenstein bis in die 1970er weitergeführt, immer unter der Schirmherrschaft Wilhelm Pfannmüllers.

Zu diesen Rennen -teilweise Deutsche Meisterschafts-Läufe gelegentlich auch mit internationalen Fahrern am Start – kamen bis zu 4000 Besucher (Bild: Motocrossrennen 1958)

Dass bis heute noch nicht mit der Uhrenfabrik begonnen werden konnte, liegt ganz allein an der Genehmigungsbehörde in Darmstadt. Es war unsere Aufgabe, für viele Pendler Arbeitsplätze zu schaffen und das muss auch in Zukunft so bleiben …“ Bürgermeister Wilhelm Pfannmüller in seinem Rechenschaftsbericht vo0n 1960 (Quelle: Gemeinde-Archiv Gründau /Jahrgangsbände/ Sitzungsprotokolle des Mittel-Gründauer Gemeindevorstandes/ Gemeindevertretung …

Aus der Radsport-Hochburg Mittel-Gründau wurde nach 1945 eine Motorrad-Sport-Hochburg: hier eine Mittel-Gründauer Delegation beim Rennen auf den Schottenring in den „Roaring Fifties“: Dritter von rechts Heinz Vaupel, der (Roß-)Schmied, Fahrradhändler und -werkstattbetreiber mit seiner Kleintankstelle im Hof, lange bevor es die Großtankstelle von Kurt Uffelmann gab, wo heute Rainer Roth seine Heizungsfirma betreibt. Der „kleine Schmied“ betrieb schon seit Ende das 19. JAHRHUNDERTS eine Stützpunkt-Werkstadt des Radsport-Solidaritäts-Verbandes und verkaufte auch die preisgünstigsten Fahrräder der in Offenbach genossenschaftlich betriebenen SOLIDARITÄTS-Fahrradfabrik FRISCHAUF

Die Bilder stammen aus Privatbesitz, aus der Pfannmüller’schen Pressemappe im Gemeinde-Archiv, der Festschrift zum 50 Jahrestag des Mittel-Gründauer „Blau-Weiß“en Fußball Starts 1920 von 1970, aus einem Bildband von Erwin Rückriegel über Gründau

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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