Palästina gibt’s nicht, jetzt auch bei DGB-Reisen in der GEW-Zeitschrift E&W (10/2012)
Offener Brief an die GEW
und alle anderen DGB-Reisen.Partner-Gewerkschaften
u.a. IG Metall, IG BAU, IG BCE, NGG, ver.di
Liebe Kolleginnen, dass eine Tochtergesellschaft des TUI-Konzerns Palästina in ihren Anzeigen unterschlägt, selbst bei Reisezielen in Palästina nicht erwähnt, dass sie in Palästina liegen, das kann man sich noch vorstellen – auch eventuell als Unachtsamkeit gegenüber einer beauftragten Werbeagentur. http://www.barth-engelbart.de/?p=2356 Nun hat nach meinem offenen Brief an euch und euren darauf folgenden Brief an die Firma „Berge&Meer“ dieses Reiseunternehmen das inkriminierte Video und die falschen Karten mittlerweile korrigiert bzw aus dem Netz genommen. Das war eine mutige und schnelle Reaktion des Vorstandes und es gab zahlreiche Kommentare und Leserbriefe, die das sehr begrüßt haben. http://www.barth-engelbart.de/?p=2385 http://www.barth-engelbart.de/?p=2388
Und nun das: DGB-Reisen unterschlagen in der E&W Palästina! Der GEW Hauptvorstand hat zwar beschlossen von „Berge & Meer“ keine Anzeige mit diesen falschen Karten und Aussagen bzw unterlassenen Aussagen zu veröffentlichen und mit der Aufkündigung fder partnerschaft auch dann gedroht, sollte das Unternehmen in anderen Medien die beanstandeten Anzeigen schalten.
Aber dann finde ich heute morgen im Briefkasten die neueste Ausgabe von „Erziehung & Wissenschaft“ mit der folgenden Großanzeige und dieser Karte.
und diese Karte wird sich dann wohl auch in der Zeitschriften der nachstehenden Partner befinden: (Ausschnitt aus dem internetportal von DGB-Reisen)
Liebe KollegINNEn in der GEW, in den Redaktionen der Gewerkschaftspresse, bei ver.di, IG BAU, IGMetall, NGG, IG BCE, …..,
die Forderungen an euch bzw. an dgb-reisen sind die gleichen wie beim Fall „Berge & Meer“ :
sofortige Korrektur der Karte,
öffentliche Bitte um Entschuldigung bei der ständigen Vertretung Palästinas in Berlin und den palästinensischen Gemeinden aller Bundesländer.
Die öffentliche Bitte um Entschuldigung ist in allen Medien der DGB-Gewerkschaften sowie in allen Medien in denen diese Anzeige geschaltet wurde auf Kosten der Firma DGB-Reisen an gleicher Stelle wie die Anzeige und in gleicher Größe zu veröffentlichen.
Bis zur Erfüllung dieser Forderungen bleibt die Partnerschaft mit DGB-Reisen aufgekündigt.
Dass dies jetzt nach dem Fall „Berge & Meer“ noch Mal passiert und dann auch noch mit einem Unternehmen des DGB ist kum zu topppen. Hier wird von Mal zu Mal unseren KollegINNen das Bild von „Groß-Israel“ und die Nichtexistenz Palästinas als „Realität“ ins Unterbewusstsein geschoben. Das ist an Perfidie kaum zu steigern. Es ist ja völlig „gewaltfrei“!!
Ein Volk kämpft um sein Überleben in andauernden Bombenterror, im tagtäglichen Terror fanatisierter Besatzer palästinensischen Territoriums, im alltäglichen Kampf um Wasser und Rettung der Landwirtschaft und wir unterschlagen sogar noch die Reste ihres Landes. Die Reste ihrer Weltkulturgüter ebenfalls.
Ich bin empört, verärgert, traurig und fühle mich auch irgendwie betrogen. Nicht von der E&W-Redaktion, die sich vermutlich darauf verlassen hat, dass bei DGB-Anzeigen alles in Orbnung ist. Nein, ich fühle mich durch dieses DGB-Reise-Unternehmen und seine politische Fahrlässigkeit betrogen und die folgende Unachtsamkeit. DGB-Reisen wie auch „Berge & Meer“ müssen verplichtet werden zu überprüfen, woher die falschen Karten stammen, welche Agenturen damit arbeiten und sie müssen ihre Prüfungsergebnisse veröffentlichen und sich von diesen Agenturen trennen, wenn diese die Karten weiter verwenden. Die Verwendung dieser Karten ist quasi ein Verstoß gegen geltendes Völkerrrecht, gegen zahlreiche UN-Resolutionen …und das in unseren Zeitschriften !!
mit GEWerkschaftlich solidarischen Grüßen und der Bitte um Weiterleitung an die (Presse-)Organe der anderen DGB-Reisen-Partner-Gewerkschaften
Hartmut Barth-Engelbart
ExBR-Vorsitzender, Ex PR-Mitglied, Ex LaVo-Mitglied GEW-Hessen (AjLE), ExIGDrupa-Mitglied, Ex IGMetall-Mitglied, ExLaVo-Mitglied ÖTV-Hessen, ExVertrauensmann, ExStreikleiter bei der GEW (Lehrbeauftrahgte) und dann der ÖTV (Fernfahrer,Speditionen), 48 Jahre DGB-Mitglied seit 1964, als ich in die IGMetall-Jugend in Mannheim als taschengeldloses, beitragsfreies Ehrenmitglied aufgenommen wurde, weil ich wegen meiner künstlerischen Unterstützung des metallerstreik für Lohnfortzahlung zwei Jahre vor dem Abitur aus der Schule geworfen wurde. (Weitere Orden und Ehrenzeichen auf Anfrage)
Kleiner Hinweis am Rande: die bundesweit-flächendeckende Aussperrung der Metaller wurde 1964 durch einen Jungmanager bei DaimlerBenz unter den Fittichen von Hans-Martin Schleyer organisiert, der die SPD in Mannheim reformiert hat (u.a. Abschaffung des Du und der Bezeichnung Gesosse, Abschaffung des Handkassierens, u.a. weil der Handkassiere ihn immer mit Du und genosse „anquatschte“) . Dieser Schnellaufsteiger war Mitglied im Wahlkampfstab der SPD unter Helmut Schmidt. Er hatte sich seine ersten Sporen bei MBB verdient, Messerschmidt. Bölkow und Blohm, ein direktes Nachfolgeunternehmen der Düsenjägerschmiede Adolf Hitlers, in dessen Aufsichtsrat eine ehemaliger hoher SS-Offizier namens Schleyer saß.
http://de.wikipedia.org/wiki/Messerschmitt-B%C3%B6lkow-Blohm
Die Agenturen, die für die beiden Reideveranstalter „Berge & Meer“ und „DGB:-Reisen“ die Kataloge gestalten scheinen ihre Texte wie die Karten direkt aus israelischen Ministerien zu beziehen, was der folgende beitrag aus dem Portal SteinbergRecherche nahelegt:
Thomas Immanuel Steinberg
Palästina von der Landkarte getilgt
Nicht neu, aber hiezulande kaum bekannt: Für zwei israelische Ministerien existieren kein besetztes Westjordanland und keine illegal annektierten syrischen Golanhöhen. Für eines davon existiert nicht einmal der belagerte Gazastreifen.
Das israelische Ministerium für Neubürger-Eingliederung stellt die Weltgegend, in der der Staat Israel von der Menschheit zu jeder Tages- und Nachtzeit bei Strafe des Antisemitismus-Vorwurfs die Anerkennung seines Existenzrechts einfordert, so dar:
Die Karte vermittelt Einwanderern, die eine Wohnung in einer der jüdischen Festungen auf palästinensischem Boden zugewiesen bekommen, den Eindruck, sie befänden sich in Israel; und die palästinenser-reinen Straßen ins Kernland gehörten ebenfalls dem Staat, dessen Bürger sie geworden sind.
Das israelische Tourismus-Ministerium vermittelt Besuchern fast den gleichen Eindruck, siehe die dort herunterladbare .pdf-Datei. Nur der Gazastreifen ist markiert.
Einwanderer wie Touristen können sich demnach aussuchen, ob sie die palästinensischen Bewohner des Kartengebiets für illegal nach Israel eingedrungene Halunken halten, oder einfach für inexistent.*
Die meisten israelischen Juden glauben wohl beides.
T:I:S, 21. März 2010. Siehe auch Existenzrecht und Time to bury dead ideas about Palestine by Martha Reese, The Electronic Intifada, 19 March 2010. Umfangreiche Sammlung von Karten über die vergangene und die heutige Lage insgesamt und in Teilgebieten sowie Projekte unter Foundation for Middle East Peace.
ich verurteile diese Nachlässigkeit , wenn es denn eine ist, aufs schärfste. Die klammheimliche Auslöschung Palästinas kann ich nicht unerwidert hinnehmen.
Auch als alter Pensionär bin ich noch Gewerkschaftsmitglied und zahle meine Beiträge korrekt und ich fordere auch Karten !