Von Hartmut Barth-Engelbart
Liebe KollegINNen, am 10.11. lese und BlueSingTalkaBarette ich mein neues Programm: “Neue Helden braucht das Land” ab 19 Uhr im historischen Rathaus von Hildburghausen im südlichen Thüringen für die, die sich in den neuen Ostkolonien noch nicht so gut auskennen. Mit von der Partie ist der Schreiner-Objektkünstler, Grafiker, und Literat Thomas Geisler – ein ExilHesse, der zwischen Grimmelshausen und Hildburghausen arbeitet und wohnt. Am 14.11. lese ich zur Unterstützung von OCCUPY EZBankfurt in der Zeltstadt vor der Europäischen Zentral Bank, wer noch nicht dort zur Unterstützung gelesen hat, sollte sich dort melden. (Vorher ist HaBE zu einer Lesung in Österreich gewesen und hat von dort dieses Gedicht mit gebracht. – dass er in der Nachbarschaft des hessischen Dorfes Linsengericht wohnt HaBE mit seinem LINZ-Gedicht rein gar nichts zu tun, sagte HaBE der Redaktion)
Die aller schönsten Seiten Wiens
befinden sich zurzeit in Linz
denn die Wiener Sängerknaben
sind schon lang nicht mehr zu haben.
Pater, Banker und Durchlaucht
haben keine Miss gebraucht
Oder liegen sie in Graz?
Liebe schöne LinzerINNEN
daily gesoapte WinzerINNEN
stehn die Seiten, liegt der Schatz
In sbruck, in Klagenfurt, in Welz?
Ich find’s im Atlas, den ich wälz
wie Jedermann in Salzburg etwa
nirgendwo – und auch net da
in Passau nicht, das liegt weit drüben
im Vierten Reich muss man noch üben.
Stadt Regensburg, glaubt ihr, die hat’s
gebratne Tauben? Nein im Dom
(den Turm raufsteigen? Für die Katz?!)
gibts Spatzen in die Hand aus Rom
bei AIDS-Gefahr auch mit Kondom
ganz Schimmelweiß im Hippodrom
so nennt man bei der Reiterei
die Sack-Christei.
Und für die zartesten Pfoten
gab Hochwürden Kopfab-Noten
das ist nicht nur für Schwule
so wie das Heer
die Bundeswehr
so sprach der Herr
fürs Leben eine gute Schule
(ja so was legt man nie mer ab
bis in die Kiste, bis ins Grab.
Halleluhja,
und wenns zu früh schon explodiert
nicht implodiert,
wirds zum Pogrom kanalisiert
und dann gut her- und hingerichtet
von wegen “auf den Thron verzichtet”!
FEUER! auf die Judensau
schrie einst in der Brigittenau
der General von Windsch-Kartätz.
Durchlaucht durchlöchert Robert Blum,
heut bringt er den Gaddafi um)
((und ists Dir hier dann doch zu blöd,
zu wenig blöd und zu politisch,
dann streicht die Zeilen,
((((ach was solls,
außerhalb des Protokolls:
Hau weg den Scheiß!))))
ich bitt Dich!!))
Will weder Tauben noch den Spatz
für Dich spring ich vom Dach mein Schatz
und mein Lemming springt mir nach
mein Lehrling heißts, dem ich versprach:
komm mit mir, spring ins Paradies
und weil er nicht gehorsam is
sprang er nur knapp daneben
so ists im Leben eben
Hätt er gefolgt, ihr Lieben
wo war ich stehn geblieben?
Die Zeit ist kurz, Termine drängen
und ich bleib in den Zeilen hängen
ich schließe jetzt mit einem Satz:
NEIN Linz, das hat’s.
(PK)
Mehr über und von HaBE unter http://www.barth-engelbart.de/
Als Peter Kleinert mein LINZ-Gedicht in die neue rheinische zeitung (nrhz) gesetzt hat, konnte ich noch nicht ahnen, dass ich ihn Jahre später bei der Verleihung des Karls-Preises an die Tochter des ersten Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Evelyn Hecht-Galinski treffen und mich mit ihm befreunden würde. Auch konnte ich noch nicht wissen, dass meine künstlerische & publizierende Partnerin Ursula Behr schon lange zum engsten Freundeskreis Peter Kleinerts gehörte.
Für URSula, die Behrin: HaBE der Berliner Malerin Ursula Behr nachgeschrien – barth-engelbart.de
Autor: Hartmut Barth-Engelbart
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