Seymour Hersh legt nach: Nord Stream Sabotage als US-Anschlag auf Deutschland. Seine „nur eine Quelle“ dient dem Quellenschutz, der angesichts der Dauerfolter für Julian Assange dringend geboten ist

Nord Stream Sabotage als US-Anschlag auf Deutschland

Thomas Oysmüller

Russland plant eine Sondersitzung im UN-Sicherheitsrat zum Anschlag auf Nord Stream. Aufdecker Hersh gibt in einem Interview neue Einblicke, was das Motiv der USA gewesen sein dürfte. Die Enthüllung könnte sogar bis zum Ende der NATO führen. 

In der „Berliner Zeitung“ erklärte sich Nord Stream-Aufdecker Seymour Hersh in einem Interview. Er gibt neue Einblicke zu seinen Recherchen und legt das Motiv der USA dar. Auch an den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz hätte Hersh viele Fragen. Etwa, ob ihn Biden über die Pläne informiert hatte. Klar ist, dass die Regierung einige Erkenntnisse zum Anschlag sogar dem Bundestag unterschlägt. Scholz weiß also mehr, als er öffentlich zugibt.

Massiver Schaden für Washington

Aber warum haben die USA den Anschlag durchgeführt? „Der Grund für die Entscheidung, Nord Stream zu sprengen, war, dass der Krieg für den Westen nicht gut lief und die USA Angst hatten, dass Deutschland die Sanktionen wegen eines kalten Winters aufheben würde.“

In einem Radio-Interview sprach Hersh bereits am Dienstag auch über die Kritik daran, dass er nur eine Quelle habe. Das muss gar nicht so sein. Er spricht vom obersten Prinzip des Investigativ-Journalismus: Quellenschutz. Durchaus möglich, dass er sich zu diesem Zweck nur auf eine Quelle berufen hat, obwohl er mehr hatte. Noch einmal wichtiger wird der Quellenschutz, wenn es um Staatsgeheimnisse und Geheimdienste geht. Ein Aufliegen der Quelle und sie wird (vielleicht bis zu seinem Tod) verfolgt. Seine Fakten hat Hersh jedenfalls gegengeprüft – dafür steht er mit seinem Namen.

Der Anschlag werde langfristig viel verändern, ist sich Hersh sicher. Und auch der Krieg wird anders als im Westen gewünscht ausgehen, sagt Hersh:

„Was ich weiß, ist, dass dieser Krieg auf keinen Fall so enden wird, wie wir es uns wünschen, und ich weiß nicht, was wir tun werden, wenn wir weiter in die Zukunft blicken. Es macht mir Angst, dass der Präsident zu so etwas bereit war. Und die Leute, die diese Mission durchführten, glaubten, dass der Präsident sich darüber im Klaren war, was er den Menschen in Deutschland antat, dass er sie für einen Krieg bestrafte, der nicht gut verlief. Und auf lange Sicht wird dies nicht nur seinen Ruf als Präsident beschädigen, sondern auch politisch sehr schädlich sein. Es wird ein Stigma für die USA sein.“

Er glaube nicht, dass die US-Regierung die Tragweite der Entscheidung bis zum Ende durchgedacht hatte. Auch wenn sich Teile der US-Wirtschaft, die nun Flüssiggas noch teurer nach Europa exportieren können, wohl darüber freuen:

„Ich bin sicher, dass es einige Leute gab, die dachten: Junge, das wird der amerikanischen Wirtschaft einen langfristigen Schub geben. Aber im Weißen Haus war man, glaube ich, immer von der Wiederwahl besessen, und man wollte den Krieg gewinnen, man wollte einen Sieg erringen, man wollte, dass die Ukraine irgendwie magisch gewinnt. Es könnte einige Leute geben, die denken, dass es vielleicht besser für unsere Wirtschaft ist, wenn die deutsche Wirtschaft schwach ist, aber das ist verrückt. Ich denke, dass wir uns in etwas verstrickt haben, das nicht funktionieren wird, der Krieg wird für diese Regierung nicht gut ausgehen.“

Russland gab indes bekannt, dass man eine Sondersitzung im UNO-Sicherheitsrat zum Nord Stream-Anschlag vorbereite. Die Enthüllung hat beispiellose Sprengkraft, die Konsequenzen könnten noch viel weitreichender sein als Hersh vermutet. Es war ein Angriff von NATO-Staaten (Norwegen soll die USA unterstützt haben) auf ein anderes NATO-Land. In den Gründungspapieren der NATO kann man nachlesen, was das eigentlich bedeutet, wie Jonas Danner ausgegraben hat: Es wäre nichts anderes als das Ende des Militärbündnisses. Das war zumindest die Meinung 1949, im Gründungsjahr der NATO.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

Ein Gedanke zu „Seymour Hersh legt nach: Nord Stream Sabotage als US-Anschlag auf Deutschland. Seine „nur eine Quelle“ dient dem Quellenschutz, der angesichts der Dauerfolter für Julian Assange dringend geboten ist“

  1. Aus politisch-ökonomischer Sicht ist über den strategischen Hauptzweck von NordStream-Sprengung und Ukrainekrieg leider nur Ernüchterndes festzustellen.

    Was in weiten Teilen des linken Publikums des großen Weltkasperletheaters als “Multipolarität” bejubelt wird, ist lediglich ein finanztechnisch notwendiger Zwischenschritt im Rahmen des Great Reset: ENTFLECHTUNG VON KAPITALEN zwecks Schaffung abgeschlossener Finanz- und Wirtschaftsräume. Wie es Selensky soeben beispielhaft vorführt. Der enteignet in der Ukraine vorfindliches Leasinggut aus dem Besitz einer russischen Leasingbank, die zu 100% in das Eigentum einer ÖSTERREICHISCHEN Raiffeisenbank gehört. (Ja, es wird immer lustiger: Sie werden nichts mehr besitzen und glücklich sein. Und selbst Ihr Geleastes nehmen wir Ihnen weg, Sie Glückspilz! Siehe: https://youtu.be/sm7TnJLiy_8)

    Zusammengefaßt: Der sich infolge fortgeschrittenen tendentiellen Falls der Profitrate nun abzeichnende finale Kollaps der globalen Kapitalmärkte zwingt die weltgrößten Vermögensverwaltungen, die zentrale finanztechnische Voraussetzung zu schaffen für einen als Great Reset bekannt gewordenen Gestaltwandel des Kapitals: Weg von Renditewirtschaft und hin zu von Zentralbanken dirigierter Plan- und Zwangswirtschaft (vom WEF als „Stakeholder-Kapitalismus“ falschetikettiert). Wozu es Ersatz von Bargeld durch digitale Zentralbankwährungen braucht. Was umzusetzen ein für die politische und wirtschaftliche Stabilität risikoreiches Unterfangen ist, welches nur schrittweise gelingen kann — einen abgeschlossenen Finanz- und Wirtschaftsraum nach dem anderen. Solche Räume zu schaffen, verlangt nach Kapitalentflechtungen. Welche sich aufgrund der Ukrainesanktionen sowie der Sprengung von Nord Stream ganz von selbst ergeben. HAUPTZIEL DES UKRAINEKRIEGS ist es, Anlaß für die Sanktionen zu liefern.

    Mit der grandios falsch als Entwicklung hin zu „Multipolarität“ interpretierten Errichtung jener abgeschlossenen Räume, kann es nun schrittweise hingehen zu einer von Zentralbanken mithilfe von digitalen Zentralbankwährungen dirigierten, zuletzt jedoch weltweiten(!) Plan- und Zwangswirtschaft. Was als Multipolarität schöngeredet wird, ist eine äußerst unschöne neue Welt: die Welt-Megamaschine des Herrn Hara-KI-ri. Zu deren repressiv-austerer Gestaltung dem Kapital das Narrativ von den bösen Klimagasen dient.

    Aber bitteschön, wer sich gern von der CIA- bzw. Klimagas-Linken an der Nase herumführen lassen möchte, der darf selbstverständlich hemmungslos träumen vom Kampf der guten Könige gegen den bösen imperialistischen Zauberer: Putin und Jinping in ihrem multipolaren Lauf, halten weder US-imperialistischer Ochs noch NATO-Esel auf.

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