„Wolfwohnia, Wolfwohnia, wir sind für Ihr Zuhause da. Wir machen uns die ganze Stadt zum Miet-Renditen-Automat“ HaBE singt, kabarettelt & schreibt sich auch durch Leipzig & weckt dabei „Schlafende Hunde“

235 Seiten politischer Lyrik, mit Grafiken und Kurz-Biografien

Wache Hunde grölen

bisweilen bis nach Böhlen

und weil sie nicht ver-WESTEN ,

hört man sie auch in Dresden,

sie gingen auch nicht flöten

in Magdeburg und Köthen,

sie bellen auch mit Kautzen

im Braunkohle-Tagebautzen.

Auch wer nicht nah dabei war,

hörte sie in Weimar,

in Erfurt ziemlich ehrfurchtsvoll

hört sie auch der Ramelow,

Der böse Wolf macht Schafe kalt

im Thüringer Wald

gab’s Ohrensausen

bei Meiningen in Hildburghausen

das geniale Plakat hat der schreinernde Grafiker oder designende Schreiner Thomas Geisler gemacht

Man konnte ihn nicht keulen

und ließ ihn weiter heulen

durch Plattenbau und Ostblock

bis an den Strand bei Rostock,

in Diesa und in Jena,

im kleinen Dorf Libehna,

durch Elbe, Mulde, Moldau

kam er bis nach Dessau,

der heulte schon, wenn ich euch sag,

vom Elbsandstein bis hin nach Prag …

der wache Hund liest Lenin durch

im Zugabteil bis Quedlinburch,

(der Hund, der Fuchs, der Wolf sind schlau,

sie fahren mit ÖPNV),

die Rotfuchsjagd, die zieht sich hin,

dann kommt er endlich nach Berlin

und liest dort noch den letzten Satz,

dann macht der Alexander Platz.

Mein Schatz, noch alle beieinander ?

Der Hund heißt Alexander

und hatte da im Osten

ne eigne Universität,

doch nach der Wende wars zu spät.

Man lässt sie jetzt verrosten.

Beim Hundeschwanz!

Nicht ganz.

Man hat sie nur gedreht.

So, wie die alte Charität.

Und dort gates dem Herrn Drosten

sehr gut auf seinem Posten.

Schon basteln sie ,

man weiß ja nie

an der nächsten Pandemie …

Wolfwohnia, Wolfwohnia,

wir sind für Ihr Zuhause da

wir machen uns die ganze Stadt

zum Miet-Renditen-Automat

Der Aktienkurs steigt wie verrückt

die Aktionäre sind entzückt …. 

HaBE mein “Lied vom Recht auf Essen” für Dieter Süverkrüp zum kommenden 89. umgeschrieben: “Vom Recht auf Wohnen”: WolfWohnia, WolfWohnia – wir sind für Ihr Zuhause da!

Ich fange jetzt einfach Mal mit der neuen Schluss-Strophe an:

Die Ziegen meckern bis zuletzt

Ihr habt die Wölfe unterschätzt

Wenn ihr das Wolfsgesetz verletzt

Und einfach Mal ein Haus besetzt

friern eure Lämmer sich nicht tot

Und Schluss wärs mit der Wohnungsnot

und noch ne neue Strophe:

Die Schafe hatten die Häuser gebaut

Für wenig Lohn und sich nicht getraut

Nach dem Wohnrecht nur kleinlaut zu fragen

Denn sie wollten sich ja

Denn sie wollten sich ja

Mit den Chefs von Wolfwohnia vertragen

denn die können so was

denn die können so was

gar nicht so gut vertragen

denn das schlägt jedem Wolf

denn das schlägt jedem Wolf

jedem Wolf auf den vollen Magen

auf die volle Geld-Börse auch

denn die drückt ihm so

denn die drückt ihm so

denn die drückt ihm so auf den Bauch

(Brieftasche hätte ich auch nehmen können, HaBE dann aber das altmodische Wort “Geldbörse” genommen, weil ich unbedingt die Börse auch im Lied haben wollte. Und die Kinder verstehen Geldbörse und Geldbeutel auch, vielleicht sogar besser als Brieftasche, denn die Brieftasche könnte ja auch die Große Tasche vom Briefträger sein! Und die Briefträger sind nun Mal wirklich keine Besitzer dicker Brieftaschen.! Ich möchte die Kinder nicht ganz so doll verwirren. Ein Bisschen Verwirrung ist schon ganz gut, weil sie zum Nachdenken, Nach- und Hinterfragen führt.)

Warum für ihn? Weil … es gibt ein paar Parallelen in unseren Biografien. Und warum jetzt? Nun. ich will nicht auf seinen 89. am Tag des Weltunterganges, am 30. Mai 2023 warten und schon gar nicht auf seinen 90. Und warum für ihn? Nur wegen der Parallelen? Nein, da gibt es eine Reihe von Gründen. Das sind lange Geschichten und eine hat was mit unserem neuen Landesvater in Hessen zu tun. Na ja, nicht mit ihm, aber mit seinem Vater. Der war nämlich anfangs der 1970er ein linker Sozialdemokrat und in Bankfurt Schuldezernent, der Herr Professor Dr. Rhein. Und als mich die Hessische CDU mit Hilfe von Spitzeln aus der Schule schießen wollte, weil ich mit meinen GrundschülerINNEn den “Baggerführer Willibald” gesungen habe und andere widerborstige Lieder, die ich zum Teil mit ihnen zusammen geschrieben habe, da hat mich neben der Frankfurter DKP auch der Professor Rhein unterstützt. Der fand das Lied vom Baggerführer Willibald sehr gut und meine “10 Kinder aus dem Kamerun”, das “Lied der Schafe vom Recht auf Essen” und noch ein paar mehr fand er auch gut … Letztendlich haben auch meine Lieder dann zu meinem Berufsverbot, zu meinem Ausschluss aus der GEW und dem DGB geführt … dass ein DKP-Mitglied mit für meinen Ausschluss aus der GEW gesorgt hat, hat mich ziemlich enttäuscht. Aber ich konnte erleben, dass es in der DKP auch andere Menschen gibt. Rolf Knecht war einer davon, Dr. Ellen Weber, Emil Carlebach und nicht zuletzt Dieter Süverkrüp, den ich noch vor meinem Berufsverbot beim letzten DGB- “Haste-Töne-Treffen” im Ruhrgebiet treffen konnte. Schon etwas tragikomisch ist es, dass Professor Rhein gegen seinen Wunsch nicht hessischer Kultusminister wurde. Als Nachfolger des charismatischen Ludwig von Friedeburg nahm die SPD sich einen ausgedienten Polizeipräsidenten. Als Rache dafür wechselte Prof. Rhein zur CDU, übrigens genauso wie der verhinderte Kultusminister Haseloff, der sozialdemokratische Schulleiter der Hanauer Hohen Landesschule, der als ebenfalls verschmähter Konkurrent Prof. Rheins im Run auf das KuMi Hinterbänkler bei der CDU des Main-Kinzig-Kreises wurde, und mich gelegentlich über die Mauer und / oder in wahlweise ein Arbeitslager oder ein KZ stecken wollte.

Wie aber ist das Lied vom Recht auf Wohnen entstanden? Die Idee zum Lied kam mir am Arbeitsplatz zusammen mit einigen Kollegen:

Als in den 1980ern die Deutsche Großspedition (DEUGRO) das Unternehmen zunächst am einzigen Standort mit Betriebsrat (FFM/OSTBAHNHOF) in zwei “unabhängige” Betriebe aufteilen wollte, um mit der Verkleinerung dem Betriebsrat die notwendige Basis zu entziehen und zudem noch den verkehrswirtschaftlich-kaufmännischen Bereich IBM/ICL-“programmierte” und die Belegschaft dezimierte, schreib ich nicht nur für ÖTV-Publikationen & die “NHZ” Artikel (“Alles lieb im Betrieb”) über das “Union-Bashing”. Es entstanden bei der Arbeit unzählige Lieder in Abwandlungen bekannter Werbe-Slogans und Spots: “Wenn die Autobahn (die Halle/die Rampe mal) verstopft ist, ja was ist denn schon dabei, da nimmt man Abflussfrei, das macht den Abfluss frei! (Wenn der Brummi Mal zu voll ist usw. ….. Gern wurde auch die Umtextung vom LBS-Text gesungen: “Wir bauen ihrer Zukunft ein Zuhause. LBS” _– “Dann bleiben Sie in Zukunft doch zuhause. IBM (oder ICL)!” Das wurde auch ÜBERBETRIEBLICH/außerbetrieblich weiter geschrieben: “Das Bau’n soll sich in Zukunft wieder lohnen, ABG” , “Wohnen an der Heimatfront, wo sich das Wohnen wieder lohnt, KdF!”, “Neue Heimat: bombensicher wohnen!” …

So richtig als Lied habe ich es erst im Zuge der Ereignisse in Berlin geschrieben “Vonovia enteignen”, “Deutsche Wohnen” vergesellschaften!”

Nun kam noch der Wunsch einer Offenbacher Freidenkerin dazu

WolfWohnia, mehr als nur Wohnhaft

Der Deutschen Wohnen

helfen Kanonen

von München bis nach Sylt

von Anklam bis Passau

von Aachen bis nach Forst

Vom Rhein bis an die Elbe,

bis an die Oder und die Neiße

überall die selbe

Scheiße

denn das Wohnen

muss sich doch lohnen

womit man Aktionäre stillt

dann stimmt der Aktienkurs genau

Die Deutsche Wohnen

braucht die Kanonen

denn der Rechtsweg ist zu lang

denn Roben-Nieten

können die Mieten-

Verluste nicht verbieten

Drum nimmt sich Drohnen

die deutsche Wohnen

mit Bordkanonen

Dann geht Entmieten

bereits am Dritten

Tag nach der Kündigung

Und wer dann nicht freiwillig geht

dem helfen wir beim Hausfriedensbruch

für den ist es zu spät

der kriegt mehr als genug

als den Händedruck

der Deutschen Wohnen

die braucht vorerst dazu noch keine Kanonen

weil Justiz und Polizei für Deutsche Wohnen

von der Zwangsräumung nicht verschonen

die da nur wohnen

WolfWohnia, WolfWohnia – wir sind für Ihr Zuhause da!

1.

Hungrige Wölfe trafen

Sich mit obdachlosen Schafen

Während der Wohnungsnot , Während der Wohnungsnot

2.

Sie sprachen zu sich und den Kindern

Wir müssen die Wohnungsnot lindern

Sonst frieren wir uns noch tot, Sonst frieren wir uns noch tot

3.

Ein hoher Regierungsvertreter

Riet den Schafen dann etwas später

Sich doch erst mal zu rasiern Und nicht nur zu HARTZviern

4.

Denn die meisten Wohnungsanbieter

Nähmen nur saubere Mieter

Mit ausreichend Lohn und Gehalt, Sorry, So isses nun halt

5.

Die WolfWohnia hielt einen Vortrag

Und machte den Schafen den Vorschlag

Das Recht auf Wohnen zu schaffen, Das Recht auf Wohnen zu schaffen

6.

Da dachten die Schafe frisch geschorn

Ohne das Recht sind wir bald erfrorn

Und zogen ihr Restfell über die Ohrn, Und zogen ihr Restfell über die Ohrn

7.

Sie hatten Angst vor Sturm, Eis und Schnee

Und stimmten fürs Wohnrecht einstimmig mit „Mäh“

Und gingen  zufrieden schlafen, Und gingen  zufrieden schlafen

8.

Denn sie hatten sich ja mit Hilfe

Der klugen WolfWohnia-Wölfe

Ihr Recht auf Wohnen geschaffen, Ihr Recht auf Wohnen geschaffen

9.

Doch am folgenden Morgen wurden sie wach

Halb erfroren, hungernd, steif und schwach

Denn sie konnten im Recht nicht wohnen, Denn sie konnten im Recht nicht wohnen

10.

Sie hatten zwar Recht aber kein Zuhaus

und wussten nicht mehr ein noch aus

Und klagten laut: Oh Mäh-mi-Mäh, Und klagten laut: Oh Mäh-mi-Mäh

11.

die Regierung hörte den Klageton

und riefen zur Wohnungskommission

dort riefen die WohnWölfe mit Gejaul, dort riefen die WohnWölfe mit Gejaul

12.

„Ihr habt es doch nicht vergessen,

unser Recht auf Wohnen und Essen,

wir tragen das Recht im Maul!, wir tragen das Recht im Maul!

13.

Und sie machten vom Recht Gebrauch

Und die Schafe versuchten es auch

So nützt ein gleiches Recht, Den Wölfen gut, – den Schafen schlecht

14.

In Gottes-Villen schlafen

Die Wölfe und den Schafen

Bleibt das Sternenzelt, Bleibt das Sternenzelt

15.

Und so kann sich das Wohnen

für WolfWohnia weiter lohnen

so, wie’s den Wölfen gefällt

so hatten sie sich’s

so hatten sie sich’s

bei ihrer Regierung bestellt

UND WENN’S SCHON NICHT 16 SCHLÄGT, DANN ABER 17:

Die IG-Metall-Jugend von Honeywell hat dann geschrieben

Wie die Wölfe sind allemal
der Staat und das Kapital
Doch Leute, glaubt mir der spinnt,
der glaubt, daß wir Schafe sind.

Wir sind keine Schafe und Rinder

Wir alle sind Menschenskinder

Und für alle Kinder, die die Kapital-Schulung geschwänzt haben, hier ein anderes schönes Ende:

Doch zum Glück kamen sieben Ziegen
und haben die Wölfe vertrieben
und die Schafe staunten nicht schlecht

Oooh jeh, Ach neeee!
so kriegen die Ziegen ihr Recht
Da sagten die Ziegen den Schafen
das könnt ihr alleine auch schaffen
ihr seid zu belämmert, zu brav
Machts wie euer schwärzestes Schaf!!

Nur Mut, das wird schon gehn
ihr müsst nur zusammenstehn
und nehmt die Köpfe nach vorn

und dann die Wölfe aufs Horn!!!

Und ein neues Happy-End:

Die Ziegen meckern bis zu letzt

Ihr habt die Wölfe unterschätzt

Wenn ihr das Wolfsgesetz verletzt

Und einfach Mal ein Haus besetzt

friern eure Lämmer sich nicht tot

Schluss wär’s dann mit der Wohnungsnot

und noch ne neue Strophe:

Die Schafe hatten die Häuser gebaut

Für wenig Lohn und sich nicht getraut

Nach dem Wohnrecht nur kleinlaut zu fragen

Denn sie wollten sich ja

Denn sie wollten sich ja

Mit den Chefs von Wolfwohnia vertragen

denn die können so was

denn die können so was

gar nicht so gut vertragen

denn das schlägt jedem Wolf

denn das schlägt jedem Wolf

jedem Wolf auf den vollen Magen

auf die volle Geld-Börse auch

denn die drückt ihm so

denn die drückt ihm so

denn die drückt ihm so auf den Bauch

UND JETZT FOLGT NOCH DAS ORIGINAL-LIED VOM RECHT AUF ESSEN

Nach einem Bericht aus Leipzig, wo das VONOVIA/ Wohnovia/Wolfwohnia-Lied entstanden ist

(das lied von

Wolfwohnia,

Wolfwohnia,

wir sind für Ihr Zuhause da

wir machen uns die ganze Stadt

zum Miet-Renditen-Automat

Der Aktienkurs steigt wie verrückt

die Aktionäre sind entzückt ….  

Wird demnächst fortgesetzt, Melodie dürfte bekannt sein. Das kann man auch öffentlich ansingen und die Leute weiter dichten lassen und mit den besten Volksstrophen ergänzen, so wie ich es in Leipzig gemacht habe… nur habe ich dort die Publikums-Verse leider nicht aufgeschrieben.

Katharina Körting / Bild: Wolfgang Haenle

HaBE ich schon vorgestellt! Bild: Wolfgang Haenle

Roland Erb / Bild: Wolfgang Haenle

Thomas Bachmann / Bild: Wolfgang Haenle

Und seine himmlische Stimme: Anaya Hubach / Bild: Wolfgang Haenle

Anaya Hubach studierte von 2012 bis 2016 Operngesang an der Hochschule für Musik Detmold, von 2016 bis 2019 absolvierte sie ihren Master in Operngesang an der Hochschule für Musik Felix Mendelssohn-Bartholdy in Leipzig.
Als Solistin erarbeitete sie mit dem Akademischen Orchester und dem Leipziger Oratorienchor unter Thomas Stadler 2019 Haydns Paukenmesse.
Sie ist freischaffend tätig und wirkt bei zahlreichen Projekten unterschiedlicher Genres von Klassik bis zu Techno und Performance mit; auch genreübergreifenden Arbeiten mit dem Schwerpunkt Stimme gehört ihr Interesse. Darüber hinaus wirkt sie an mehreren Chor-Formationen mit.

Natürlich habe ich auf der Leipziger Buchmesse wie drumrum nach meiner Lesung aus „Schlafende Hunde VIII“ wieder offenes Kabarett gemacht:

Ich habe am 28. Und am 29. In Leipzig mit einem GeBlödel-Einstieg den Weg-Wart, den Blog-Wart und den FSK (Feind-Sender-Kontrolleur) gemacht. Es war herrlich und ich habe dabei Duzende von  Ossies kennengelernt, die mir zunächst den Wessie nicht abnahmen. Besonders im Umfeld der offiziellen Stadtführungen, die ich am Rande ergänzt habe, weil dort so gelogen wurde, dass sich die Dachbalken bogen. Ich werde demnächst dazu etwas schreiben, etwas mehr als bei den letzten Malen in Leipzig 2005 und 2008. 

Ich habe auch wunderbare andere Menschen kennen gelernt, u.a. den Grafiker der „Schmetterlinge“, einen Freund Helmut Qualtingers.  Wir werden in Kontakt bleiben, weil er die Liesel Nürnberger kennt, die 1968/69/70/71 mit mir in einer Kommune in FFM gelebt und die Kids der Meinhofschen „Staffelberg-Kampagne“ mit mir/uns zusammen betreut hat, in Lehrstellen und Schulen vermittelt, Nachhilfe, Entzugsprogramme usw …. und das ganze noch unter der Obhut des Vaters des heutigen hessischen Ministerpräsidenten, Prof. Dr. Peter Rhein, der damals Schuldezernent und linker Sozialdemokrat in FFM war, bis er dann doch nicht Kultusminister wurde und als Rache in die CDU wechselte. Ein echter Wendehals.

Da ich meine Mini-Drehorgel  mit der „Internationale“ als Feindsender-Erkennungsmelodie nicht dabei hatte, habe ich am 29. nach einem Orgelkonzert in der Nicolai-Kirche mit einem Zitat des Pfarrers begonnen (sein Bibelzitat aus dem Johannes-Evangelium, nachdem alle Reben, die sich nicht zum Weinstock Jesus bekennen, unfruchtbar sind, abgeschnitten und verbrannt werden müssen, habe ich zunächst nicht weiter kommentiert): er forderte die Zuhörenden auf, am Ausgang zu spenden für die „Generalreinigung der Orgelpfeifen“. Das hätte  noch vor JAHREN ZU SCHALLENDEM GELÄCHTER GEFÜHRT; DENN die Orgelpfeifen waren ja die Ost-CDU, die Ost-LPD, die Ost-NPD oder so ähnlich, die hießen im Volksmund „Orgelpfeifen“, und der Organist war die SED-Führung, die alle Register zog und die Pfeifen nach ihrem Takt pfeifen ließ.. Tanzen? Ja, auch das ging, weil ja eng aneinander!

Das habe ich mit den Zuhörenden abgehandelt und auch dem Pfarrer gesagt. Der konnte sich aber „nicht mehr so recht daran erinnern“ !!!

Draußen Habe ich dann als überzeugter Minimalist zu meinem Vampir-Gebiss aus einer entstielten und  Mittel-entzahnen Plastik-Gabel  der Lufthansa gegriffen, die ich immer für meine Schulkinder produziert habe… : Ich bin dann auf die Ossies los und habe mit Vampir-Lächeln gefragt, ob ich sie als Wessie-Vampir ein bisschen aussaugen dürfe.  Mit Wessies ging das auch gut. Bei denen habe ich mich als Wolfwohnia und Black-Rock-Vertreter auf Ost-Mission (East-Mission is possible!) vorgestellt und nach Böden, Blocks und  Volks-Enteigneten Betrieben (VEB) gefragt, die man kaufen könne …. ja und dann ging die Post ab ….. u.a. mit dem Lied Wolfwohnia…

Leipzig ist eben unschlagbar.

Bei der „Konferenz Gegenöffentlichkeit“ in der Universität der Künste in Berlin hatte ich die Ehre neben meinen Liedervorträgen und der Ausstellung meiner Grafiken den verhinderten Peter Sodann auf dem Podium zu vertreten und später noch Pete Seeger per internet-Schaltung (skype?) meine deutschen Nachdichtungen seiner Lieder vorzutragen. Aber all das ist bereits Schall und Rauch .

Leipzig liest eben auch vor und nach der Buchmesse, die ich dieses Jahr als Senior nach 2005 und 2008 zum dritten Mal „beglücken“ durfte. An die Buchmessen von 1952 bis 1961 kann ich mich nicht mehr so gut erinnern. Ich wurde von 1948 bis in die End-50er in der Magdeburger Börde durchgefüttert und war auch 1 Jahr lang Gastschüler in der Volksschule in Libehna bei Köthen. Da war mir anfänglich Bach eher ein Begriff für die feuchte Windel als für das Weihnachts-Oratorium. Aber vielleicht wurde mir bei Köthen schon der Bach in die Windel gelegt, mit dessen Werken ich als Chorknabe mein Stipendium für eine evangelisch-musisch- gymnasiale Ausbildung verdienen konnte, ohne mich allzu oft missbrauchen zu lassen. Über meine Erlebnisse in der Frühzeit der DDR habe ich einige Texte geschrieben, Gedichte, bisher unveröffentlichte Kurzgeschichten und natürlich viele mehr erzählerisch-literarische Artikel …, die nicht enden wollen, auch nicht, als ich ab 1968 Einreiseverbot in die DDR erhielt. Zum Glück konnte ich 1964 Ekkehard Schall noch kennen lernen, der mir im „Haus der Presse“ am Bahnhof Friedrichstraße empfahl, mein Schauspiel-Studium nicht in West- sondern in Ost-Berlin zu machen. Glücklicher Weise bin ich bei der Max-Reinhardt-Schule mit Pauken und Trompeten bei der Aufnahme-Prüfung durchgefallen.

Meine kurz-Vita kann den „Schlafenden Hunden VIII“ entnommen werden, wobei da doch noch Einiges – aber eher kleinklimatisch Bewegendes fehlt.

Vom Recht auf Essen – HaBE die Geschichte eines Kinderliedes neu geschrieben

siehe auch Vom Recht auf Wohnen – HaBE das HaBE-Kinderlied vom Recht auf Essen umgeschrieben – barth-engelbart.de

HaBE-Fotocollage 1966

Bei der Suche in meinem Archiv nach meinem 1974 geschriebenen Kinderlied “Vom Recht auf Essen” bin bei den obigen Fotomontagen von 1966 und 1991 ….

bei google auf einen HERRlichen FAZ-Artikel gestoßen, der mich spätestens 2007 zum Schreiben des unten folgenden Liedes gebracht hätte:

“Welternährungstag: Für ein Recht auf Essen

16.10.2007 ·  Jedes Jahr sterben weltweit etwa fünf Millionen Kinder an den Folgen von Hunger. Anlässlich des heutigen Welternährungstages hat Bundespräsident Horst Köhler (HaBE: Ex-IWF-Chef und auch WeltBanker) daher „eine Grundversorgung mit Nahrungsmitteln“ gefordert.

Bundespräsident Horst Köhler hat zum diesjährigen Welternährungstag dazu aufgerufen, den Hunger in der Welt durch eine „kluge Politik“ zu überwinden. „Dafür brauchen wir in unserer globalisierten Welt eine ehrliche, verlässliche und auf Partnerschaft fußende Entwicklungspolitik für den ganzen Planeten“, sagte Köhler am Dienstag vor der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) der Vereinten Nationen in Rom. Diese Politik müsse die Voraussetzungen für wirksame Hilfe zur Selbsthilfe und für eine nachhaltig gesicherte Ernährung schaffen.

Oberstes Ziel müsse „eine Grundversorgung mit Nahrungsmitteln vor Ort und aus der Region sein“, forderte der Bundespräsident. Viel zu oft hätten sich Planer auf ehrgeizige Industrialisierungsstrategien und auf prestigeträchtige Großprojekte konzentriert. ….” ( FAZ)

 EINSCHUB mit der Aufforderung zur Syrien-Einsatz-Befehlsverweigerung

 Wer nun meint, das alles sei angesichts des Krieges in Syrien weniger wichtig, der soll die von Uli Gellermann in der RATIONAL-GALERIE zuerst veröffentlichte “open petition” an die Soldaten des Syrienkommandos der Bundeswehr mit unterzeichnen: (die bisherigen 165 Mitunterzeichnenden kann man schnell dienstlich & oder auch eventuell juristisch ausschalten, wenn es aber 10 oder 100 Mal so viele werden, dann wird es etwas schwieriger. Noch besser wären auch 1000 Mal so viele… aber zunächst erst Mal 10 X 165 !https://www.openpetition.de/petition/online/soldaten-verweigert-den-syrien-befehl-wer-seinem-land-treu-dient-sagt-nein

HaBEs Märchen
“vom Recht auf Essen”

(1974)

für Elias Davidson, den isländisch-deutschen Komponisten & Menschen-& Völkerrechtler 2012 neu aufgeschrieben

Hungrige Wölfe trafen
sich mit verhungernden Schafen
während der Hungersnot.

Sie sprachen zu sich und den Kindern
“Wir müssen die Hungersnot lindern,
sonst sind wir morgen schon tot.”

Der Oberwolf hielt einen Vortrag
und machte den Schafen den Vorschlag,
das Recht auf Essen zu schaffen

.Da dachten die Schafe an saftigen Klee
und stimmten dafür einstimmig mit:”Mäh”
und gingen zufrieden schlafen.

Denn sie hatten sich ja mit Hilfe
der klugen barmherzigen Wölfe
ihr Recht auf Essen geschaffen.

Doch am anderen Morgen wurden sie wach
die Schafe waren vor Hunger ganz schwach
denn sie konnten das Recht nicht essen.

 

Sie hatten zwar Recht aber keinen Klee.
Die Schafe schrien vor Hunger laut: “Mäh”
da riefen die Wölfe mit Gejaul:

“Ihr habt es doch nicht vergessen
das gemeinsame Recht auf Essen?
Wir tragen das Recht im Maul!”

Und sie machten vom Recht Gebrauch
und die Schafe versuchten es auch
So nützt ein gleiches Recht
den Wölfen gut – den Schafen schlecht.

Nach dem Vortrag dieses Liedes bei einer Veranstaltung der IG-Metall-Jugend wurde ich gebeten, das Lied zu ergänzen:

Wie die Wölfe sind allemal
der Staat und das Kapital
Doch Leute, glaubt mir der spinnt,
der glaubt, daß wir Schafe sind.

Hier bin ich schon lange dabeigewesen, meine Texte, die Lieder demokratisch zu schreiben. Die letzte Strophe hatte 1974 der Jungendvertreter der Firma Rödiger vorgeschlagen… Jürgen Brandis wurde später dort auch Betriebsratsvorsitzender und blieb bis heute ein kämpferischer klassenbewusster Gewerkschafter und Kommunist.

Mein Lied mit der Fortführung des Brechtschen “Beiß, Bagger beiß, die Kohle hat nen Preis” habe ich damals zusammen mit Metallern und auch Druckern geschrieben, mit vielen Anderen ebenfalls. Nur beim Druckervers waren mir die damaligen Betriebsräte der Großdruckerei Illert sehr behilflich, die auch in meinen Grundschulklassen Unterricht gehalten haben, als die Druckrer streikten  um Festgeldforderungen.. der damals angesetzte Besuch der FR wurde von der Geschäftsleitung abgesetzt, und FR.BR-Vorsitzender Georg Fritz hat sich damals diesem Diktat gefügt:

Druckmaschine druck

sieben Stunden sind genug

von dreien sparn wir zweie ein

und morgen druckst du ganz allein

dann fliegst auch du ruck zuck

Druckmaschine druck

sieben Stunden sind genug

Aber auch schon 1971/72 verweigerte die Rundschau noch unter Karl Gerold meinen Schülerinnen den Besuch…..

Auch mit etwas Stolz kann ich weiter vermelden, daß ich für das Lied “Vom Recht auf Essen” beim Frankfurter Song-Wettbewerb ’76 aus den Händen von Manfred Sexauer den dritten Preis erhielt. Daß Liesel Christ mich mitgekürt hat, darauf bin ich besonders stolz. Das spätere Schlagersternchen Inge Peters machte den Ersten mit Vertrag bei CBS. Etwas peinlich ist mir die Anmerkung, daß ich entgegen einem guten Vorsatz und einem Versprechen gegenüber dem Frankfurter Kommitee gegen den § 218 nicht das Lied vom “Prof. Dr. med. Praetorius” vorgetragen habe. Es sollte dabei zum Eklat kommen. Aus Angst, aus dem Wettbewerb zu fliegen, trug ich dann doch das angekündigte Lied vom Recht auf Essen vor.Trotzdem ist der 3. Platz für dieses Lied (ohne die letzte Strophe, die erst später entstand) ein gutes Zeugniss für die allgemeine Bewußtseinslage Mitte der 70er.)
Bei meiner Arbeit mit den LAMBOY-KIDS von 1991 bis 2007, meinem bis zu 120 köpfigen Grund-Schul-Chor/Percussion-Gitarren-Ensemble (hier zwei Videos über die Arbeit im “Sozialen Brennpunkt” Hanau-Lamboy) habe ich zusammen mit den Kindern den Schluss umgeschrieben: Ich wollte ganz bewußt mit den und für die Kids aus allen Krisenregionen der Erde von Afghanistan bis Zaire ein Happy-End schreiben und singen und spielen:Nachdem das gleiche Recht  – den Wölfen gut, den Schafen schlecht – nütztgeht es jetzt so weiter… (nachdem ich mein Kinderbuch von der Ziege ZORA geschrieben hatte, war es klar, was dann kommen musste):

Doch zum Glück kamen sieben Ziegen
und haben die Wölfe vertrieben
und die Schafe staunten nicht schlecht

Oooh jeh, Ach neeee!
so kriegen die Ziegen ihr Recht

Da sagten die Ziegen den Schafen
das könnt ihr alleine auch schaffen
ihr seid zu belämmert, zu brav
Machts wie euer schwärzestes Schaf!!

Nur Mut, das wird schon gehn
ihr müsst nur zusammenstehn
und nehmt die Köpfe nach vorn

und dann die Wölfe aufs Horn!!!

NOTEN ?

Ich habe das auf einem Kinder-Metallophon gespielt.

Fragt mich nicht, welche Tonart.

Die Noten pro Silbe: und Zeile (das C ist immer das hohe C)

A A A A A G G

G G G C  Bb G F F

D D D E E F C

A A A Bb Bb C

A A A G C F

Das letzte  A A A G C F wird natürlich mindestens ein Mal wiederholt. Je nach Lust und Laune…

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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