Rema, die 15jährige Hanauer Hessen-Homburg-Schülerin brauchte über 3 Jahre, um zu Fuß, als blinde Passagierin, per Anhalter bis in ein Flüchtlingslager im Süd-Sudan zu kommen

Seit kurz vor meinem 70. Geburtstag 2017 unterstütze ich Rema, nachdem sie in diesem Flüchtlingslager von einem Wachmann vergewaltigt wurde, das Kind bekam und der Wachmann die Vaterschaft leugnete wie auch die Vergewaltigung. Sie erreichte mich mit ihrem noch funktionierenden Smartphone und flehte um Hilfe. Sie war kurz davor, sich und ihr Kind umzubringen. Ich habe mit der Ausländerbehörde verhandelt, mit dem Außenministerium, mit der ugandischen Botschaft, mit der Süd-Sudanesischen Vertretung, mit der Lufthansa, mit der deutschen Botschaft in Uganda, mit dem Goethe-Institut, habe die Kostenübernahme für den Rückflug zugesagt und beim Stadtkrankenhaus nach der zugesagten Ausbildung zur Krankenpflegerin gefragt. Die Ausländerbehörde bleib bei der Verweigerung der Duldung kurz vor dem sehr erfolgreichen Abschluss der Hessen-Homburg Hauptschule

Ihr Lieben,

Ihr habt mir ein schönes Fest bereitet, meinen Einstieg als Alt68er in die 70er begleitet, es war wunderschön. Eigentlich hätten wir zwei drei vier Tage gebraucht, um uns all das zu erzählen, was an Wichtigem, Schönem und Traurigem passiert ist, was wir noch vorhaben, planen , träumen …. Ich brauche erst Mal etwas Zeit, mich durch Eure Geschenke hindurchzuarbeiten.

Und dann schicke ich Euch auch ein paar Fotos von der Feier.

Wovon ich nur wenigen von Euch am Abend und auch nur ansatzweise erzählen konnte, sind die mir wichtigsten Projekte, die ich in diesen 55 von 70 Jahren realisieren konnte … von der Antikriegs-Arbeit in der Bundeswehr, den Widerstand gegen Missbrauch von Kindern in Kirche und Schule,  ….  diverse Kultur-Initiativen, die Neue Hanauer Zeitung, über 20 Jahre Erzählabende, Widerstandslesungen mit Wolfgang Stryi,  Geschichte und Lieder mit Manfred Köhler u.v.a.m.  …. vor allem aber die Fahrradwerkstätten in der Alten Schule in Mittel-Gründau und in der Gebeschus-Grundschule in Hanau-Lamboy, das Jugendzentrum über 10 Jahre und die „Lamboy-Kids“, der Chor, die Percussion- und Gitarren-Formation ….  so viele „Jugendliche“ berichten mir heute, was das für sie bedeutet hat, dass sie ihre Berufe “aus der Fahrradwerkstatt gefunden“ haben, aus dem Chor …  dass sie jetzt wie ich „Chancen verteilen aus der linken Hosentasche Tausend und aus der rechten noch Mal so viel“ und dass sie wie ich die Notengebung versuchen zu unterlaufen, so lange üben, bis alle eine 1 haben :-O)))

Und immer wieder melden sich „meine Kinder“, wenn sie Erfolge haben, aber auch wenn sie in „Seenot“ geraten sind: jetzt hat sich Rema über Messenger/facebook aus dem Süd-Sudan bei mir gemeldet und ich versuche, ihr zu helfen … und mittlerweile bin ich dabei nicht mehr allein.  Leider hat der Hanauer antira-Rundbrief meinen Hilferuf bisher noch nicht weitergeleitet. Vielleicht könnt ihr ihn ja an Freunde, Bekannte & KollegINNen weiterleiten.

Nicht erst bis zum 75.

Euer Hartmut

 

Hanauer Schülerin droht der Hungertod im Süd-Sudan

In diesem frühen Beitrag habe ich noch einige falsche Behauptungen aufgestellt, weil ich Rema mit ihrem schlechten Englisch und nach 4 Jahren auch schlechten Deutsch oft falsch verstanden habe. Die Fehler konnte ich erst lange zeit später korrigieren. Hätte sie in Deutschland „eine flüchtige Beziehung gehabt und ihr Kind bekommen“ hätte sie unmöglich den Weg nach Südsudan und dann nach Uganda geschafft. Sie wäre dann ja 2017 mit einem 4 – oder 5 Jährigen Kind im Slum angekommen. Nasser ist heute 7 Jahre alt und ein sehr guter Schüler kurz vor der Zweiten Klasse.

Veröffentlicht am 8. Juni 2017 von Hartmut Barth-Engelbart http://www.barth-engelbart.de/?p=198388

Wer kann ihr und ihrem Kind helfen?

Rema kam als 7-Jährige mit ihrer Großmutter in ein Hanauer Flüchtlingsheim und in die Gebeschus-Grundschule, sagte kein Wort, war schwer traumatisiert und brauchte über ein Jahr bis zum ersten Lächeln, Lachen, Singen …  auf diesem Video ist sie  zu sehen, und zu hören:  https://vimeo.com/41729958  (wer nicht die 1,5 Stunden Zeit hat, die diese Dokumentation dauert, kann Rema großformatig lachen sehen ab 1.03.40)

Rema singt SOLO zwei ugandische Kinderlieder (https://vimeo.com/41729958 ab 1.12.10)  bei einem großen RESPONSE-Konzert der „Lamboy-Kids“ in der Frankfurter Musikhochschule, das der Hessische Rundfunk später sendet.

Warum und wie Rema noch vor dem Abschluss der 10. Klasse der Hanauer Hessen-Homburg-Schule zurück nach Afrika gehen musste?

Um diese Frage zu beantworten, muss ich erst erklären, warum sie mit ihrer Großmutter aus dem Grenzgebiet zwischen Uganda und Ruanda-Burundi aus dem ehemaligen „Deutsch-Ost-Afrika“ nach Deutschland geflohen war.

In Folge der kolonial-rassistischen Erfindung zweier Rassen, der Hutu und Tutsi (die lediglich soziale Schichten in der Region waren) durch deutsch Kolonialbeamte und Missionare, in Folge der Verwendung der bessergestellten Tutsi als Kalfaktoren, Sklaventreiber, Hilfspolizisten und Scharfrichter gegen die Hutu kam es schon vor und dann nach der Unabhängigkeit zu Rache-Akten, zu Gegen-Aktionen. Diese Konflikte wurden vor allem von außen immer wieder angeheizt, die ganze Region destabilisiert.

Bei diesen bewaffneten Konflikten wurde Remas Familie ermordet. Nur sie blieb am Leben. Sie wurde von ihrer Großmutter aufgenommen, die mit ihr dann die Region verlassen musste. Die alten kolonialen Verbindungen und die Reste deutscher Sprachkenntnisse der Großmutter konnten die beiden zur Flucht nach Deutschland nutzen.

Rema, so erzählt sie, musste während der Schule und erst recht nach dem Abschluss der Hessen-Homburg die Großmutter und deren Söhne miternähren, ging arbeiten.. Jetzt wurde sie von der Großmutter zur Strafe als nicht zur Familie gehörend dem Ausländeramt gemeldet, Das entzog ihr die Duldung und schob sie ab zur Beschaffung von Papieren zurück nach Afrika.  Im Süd-Sudan , wo sie nach 3 Jahren „Rückreise“ als Minderjährige ankommt, wird sie von einem Wachmann vergewaltigt, kriegt sie ihr Kind und bleibt dort ohne Geld und ohne Papiere hängen. Hier herrscht auch von außen angeheizter „Bürgerkrieg“, die meisten Menschen sind immer auf der Binnenflucht, es herrscht Hungersnot, Trinkwassermangel.

Rema will mit ihrem Kind dort weg, zunächst nach Uganda, weil sie hofft, dort Rückreise-Papiere zu erhalten. Die Reise dorthin mit ihrem Kind kostet rund 400 US-Dollar. Kann ich ihr nicht schicken, wohin denn auch? Sie flieht mit dem Baby untern Arm zu Fuß und wieder per Anhalter und erreicht 2017 die Slums von Kampala noch dem vergeblichen Versuch in einem niedergebrannten Dorf ihre Geburtsurkunde aufzutreiben, bei einem schon seit 20 Jahren ermordeten Bürgermeister. Ersatzpapiere kann sie wegen Geldmangel für notwendigen Bestechung auf die Schnelle nicht besorgen. So verstreicht nach Verweigerung durch die Lufthansa auch die Frist für eine mögliche Rückkehr mit gültigen Papieren und dem Nachweis, dass sie sehr wohl zur Familie der Großmutter gehört. Das Goethe-Institut weigert sich im Anschluss, sie an einem mit meinen bisher schon eingesammelten Spenden bezahlten Deutsch-Kurs teilnehmen zu lassen, weil die Beiträge nicht rechtzeitig eingetroffen seien.

Klar, WESTERN-UNION und die Post-Bank verzögerten & verweigerten anschließend den Geld-Transfer

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Rema macht in Kampala ihre Ausbildung zur Fotografin, um von unseren Spenden unabhängig zu werden.

Aktuell bekommt sie noch keinen Lohn, sondern muss Lehrgeld bezahlen, bis sie nach Ausbildungsabschluss in eine zugesagte, bezahlte Festanstellung übernommen wird. (Bei einer Arbeitslosigkeit von über 50%, im Slum über 60%.)

Bis dahin kann sie Miete, Schulgeld, Lernmittel, Medikamente, Kleidung, Lebensmittel, teures sauberes Wasser, Strom, Gas …. nur mit unseren Spenden bezahlen. Deshalb bitte ich euch/Sie weiter um Spenden.  Entweder über den gelben PayPal:-((-Spendenknopf hier rechts oben, (dabei werden allerdings Gebühren abgezogen) deshalb besser

auf mein Konto bei der VR-Bank Büdingen-Main-Kinzig / IBAN: DE66 5066 1639 0001 1400 86   / unter dem Kennwort: „Rema”

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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