Nachruf für Frank Zappa zum 70. nö, zum 72. – oder wie ich den Yellow Shark einmal aus Seenot gerettet HaBE

Bild: wikipedia

Frank Zappa im Armadillo World Headquarters in Austin, Texas am 13. September 1977

Dass es jetzt der 72. wird soll kein Hinderungsgrund sein .Veröffentlicht  HaBE ich den Nachruf bereits am .Siehe auch: Nachruf zum 50.Geburtstag von Wolfgang Stryi (ensemble modern)  und http://www.barth-engelbart.de/?p=1289

 

THE GREY DARK SHARK

The Grey Dark Shark
This is the face
of Yellow Shark
he’s getting old
looks grey and dark
And if you
do not know him
than this is not so very schlimm
Than you should ask your papa
He knows of course
the Yellow Shark
is real Franky Zappa
and sometimes it is Wolfgang Stryi
They both swam back into the sea
and both since long in heaven
I will them there once treffen

 

Dass Dein Geburts- vor 70 Jahren
mit dem Todestag des Panthers
zusammenfällt
das hast
Du Dir nicht ausgesucht
Ihr habt euch lediglich
um knapp 5 Jahre
verpasst,
doch gibt es außer
dem noch mehr
was euch zusammenhält.

Kurt Tucholsky (* 9. Januar 1890 in Berlin; † 21. Dezember 1935 in Göteborg) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller. Er schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger und Ignaz Wrobel (aus wikipedia)
Unterschrift von Kurt Tucholsky

 

Hallo Franky,
an unser erstes Zusammentreffen kannst Du Dich sicher noch erinnern. Fritz Rau hatte Dich 68/69/70 nicht in den popeligen SINKKASTEN http://www.barth-engelbart.de/?p=135 oder in die IG-Farben-prächtige Harzburg-Kronberger-Front-JAHRHUNDERTHALLE (von der heute kein Mensch mehr spricht) sondern gleich in die Frankfurter Messehalle gelockt. Wir haben Dich damals als weißen James Brown begrüßt, diese Dienstwaffe gegen die Black Panthers: unsere Frankfurter Mehltüten-Attacke haben viele Deiner Fans damals nicht verstanden, die Polizei hat gefilmt, was die Super8 hergab, die Bullen trugen noch Papphelme und waren auch damit weit hinter den PLÄÄSTIK-PIEPEL zurückgeblieben. Heute tragen sie HARD-PLÄÄSTIC-WARE und drohen Dir bis in die Wohnung mit BeDrohnung.  Frankfurts Polizeipräsident wie der OberBürgermeister fandens gut, wenn wir, die Langhaarigen GammelRadikalinskis uns an Dir abarbeiteten, einem noch dreckigeren Langhaarigen, der selbst auf die heiligsten Örtchen öffentlich scheißt. Ich konnte damals kaum unterscheiden zwischen zivilen HalbNazis und ZivilKriminalen, die Schlapp- und ManchesterCordHüte waren die Gleichen,  und nicht wenige Vollbärte und Rainer LanghaarHänse standen nicht nur Schlange vor den MessehallenKassenHäuschen sondern auch auf der Gehaltsliste des Innenministers. Es war schrecklich aufregend.  G8 und S21 sind fast nix dagegen.  Du warst 68/69/70 dagegen nur kurz in Rage und hast dann das Ganze als HAPPENING aufgefasst und uns den Wind aus den Segeln genommen. Ob wir danach zusammen eine Friedenspfeife geraucht haben im Backstage ? Ich weiß es nicht mehr. Das hat mir die Polizei aus dem Kopf geschlagen. Fritz Rau war sauer. Er verstand die Welt nicht mehr. Na klar, der war auch gegen den Krieg in Vietnam. Und wir unterstellten ihm , er wäre ein Handlanger der CIA. Wir machten aus den “Mothers of Invention” die “Mothers of Invasion – of Intervention – of Investigation” ….Dass er auf ner Gehaltsliste der FORD-Foundation und anderer CIA-Vorfeldorganisationen stand, ist noch Mal ne andere Geschichte, nicht nur die des Folk-Blues-Festivals ….Auch Pete Seeger haben sie versucht umzudrehn. Ging nicht! Aber sein „Sing Out“ haben sie geklaut und daraus die CIA.gesteuerte Kulturkampf-Organisation „Sing-Out 66“ gemacht, die zu „Up with the people“ mutierte und noch heute die Quellen von AVAAZ speißt …. Das „American Peace-Corps“ hatte immer seinen Peace ChorUS


Wir haben erst viel später begriffen, dass nicht die Mothers of Invention sondern die RollingStones sich instrumentalisieren liessen und ihr Streetfighter-Qutfit nur Schaufensterdekoration war.
Ganz so wie es das Duo propagiert hatte, das wir noch vor Dir bemehlten: Bärmeier und Nickl von PARDON. (Dieses ‘Attentat’ filmte nicht die Polizei sondern Holger Meins hat darüber einen wunderhübschen Dokumentarfilm gemacht) Der PARDON-Schlachtruf im Gemetzel der AnzeigenAkquisition lautete: ” Verkauft den Kids Che-Guevarra-T-Shirts, rote Ringelsocken, stopft ihnen die süßen Mündchen und die großen Mäuler mit LPs “I can get no Satisfaction” – dann ist Ruhe im Karton!!” An Zappa hat die Neue Frankfurter Schule und auch der WiVo (Pardon-FR-SPIEGEL…) nicht gedacht. Warum wohl? … Dass Deine CDs auch die Blitzmädels – und Luftschlag-Jungs begleiten – besonders jetzt, wo allen voran die FRontschau Dich zu Deinem 70. für die YoungAbonnenten-Akquise ausschlachtet bis unter die Haarspitzen…(So was nannte man früher Leichenfledderei!).

 

Klar haben sie versucht auch Dich zu instrumentalisieren, doch sie haben es letztlich nicht so doll geschafft, weder politisch noch bei deiner Musik. Du bist ihnen im Hals stecken geblieben, sie konnten Dich nicht so recht verdauen. Dein Yellow Shark beißt quer zum mainstream. Immer noch.
Dass der mainstream versucht, Dich posthum zu vereinnahmen, ist nicht erstaunlich: Zappa Sells!! Und die FrischzellenKur für das feindlich übernommene Schlachtschiff des WiderstandskämpFRs DuMont verpackt Dich pietätstränendruckend in seine Mittel-Seiten, dass sich die BalkenÜberschriften biegen.

 

Es war schön, Dich nach über 30 Jahren wieder zu treffen durch einen, der sich  wie Du nie hat zerbiegen lassen:
Foto

THE LATE WOLFGANG STRYI?? (1957 – 2005)


Wolfgang Stryi, die Bassklarinette, das Saxophon, der Komponist, der NaturMenschenFreund, diese Vertonung des Urschreis. Durch ihn und seine Arbeit habe ich Dich im Yellow Shark mit ihm zusammen wieder gefunden. Und es war das erste Mal , dass ich die Frankfurter Alte Oper wieder betreten habe, seit Rudi Arndt sie zusammen mit Klints Kameruner Rocker-Plänen für ein riesiges Jugend-KulturZentrum in Selbstverwaltung in die Luft gesprengt hatte: Rudi Dynamit, das war ein echter Brandstifter. Ein BetonTerrorist der frühen Stunde.  Nur gesprengt hat Rudi die Oper nicht, aber er hat sie einem SchwarzmarktChiefDealer, NachKriegsVerbrecher und Ehrenbürger Frankfurts als Eigendenkmal überlassen. Nein, nicht Herrmann Joseph Abs, auch nicht Hilmar Kopper, auch nicht Joseph Ackermann.

Hätten die Kameruner Rocker gegen Rudi gewonnen und die Alte Oper erfolgreich besetzt, ich bin mir sicher, Du hättest zusammen mit Wolfgang und dem ensemble modern den Yellow Shark damals noch viel lieber und autentischer durch die alten Mauern schwimmen lassen.

 

Wo ihr euch jetzt trefft, das wissen die Wale und die Haie und die, die ihre Gesänge, ihre Schwingungen nachfühlen und verstehen.
Bei mir wird das noch ein Weilchen dauern.
Ich bin ins Erzählen gekommen. Macht nichts. Du hast ja Zeit.
Aber Dein GeburtstagsGeschenk hätte ich fast vergessen dranzuhängen:

Am Golf von Lakonien schwamm mir ein hölzerner Fisch entgegen, den ich aus den Fluten retten konnte. Der sah aus wie ein gealterter Yellow Shark. Das war der Grey-Dark Shark.Den schenke ich Dir zum 70.

The Grey Dark Shark


This is the face
of Yellow Shark
he’s getting old
looks grey and dark
And if you
do not know him
than this is not so very schlimm
Than you should ask your papa
He knows of course
the Yellow Shark
is real Franky Zappa
and sometimes it is Wolfgang Stryi
They both swam back into the sea
and both since long in heaven
I will them there once treffen

HaBE 2007

€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€ EIGENWERBEBLOCK€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€
“unter-schlag-zeilen”: wenn die Kunst unter die Leute geht. 
313 seiten politische Lyrik und Grafik von HaBE
Aus dem Vorwort von Ingrid und Gerhard Zwerenz für HaBEs AgitProvoLyrik&Grafik-Buch “unter-schlag-zeilen / befreite worte /gebrochene reime/ zur lage” :  Nur keinen Streit vermeiden ..Es kann einen Autor teuer zu stehen kommen, wenn er sich strikt an das hält, was er schreibt.. Mundtot ist der Titel eines Gedichts von Hartmut Barth-Engelbart: “Wenn wir / nicht früh / genug / den Mund / aufmachen / haben wir/ am Ende / gar nichts mehr / zu sagen” Der Lyriker ..aus Hanau denkt gar nicht daran den Mund zu halten Seine Feinde finden, er hat eine zu große Klappe. Die zitierten epigrammatischen Zeilen erinnern an Erich Fried, dem seine Verse nicht wenig Ärger eintrugen. Für Barth-Engelbart eskalierte der Ärger. Vor einigen Monaten wurden seine Gedichte auf offener Straße verhaftet.  Wie aber kamen sie dahin? HaBE ist das Gegenteil eines Innenweltdichters. Mit Poesie und Prosa begibt er sich mitten unter die Leute (mit den ) bewährten Widerstandslesungen, denen es in Hanau  und anderswo nicht an Publikum mangelt. Von wegen, die Menschen interessieren sich nicht für Literatur, sie tun es durchaus, wenn Literatur sich für sie interessiert.…. Weshalb sich Polizei und Justiz für HaBEs Verse interessierten, ist eine bunte Geschichte. Der Autor erzählt sie in diesem Sammelband, der Spannung aufbaut wie ein Krimi, wer die Täter sind verraten wir nicht
Das Buch ist dem langjährigen Duett-Partner HaBEs, dem Bassklarinett-& Saxophon-& Kompon- & Humanisten des Frankfurter ensemble modern Wolfgang Stryi gewidmet, der im Erscheiningsjahr noch vor Erscheinen des Buches starb, nach 15 Jahren gemeinsamer WiderstandslesungsKonzerte.
“unter-schlag-zeilen / befreite worte /gebrochene reime/ zur lage”
313 seiten politische Lyrik und Grafik von HaBE / Buchgestaltung : Jürgen Tauras / (c) 2005 Zambon-Verlag Frankfurt/Main / SemiHardcoverBroschur  ISBN 3-88975-107-5 /    15,– € 
Im gleichen Verlag das HaBE-KinderBuch von der Ziege “ZORA”
€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€ ENDES DES EIGENWERBEBLOCKES€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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