Wie Charlie Chaplin in Michelstadt im Odenwald die Wende einleitete und Mackie Mayer zum „Damenschneider“ wurde : HaBEs Odenwald-Roman-Fragmente

Columbus entdeckt Krähwinkel, Paola Loew, Charlie Chaplin jun.

 Plakat des von Axel von Ambesser gedrehten Filmes mit Charlie Chaplin jr. in der Hauptrolle – unter den Statisten die ganze Blumenkinder-Bande (oder Corona, wie man das früher nannte)

Das leider ungesicherte Manuskript des Odenwald-Romanes „Der Damenschneider“ ging 2008 bei einem Festplatten-Crash zusammen mit 6 weiteren HaBE-Roman-Manuskripten („Die Putztruppen“, „Onkelmord“, „Die Vertreibung aus dem Rosengarten“, „Grenzgänger“, „Vatermörder“) verloren. Hier folgen jetzt Artikel, die (noch nicht korrigierte) Fragmente des „Damenschneiders“ enthalten.

Intro:

Der Michelstädter Zwangs-Damenschneider Maximilian Mayer kommt endlich dorthin, wo er nach seiner Bilderstürmerei gegen die Steigbügelhalter der Nazis und seiner beinahe Verbrennung und dann doch glücklicher Rettung in einer Ludwigshafener Spezialklinik eingewiesen werden wollte: von der Titelseite der “Abendpost/Nachtausgabe” als “Bilderstürmer von Michelstadt” nach Goddelau und um Himmelswillen nicht nach Heppenheim. Warum ? Das weiß Gott weiß wer!.

Nein, den Veddel gabs damals noch nicht Mal als Gedanken. Dem Mayer war Heppenheim zu katholisch, fast so schlimm wie Bensheim mit seinen „Englischen Fräulein“ und der von Ihnen geleiteten Zwangsanstalt für Höhere Töchter aus Klerus und Adel. Wo sollten denn die Kinder der Haushälterinnen oder Kanzelschwalben sonst hin?

Der Brand -man munkelt “versuchte Warmsanierung” und der anschließende Abriss seines Vaterhauses machte  den Blick frei vom Rathaus bis zum Diebsturm. Das ist der Merkur-geschmückte Hexenkerker, der bis ins 18.Jahrhundert auch als Billig-Bordell genutzt wurde. Manche der Hexen glaubten, sich so freikaufen zu können. Verkauft wurden sie vom unzünftigen Flickschuster, der eben nicht nur als Kerkermeister den Diebsturm in der Stadtmauer zuhalten musste … die Mark Michelstadt von Hexen säubern, das war nicht sein Díng. Das machten Andere. Er musste sie nur gefangen und sauber halten für das schwarze Nebengeschäft, mit dem er seinen Spitznamen “Fickschuster” verdient hatte. Und meist ging es ja auch gut, zumindest bis auch das nicht mehr ging, denn dann war der Scharfrichter Nord dran. Nur einmal sind ihm die Hexen entwischt. Beim Brand der Südstadt, den rebellierende Gesellen nach der Hinrichtung eines ihrer Kumpane gelegt haben sollen, nachdem sie “Das war Mord, das war Nord, das war Mord!”- vom Richtpatz, vom Lindenplatz grölend durch die Stadt in die Häfnergasse gezogen waren. Da war der Diebsturm explodiert, zumindest hatte er ein Loch und die Hexen waren verschwunden. Dem Gesindel, den vaterlandslosen Gesellen, den undankbaren Wanderburschen war alles zuzutrauen. Und er, der vom Schicksal geschlagene Fickschuster musste drinnen in den Trümmern suchen und fluchend den Turm reparieren…

Als Meckie, wie er sich lieber nannte als Maximilian (denn ein Schell war er nun wirklich nicht!),  als er in den 50ern versuchte, Charlie Chaplin jr. bei den “Krähwinkel”-Dreharbeiten auf dem Marktplatz etwas über die Zwangsarbeiter bei den Spritzgusswerken des Ex-Wehrwirtschaftsführers, NS-Musterbetriebs-Patriarchen & Messerschmidt-Wunderwaffen-Armaturenherstellers Rovol und die Unterstützung der Erbacher Grafen für die NSDAP zu erzählen, wird er nicht durchgelassen.  … (Fortsetzung folgt weiter unten)

Die Flucht aus der Schneehalbkugel.

(die Schneehalbkugel ist ein Patent des Michelstädter Kunststofffabrikanten Gustav Rovol ((Rovolske)), das die Nachkriegs-Karriere des Unternehmens begründete, der Grundstein für die Welthalbkugel im Schneegestöber wurde aber schon in den 1000 Jahren zwischen 1933 und 45 gelegt, genauer gesagt schon einige Jahrfe davor, als der Ex Henlein-Aktivist auf der Flucht vor  tschechischen Kommunisten heim ins Reich kehrte und dort im Odenwald mit Hilfe einiger Parteifreunde in der IG-Farben und deren synthetischen Kunststoffen eine Zuliefer-Fabrik für Messerschmidt. Heinkel, Junkers und Co aufbauen ließ. “Sozial ist was Arbeit schafft!”. Da nutzte sogar der vom sozialdemokratischen Bürgermeister Kerbel promotete notverordnete “Freiwillige Arbeitsdienst”  “Fördern durch Fordern!” so lange, bis der dann vollständig freiwillig wurde. “Arbeit macht man freiwillig” oder so ähnlich hieß es dann.  Rovol hatte sich mit Bambi oder Alt-Heidelberg, SantaClaus usw. im Schneegestöber, als harmloser Knopf unfd Kamm-Produzent den Behörden der Militärregierung anemphohlen, dem Staff einige Paletten “Souvenirs from the beautiful Old-Germany” gleich mitgeliefert. Nein, er kam persönlich mit einem Auslieferungs-LKW OPEL-Blitz vorgefahren und so stand der nun mit offener Ladefläche und einer Palette mit Halbkugeln “Alt-Heidelberg im Schnee” auf dem Kasernenhof und der war sofort umlagert. Alt Darmstadt ging nicht, Alt Frankfurt auch nicht.  …

(hier fehlen einige Seiten, aber das war auch nicht der Anfang, denn der Anfang fängt hier an:

Alles war friedlich, stille Nacht, heilige Nacht. Klirrend Klare Kinderstimmen, eine ganze Reihe von Jungen, junger Soprane erfüllte die Stadtkirche mit ihrem himmlischen Gesang Hie und da zwar etwas schräg, doch der Chor und die Akkustik fingen die vom rechten  Weg abkommenden Misstöne wieder ein. So soll es auch sein.  Sprach der Chor-Geist. Das Wunderkind von Steinbach aus einfachem Hause, wie Charlys Mutter das nannte und die Nase rümpfte. Der Geister, wie er im Volksmund genannt wurde, war  hinter den Vorsilben Wunder selbst noch Kind wie Charly aber schon Chorleiter und Hilfsorganist, der die Register ziehen musste , wenn Dr. Alsberg dienstlich verhindert war Charly durfte lediglich den Blasebalg machen zusammen mit drei anderen aus dem Kinderchor. Kommet ihr Hirten ihr Männer und Fraun, Herbei oh ihr Gläubigen , Oh Lasset uns anbeten.. Angebetet hatte Charly schon damals eher Loukardis, als den in der Krippe. Da war er innerlich fast zerrissen.  Dieser heimliche Spielkamerad, den er auf dem Weg zum Kindergarten täglich traf – nein, nicht traf, denn Loukardis ging nicht in seinen Kindergarten, sie war bei keinem Kindergartenfest dabei, auch nicht beim Kindergottesdienst, nicht beim Krippenspiel in der Stadtkirche Apropos Krippe. Es kribbelte und das besonders stark am Abend vor Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt .. heimlich einen Wecker stellen ging nicht, diese Folterinstrumente weckten in der 50ern ganze Mietskasernen, wenn man sie nicht rechtzeitig erschlug. , Also die Eltern für den Plan gewinnen. Das war auch nicht sooo einfach. Warum sollten evangelische Kinder an katholischen Feiertagen zu unchristlichen Zeiten aus den Federn, in die Puschen und  per Spitzbubenleiter über die Schlossparkmauer, um Blüten zu ernten und dann aus übervollen Körbchen dem katholischen Pfarrer und seinen sudetendeutsch-schlesischen Schäfchen den ro0senbekränzten Weg zu verblümen. Charlys Mutter meinte, „wenn der Dr. Becker, also der Anführer der Gegenreformation-„ hier in unserem evangelischen Michelstadt Mischehen nur zuließ, wenn der unchristliche Teil in die Arme der Mutter Kirche zurückfände … …das war wie eine Schneehalbkugel in der Schneehalbkugel. Chralys Mutter meinte, wenn evangelische Kinder eine katholische Prozession durch einen evangelischen Schlosspark anführten, so sei das durchaus gut. Das gingen dann schon in die richtige Richtung…  Ach loukardis, lass uns wieder Blumen streuen  Loukardis nannten sie -also die ganze Blumen-Bande- wie eine teure Kippe, die man sich nicht leisten konnte, aber als DreiKäsehoch auch nicht bekam, wenn man sie nicht klaute. Lucky Strike, wegen ihrer verraucht klingenden Altstimme. mit ihrem Bubi-Haarschnitt sah sie auch aus wie ein Junge..  Lucky Strike, hieß das nicht Glückstreffer ? Oder hieß er .. für Charly hörte es sich so an wie glückliches Streicheln.…Das war schön,  was, Lucky ?, das Streicheln ?  Nein, Charly meinte, dass die Gemeinde lauschte. Manche drehten den Kopf nach hinten weg von dem zehn meter hohen Weihnachtsbaum, der zur Sicherheit mit einer hochmodernen elektrisch erleuchteten Kerzenkette ausgestattet war.  Der alte Kirchendiener Schmall, der so aussah wie er hieß, hatte beim letzten Weihnachtsgottesdienst  den Baum beihahe abgefackelt. Nur, dass er taufrisch aufgestellt war, verhinderte einen Großbrand.  Die einen bestaunten den modernen Weihnachtsbaum, die anderen hingen  ihrem Pfarrer an den Lippen, dem Schönling, dem genialen Witwentröster, der auch beim Fastbrand letzte Weihnachten gepredigt hatte:  Dr. Lösch, Nomen est Omen einerseits, er drängte ja auch auf die elektrische Weihnachtsbaumbeleuchtung und die Pensionierung des Kirchendieners, Andrerseits war er alles Andere als ein Löschmittel: er bevorzugte die „aufsuchende Seelsorge“  bei seiner älter werdenden Mädchenschar.  Kanzelschwalben wurden die genannt, , die bigottesten nannte man „Glaubenszwiebeln“, wegen ihrer züchtig hochgeknoteten Haarpracht, die nur so auch unter die Haube passte.  Lösch brachte viele so unter züchtige und zünftige Hauben im rechten Glauben. Er löschte so manches Feuer „Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß, wie heimliche Liebe von der niemand weiß … „ das sangen  die Glaubenszwiebeln noch bis ins hohe Alter mit Inbrunst und Tränen in  den Augen , die nicht von der Zwiebel herrührten…  und diese salzige Flut ergoss sich dann regelmäßig unter Löschs Aufsicht und Beichte in „so nimm denn meine Hände und führe mich …“  Sozis, Kommunisten und andere Heiden machten sich draußen darüber lustig und äfften nach „verführe mich!“  und nannten die Tränenbäche „Löschwasser“ , womit sie wohl auch den Inhalt des Taufbeckens meinten. Pfarrer Lösch, sein Pfarrhaus lag nur einen Lösch-Wasserstrahl  entfernt vom Feuerwehrhaus, dem Amtsgericht und dem Zuchthaus, hinter dem sich das städtische Gymnasium befand und somit alles zusammen kam, was zusammen gehörte.

Er war ein Star und Löschs Gemeinde war wie ein FAN-Club. Die Lösch-Fans blickten nach vorne, nach oben, nahmen die Musik als Rücken- und Seelenmassage und drehten sich nur um, wenn die eigenen Kinder oben auf der Empore mitsangen

Lucky brauchte sich nicht umzudrehen, sie saß auf den Stammplätzen der Grafen von Erbach-Fürstenau quer zum Kirchen-Schiff  vor dem Eingang zur Grafengruft und hatte ihn, Charly immer fest im Blick. Wenn sie Mal in die Kirche kam, wenn er sang.  Das war schön.

Die Erbach-Fürstenauer waren jetzt nicht so dolle Kirchgänger  und außerdem gehörten asie zur Pfarrei Steinbach und hatten überdies noch im Schloss ihre eigene Kapelle.

bei den Vorbereitungen zur Lesung im Büchnerhaus am 4. September tauchten im HaBE-Archiv einige erweiterte Kapitel des Romans “Der Damenschneider” auf, die nach ersten Kladden-Lesungen 2005/06/07 entstanden waren :

Nach dem Intro-Trailer :-O)))

Im Rahmen des Kultursommers Südhessen kommt der Michelstädter Zwangs-Damenschneider Maximilian Mayer endlich dorthin, wo er nach seiner Bilderstürmerei gegen die Steigbügelhalter der Nazis und seiner beinahe Verbrennung und dann doch glücklicher Rettung in einer Ludwigshafener Spezialklinik eingewiesen werden wollte: von der Titelseite der “Abendpost/Nachtausgabe” als “Bilderstürmer von Michelstadt” nach Goddelau und um Himmelswillen nicht nach Heppenheim. Warum ? Das weiß Gott weiß wer!.

Der Brand -man munkelt “versuchte Warmsanierung” und der anschließende Abriss seines Vaterhauses macht  den Blick frei vom Rathaus bis zum Diebsturm. Das ist der Merkur-geschmückte Hexenkerker, der bis ins 18.Jahrhundert auch als Billig-Bordell genutzt wurde. Manche der Hexen glaubten, sich so freikaufen zu können. Verkauft wurden sie vom unzünftigen Flickschuster, der eben nicht nur als Kerkermeister den Diebsturm in der Stadtmauer zuhalten musste … die Mark Michelstadt von Hexen säubern, das war nicht sein Díng. Das machten Andere. Er musste sie nur gefangen und sauber halten für das schwarze Nebengeschäft, mit dem er seinen Spitznamen “Fickschuster” verdient hatte. Und meist ging es ja auch gut, zumindest bis auch das nicht mehr ging, denn dann war der Scharfrichter Nord dran. Nur einmal sind ihm die Hexen entwischt. Beim Brand der Südstadt, den rebellierende Gesellen nach der Hinrichtung eines ihrer Kumpane gelegt haben sollen, nachdem sie “Das war Mord, das war Nord, das war Mord!”- vom Richtpatz, vom Lindenplatz grölend durch die Stadt in die Häfnergasse gezogen waren. Da war der Diebsturm explodiert, zumindest hatte er ein Loch und die Hexen waren verschwunden. Dem Gesindel, den vaterlandslosen Gesellen, den undankbaren Wanderburschen war alles zuzutrauen. Und er, der vom Schiksal geschlagene Fickschuster musste drinnen in den Trümmern suchen und fluchend den Turm reparieren…

Als Meckie, wie er sich lieber nannte als Maximilian (denn ein Schell war er nun wirklich nicht!),  als er in den 50ern versuchte, Charlie Chaplin jr. bei den “Krähwinkel”-Dreharbeiten auf dem Marktplatz etwas über die Zwangsarbeiter bei den Spritzgusswerken des Ex-Wehrwirtschaftsführers, NS-Musterbetriebs-Patriarchen & Messerschmidt-Wunderwaffen-Armaturenherstellers Rovol und die Unterstützung der Erbacher Grafen für die NSDAP zu erzählen, wird er nicht durchgelassen.

Aber Dr. Mömlinger gelingt es. Der zwangspensionierte Historiker, der nach dem Lehrverbot an der Frankfurter Universität 1938 in die USA fliehen musste und als US-Army-Offizier zurückkam und im Odenwald die Entnazifizierung bis 1946/47 leitete, wurde zwar nach seiner Entlassung aus den Army-Diensten noch kurze Zeit als Geschichts-, Religions- und Philosophie-Lehrer am städtischen Gymnasium beschäftigt, bis er endlich nur noch Religion und dann auch das nicht mehr unterrichten durfte. Die Frühpension reichte ihm und die Wohnung im Schloss Erbach-Fürstenau  und das Recht, in der Orangerie im Schlosspark einer Gruppe von Kindern aus mittellosen Familien Nachhilfe-Unterricht zu geben.  Hier setzte er seine Entnazifizierungsarbeit verdeckt fort … und Meckie Mayer war sein bester Schüler. Das kam nicht von ungefähr. Meckie wurde zeitlebens gehänselt wegen seiner schwarzen Haare, seiner bleichen Haut, seiner etwas gebogenen großen Nase. Nun ja, es gab die Meyers und die Maiers und die Mayers und gab’s da nicht auch die Meirs oder die Mairs und eine Golda Meir ? Und nicht zu vergessen, die  Gertrude Meier, die 1903 geborene Gertrude Speyer , die in den Osten umgesiedelt wurde, wie so viele Juden in den neuen Lebensraum.  Na ja, nicht nur Juden, auch die armen Mondschein-Bauern aus Etzengesäß, Weitengesäß, Hüttengesäß, Bösgesäß, Hummetroth und anderen Weilern wurden umgesiedelt. Und ihre schmalen Handtücher wurden dann von den Ortsbauerführern, den Reichsnährstands-Goldfasanen und gräflichen Domänen-Pächtern untern Pflug genommen….

Des Führers Kampf gegen die Armut im Odenwald versprach vollen Erfolg, wenn das Landvolk ihm folgte in die Walachei, auf die schwarzerdenen Weiten der Ukraine …

Er musste wie schon Gregor Mendel  immer nachweisen, dass er kein Jude war, das war für ihn so ehern wie die Mendelschen Gesetze. Von Mendel zu Mandel war es eben genauso weit wie von Mayer zu Mair, wie von Matz zu Matzen oder von Malz zu Melzer … wobei der “Glockenspiel für die Front-Einschmelzer”, Heinrich-Harrer-Fan und Lorenz-Schüler, der Stadtkirchen-Organist und Biologie-Oberstudienrat Dr. Alsberg immer im Streit mit Dr.Mömlinger “wissenschaftlich” bewies, dass Nicolaus Matz kein Jude sondern ein Arier war.  Doch Meckie -nicht der Igel von HörZu- nein, der aus der DreiGroschenOper, der eifrigste Schüler des heimlichen Erben des Wunderrabbis Löb Wormser wusste von seinem Lehrer, dass Nicolaus Matz aus einer schon im Spätmittelalter konvertierten Matzenbäckersfamilie stammte, gerade so wie der auch von den Nazis “arisierte” Kaufmann Braun, nachdem die Straße vom Markt bis zum Lindenplatz nach dem Abriss des Osttores in Braunstraße umbenannt wurde, jener Kaufmann, der das alte Stadtkrankenhaus gestiftet hat.

folgt hier die zweite Version des

Halbkugel-Kapitels:

Alles war friedlich, stille Nacht, heilige Nacht. Klirrend Klare Kinderstimmen, eine ganze Reihe von Jungen Sopranen erfüllte die Stadtkirche. Kommet ihr Hirten ihr Männer und Fraun, Herbei oh ihr Gläubigen , Oh Lasset uns anbeten.. Angebetet hatte Charly schon damals eher Loukardis, als den in der Krippe. Da war er innerlich fast zerrissen.  Dieser heimliche Spielkamerad, den er auf dem Weg zum Kindergarten täglich traf – nein, nicht traf, nur beinahe traf, denn der morgendliche Weg zum Kindergarten führte über die kleine Parkbrücke durch den Schlosshof. Die Fürstenauer Grafen erlaubten das, weil die Kinder sonst von den US-Panzern auf der Mümlingbrücker zerquetscht zu werden drohten.  Trotz des alltäglichen Schlosshoftransits war Loukardis nicht zu sehen.  Loukardis ging nicht in seinen Kindergarten, sie war bei keinem Kindergartenfest dabei, auch nicht beim Kindergottesdienst, nicht beim Krippenspiel in der Stadtkirche. Wollte man sie verstecken ? Apropos Krippe. Es kribbelte und das besonders stark am Abend vor Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt .. heimlich einen Wecker stellen ging nicht, diese Folterinstrumente weckten in der 50ern ganze Mietskasernen, wenn man sie nicht rechtzeitig erschlug. , Also die Eltern für den Plan gewinnen. Das war auch nicht sooo einfach. Warum sollten evangelische Kinder an katholischen Feiertagen zu unchristlichen Zeiten aus den Federn, in die Puschen und  per Spitzbubenleiter über die Schlossparkmauer, um Blüten zu ernten und dann aus übervollen Körbchen dem katholischen Pfarrer und seinen sudetendeutsch-schlesischen Schäfchen den rosenbekränzten Weg zu verblümen. Charlys Mutter meinte, „wenn der Dr. Becker, also der Anführer der Gegenreformation- hier in unserem evangelischen Michelstadt Mischehen nur zuließ, wenn der unchristliche Teil in die Arme der Mutter Kirche zurückfände …!“ …das war wie eine Schneehalbkugel in der Schneehalbkugel. Charlys Mutter meinte, wenn evangelische Kinder eine katholische Prozession durch einen evangelischen Schlosspark anführten, so sei das durchaus gut. Die gingen dann schon in die richtige Richtung…

Ach Loukardis, lass uns wieder Blumen streuen  Loukardis nannten sie -also die ganze Blumen-Bande- wie eine teure Kippe, die man sich nicht leisten konnte, aber als DreiKäsehoch auch nicht bekam, wenn man sie nicht klaute. Viel besser als die EinZweiDreiVier Eckstein, alles muss versteckt sein, besser als Machorka aus der Zone, immer ohne Filter Tabakbrocken auf der Zunge,  so gut wie Gauloise auf Lunge, volle Hosen wie Franzosen. Charlys Mutter sagte immer, wenn sie das alte Lied  von 1871 gegen den Erbfeind im Westen vorgesungen hatte: Warte nur Napoleon, wie wird’s dir ergehen, siehst Du nicht bei Mars-Latour die Kolonnen stehen, rums fidibumms- fidirallerrallala … dass die französischen Soldaten an ihren Uniformenrote Streifen trugen nur, damit man das Blut nicht sehen kann … und sie fand das sehr lustig. Charly dachte dabei weniger an die Schussverletzungen als an seine vollen Hosen, als er Mal französische Zigeuner-Zigaretten probiert hatte. Gitanes. Braune Streifen hätte da besser gepasst.

Beim Schwarzmarkt am Dreieck B45/47 gabs Lucky Strike zum Selberdrehn und als Pfeifentabak in Dosen, Lucky Strike mit und ohne Filter. Alles, was das GI-Herz begehrte, das hier stand und die Panzer, die die vermeintliche Nibelungenstraße von Worms kommend zerbröselten, daran zu hindern nach Süden die Bahnlinie zu queren und zu zerstören und anschließend die historische Altstadt so umzugestalten, wie die von Darmstadt.  Der Schwarzmarkt hatte einen Enkel und der war käuflich: für einmal mit dabei sein beim Blumenstreuen im Park ließ der glatt ne Schachtel Lucky Strike springen.  Einzelklauen ungefähr so wie Einzelhandel, wäre aufgefallen. Also gabs Glücklichens Streichen ? , das klang wie eine Anzeige der weißbinder, wenn sie lehrlinge suchten. ne Schachtel.. und die war  in den roaring fifties locker zwanzig Mark wert 10 Monate Taschengeld, wenn man welches bekam oder ein Jahr „Die Kirche am Markt“ austragen… Loukardis war irgendwie Lucky Strike, wegen ihrer verraucht klingenden Altstimme. mit ihrem Bubi-Haarschnitt sah sie auch aus wie ein Junge..  Lucky Strike, hieß das nicht Glückstreffer ? Oder hieß es .. für Charly hörte es sich so an wie glückliches Streicheln.…Das war schön

was, Lucky ?,

das Streicheln ?

Nein, Charly meinte, dass die Gemeinde unten lauschte. Es ist ein Ros entsprungen .. aus einer Wurzel zart … im Kindergarten hatte Charly noch an ein Holzpferdchen gedacht aus einer Wurzel geschnitzt. Aber jetzt,  Zarte Wurzel, und eine Rose…   „Es ist ein Ros entsprungen ….  Und prompt reagierte seine zarte Wurzel… Gottseidank waren  von unten nur die Gesichter der Jungen zu sehen, die im Sopran oder im Alt, von den Großen Bässen und Tenören sah man nur den Oberkörper.  Und was sagten die Nachbarn, die hier in Reih und Glied das fromme Liedgut trällerten ? In Reih mit Glied oder hatten die keine?

Manche da unten drehten den Kopf nach hinten weg von dem zehn Meter hohen Weihnachtsbaum, der zur Sicherheit mit einer hochmodernen elektrisch erleuchten Kerzenkette ausgestattet war. 

Der alte Kirchendiener Schmall, der so aussah wie er hieß, hatte beim letzten Weihnachtsgottesdienst den Baum beinahe abgefackelt. Nur, dass er taufrisch aufgestellt war, verhinderte einen Großbrand.  Die einen bestaunten den modernen Weihnachtsbaum, die anderen hingen  ihrem Pfarrer an den Lippen, dem Schönling, dem genialen Witwentröster, der auch beim Fastbrand letzte Weihnachten gepredigt hatte:  Dr. Lösch, Nomen est Omen einerseits, er drängte ja auch auf die elektrische Weihnachtsbaumbeleuchtung und die Pensionierung des Kirchendieners, Andrerseits war er alles Andere als ein Löschmittel: er bevorzugte die „aufsuchende Seelsorge“  bei seiner älter werdenden Mädchenschar.  Kanzelschwalben wurden die genannt,  Er war ein Star und seine Gemeinde war wie ein FAN-Club.  …

Das Kapitel mit Charly Chaplin und der Wende in  Michelstadt folgt später, es muss noch restauriert werden.

Mehr davon kann man im Büchnerhaus am 4. 9. hören zusammen mit Philipp Hoffmanns Liedern u.a. auch aus Büchners Stücken am So. 4. September 18 Uhr Riedstadt-Goddelau

Das leider ungesicherte Manuskript des „Damenschneiders“ ging 2008 bei einem Festplatten-Crash zusammen mit 5 weiteren Roman-Manuskripten verloren. Hier folgen jetzt Artikel, die weitere Fragmente des „Damenschneiders“ enthalten.

8. Mai 2011 HaBEs „Damenschneider“ bei den Odenwälder Naturfreunden & 5 Jahre später im Büchner-Haus in Riedstadt-Goddelau

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Impressionen & Ergänzungen zu HaBEs interaktiver Lesung am 8. Mai bei den Odenwälder NaturFreundINNen in der Alten Scheune Bad König am 6.5. – drei Abende wärn auch nicht schlecht gewesen, ich hatte vor noch mehr zu lesen

Ausstellung „Blick zurück im Zorn nach vorn“ in der Büchnerei: „55 Jahre Grafik gegen den Strich“ zu meinem 70. Geburtstag in klassischer „Petersburger Hängung“

Hallo, Ihr alle in Ober- und Unterzent rund um Bad König, DGB-KollegINNen, LINKE und es sollen auch SPD-Mitglieder dabei gewesen sein (wird aber nicht weitererzählt!!)

und auch an alle anderen Lesungs-Konzert-Interessierten zwischen Beerfelden, Airlenbach, Ober und Unter-Mossau, Airlen-, Lauer-, Hetz- & Erbach, Würz- und Rothenberg, Hainhaus und Vielbrunn, Momart und Etzengesäß, Kerschbromisch, Klein- & Groß-Umstadt und Groß-& Klein Zimmern, Otzberg, im Gersprenztal, in Michelstadt, Heppen- und Reichelsheim, Sensbachtal und Schimmeldewooch, Lindenfels, Reinheim, Goddelau-Riedstadt, Darmstadt, Offenbach, und in der Rödermark, zwischen Hanau, Gelnhausen und Gießen – Marburg nicht zu vergessen – es darf auch Steinau, Fulda, Schlüchtern und Kassel, Schlitz, Lich und Schotten, Marburg und Amöneburg  usw. sein

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Ich suche nämlich am Schmuggelweg des “Hessischen Landboten” und den Verbindungsstrecken zwischen Dr. Christian Heldmann, Ludwig Bogen, Justus Liebig und Georg Büchner, Weidig und Co. Ausstellungs- und Lesungs- und Konzert-Orte… wer einen weiß und mir Menschen nennt, die diese LowKost-Unternehmen wagen wollen, nur zu: an HaBEbuechnerei@web.de – ihr wisst: zwischen 100 und 200 € und dem berüchtigten Klingelbeitel ist alles möglich.

Dieser Mai-Befreiungs-VorVorAbend am 6.5. geht mir weder aus dem Kopf noch aus dem Herzen. Es war ein (mit zwischen 15 und 20 TeinehmerINNEn) kleiner um so feinerer Abend in diesem herrlichen Weinkeller der Alten Bad Königer Stadtmühle. (wenn ich die Zaungäste mitzähle und die begleitende Kinderlesung aus der ZORA, dann waren’s immerhin an die 30 !!). (((Es gab ja auch noch ein Vorprogramm von 18.00 bis 19.00, in dem ich mich auf der Straße schon Mal warm erzählt habe… Jetzt kennt zumindest ein Bad Königer Straßenzug den “Damenschneider” in Kurzfassung. Leider war die Suche nach dem Feinkost-Geschäft TRÖSTER  vergeblich: es hat schon seit 30 Jahren geschlossen. Und auch meine Plakate, der Revolver von vorne mit dem Text: “Niemand zwingt Sie bei uns zu kaufen! TRÖSTER FEINKOST hing nicht mehr. Auch der DIN A 2 große Mund eines schwarzen Bluessängers mit Dreitagebart und dem blendend weißen Gebiss aus den Buchstaben

Ausstellung „Blick zurück im Zorn nach vorn“ in der Büchnerei: „55 Jahre Grafik gegen den Strich“ zu meinem 70. Geburtstag


FEINKOST

TRÖSTER

war verschwunden. So was reißt doch tiefe Wunden…

Ausstellung „Blick zurück im Zorn nach vorn“ in der Büchnerei: „55 Jahre Grafik gegen den Strich“ zu meinem 70. Geburtstag: Plakate für die „Black Angels“ und die „Dreams“wo ich als Grafiker, (Linol-)Drucker, Rausschmeißer, Roady, Protest-Folk-Sänger- & Gitarrist & Saxophon-Imitator-Tröter & Mundharmonika-Spieler zwischendurch auch die Rampensau machte. 600 DREAMS-Plakate im Linoldruck, (mit Unterstützung des Kunstlehrers Neundlinger (Druckfarbe, Walze, Messer …) heimlich im Keller gedruckt & an der Wäscheleine im elterlichen Heizungskeller getrocknet), ebenso viele für die BLACK ANGELS, die dann aber ihre Plakate in mehreren 1.000er Auflagen offset-drucken ließenDie haben in den 1960ern über die Odenwald-Grenzen hinaus ziemlich Kohle gemacht, kamen aber auch aus betuchteren Verhältnissen der Grafschafts-Hauptstadt Erbach.

 Aus dem Stapel neuer Gedichte hätte ich etwas mehr lesen sollen als insgesamt nur drei. Das  “Ich hatt einen Kameraden” zum Beispiel mit einigen Bundeswehr-Lieder-Umschreibungen und der kurzen Militärseelsorge: “Die Leo-Besatzung ist sich sicher: er ist mitten unter ihnen” denn sie hatten bei der Vereidigung geschworen: So wahr mir Gott helfe!”  Und wo drei in seinem Namen versammelt sind, da ist er mitten unter ihnen: der gegnerische Panzergrenadier, der sich in seinem Schützenloch  unter ihnen befindet und unter den ihn  begrabenden Leo-Piruetten nicht weiß, ob er die Haftmiene anbringen und sich mitsamt der Leo-Besatzung zum Himmelfahrtskommando machen soll. ….

Das und weitere solche lesen ? Mach ich das nächste Mal. Echt versprochen !!!!!..

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Und das Lied von der Roten Elli und von Wasili oder Wassily , dem griechischen Vollconti-Schichtler bei Veith Pirelli: Hoppla, sprach die Rote Elli, Vertrauensfrau bei Veith-Pirelli- die Streikfront weicht um keinen Milli-

meter , komm doch mit Wassily, bis ihr uns genug bezahlt,. solang bleibt die Presse kalt. Die Presse schreibt, das wär Gewalt, der Silber-Bonz schreit Pressefreiheit,  ……

Was ich mir als Fortsetzung wünsche, ist  eine Ausstellung mit sowohl den Plakaten im Originaldruck (Linolschnitt!!) der DREAMS, der BLACK ANGELS, der STOKERS, usw. sowie der Fotocollagen und Plakate, die ich in den letzten 45 Jahren fabriziert habe inclusive der Grafiti-Vorlagen für den Kautschukstreik 1967, gegen die NS-Gesetze, gegen die Obristen-Diktatur in Griechenland, den Vietnamkrieg  usw..

Dafür würde ich eine Reihe von ausgewählen Liedern  und Texten vortragen, eventuell zusammen mit dem Ex-Kickers-Profi und Tante-Käthe-Kollegen Tommi Reuther, der wegen einer Sportverletzung den Beruf wechseln musste und Sozialarbeiter und Musiker (Frontman von 2 Formationen, Musikalischer Leiter der Bad Vilbeler Burgfestspiele) wurde, und über ein Jahr (von über 30) mit mir zusammen das Projekt “Lamboy-Kids” in Hanau gemacht und darüber auch seine Diplomarbeit geschrieben hat. Wenn der zwischendurch Mal Zeit dafür hätte… aber wenn ich mir dafür die zeit nähme, um wieder etwas besser die Saiten zu treffen (hat was mit meinem öffentlichunrechtlichen Kopfzerbrechen und den entsprechend von hinten angematschten Augen zu tun) dann schaff ich das auch ohne Begleitung.  Schön wär ein DREAMS-STOKERS-BLACK ANGELS-Revival als Begleitprogramm mit den Übriggebliebenen …… und die Fotoserie aus den 60ern im Odenwald.als das Flickschusterhaus noch vor dem Diebsturm stand und Jessica Schwarz noch nicht ihr Schwarzbier-Wohlfühlhotel neben dem Färber-Puff eingerichtet hatte …

In Michelstadt müsste es schon sein 

In der ORANGERIE !?  Wär echt ne gute Nummer: “Führerin sei Du Natur!” … 

aber ob das der Fürstenauer machen würde?.

Den Gröner-Saal gibts leider nicht mehr. Welcher Arsch hat da die Abrissgenehmigung gegeben ? Im Deutschen Haus gings aber auch….

Ach ich hätte was über die Wilden Schwarzen Landtage  am Lärmfeuer bis zur Tromm erzählen sollen, von Heinrich und Ludwig Bogen…von denen nur noch die Bogenstraße übriggeblieben ist. Ansonsten macht wohl die “Politik” in Mikeltown einen großen um die Gleichnamigen revolutionären Söhne ihrer Stadt….

Ich hatte Mal vorgeschlagen, die Stadt-Schule in Bogen-Schule umzubenennen. Leider vergeblich. Ich hatte vorgeschlagen, den seit 1919 strengen Gegener der Einheiztsschule und Befürworter des dreigliedrigen Schulsystems mit der gymnasialen Spitze und 1933er Hitlerbefürworter Theodor Litt, wenn überhaupt als Namenspatron des Gymnasiums zunehmen und für die Stadtschule statt seiner die beiden Bogens!

Ausstellung und Lesung gingen aber auch sehr gut im Motorrad-Museum  von Hans-Jürgen Künzel.. wenn der da mitspielen würde…die Basilika wäre auch ein geeigneter Raum… oder der Schenkenkeller..  weil er auch zentraler liegt.. Schön wäre auch der Hof von jetzigen Café Leyhausen, deren Vorfahren … bestimmt auch die Probleme der Nikolaus Matz und die des Maximilian Meyer hatten, beim Nachweis, keine Juden zu sein  bzw keine solchen Vorfahren zu haben: Leyhausen könnte ja auch von Pfandhaus kommen … aber ich werde mich bei einer solchen Veranstaltung strikt ans Programm halten.. Lieder und Gedichte — vertonte Plakate und Collagen …

Bis zur nächsten Lesung.

Euer HaBE

HaBE neue Programme und viele Literaturpreise

http://www.barth-engelbart.de/?p=933

Viele Literaturpreise?

Nach unserer gemeinsamen Lesung in Hanau hat mir der italienische Autor, “Il Manifesto”-Journalist  und Dokumentarfilmer Vittorio Arrigoni in sein
Buch eine Widmung geschrieben:

Il GIORNO CHE HO CONOSCIUTO BRECHT .
RESTIAMO UMANI . IN AMICIZIA VITTORIO .

Es gibt Momente in denen ich nicht weiß, ob ich vor Freude heulen oder mir den Mund zunähen soll. Am 14. 4. 2011 haben sie 10 Tage nach Juliano Mer-Khamis Vittorio umgebracht. Diesen tapferen Sohn aus einer Partisanen-Familie. Er und Juliano hatten mich nach Palästina eingeladen. Schon wieder bin ich zu spät gekommen. Ich hätte sofort losfahren sollen. Jetzt schreibe und lese ich alleine weiter.

Ich schreibe, lese, singe im Wettlauf mit dem Tod, den Kriegen, den Raubzügen gegen sie an …

Joachim Schäfer, der wegen seiner Aktivitäten gegen die Abschiebungen
zusammen mit seiner Familie beinahe Opfer eines NeoNazi-Brandanschlags
wurde, hat in Wetzlar bei einer Anti-Atom-Kundgebung mein Lied “Sind so
kleine Lappen” kopiert, verteilt und mit den Menschen gegen den atomaren
Wahnsinn gesungen.  Dieser katholische Jugend-Sozialarbeiter hat mir damit
einen unschätzbaren Literaturpreis verliehen.

Rolf Becker hat bei einer Veranstaltung, einem Fest zur Rettung des
“Fixstern” auf der Reeperbahn mein Gedicht “Mein Lieblings-Junkie vom
Bahnsteig 7″ gelesen. Auch das ist ein Literaturpreis. Einer, über den ich
mich riesig gefreut habe.


Das ist immer so, wenn meine Texte etwas nutzen, wenn sie gebraucht werden. Ich singe gern “gebrauchte Lieder”, wie mein erstes Liederbuch heißt.

Wenn Belegschaften, Vertrauensleute, Betriebsratsmitglieder (FSD, ABB, FR, VAC, DEMATIC, ATLAS, DUNLOP, VEITH-PIRELLI, GATE GOURMET … ) mir schreiben, wie sie sich über meine Streik-Unterstützungslesungen gefreut haben, dann sind das die Literaturpreise, die mir die Kraft zum Weiterschreiben geben…

weitere Berichte über solche Literaturpreisverleihungen folgen (weiter
unten)… und jetzt zu den neuen Programmen:
http://www.barth-engelbart.de/?p=933

Der Michelstädter “Damenschneider” kommt mit Liedern nach Goddelau

Mehr Erzählung, weniger Lesung. HaBEs “Damenschneider”-Michelstadt- & Odenwald-Roman kommt mit Liedern ins

Riedstadt-Goddelauer Büchnerhaus am 4. September 2016.   18 Uhr

siehe auch:

HaBE Geschichten, die machen Schule (schöner).

Columbus entdeckt Krähwinkel, Paola Loew, Charlie Chaplin jun.

Also, wegen der nicht endlosen Sitzplätze, entweder jetzt schon  versuchen Karten zu besorgen oder, was noch besser ist, weitere “Damenschneider”-Werkstatt-Lesungen organisieren. Der Autor ist bekannter Maßen käuflich ab 300 € pro Abend aufwärts. Bei Schul-Lesungen macht er es auch für weniger, für wieviel weniger ist dann Verhandlungssache … da muss es aber nicht nur der Damenschneider sein. Auswahlmöglichkeiten gibt es bei HaBEs Kindergeschichten und Jugendromanen ….

Im Rahmen des Kultursommers Südhessen kommt der Michelstädter Zwangs-Damenschneider Maximilian Mayer endlich dorthin, wo er nach seiner Bilderstürmerei gegen die Steigbügelhalter der Nazis und seiner beinahe Verbrennung und dann doch glücklicher Rettung in einer Ludwigshafener Spezialklinik eingewiesen werden wollte: von der Titelseite der “Abendpost/Nachtausgabe” als “Bilderstürmer von Michelstadt” nach Goddelau und um Himmelwillen nicht nach Heppenheim. Der Brand -man munkelt “versuchte Warmsanierung” und der anschließende Abriss seines Vaterhauses macht  den Blick frei vom Rathausbis zum Diebsturm. Das ist der Merkur-geschmückte Hexenkerker, der bis ins 18.Jahrhundert auch als Billig-Bordell genutzt wurde. Manche der Hexen glaubten sich so freikaufen zu können. Verkauft wurden sie vom unzünftigen Flickschuster, der eben nicht nur als Kerkermeister den Diebsturm in der Stadtmauer zuhalten musste … die Mark Michelstadt von Hexen säubern, das war nicht sein Díng. Das machten Andere. Er musste sie nur gefangen und sauber halten für das schwarze Nebengeschäft, mit dem er seinen Spitznamen “Fickschuster” verdient hatte. Und meist ging es ja auch gut, zumindest bis auch das nicht mehr ging, denn dann war der Scharfrichter Nord dran. Nur einmal sind ihm die Hexen entwischt. Beim Brand der Südstadt, den rebellierende Gesellen nach der Hinrichtung eines ihrer Kumpane gelegt haben sollen, nachdem sie “Das war Mord, das war Nord, das war Mord!”- vom Richtpatz, vom Lindenplatz grölend durch die Stadt in die Häfnergasse gezogen waren. Da war der Diebsturm explodiert, zumindest hatte er ein Loch und die Hexen waren verschwunden. Dem Gesindel, den vaterlandslosen Gesellen, den undankbaren Wanderburschen war alles zuzutrauen. Und er, der vom Schiksal geschlagene Fickschuster musste drinnen in den Trümmern suchen und fluchend den Turm reparieren…  Als Meckie, wie er sich lieber nannte als Maximilian (denn ein Schell war er nun wirklich nicht!),  als er in den 50ern versuchte, Charlie Chaplin jr. bei den “Krähwinkel”-Dreharbeiten auf dem Marktplatz etwas über die Zwangsarbeiter bei den Spritzgusswerken des Ex-Wehrwirtschaftsführers, NS-Musterbetriebs-Patriarchen & Messerschmidt-Wunderwaffen-Armaturenherstellers Rowol und die Unterstützung der Erbacher Grafen für die NSDAP zu erzählen, wird er nicht durchgelassen.

Datei:DBP 1984 1200 Rathaus Michelstadt.jpg

Aber Dr. Mömlinger gelingt es. Der zwangspensionierte Historiker, der nach dem Lehrverbot an der Frankfurter Universität 1938 in die USA fliehen musste und als US-Army-Offizier zurückkam und im Odenwald die Entnazifizierung bis 1946/47 leitete, wurde zwar nach seiner Entlassung aus den Army-Diensten noch kurze Zeit als Geschichts-, Religions- und Philosophie-Lehrer am städtischen Gymnasium beschäftigt, bis er endlich nur noch Religion und dann auch das nicht mehr unterrichten durfte. Die Frühpension reichte ihm und die Wohnung im Schloss Erbach-Fürstenau  und das Recht, in der Orangerie im Schlosspark einer Gruppe von Kindern aus mittellosen Familien Nachhilfe-Unterricht zu geben.  Hier setzte er seine Entnazifizierungsarbeit verdeckt fort … und Meckie Mayer war sein bester Schüler. Das kam nicht von ungefähr. Meckie wurde zeitlebens gehänselt wegen seiner schwarzen Haare, seiner bleichen Haut, seiner etwas gebogenen großen Nase. Nun ja, es gab die Meyers und die Maiers und die Mayers und gab’s da nicht auch die Meirs oder die Mairs und eine Golda Meir ? Und nicht zu vergessen, die  Gertrude Meier, die 1903 geborene Gertrude Speyer , die in den Osten umgesiedelt wurde, wie so viele Juden in den neuen Lebensraum.  Na ja, nicht nur Juden, auch die armen Mondschein-Bauern aus Etzengesäß, Weitengesäß, Hüttengesäß, Bösgesäß, Hummetroth und anderen Weilern wurden umgesiedelt. Und ihre schmalen Handtücher wurden dann von den Ortsbauerführern, den Reichsnährstands-Goldfasanen und gräflichen Domänen-Pächtern untern Pflug genommen….

….

Er musste wie schon Gregor Mendel  immer nachweisen, dass er kein Jude war, das war für ihn so ehern wie die Mendelschen Gesetze. Von Mendel zu Mandel war es egben genauso weit wie von Mayer zu Mair, wie von Matz zu Matzen oder von Malz zu Melzer … wobei der der “Glockenspiel für die Front-Einschmelzer”, Heinrich-Harrer-Fan und Lorenz-Schüler, der Stadtkirchen-Organist und Biologie-Oberstudienrat Dr. Alsberg immer im Streit mit Dr.Mömlinger “wissenschftlich” bewies, dass Nicolaus Matz kein Jude sondern ein Arier war.  Doch Meckie -nicht der Igel von HörZu- nein, der aus der DreiGroschenOper, der eifrigste Schüler des heimlichen Erben des Wunderrabbis Löb Wormser wusste von seinem Lehrer, dass Nicolaus Matz aus einer schon im Spätmittelalter konvertierten Matzenbäckersfamilie stammte, gerade so wie der auch von den Nazis “arisierte” Kaufmann Braun, nachdem die Straße vom Markt bis zum Lindenplatz nach dem Anbriss des Osttores in Braunstraße umbenannt wurde, jener kaufmann, der das alte Stadtkrankenhaus gestiftet hat.

Sonntag, 04. September 2016 Benefiz-Veranstaltung

Vortrag

Hartmut Barth-Engelbart nähert sich in seinen Erzählungen über wechselnde Haupt- und Nebenrollen der Anstalt in Goddelau, den Spuren Büchners zwischen Riedstadt (Darmstadt, Offenbach, Södel, Eckartshausen-Marienborn, Büdingen, Lauterbach, Nidda) und Giessen, zieht  mit Land und Leuten im narrativen Element durch die Dörfer, kreuzt die Wege Valentin Sengers und seiner „Buchsweilers“, lässt die Hauptfigur im Odenwald-Roman „Der Damenschneider“ um Asyl in Goddelau bitten in der trügerischen Hoffnung, dort auch noch in den 60er/70er Jahren des letzten Jahrhunderts Georg Büchners Geist zu begegnen.

Referent: Hartmut Barth-Engelbart, Gründau
18.00 Uhr, Kunstgalerie am Büchnerhaus
Eintritt: € 7.00 zugunsten des Büchnerhauses

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de Alle Beiträge von Hartmut Barth-Engelbart anzeigen

HaBE Geschichten, die machen Schule (schöner).

das war erst der Anfang gaaaanz frühmorgens als ich von der Transportbrigade die Makulaturbögen der Umschlagseiten der Fidel-Biografie für meine "Straßenzeitung" nach einem kleinen Umtrunk und etlichen Gesprächen erhalten hatte. Spätestens ab 8 Uhr waren die "Straßenzeitungen" von Kndern und Erwachsen belagert
das war erst der Anfang gaaaanz frühmorgens in der Zitadelle von Havanna bei der Buchmesse 2006 als ich von der Transportbrigade die Fehldruck-Makulaturbögen der Umschlagseiten der zu seinem 80. Geburtstag frisch gedruckten Biografie Fidel Castros für meine “Straßenzeitung” nach einem kleinen Havanna-Club-Umtrunk und etlichen Gesprächen erhalten hatte. Spätestens ab 8 Uhr waren die “Straßenzeitungen” von Kindern und Erwachsen belagert. Einen schöneren, besseren  “Untergrund” für meine Straßenzeitungstexte konnte ich mir nicht vorstellen

Liebe KollegINNen,

als ehemaliger Lehrer der Anne-Frank-Grundschule im Hanauer Brennpunkt Freigerichtviertel vor der DUNLOP, als ehemaliger Lehrer und Chorleiter  der Lamboy-Kids in der Gebeschus-Grundschule im Hanauer Brennpunkt Lamboy-Tümpelgarten möchte ich gerne an allen Anne-Frank-Schulen Deutschlands sowie an allen Brennpunktschulen der Republik lesen.

Nicht nur aus den „Putztruppen“, dem „Damenschneider“, dem „Erbsenzähler“, dem „OnkelMord“ usw, die eher Oberstufen-geeignet sind… , sondern am liebsten aus den in diesen Vierteln zusammen mit den Kindern und Jugendlichen geschriebenen Jugend-Romanen und Kinder-Geschichten: „die Ziege Zora“, „Zickensturm am Messeturm“, „93 Stickers für Giovanna“,  und „Enrico schreibt keine Liebesbriefe“

Gelesen habe ich diese Geschichten (meist als „Open-End-Stories“) in vielen Schulen der Region Rhein-Main, den neuen Bundesländern, in Wien, CostaRica, Kuba, Nicaragua, in Grundschulen, Sekundarstufen-Schulen, Gesamtschulen, Gymnasien in den Klassen 1 bis 4 und 5 bis 10

 

und wenn jemand Interesse an der Wiener Kindergeschichte „Funny und die Salzdiebinnen von Wien“ hat, die sozusagen als Nebenprodukt meiner Recherchen zum „Erbsenzähler“, der Männerfreund-/Feindschaft zwischen Gregor Mendel und dem oberschlesischen 1848er Bauernbefreier Dr. Hans Kudlich, mit dem er zusammen die Oberschulbank gedrückt hat, sowie dem zwischen Dresden und Wien pendelnden Alt48er Richard Wagner entstanden ist, weil die in die gleiche Frau verknallt waren, die Tänzerin Fanny. Deren Steinzeit-Mini-Statue steht im NaturHistorischen Museum in Wien. Da ich dort zwei Kinder beim „Salz-Klauen“ am großen Salz-Obelisken erwischt und nicht verraten, sondern ihnen die Geschichte der  Funny und der Salzdiebinnen von Wien erzählt habe und mich der Betriebsrat des Museums beim Erzählen „abhörte“, bin ich der Belegschaft des Museums immer noch eine Lesung schuldig, in der ein Bild eine zentrale Albtraum-Rolle spielt. Dieses Bild hat mir der Museums-Betriebsrats-Vorsitzende dann auch nachgesendet, weil ich es leider nicht in Wien abfotografiert hatte:

Gemälde Saal 12

Die Pfirsich-Diebe im Paradieschen –
(im Gelnhäuser BIO-Laden erwischt)

Veröffentlicht am 3. Juni 2015 von Hartmut Barth-Engelbart

Eine deutsche Version von  “Funny und die Salzdiebinnen von Wien”

Das ist Funnys Albtraumbild aus dem Wiener Naturhistorischen Museum, wo sie mit ihrer Mädchen-Bande das historische Salz geklaut hat und dabei von einem Aushilfs-Museumswärter erwischt aber nicht verraten wurde: Das Bild zeigt die mit Kapuzen gegen den Steinschlag geschützten kleinwüchsigen Bergwerkszwerge der Hallstattkultur und die großbehüteten keltischen Salzwächter und Salzfürsten nicht nur um Innsbruck herum sondern auch im Salzburger Land. Das Bild hat mir der Betriebstratsvorsitzende des NHM für meine Kindergeschichte geschickt.

Die Altenhasslauer mögen mir verzeihen. Aber wer kennt außer den Brüdern Ludwig, Emil, Jakob Grimm, Bettina von Arnim, der Gundel von Savigny und ihrem Friedrich-Carl, dem Clemens Brentano, dem Wilhelm von Humboldt, den Göttinger Sieben und dem Buderus von Carlshausen schon Altenhasslau ? Der Kanonengießer von Arnim in Hanau vielleicht noch, weil er nach der humanitären Belieferung der Preußen mit Lokomotiven, Schienen, Kanonen und anderen MordsMaschinen zum Kreis der Romantiker im Schlosse, im Gutshof derer von Carlhausen zusammen kam.  Hanau ? Schon wieder daneben, die Groß Auheimer werden gnädig mit mir sein, wenn ich ihnen verrate, daß der Name ihrer ehemals selbständigen Kommune von der Kanonengießer-Hütte derer von Arnims hergeleitet ist. Diese Maschinen machen nämlich sehr viel & großes AU.

Und Altenhasslau ? Die alte Haselaue auf einer Wurft im Überschwemmungsgebiet der Kinzig, in der sich regelmäßig der Troß Barbarossas verirrte und später im dreißigjährigen Krieg die kroatischen Reiter und andere Mordbrenner, worauf die kleinen Bauern und Handwerker und sonstiges Gesindel sangen und damit ihr Kinder beruhigten : “Hoppe , hoppe Reiter, wenn er fällt dann schreit er, fällt er in den Graben, fressen ihn die Raben, fällt er in den Sumpf, macht der Reiter plumps !”  Da waren  die Kinder schon fast zufrieden eingeschlafen…  ((das Lied hat natürlich üüüberhaupt nichts mit den gleichnamigen Gelnhäuser Modehaus zu tun!!))

..Oder Altenhasslau gebietsreformunmäßig überzusammengesetzt  zu Linsengericht ? Der Treffpunkt der Feierabend-Demokraten und späteren Kohle- und Stahlbarone, das Tee-Tempelchen für die Vergnügungen mit des Knaben Wunderhorn, ob nun von hinten oder vorn? Merwaasesnet, mer munkelts nor. saache die Hesse un hawwes schunn vergesse. Der Einblick in das Tempelchen war dem gemeinen Volk nicht wegen des Sittenerhalts vergönnt.  War ja auch nicht als Piepelschau gemeint. So weit der nicht ganz jugendfeie Einstieg. Der wird für Kinder auch nicht mitgelesen.

Ich HaBE wie üblich eine weniger dialektische Vorbemerkung zu dieser Kindergeschichte. Heute habe ich beim Einkaufen im Gelnhäuser “Paradieschen”, einem der schönsten BIO-Läden, die ich bisher gesehen und gerochen habe, zwei Kinder – vielleicht 5oder 6 Jahre alt- dabei beobachtet, wie sie heimlich in einen Pfirsich bissen. Ich bin zu ihnen hingegangen und habe ihnen gesagt: “Ich hab’s aber gesehen. Das war ein echter Mundraub.” die beiden sind erschrocken und das Mädchen hat etwas weinerlich geantwortet: “Aber das schmeckt doch so gut!”. Ich habe versprochen, nichts weiter zu sagen, sie nicht zu verraten, gab ihnen den Pfirsich, machte also den Mundraubbeihelfer… und versprach den Kindern, ihnen beim nächsten Mal die Geschichte von den Wiener Salzdiebinnen zu erzählen, die ich auch erwischt hätte.. als sie im Museum von einem Salzobelisken – einer viereckigen Salzstange- Salz abgekratzt haben..  Diesen wirklichen Wiener Kindern hatte ich eine Geschichte von eben diesen beziehungsweise anderen Wiener Salzdiebinnen erzählt, die schon mal ein Museumswärter beim Klauen erwischt hatte… die Geschichte geht trotz aller Schwierigkeiten doch gut aus, weil der AushilfsMuseumswärter den Kindern vorschlägt, an der Donau oberhalb von Wien- also zwischen Ybbs und Wien an einer Ausgrabungsstelle auf dem Abraum echte Steinzeit-Steine zu sammeln – als ein Unterrichtsprojekt –  und die dann vor dem Stefans-Dom ganz ungelogen als echte Steinzeit-Steine an Touristen zu verkaufen –  anstatt des geklauten oder gefälschten Steinzeit-Salzes (vom österreichischen Aldi namens Hofer ((da wird sich der Andreas Hofer aber noch im Grab rumdrehen!!)), das sie mit dem Schmutzsand vom Donauufer gemischt in selbstbeschrifteten und mit Fanny-Bildchen überklebten Underberg-Flaschen vorzugsweise an japanische Touristen verkauften, weil sie zu oft beim Klauen von Kosmetika in den Douglas-Drogerien erwischt wurden …)

Während ich im Wiener Historisch-Naturkundlichen Museum die Geschichte aus der Lameng erzählte,  kamen immer mehr Zuhörer dazu, auch Museumswärter und ihr Betriebsratsvorsitzender ebenfalls. Dem habe ich versprochen, bei einer nächsten Weihnachtsfeier für die Kinder der MuseumswärterINNEN die Geschichte fertig zu schreiben und dort vorzulesen.

Jetzt habe ich aber die Geschichte wegen anderer Geschichten in Salz eingepökelt und auf Eis gelegt. Die muss warten. Was aber nicht warten kann, ist die Geschichte von den

Pfirsich-Dieben im Paradieschen

Bei den beiden Kindern und ihrer Mutter möchte ich hier noch Mal um Entschuldigung bitten, dafür, dass ich ihnen heute morgen einen solchen Schrecken eingejagt habe. Ich werde nur ab und zu dazu kommen, die Geschichte weiterzuschreiben. das ist so wie mit meinen andren Kindergeschichten, die erzähle ich bis zu einem bestimmten Punkt und dann sollen die Kinder sich ausdenken, wie die Geschichte weitergeht. Dann wird es auch ihre Geschichte… das ging so  mit den “Salzdiebinnen von Wien”, mit dem “Zickensturm am Messeturm” (der Fortsetzung der geschichte von der Ziege ZORA), mit den “93 Stickers für Giovanna” und dem “Enrico schreibt keine Liebesbriefe” nur die Ziege ZORA gibt es schon als gedrucktes Kinderbuch, die anderen entwickeln sich von Lesung zu >lesung weiter…  und es kommen wie heute immer neue dazu…

Die Pfirsichdiebe im Paradieschen

Wenn es nur ein paar Radieschen gewesen wären! Aber kann man Radieschen anbeißen ? Kann man schon. Aber Kinder? Nö, die meisten Kinder essen Radieschen nicht sonderlich gerne. Und meistens sind die guten Radieschen so klein, dass man sie mit einem Schnurps wegputzen kann. Sogar mit Haut und Haaren, wenn man zur rote Schale vom Radieschen Haut und seinen grünen Blättern Haare sagen kann. Und bei radieschen sieht man auch sofort die Kindergebissspuren, wie die von Kaninchen. Das fällt auf. Aber es schmeckt ja auch nicht so süß wie bei den flachen Pfirsichen. Wie heißen die eigentlich,. Diese flachen, die sehen aus, als ob sie vom Baum gefallen wären. Platsch. Pfirsich-Matsch oder besser vielleicht auch Matsch-Pfirsich. Aber dann kauft die doch niemand. Wer will schon Matsch kaufen. Das kann man dann auch im Frühenglisch sagen: Do not buy so mutch DU NOTT BEI SO MATSCH oder auf hessisch: Kaaaf mer blos nedd soun Madsch.

Es waren die Pfirsiche. Und keine Radieschen

Eigentlich wollte er ja nichts weitererzählen, nichts verpetzen, den Mundhalten. Was hat er gesagt, ja schon fast durchs Paradieschen gerufen . so laut, dass die beiden erschrocken den angebissenen Pfirsich wieder in den Korb legten. „Das war eben aber richtiger Mundraub!“ Carlos hieß er, die Kinder von der Kita im Wiesengrund nannten ihn liebevoll Zwieback, weil er lange Zeit vor seinem Einsatz als ehrenamtlicher Kinderbetreuer als Zivi beim Roten Kreuz das Essen auf Rädern ausgefahren hatte, in seinem sozialen Jahr., Da war dann auch immer viel Zwieback dabei, weil die Alten ohne Zähne den gut essen konnten, besonders, wenn sie ihn in den Tee oder in die Suppe getunkt hatten oder in den Kaffee oder in den Wein oder die Limonade.. egal.. aber zu lange darf man den Zwieback nicht eintunken sonst bricht er ab und ist im Suppen-Tee-Tassen-Teller-Teich versunken..  Ja, warum der Zwieback das Essen auf Rädern ausfuhr ? Weil er nach der Schule so oder so mit seinem schlechten Zeugnis eh keine Arbeitsstelle und auch keinen Platz an der Uni gefunden hätte. Zivi, was issn das ??? Oh je ! Also der Carlos wollte nicht zur Bundeswehr, weil er da lernen sollte auf Menschen zu schießen. Und das dann auch noch in fremden Ländern, in die er lieber in Urlaub gefahren wäre oder als Entwicklungshelfer. Ach ja, das wisst ihr auch schon wieder nicht: also.  das ist so was wie einer, der hilft, wenn Kinder die Windeln voll haben und sie nicht alleine ausziehen können. Da kommt so einer und hilft beim Auswickeln, beim Entwickeln, den nennen die Großen dann Entwicklungshelfer, Geburtshelfer gibts ja auch oder ?

Die Venus, die “Fanny” vom Galgenberg im Naturhistorischen Museum Wien

Der “Damenschneider” kommt ins Büchnerhaus nach Goddelau

Veröffentlicht am 29. November 2015 von Hartmut Barth-Engelbart  http://www.barth-engelbart.de/?p=78627

Mehr Erzählung, weniger Lesung. HaBEs “Damenschneider”-Michelstadt- & Odenwald-Roman kommt mit Liedern ins

Riedstadt-Goddelauer Büchnerhaus am 4. September 2016.   18 Uhr

Also, wegen der nicht endlosen Sitzplätze, entweder jetzt schon  versuchen Karten zu besorgen oder, was noch besser ist, weitere “Damenschneider”-Werkstatt-Lesungen organisieren. Der Autor ist bekannter Maßen käuflich ab 300 € pro Abend aufwärts. Bei Schul-Lesungen macht er es auch für weniger, für wieviel weniger ist dann Verhandlungssache … da muss es aber nicht nur der Damenschneider sein. Auswahlmöglichkeiten gibt es bei HaBEs Kindergeschichten und Jugendromanen ….

Im Rahmen des Kultursommers Südhessen kommt der Michelstädter Zwangs-Damenschneider Maximilian Mayer endlich dorthin, wo er nach seiner Bilderstürmerei gegen die Steigbügelhalter der Nazis und seiner beinahe Verbrennung und dann doch glücklicher Rettung in einer Ludwigshafener Spezialklinik eingewiesen werden wollte: von der Titelseite der “Abendpost/Nachtausgabe” als “Bilderstürmer von Michelstadt” nach Goddelau und um Himmelwillen nicht nach Heppenheim. Der Brand -man munkelt “versuchte Warmsanierung” und der anschließende Abriss seines Vaterhauses macht  den Blick frei vom Rathaus bis zum Diebsturm. Das ist der Merkur-geschmückte Hexenkerker, der bis ins 18.Jahrhundert auch als Billig-Bordell genutzt wurde. Manche der Hexen glaubten sich so freikaufen zu können. Verkauft wurden sie vom unzünftigen Flickschuster, der eben nicht nur als Kerkermeister den Diebsturm in der Stadtmauer zuhalten musste … die Mark Michelstadt von Hexen säubern, das war nicht sein Díng. Das machten Andere. Er musste sie nur gefangen und sauber halten für das schwarze Nebengeschäft, mit dem er seinen Spitznamen “Fickschuster” verdient hatte. Und meist ging es ja auch gut, zumindest bis auch das nicht mehr ging, denn dann war der Scharfrichter Nord dran. Nur einmal sind ihm die Hexen entwischt. Beim Brand der Südstadt, den rebellierende Gesellen nach der Hinrichtung eines ihrer Kumpane gelegt haben sollen, nachdem sie “Das war Mord, das war Nord, das war Mord!”- vom Richtpatz, vom Lindenplatz grölend durch die Stadt in die Häfnergasse gezogen waren. Da war der Diebsturm explodiert, zumindest hatte er ein Loch und die Hexen waren verschwunden. Dem Gesindel, den vaterlandslosen Gesellen, den undankbaren Wanderburschen war alles zuzutrauen. Und er, der vom Schiksal geschlagene Fickschuster musste drinnen in den Trümmern suchen und fluchend den Turm reparieren…  Als Meckie, wie er sich lieber nannte als Maximilian (denn ein Schell war er nun wirklich nicht!),  als er in den 50ern versuchte, Charlie Chaplin jr. bei den “Krähwinkel”-Dreharbeiten auf dem Marktplatz etwas über die Zwangsarbeiter bei den Spritzgusswerken des Ex-Wehrwirtschaftsführers, NS-Musterbetriebs-Patriarchen & Messerschmidt-Wunderwaffen-Armaturenherstellers Rowol und die Unterstützung der Erbacher Grafen für die NSDAP zu erzählen, wird er nicht durchgelassen.

Aber Dr. Mömlinger gelingt es. Der zwangspensionierte Historiker, der nach dem Lehrverbot an der Frankfurter Universität 1938 in die USA fliehen musste und als US-Army-Offizier zurückkam und im Odenwald die Entnazifizierung bis 1946/47 leitete, wurde zwar nach seiner Entlassung aus den Army-Diensten noch kurze Zeit als Geschichts-, Religions- und Philosophie-Lehrer am städtischen Gymnasium beschäftigt, bis er endlich nur noch Religion und dann auch das nicht mehr unterrichten durfte. Die Frühpension reichte ihm und die Wohnung im Schloss Erbach-Fürstenau  und das Recht, in der Orangerie im Schlosspark einer Gruppe von Kindern aus mittellosen Familien Nachhilfe-Unterricht zu geben.  Hier setzte er seine Entnazifizierungsarbeit verdeckt fort … und Meckie Mayer war sein bester Schüler. Das kam nicht von ungefähr. Meckie wurde zeitlebens gehänselt wegen seiner schwarzen Haare, seiner bleichen Haut, seiner etwas gebogenen großen Nase. Nun ja, es gab die Meyers und die Maiers und die Mayers und gab’s da nicht auch die Meirs oder die Mairs und eine Golda Meir ? Und nicht zu vergessen, die  Gertrude Meier, die 1903 geborene Gertrude Speyer , die in den Osten umgesiedelt wurde, wie so viele Juden in den neuen Lebensraum.  Na ja, nicht nur Juden, auch die armen Mondschein-Bauern aus Etzengesäß, Weitengesäß, Hüttengesäß, Bösgesäß, Hummetroth und anderen Weilern wurden umgesiedelt. Und ihre schmalen Handtücher wurden dann von den Ortsbauerführern, den Reichsnährstands-Goldfasanen und gräflichen Domänen-Pächtern untern Pflug genommen….

http://www.barth-engelbart.de/?p=78627

Max Meir zu Gast bei Georg Büchner
Sonntag, 4. September 2016

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Bitte das Bild anklicken und den Kommentar dazu lesen!!!!

Golda Meir soll mit ihm verwandt sein. So behaupteten es wenigstens nicht nur viele seiner Mitschüler am Realgymnasium des über 1250 Jahre alten  Zentrums des Odenwaldes, der marktberechtigten Großstadt Michelstadt. Großstadt? Aber sicher! Denn Michel stammt nicht aus Lönneberga sondern aus dem Altgermanischen und heißt so viel wie “Groß”.

Auch große Teile des gymnasialen Lehrerkollegiums dieser großen ummauerten bereits schon vorrömischen keltischen Siedlung sagten nicht immer hinter vorgehaltener Hand, dass dieser schwarzhaarige, blasse, kleinwüchsige, etwas bucklige mit ebensolcher Nase augestattete- immer nach Seife und Bügeleisen riechende Schneidersohn nicht Meyer, Mayer, Meier, Maier sondern Max Meir heiße. Maximilian Meir.  Na und vor 1945 soll er ja auch noch Mechel gerufen worden sein. Das mit dem Maximilian oder wie er sich dann selbst nannte: Mecky, das waren doch nur Tarnnamen. Und sein  UrUrUrgroßvater hätte noch Meir Mandel geheißen oder Mandelbaum oder Mendelsohn. Dieser Armleuchter.  Das ist keine Beleidigung: Meir heißt  doch auf Deutsch “der Erleuchtete”.

Der hatte noch neben dem Knieriem gewohnt, dem kommunistischen Schuhmachermeister,  bis er in der Häfnergasse das Haus vom unzünftigen Flickschuster kaufen konnte.  Für das Braun’sche Haus an der Stadtmauer der Weststadt, das große Fachwerkhaus des jüdischen Tuchhändlers Braun, der in die USA ausgewandert war, für dieses Haus hatte sein Geld nicht gereicht. Meir Mandel schneiderte Mäntel für die Schäfer, für die reicheren Bauern. Für die Grafen reichte seine Schneiderkunst nicht aus… oder die wollten keine Judenmäntel haben.

Das war so in den 20ern, in den 1820ern oder noch früher. Da schneiderte er auch die Odenwälder Trachten, die schwarzen Röcke, die schwarzen Mäntel, mit denen sich die Geheimbündler vom Bund der Gerechten bei den schwarzen Landtagen trafen und den Tyrannenmord platen, die Revolution! Die Republik. Sie wollten nicht länger die Gessler-Hüte grüßen und die Fürsten füttern müssen. Er wusste, dass der Bürgermeister Heinrich Bogen und sein Sohn, der Ludwig  dabei waren. Auf der Tromm, auf dem Lärmfeuer, auf den Vierstöck, am Waldhorn, in der Hainstermühle, im Hainhaus, wo die Römer gebadet hatten, in den überwachsenen Ruinen, auf dem Felsenmeer, unterhalb der Veste Otzberg. Immer an anderen Plätzen. Die hatten den Bogen raus!  Schwarze Mäntel und mit Holzkohle geschwärzte Gesichter, damit  sie keiner  erkannte, keiner verraten konnte und die fürstlichen Jäger auch keinen beschreiben konnten, der ihnen entwich, wenn sie sie nicht gleich erschossen, wie den Kuckuck, von denen dann jedes Jahr ein neuer wiederkam… Das war nicht der selbe, aber der Gleiche. Der selbe war ne Leiche. So wie die Bauern, die sich gegen das Rotwild in ihren Äckern wehren mussten… die wurden abgeschossen wegen Wildereiund immer auf der Flucht. Da brauchte es dann kein Gericht mehr und keinen Scharfrichter wie den Michelstädter Scharfrichter Nord und auch keinen Galgen wie den am Galgenberg oder den in Beerfelden. Bärenfelle gabs nicht mehr, aber auch das Dachsfell wurde einem über die Ohrengezogen, wenn man diesen Ersatz-Meister-Petz vom Acker jagte …

Damals haben alle geglaubt, er hieße Mantel oder Mäntel, weil er eben die Mäntel schneiderte. Er brauchte keine preussische Gnade vom Stein. Er musste keinen Mantelbogen ausfüllen beim Standesamt. Er hatte seinen Namen schon weg. Die Stenschen Gnadenakte gabs Gottseidank nur in Hessen-Kassel.

Über den Darmstädter, SEINEN Großherzog brauchte man sich nicht zu beschweren. Der wußte, was er an seinen Juden hatte. Na ja, zumindest an den Reichen. Die meisten Pogrome waren  eher Kontrarme.  Obwohl, wurde nicht beim Zollaufstand in Hanau der reiche Viehhändler Buxbaum geplündert ? Die Schuldscheine verbrannt ? Die Pfandleihe gestürmt, ein Bankhaus gebrandschatzt ? Das war eine spannende geschichte, wie der Kasseler Kurfürst den Bruder seines Finanzministers Deines und seine Konkubine, die Gräfin von Reichenbach mit Hilfe eines kurfürstlich gelenkten Pogromes außerordentlich oder auch ordentlich bereicherte… Aber das führt weg vom Damenschneider  oder gehört es dovch dazu ? Es gehört dazu, denn soiónst wäre Max überhaupt kein Damenschneider sondern Professor für höhere Mathematik in Frankfurt geworden.

Progrome gegen Reiche waren die Ausnahmen. Wenn verschuldete Fürstenhäuser ihre Schulden loswerden wollten, dann gab es durchaus einige Bankrotte, Banka rotta , dann wurden auch Mal jüdische Bankhäuser Herrenlos. Vollwaise. und dann musste der Fürst eben die Vollwaisen aus Gnade adoptieren.

Ausgenommen wurden meist die Kleineren, die wie auch immer ein Handwerk betrieben.   Das allein war schon ein Wunder.  Er als armer Schlucker, Schneider, Schneder Meck-Meck-Meck- mit einem Schlag warn alle weg.

Max musste das Gymnasium verlassen -so um 1950 herum, musste Damenschneider werden und wurde nebenbei noch ehrenamtlicher evangelischer Jugend-Diakon … aber war da nicht die Abendschule des US-Rückwanderes Dr. Mömlinger ? Da ging der Macky doch noch nach seinem Abgang vom Gymnasium hin. In die Orangerie im Erbach-Fürstenauischen Schlosspark. Der war doch Jude!? Der hatte doch in der Spruchkammer mitgearbeitet und beinahe die besten aus dem Lehrerkollegium ans Messer geliefert. Jude halt und dazu noch Sozi. ……

04.09. 2016  HaBE liest im Büchner-Haus in Riedstadt-Goddelau aus seinem  Odenwald-Roman “Der Damenschneider”,  zwischen Hirschhorn und Hanau,  zwischen Erbach, Erbuch, Erdbach, Eberstadt, Etzengesäß und Eberbach, Asselbrunn, Aschaffenburg, Amorbach und Arheiligen, Frankfurt, Friedberg und Fürth,  Rothenberg, Rothenbergen, Rüssels- und Reichelsheim, Mörfelden, Mosbach, Messel und Mannheim, Höchst, Hoechst, Heppenheim, Hainstermühle und Heidelberg, Goddelau, Gießen, Gelnhausen, Güntersfürst und Guntersblum, Neustadt i.Odw, Neustadt a.d.W., Neckarsteinach und Neckarau, zwischen Steinbach, Stockheim und Seligenstadt, Beerfelden, Bieberau, Bieberer Berg, Babenhausen und Butzbach, Viernheim und Vielbrunn, Leiningen und Ludwigshafen, Offenbach und Ober-Mossau , Wiesbaden, Würzberg, Würzburg …. zwischen vielen Orten, die es oft gar nicht mehr oder nur noch ortsteilweise gibt.

Sonntag, 04. September 2016 Benefiz-Veranstaltung Georg-Büchner-Haus Riedstadt-Goddelau

im Kulturkalender der Stadt heißt es dazu :


Hartmut Barth-Engelbart nähert sich in seinen Erzählungen über wechselnde Haupt- und Nebenrollen der Anstalt in Goddelau, den Spuren Büchners zwischen Riedstadt (Darmstadt, Offenbach, Södel, Eckartshausen-Marienborn, Büdingen, Lauterbach, Nidda) und Giessen, zieht  mit Land und Leuten im narrativen Element durch die Dörfer, kreuzt die Wege Valentin Sengers und seiner „Buchsweilers“, lässt die Hauptfigur im Odenwald-Roman „Der Damenschneider“ um Asyl in Goddelau bitten in der trügerischen Hoffnung, dort auch noch in den 60er/70er Jahren des letzten Jahrhunderts Georg Büchners Geist zu begegnen.

Referent: Hartmut Barth-Engelbart, Gründau
18.00 Uhr, Kunstgalerie am Büchnerhaus
Eintritt: € 7.00 zugunsten des Büchnerhauses

Mit dabei mit seinen Liedern: der blinde Multi-Instrumentalist und Bari-Tenor Philipp Hoffmann aus Kassel, mit dem ich fürderhin als “Vaterlandslose Gesellen” eine Mischung aus Konzert, Lesung und Kabarett präsentieren werde. Ein weiterer vaterlandsloser Geselle wird sich mit seiner Guitarre noch dazugesellen.. Die “Vaterlandslosen Gesellen” kann man dann für einen Klingelbeutel oder besser einen Raschelbeutel voll bestellen.

Gerne hätte ich die Lesung im Büchnerhaus mit der Dankesrede meines Freundes Gerhard Zwerenz an die Darmstädter Akademie für die Nichtverleihung des Büchnerpreises an ihn begonnen. Am liebsten hätte ich ihn darum gebeten, diese Rede vor meiner Lesung vorzutragen. Und ich bin mir ziemlich sicher, er hätte es gemacht. Jetzt hört er halt von unten zu, wenn ich mit ein paar Sätzen aus seinem und Ingrid Zwerenz’ Vorwort zu meinen “unter-schlag-zeilen” im Büchnerhaus beginnen werde, bevor der “Damenschneider” zu Wort kommt

Diese Dankesrede werde ich für Lesungen in Michelstadt (oder Erbach) mir bei Ingrid Zwerenz ausleihen, wenn sie sie dann nicht selbst vorlesen möchte. Im Schenkenkeller kann ich mir diese Rede sehr gut vorstellen … ginge aber auch gut in der Synagoge…

Philipp Hoffmann wird in Goddelau u.a. auch 2 Lieder aus Georg Büchners Stücken spielen und singen, vielleicht werden wir sie auch zusammen vortragen. Die Dialekt-Version des Liedes der Straßenräuber, die das “Geldkärnsche” nicht nur im Schlöndorf-Film vom “plötzlichen Reichtum der armen Leute von Kombach” überfallen hatten und dafür in Gießen geköpft wurden…. werde ich vortragen —  hoffentlich besser als Curd Jürgens seinerzeit  in der Rolle des Schinderhannes mit seinen angelernten Mundartliedern… davor bin ich im Kino vor 40 Jahren aufs Klo geflohen…

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Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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