Der schrille Ton der Todesschreie auf dem sonst so stillen Don im „neuen Lebensraum im Osten“ in der Ukraine
Es war nicht nur Rudis Schrei bei der Rückkehr von der 999er Brückenkopf-Aktion am russischen Ufer. Rudis Freund aus der Guxhagener „Birkenau“-Lagerhaft hatte geschrieben und ist dann auch im Don geblieben, ertrunken? Erschossen? Von hinten? Von vorne?
Nach einer ganzen Reihe solcher Schreie. Nach der üblichen Entsorgung politischer Ex-KZ-Häftlinge im Strafbataillon 999.
Louise erhielt den Feldpostbrief 1942.
Ein Jahr später kam Rudis Kompanie-Chef in die Frankfurter Straße, in die Kunstschmiedewerkstatt des erst vor 3 Jahren verstorbenen Sozialdemokraten, Freimaurers und abgesetztem Innungs-Meisters Schnitzer. Der Kompaniechef wusste aus den Briefen Luises an Rudolf Bröll, den kommunistischen Schreiner aus Hanau, den Gefreiten in der 999er-Einheit, dass sie ihren Mann suchte, der als verschollen gemeldet war. „Frau Bröll, ich rate Ihnen dringend, nicht weiter nach ihren Mann zu suchen und die „Verschollenenen-Meldung“ nicht zu bezweifeln. Fragen sie bitte nicht nach den Umständen, nicht danach, wo er zuletzt gesehen wurde … Sie geraten sonst in Teufels Küche! Mehr darf ich Ihnen nicht sagen! Heil Hitler!“ Weg war er. Dass er nicht Mal den Arm zum Führer-Gruß erhob, lag nicht nur an seiner Kriegsverletzung am linken Arm. Den rechten hätte er noch heben können.
Bei den Recherchen im Nachlass der Hanauer Widerstandskämpferin Louise Bröll komme ich nur langsam voran
Hier folgen meine bisherigen Vermutungen und meine ersten Texte für Louise:
Tote können sich nicht mehr gegen FR-Ehrung wehren: Käthe Kern (SPD) durch Ge-FR-Denken & FR-Ehren, Louise Bröll (KPD) durch FR-Senken & FR-Schwinden lassen & FR-bieten
Käthe Kern in Darmstadt zu Besuch aus der DDR / Bild Hessisches Staatsarchiv Darmstadt
Zu Käthe Kern (leider noch nicht zu den Odenwälder/Michelstädter Zorns & ihre Rettung durch den abgesetzten Stockheimer KPD-Bürgermeister und den Odenwälder Widerstand gegen die Faschisten, auch nicht zu den Knieriems in Michelstadt). Es gab eine frühe Zusammenarbeit zwischen dem KPD- Rotfront-Kämpferbund im Untergrund und den militanten-untergründigen SPD-3Pfeilen der „Eisernen Front“ unter Carlo Mierendorf z.B. in Gelnhausen zwischen Rennert (KPD) und Kürle (SPD):
und:
Der deutsche kommunistische Widerstand von 1933 bis 1945 wird systematisch totgeschwiegen: so die unter KPD-Führung (Emil Carlebach u.a.) organisierte Selbstbefreiung des KZ Buchenwald und des gleichen die unter KPD-Führung organisierte Selbstbefreiung des KZ Dachau unter Georg Scherer, dem späteren vom US-Stadtkommandanten Malcolm Vendig am 30. April 1945 ernannten zweiten Bürgermeisters von Dachau, der 1976 vom Oberbürgermeister Dr. Lorenz Reitmeier die „Goldene Ehrennadel der Stadt Dachau“ erhält. Nach Scherer wird nicht nur die Groß-Sporthalle in Dachau benannt …
Mehr zum deutschen Widerstand schreibt der französische Historiker T. Derbent
T. Derbent Der deutsche kommunistische Widerstand 1933-1945 | ZAMBON VERLAG
zurück zu Käthe Kern!
zu Käthe Kerns Widerstand hat Ludger Fittkau ein hervorragendes Buch geschrieben:
„Man lebt ja nicht um seiner selbst willen“
2023 erschienen im Lukas-Verlag ISBN 978-3-86732-435-9
Louise Schnitzer war als Mädchen ab 1920 im linken Widerstand gegen die §§ 218/219 & im antifaschistischen Widerstand aktiv & seit dem der katholischen Kirche ein Dorn im Auge.
Gegen den Willen ihrer sozialdemokratischen Eltern heiratete die kämpferische Tochter des zünftigen Kunstschmiedes Schnitzer den kommunistischen Schreiner Karl Bröll, nachdem sie von den Naturfreunden & Falken weg zum KOMMUNISTISCHEN JUGENDVERBAND DEUTSCHLANDS (KJVD) gegangen war. Karl Bröll wurde bereits 1933 von der SA abgeholt und gefoltert, danach freigelassen, unter Polizeiaufsicht gestellt, dann ins KZ-Birkenau (Cuxhagen) verschleppt und anschließend „als wehrfähig“ anerkannt zum Strafbataillon 999 entlassen. Gegen Ende des Krieges an Dnjepr oder Don nach einer Brückenkopf-Aktion unter „friendly-fire“ genommen und von der SS erschossen.
Louise blieb polizeiüberwacht, untergründig im Widerstand, arbeitete zwangsverpflichtet von der RAF (Reichs-Arbeits-Front) bei HERAEUS, fütterte heimlich russische Zwangsarbeiter & Kriegsgefangene durch …
War nach 1945 -nach der vergeblichen Suche nach ihrem Mann- KPD-Mitglied & Parteitags-Delegierte im Volksstaat Hessen …
Ihre Geschichte habe ich angefangen zu schreiben, nach wochenlangen Interviews am Frankfurter Tor und später in der Gärtnerstraße, wo ich sie auch portraitiert habe.
Nach ihrer Enteignung zugunsten des Fuldaer „Barfüßer-Ordens“ / bzw. des katholischen St. Vinzenz-Krankenhauses durch eine schwarzbraune Justiz-und Stadtverwaltungs-Seilschaft mit einem kleinen Immobilien Hai, wird sie unter ungeklärten Umständen 1985 zur Toten und von der Stadt in einem Armengrab verscharrt. Den Hanauer Jugendlichen, die für Ihren Grabstein gesammelt hatten, wurde verboten, ein BRECHT-Zitat einmeißeln zu lassen:
„Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten.“
Bertolt Brecht (Werk: Me-Ti. Buch der Wendungen)
Jetzt steht auf dem Stein nur: „Louise, Dein Stern leuchtet weiter!“
(Die Links folgen weiter unten)
So wie Emil Carlebach und Arno Rudert und und und und wird auch eine Reihe von GewerkschafterINNen, KommunistINNen und SozialdemokratINNen verschwiegen, die -wie in Hanau, Michelstadt, Frankfurt, Darmstadt- schon in den 1920ern in den Untergrund, bzw in den Polizeidienst & auch in die SA gingen, weil sie wussten, was auf das Volk zukam ….
Während jetzt in EZBankfurt auf dem festen Großmarkthallen-Sockel der Kriegsgewinne, der KZ-Profite, der Raub- und Hehler-Geschäfte in Europa, Afrika und Asien ….
HaBE-Fotos für BLOCKUPY: Die SEELE der Kapitathetrale –“Das EZBankfurter Loch” – barth-engelbart.de
… Käthe Kern totgefeiert wird, während man die Juden-, Polen-, Nicht-Arischen Minderheiten- und Russenschlächter unter dem Bandera-Nachfolger bewaffnet und einen Stellvertreter-Krieg bis zum letzten Blutstropfen FÜHREN lässt, JournalistINNen, KünsterINNEN, AntifaschistINNen jagt wie einst die GESTAPO undeutsche LiteRATTEN. SozialdemokratINNen, KommunistINNen, Sinti, Roma … , Juden, Zeugen Jehovas, Homosexuelle … ,
(jetzt meldet die Heimat-FRontschau, dass die Nazi-Armee auch Lesben, Schwule und diverse Andere an der Front einsetzt. Sind lesbische, schwule KillerINNEN die Besseren? Soll jetzt die NATO mit der Regenbogenfahne einmarschieren?)
wird der Anderen nicht gedacht und oder sie werden mit Erinnerungs-tötenden Auflagen versenkt, wie Louise Bröll in Hanau, wie Alt-Bürgermeister Seeger von Asselbrunn oder sein Kollege in Stockheim oder Karl Groß in Breitenborn, oder Wilhelm Pfannmüller und weitere Altbürgermeister in der Wetterau, im Vogelsberg, im Spessart ….
Die Terrorisierung und Vertreibung der Juden Gelnhausens, die diese Barbarossa-Stadt zusammen mit der Einweihung der “Adolf-Hitler-Kaserne” 1937 feierte und stolz darauf war “dem Führer die erste judenfreie deutsche Stadt, besenrein übergeben” zu können , konnte von oben erst richtig angegangen werden, nachdem der kommunistisch-sozialdemokratische Widerstand weitgehend “ausgeschaltet”, in “Schutzhaft” und KZs verschleppt und in den Untergrund gezwungen worden war. Erst nach der von Martin Niemöller so gut beschriebenen Vorgehensweise und der “Neutralisierung” bürgerlich-demokratischer Restbedenken-Träger wagten die Faschisten die Judenpogrome zu organisieren und nach der Vertreibung der Juden zu “arisieren”.
Siehe dazu auch: Statt Stolper-Steine Schand-Schuld-Schilder: Scheuer-Haus, Gelnhausen Burgstraße 34 – barth-engelbart.de
Das Autohaus und die Werkstatt Blumenbach ging zunächst von der Dresdner Bank Gelnhausen als “Juden-Schnäppchen” (wie viele andere Betriebe und Geschäfte in Gelnhausen, die 1997/98 ihr 60jähriges Bestehen feierten, wie z.B. die Firma “Betten-Schmidt”) an die Firma Hempel, die den Betrieb in die Leipziger/Berliner Straße auf ein Blumenbach’sches Gelände verlagerte, dann an Gross/Bras verkaufte, die den Betrieb ins Birkenfeld jenseits der A66 verlagerte.
Auf dem “arisierten Gelände”, also auf Hehlergut der Dresdner Bank und der Firma Hempel baute das Land Hessen und der Main-Kinzig-Kreis die Bibliothek und die Mensa des Grimmelshausen-Gymnasiums. Dort ist lobenswerter Weise auch eine Blumenbach-Dauerausstellung zu sehen. Dort würde ich gerne Mal eine Lesung zum Thema machen oder am Platz der alten Werkstatt in der Bahnhofstraße, wo jetzt die Arbeitsagentur und ein Café untergebracht sind (gegenüber der Post, 100 Meter vom Kaiser-Bahnhof entfernt und nach Dachstuhlbrand wieder aufgebaut). Im Café kann man noch die alte Sandsteinmauer des OPEL-Autohauses Blumenbach sehen. Blos weiß das mittlerweile kaum noch jemand.
Blumenbachs Bank-Guthaben auf der Kreissparkasse wurde nach seiner Vertreibung aus Gelnhausen 1936 einbehalten. Dieses Guthaben müsste verzinst seinen Nachfahren ausgezahlt werden.
Die 1937/38 über Fluchthilfe-Wohnungen im Frankfurter Osten in der Uhlandstraße nach Argentinien ausgewanderten Scheuers, sind dort in Armut gestorben. Ihre Hinterbliebenen warten bis heute vergeblich auf eine “Wiedergutmachung” und die Rückgabe ihres Grundstücks und ihres Hauses am Eingang der Burg-Siedlung.
Dauerausstellungen für die NS-Opfer in Gelnhausen gibt es sonst nicht. Auch keine Erinnerungstafel an den mutigen SPD-Ortsvorsitzenden Kürle, der noch im April 1933 das Hakenkreuz im Steinbruch über der Kirche übermalt hat, Wahrscheinlich mit den Pfeilen der Eisernen Front, dem Zeichen der
militanten SPDler im Kampf gegen die NAZIS. Kürle ist dabei abgestürzt, wurde in Aufenau von einem jüdischen Arzt wieder zusammengeflickt aber kurz darauf von der GESTAPO abgeholt. Noch vor seiner Verhaftung hat er zusammen mit dem KPD-Vorsitzenden Rennert, die Mitglieder-Karteien beider Parteien und die Abonnenten-Dateien des Vorwärts und der Roten Fahne und ihrer regionalen/lokalen/betrieblichen Ableger im Garten vergraben, um sie “nach dem Spuk wieder aus(zu)graben und dann eine gemeinsame Partei auf(zu)bauen!” ….
Nichts wird in Hanau & Gelnhausen davon gezeigt.
Hanaus Mitschuld am Tod der Widerstandskämpferin Louise Bröll – barth-engelbart.de
Louise Brölls Mann wurde in der Ukraine erschossen – barth-engelbart.de
&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&