Von Krieg und Revolution in Deutschland.
Vor 110 Jahren, 1914, war tiefer Frieden im Land. Man arbeitete rechtschaffen und lebte ruhig. Doch der Kaiser verkündete, dass der Feind drohe. Die Deutschen müssten kämpfen und siegen.
Die Deutschen zogen begeistert zum Siegen in den Krieg- und waren nach vier Jahren am Ende. Ansgar Lorenz hat das illustriert.
Am 29. Oktober 1918 meuterten die Matrosen in Wilhelmshafen und Kiel als es hieß „Seeklar!“ zur Entscheidungsschlacht gegen England – Revolution!
Die Revolution in Deutschland war kurzlebig.
Ihre Führer sind im Januar 1919 erschlagen. Am 27. Februar 1919 wird in Emden der Arbeiter- und Soldatenrat von Kaisertreuen davongejagt – Ende der Revolution! Ansgar Lorenz illustrierte.
Bald nach der vergessenen Revolution, in den „goldenen Zwanzigern“, war wieder tiefer Frieden im Land. Man arbeitete rechtschaffen und lebte ruhig.
Doch die Krise schreckte 1929 die Menschen auf. Diesmal hatte nicht der Kaiser die Macht inne. Ein neuer bejubelter Führer verkündete, dass der Feind drohe. Die Deutschen müssten kämpfen und siegen.
Und die Deutschen zogen ziemlich begeistert zum Siegen in den Krieg bis zum bitteren Ende.
Mit fast geschenkter Demokratie und fast geschenkter Revolution zogen die Deutschen nach 45 in ein neues wunderbares Leben. Eine mehr als 70jährige Erfolgsgeschichte begann.
Man arbeitete nicht nur rechtschaffen, sondern spitzenmäßig effizient und lebte nicht nur ruhig, sondern bevölkerte die Sonnenseiten der Welt.
Aber nun? Als hätten Kaiser und Adolf spät noch Rattenkinder gezeugt, eilen heute Bescheidwisser und Bescheidwisserinnen aus allen Löchern und verkünden, dass uns der Feind aus dem Osten droht. Dringend müssen die Deutschen tüchtig werden zum Kämpfen und Siegen.
Manchem ist dabei nicht wohl. Aber viele Deutsche erkennen einen vertrauten Ruf.
Einen Schritt weiter sind diesmal die Schweden. Die meinen, dass man sich auf das kommende bittere Ende schlau vorbereiten müsse.